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Veröffentlicht am 20.04.2020

Gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen

Zeitenzauber - Die goldene Brücke
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Liebe Daisy,

hier bin ich wieder. Mit der Fortsetzung von Zeitenzauber von Eva Völler, die den Untertitel Die goldene Brücke trägt und 2013 bei Baumhaus erschienen ist. An dieser Stelle möchte ich einmal ...

Liebe Daisy,

hier bin ich wieder. Mit der Fortsetzung von Zeitenzauber von Eva Völler, die den Untertitel Die goldene Brücke trägt und 2013 bei Baumhaus erschienen ist. An dieser Stelle möchte ich einmal die wunderschönen Illustrationen von Tina Dreher hervorheben, die in den Büchern verstreut sind. Sie sind ein echter Hingucker und machen das Leseerlebnis noch runder.

Seit Annas Reise nach Venedig ist jedenfalls viel passiert. Gemeinsam mit Sebastiano hat sie die Aufgabe in 1499 gemeistert. Doch nicht nur das: Zwischen Intrigen und Zeitsprüngen haben die beiden zueinander gefunden und sind mittlerweile seit eineinhalb Jahren ein Paar. Anna hat gerade ihre letzte Abiklausur hinter sich gebracht, als sie eine Schreckensnachricht bekommt: Sebastiano steckt in der Vergangenheit fest und kommt alleine nicht mehr zurück. Sofort macht Anna sich auf den Weg nach Paris, um dort in das Jahr 1625 zu springen. Doch als sie dort ankommt, fällt sie aus allen Wolken: Sebastiano hat sein Gedächtnis verloren.

Ein weiterer abenteuerlicher Roman, bei dem wir viele alte Bekannte wiedertreffen. Insbesondere die Figurenentwicklung von Anna und Sebastiano, der sich ja nicht mehr an sie erinnert, fand ich spannend. Die Dynamik die zwischen seiner Ablehnung und ihren Versuchen, seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, hat die Geschichte wunderbar gerahmt. Wobei ich sagen musste, dass ich Anna nicht mehr ganz so sympathisch fand, wie im ersten Teil. Zu oft, für meinen Geschmack, saß sie heulend rum und musste sich retten lassen; und ihre Aversion gegen Mathematik war irgendwann nur noch albern.
Sebastiano musste leider auch Sympathiepunkte einbüßen. Ja, er wurde in’s 17. Jahrhundert zurückgeschleudert, aber wie sehr er Anna sexuell ausnützt (ohne zu wissen, dass sie ja eigentlich zusammen sind), fand ich doch bedenklich. Auch wie sehr sie sich auf jeden Hauch von Aufmerksamkeit von ihm gestürzt hat. Ich mochte, dass sie so viel selbstständig lösen musste, aber diese emotionale Abhängigkeit von Sebastiano, war mir doch etwas zu intensiv.
Ich muss auch sagen, dass mir die Auflösung einer der größten Konflikte der Geschichte etwas zu plötzlich kam und, dass sie sich nach Deus ex Machina anfühlte. Die Autorin hatte diesbezüglich über das Buch hinweg sagenhafte Fäden gesponnen und Spannung aufgebaut. Ich hatte den Eindruck, dass sich im Finale alles zusammenfügen würde. Aber dann kam die Lösung wie ein Meteorit daher und hat mich ziemlich enttäuscht zurückgelassen.

Nichtsdestotrotz hatte ich auch dieses Mal große Freude an dem Schreibstil von Eva Völler. Wie schon bei seinem Vorgänger, las er sich flüssig, so dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Ich muss allerdings gestehen, dass die Zeitangaben am Beginn der verschiedenen Abschnitte für mich etwas von der Spannung genommen haben. Ich hätte lieber gemeinsam mit Anna herausgefunden, in welcher Epoche sie sich befindet, anstatt es schon vorab erzählt zu bekommen; aber das ist nur eine Kleinigkeit. Im Großen und Ganzen haben mich Annas kecke Sprüche und Gedankengänge wieder sehr erheitert und ich hatte große Freude daran, dieses Abenteuer mit ihr zu bestreiten.

Ein Vöglein hat mir gezwitschert, dass die nächste Reise nach London geht. Du weißt, wie ich die Stadt liebe – ich kann es also gar nicht erwarten, mich in’s Abenteuer zu stürzen.

Bis bald,

Deine Daffy

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Zurück in England

Cornwall College 2: Wem kann Cara trauen?
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Liebe Daffy,
ich konnte nicht widerstehen und musste mir den zweiten Teil von Annika Harpers „Cornwall College“ holen. Der erste hat mich so in einen Lesefluss gebracht, dass ich sehr gespannt auf „Wem ...

Liebe Daffy,
ich konnte nicht widerstehen und musste mir den zweiten Teil von Annika Harpers „Cornwall College“ holen. Der erste hat mich so in einen Lesefluss gebracht, dass ich sehr gespannt auf „Wem kann Cara trauen?“ (Carlsen, 2017) war.

Inhalt
Cara ist zurück in ihrem geliebten Cornwall College. Seit den Ereignissen vor den Ferien ist ihre Großmutter noch besorgter um Caras Sicherheit. Cara möchte eigentlich ein sorgloses Leben führen und Zeit mit ihren neuen Freunden verbringen, vielleicht ein bisschen flirten und ihre ersten Geburtstagseinladungen bekommen. Doch spurlos gehen die Bedenken ihrer Oma nicht an ihr vorbei und Cara fragt sich, wem sie vertrauen kann und wer eine potenzielle Gefahrenquelle sein könnte.

Schreibstil
In meinem letzten Brief habe ich von Annika Harpers lockerem und lustigen Schreibstil berichtet. Ich bin nur so durch den ersten Teil geflogen und kann auch von Band zwei nichts anderes sagen. Einzig das großzügige Einsetzen von Anglizismen und Ausdrücken wie „hihi“, „huch“ und „upps“ stört mich nach wie vor, doch das ist eindeutig persönlicher Geschmack. Es macht das Buch sehr jugendlich und die unmittelbare Zielgruppe fühlt sich sicher sehr wohl mit dieser Art des Schreibens. Cara und ihre Freunde sind zwischen fünfzehn und sechzehn, woran ich die Zielgruppe einmal festlegen möchte. Ich denke, das Buch ist so humorvoll einfach geschrieben, dass auch jüngere LeserInnen ab der fünften Klasse große Freude mit Cara haben werden.
Annika Harper hat uns hier wieder einen Dreiakter beschert und ich muss nochmal betonen, wie großartig ich die Idee finde. Vor jedem neuen Akt findet sich ein kurzer Text, der eindeutig nicht aus Caras Sicht geschrieben ist und uns Vermutungen anstellen lässt, was in ihrem Umfeld los sein könnte.
Die Autorin schafft Konflikte, die sich super gemacht anfühlen und logisch auflösen und einem ungeübten Lesepublikum sicher die Haare zu Berge stehen lassen. Du hast ja schon einige Briefe von mir bekommen und weißt von meinen Lesevorlieben. Ich darf verraten, ein Thema, das mich total begeistert, wird auch in diesem Buch verarbeitet. Es ist ein großer Konfliktpunkt, deshalb werde ich natürlich Stillschweigen bewahren, doch ich habe mich riesig drüber gefreut beim Lesen.

Figuren
Warum spreche ich das so kryptisch an? Weil ich an dieser Stelle sagen muss, dass ich die Figuren nicht näher besprechen werde, um nichts vorweg zu nehmen. Wir treffen auf altbekannte Gesichter, die wir noch besser kennen lernen, aber auch neue Figuren tauchen in dieser Geschichte auf. Im ersten Teil hatten die Erwachsenen noch eine größere Rolle, dieses Mal konzentriert sich Annika Harper auf die Jugendlichen. Man merkt, dass Cara von der gänzlich verwöhnten, unselbstständigen Göre langsam erwachsen wird. Vor allem im letzten Drittel des Buches hat sie mir gut gefallen. Sie ist noch immer recht impulsiv und blauäugig, doch sie probiert sich aus und merkt, dass sie mehr kann, als sie selbst dachte. Die Entwicklung wird im dritten Teil ganz sicher noch weitergeführt und ich freue mich riesig darauf, ans Cornwall College zurück zu kehren.

Deine Daisy

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Auf dem Internat in England

Cornwall College 1: Was verbirgt Cara Winter?
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Liebe Daffy,
nun erreicht dich ein neuer Brief von mir, in dem ich dir alles über Annika Harpers „Cornwall College. Was verbirgt Cara Winter?“ (Carlsen, 2015) erzählen möchte.

Inhalt
Cara Winter hat ...

Liebe Daffy,
nun erreicht dich ein neuer Brief von mir, in dem ich dir alles über Annika Harpers „Cornwall College. Was verbirgt Cara Winter?“ (Carlsen, 2015) erzählen möchte.

Inhalt
Cara Winter hat es geschafft: Sie hat ihre Großmutter überreden können, sie auf ein Internat in England zu schicken. Cara, die bisher nur zuhause unterrichtet wurde, freut sich riesig auf ihre Zeit als Internatsschülerin. Die renommierte Schule wird vorrangig von Kindern reicher Eltern besucht und Cara versucht nun, ihren Platz zu finden. Doch welches Geheimnis verbirgt sie selbst?

Warum dieses Buch?
Dieses Buch habe ich bei einem kleinen Ausflug ins Internet entdeckt und daraufhin mal im Buchladen genauer unter die Lupe genommen. Nachdem ich dieses irrsinnig schöne Cover leibhaftig sehen konnte, stand fest, ich brauche dieses Buch, obwohl ich vom Lesealter nicht mehr ganz der Zielgruppe entspreche. Und lass mich dir verraten, dass die Folgebände genauso sensationell aussehen und das Bild im Bücherregal einfach phänomenal ist.

Schreibstil & Figuren
Ich habe es gerade schon angesprochen, ich gehöre nicht mehr zur direkten Zielgruppe dieser Buchreihe. Das liegt an zweierlei Faktoren: Die Protagonistin ist fünfzehn Jahre alt und dadurch beinahe halb so alt wie ich selbst, außerdem ist der Schreibstil sehr jugendlich gehalten. Doch alles der Reihe nach, denn das muss ich dir genauer erklären. Ich bin nämlich total im Lesefluss was das Cornwall College angeht und da fragst du dich nun sicher: Hatte ich nicht gerade noch gesagt, die Zielgruppe würde nicht passen?
Annika Harper hat einen sehr zeitgemäßen Jugendschreibstil für sich gefunden und gibt ihrer Geschichte dadurch eine eigene Stimme. Neben ihrem lässigen Tonfall, der sich super einfach und schnell lesen lässt, nutzt sie viele Anglizismen, die der heutigen Jugendsprache einfach zugehörig sind. Mir persönlich ist das viel zu viel – nicht nur in diesem Buch, sondern allgemein im Sprachgebrauch – doch es macht aus dem Buch eine Geschichte, die einfach in die Jetztzeit passt. Daher kann ich hier nur von persönlicher Präferenz sprechen, wenn ich sage, dass es mich mehrheitlich eher irritiert, wenn völlig aus dem Zusammenhang gegriffen, englische Worte in einem deutschen Satz stecken. Ich kann mir dagegen sehr gut vorstellen, dass es genau den Geschmack der jugendlichen LeserInnen trifft. Aufgelockert wird der Stil auch durch das Nutzen vieler Ausdrücke wie „hihi“, „upps“ oder „hoppla“. Auch hier kann ich mir wieder vorstellen, dass es super gut ankommt, mir war der Einsatz dieser etwas zu häufig.
Doch im Umkehrschluss, haben diese Ausdrücke und die Anglizismen die Protagonistin Cara ganz wunderbar geformt. Ich konnte sie mir hervorragend als heutigen Teenie vorstellen und hatte ein Gefühl für sie. Das macht beim Lesen riesengroßen Spaß und lässt mich mit den Figuren immer viel besser mitfühlen. Die Figur ist amüsant geschrieben und ihr Geheimnis ist in Ansätzen zu erahnen, doch Annika Harper hat es klasse gelöst, dass man erst nach und nach mehr über sie erfährt.
Um Cara gruppiert sich eine Gruppe an unterschiedlichen Figuren. Ihre Großmutter nimmt die strenge Autoritätsrolle ein, ihr Guardian dagegen die des erwachsenen Verbündeten. Auch die SchülerInnen des Cornwall College bilden eine bunte Truppe an neuen Freundinnen, zickigen Gegenspielerinnen und natürlich die Jungs, die für 15jährige Mädels selbstverständlich interessant werden, man würde es aber niemals zugeben. Ich fand die Mischung gelungen und hatte großen Spaß, mit Cara neue Leute kennen zu lernen und einen Platz im Internatsleben zu finden.
Das Ganze erleben wir in einer Geschichte in drei Akten. Innerhalb dieser hat Annika Harper lustige Überschriften für ihre Kapitel gefunden, was das Bild ihres lockeren Schreibstils und ihrer jugendlichen Figuren abrundet.

Wie geht es weiter?
Soweit ich das gesehen habe, dürfen wir das Cornwall College drei Mal besuchen. Der erste Band hat mir so gut gefallen, dass ich mir direkt den zweiten Teil zugelegt habe. Hier darf ich schon verraten, dass wir wieder einen Dreiakter bekommen und der flotte, moderne Schreibstil sich so weiter durch das Buch zieht. Das macht mir super viel Spaß und ich möchte meinen Brief nun damit abschließen, dass ich dir empfehlen würde, einmal in die Geschichte rein zu lesen. Vielleicht hast du ja auch so viel Freude daran mit Cara auf Abenteuerreisen zu gehen.

Deine Daisy

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Mit der besten Freundin durch die Zeit

Zurück auf Gestern
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Liebe Daffy,
Zeitreisen haben eine ganz besondere Anziehungskraft auf mich und Geschichten, in denen es um Zeitreisen geht, muss ich daher einfach lesen. So hat hat dieses Buch Einzug in mein Regal erhalten ...

Liebe Daffy,
Zeitreisen haben eine ganz besondere Anziehungskraft auf mich und Geschichten, in denen es um Zeitreisen geht, muss ich daher einfach lesen. So hat hat dieses Buch Einzug in mein Regal erhalten und ich muss immer wieder dieses wunderschöne Cover bestaunen, das der Coppenrath Verlag hier für Katrin Lankers' „Zurück auf Gestern“ (2018) ausgesucht hat.

Inhalt
Zu ihrem fünfzehnten Geburtstag bekommt Claire ein ganz besonderes Geschenk: Einen Zeitumkehrer. Zusammen mit ihrer allerbesten Freundin Lulu kann sie nun durch die Zeit reisen und peinliche Erlebnisse ungeschehen machen. Direkt am Abend ihres Geburtstages blamieren sich die beiden nämlich ganz schrecklich auf einer Schulparty und – zack – ist der Zeitumkehrer eingeweiht. Wie praktisch! Doch an der Uhr zu drehen hat nicht nur positive Effekte und schon bald wächst ihnen die Situation über den Kopf. Können sie noch rechtzeitig reagieren?

Figuren
Dieses Buch ist eine Hommage an die Freundschaft. Claire und Lulu sind waschechte beste Freundinnen, die zusammen durch dick und dünn gehen und jede freie Minute miteinander verbringen. Ich fand es großartig, wie authentisch Katrin Lankers diese Freundschaft beschrieben hat. Zwei grundverschiedene Charaktere, die gemeinsam eine starke Front bilden. Sie kabbeln sich, sind aber für die andere da und stehen füreinander ein. Doch es gibt auch Geheimnisse, die jedoch nicht aufgesetzt und fehl am Platz wirken, rein mit der Absicht, Probleme zu schaffen. Nein, Claires Geheimnis ist super argumentiert und nachvollziehbar. Somit entsteht eine tolle Dynamik und eine Freundschaft wir Lulus und Claires gibt es sicher in jeder Klasse, was ganz viel Identifikationspotenzial bietet.
Die anderen Jugendlichen sind genauso vielschichtig herausgearbeitet. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, da es das Leseerlebnis schmälern würde. Es gibt hier nicht nur schwarz und weiß.
Einzig bei den beiden Elternfiguren greift dieses Prinzip. Andere erwachsene Figuren wirken komplex und mit Motiven für ihr Handeln. Die Eltern bleiben dahingehend etwas auf der Strecke. Warum spreche ich das an? Natürlich gibt es bei fünfzehnjährigen Protagonisten das Thema Schule und einige Konflikte innerhalb dessen. Schule schwänzen bleibt in dieser Geschichte ohne Konsequenzen. Das ist etwas, das mir in Jugendbüchern und -filmen häufiger auffällt und nicht zu dem passt, was realistisch betrachtet wohl passieren würde.
Nichtsdestotrotz gefällt mir der Cast und allem voran die beschriebene Freundschaft.

Schreibstil
Katrin Lankers hat einen guten, recht erwachsenen Schreibstil für dieses Jugendbuch gewählt. Ich konnte mir ein eigenes Bild von den Figuren machen, hatte aber stets genügend Informationen, um mir die Welt der Autorin vorstellen zu können. Im Vergleich zu anderen Jugendbüchern mit gleichaltrigen Protagonisten fand ich den Stil zeitlos und sehr ansprechend. Es wurde nicht unnötig mit Anglizismen um sich geworfen und die beiden Mädchen hätten meines Erachtens her auch gut und gerne schon älter als fünfzehn gewesen sein können, so elaboriert fand ich den Jugendbuchstil. Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, doch mit der Zeit wandelte es sich und ich bin durch die letzten Seiten geflogen. Woran könnte das gelegen haben? Ich schätze, ich hatte zwar Figuren und Orte wie die Zimmer der Mädchen vor Augen, doch ich konnte die Geschichte nicht verorten. Hinweise wie Nachnamen oder der Verweis auf den Fußballweltmeistertitel der deutschen Nationalmannschaft verraten, dass die Geschichte in Deutschland spielt. Namen wie Claire, Olivia oder Daphne haben mich an ein englischsprachiges Umfeld denken lassen. Das sind Kleinigkeiten, haben mich die Geschichte aber nicht so gut verorten lassen.

Zeitreisen
Das Thema Zeitreisen oder Zeitmaschinen ist natürlich nichts Neues. Im Bereich Jugendbuch denkt man heutzutage natürlich zu allererst an Harry Potter und selbstverständlich auch an die Edelstein-Trilogie. Diese Brücke hat Katrin Lankers sehr gut gebaut und beide Geschichten in ihrer eigenen erwähnt. Es gefällt mir immer sehr gut, wenn AutorInnen ihre Geschichten im bestehenden Kanon einordnen und nicht so tun, als hätten sie das Rad neu erfunden. Ein ganz großes Lob hierfür.
Die Zeitreisen und auch der Zeitumkehrer an sich funktionieren auf eine eigene Weise und so wie ich es bisher noch in keiner Geschichte gelesen habe.
Das hat mir gut gefallen bis ein großer Konflikt so gut wie eins zu eins wie in Kerstin Giers Edelsteintrilogie beschrieben wurde. Zufall kann das nicht sein, da ja eben diese Reihe erwähnt wurde und die Autorin die Geschichte somit kennt.

Fazit
Trotz der eben von mir erwähnten Überschneidung zu einer bereits bestehenden Buchreihe, ist „Zurück auf Gestern“ ein sehr gut geschriebenes Jugendbuch, bei dem vor allem die Freundschaft im Fokus steht. Diese ist einfach nur toll beschrieben und richtig klasse. Obwohl die Protagonistinnen erst fünfzehn sind, würde ich das Buch nicht nur jüngeren LeserInnen ans Herz legen. Wer Zeitreisegeschichten mag, sollte hier unbedingt mal einen Blick rein werfen.

Deine Daisy

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Veröffentlicht am 07.11.2019

Charmantes Jugendbuch

Prinzessin undercover – Enthüllungen
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Liebe Daisy,
kennst du das Gefühl, wenn du einen Band einer Serie beendest und sofort den nächsten haben musst? So ging es mir mit Prinzessin Undercover von Connie Glynn, als ich es am Samstagabend fertiggelesen ...

Liebe Daisy,
kennst du das Gefühl, wenn du einen Band einer Serie beendest und sofort den nächsten haben musst? So ging es mir mit Prinzessin Undercover von Connie Glynn, als ich es am Samstagabend fertiggelesen habe. Bis Montag zu warten, war einfach keine Option – ich war so in der Geschichte drinnen, dass ich das Buch bei einem Buchhändler am Hauptbahnhof vorbestellt und Sonntag Früh abgeholt habe. Und hier sind wir nun, keine 36 Stunden später und ich bin schon durch mit Prinzessin Undercover. Enthüllung, das Anfang 2019 bei KJB erschienen ist. Wie schon der erste Band begeistert es (allen anderen Dingen voran) durch ein absolut bezauberndes Cover.

Das Buch schließt beinahe nahtlos an den ersten Teil an: Ellie und Lottie haben ihr erstes Schuljahr in Rosewood trotz gefährlicher Situationen überstanden und verbringen den Sommer gemeinsamen in Maradova, in der Sicherheit des Palastes von Ellies Familie. Diese ist nämlich die Kronprinzessin des Landes. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, ist Lottie als ihre Porterin eingestellt: sie übernimmt die Rolle der Kronprinzessin bei sämtlichen offiziellen Anlässen. Etwas das einfacher klingt, als gedacht, denn kurz nach Schulbeginn macht sich eine neue Gefahr bemerkbar: Irgendjemand vergiftet SchülerInnen des Internats. Wer steckt bloß dahinter und auf wen hat diese Person/engruppe es wirklich abgesehen?

Wieder bin ich nur so durch die Seiten dieses Buches geflogen. Die Autorin schafft es grandios, Spannung aufzubauen. Besonders gefallen hat mir, dass der Roman in der dritten Person geschrieben war und wir dadurch immer anderen Figuren auf ihren Abenteuern folgen konnten. Connie Glynn schafft es hervorragend, diese neutrale Erzählperspektive damit zu vereinen, LeserInnen dennoch Blicke in die Köpfe ihrer Figuren zu ermöglichen. Dadurch wird die Geschichte facettenreich und die Figuren mehrdimensional.
Die Autorin hat zudem eine wunderbare Mischung aus spannungsvollen und ruhigen Momenten gewählt. Ein besonderes Augenmerk des Buches lag auf den Konflikten, die in den verschiedenen Freundschaften entstanden; aber auch humoristische Szenen, die komödiantischen Charakter hatten, fanden ihren Platz. Das Buch hatte somit einen guten Rhythmus, der ein abwechslungsreiches Leseerlebnis ermöglicht hat. Es war toll zu beobachten, wie sich die Figuren und ihre Beziehungen zueinander verändern und weiterentwickeln. In diesem Sinne spannend finde ich auch, wie mit dem Thema Romanze/Liebesbeziehungen umgegangen wird – ich bin gespannt, wohin sich diese in späteren Bänden entwickeln werden. Apropos: nicht nur im Bezug darauf, sondern auch was Ethnizitäten und Beeinträchtigungen angeht, ist dieses Buch ein wunderbares Beispiel dafür, wie Repräsentation charmant in eine Narration eingeflochten werden kann. Ein großes Lob dafür!
Eine weitere Facette, die ich fantastisch fand, war, dass hier mit klassischen Geschlechterrollen, aber auch mit dem Klischee einer Prinzessin gebrochen wird. Die Autorin arbeitet schön heraus, dass sowohl körperliche als auch geistige Stärke ihre Berechtigung haben. Und wenn es darauf ankommt, müssen Jungs und Mädels gleichermaßen gerettet werden. Wir sehen Jungs, die unter emotionaler Belastung leiden und Hilfe suchen, genauso wie starke Mädchen, die den Tag retten – und vice versa. Etwas, das sich selten in Jugendbüchern findet – um so begeisternder, dass eine so erfolgreiche Serie klassische Klischees dermaßen aufbricht.

Insgesamt war die Handlung etwas weniger dicht als noch in Band 1, deshalb der eine Stern Abzug. Aber im Großen und Ganzen handelt es sich bei Princess Undercover. Enthüllungen wiederrum um ein charmantes Jugendbuch, das ich allen Mädchen ab 12 wärmstens empfehlen würde.

Deine Daffy