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Veröffentlicht am 12.04.2021

Wieder ein großer Spaß!

Penny Pepper – Hochzeitstorten und Halunken
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Pennys Lieblingslehrerin Frau Weinlein überrascht ihre Klasse mit einer sensationellen Neuigkeit: Sie und Schulhausmeister Herr Oertel heiraten und sie sind alle eingeladen! Floras Mutter organisiert sogar, ...

Pennys Lieblingslehrerin Frau Weinlein überrascht ihre Klasse mit einer sensationellen Neuigkeit: Sie und Schulhausmeister Herr Oertel heiraten und sie sind alle eingeladen! Floras Mutter organisiert sogar, dass die ganze Klasse mit dem französischen Starkonditor Monsieur Pierre Chocolat zusammen die Hochzeitstorte backt und verziert! Die Torte wird gigantisch und sieht noch verführerischer aus. Penny und ihre Detektivfreundinnen sind schon ganz aufgeregt. Sehr zum Missfallen der Parallelklassenzicken, dürfen sie nämlich auch die Blumenmädchen sein. Die Kleider findet Penny aber nicht so den Knaller. Dann kommt es noch zu einem Skandal auf der Hochzeitsprobe: die Torte ist verschwunden! Klar nehmen Penny, ihre Freundinnen und das eigenwillige Diktiergerät die Ermittlungen auf. Diese Hochzeit muss ein voller Erfolg werden!

Was mir sehr gut gefällt ist, dass Ulrike Rylance kein Wort zu Diversität verliert, es ist einfach selbstverständlich, dass jeder Jeck anders ist. So sieht man an den frechen Illustrationen, dass nicht alle Personen die gleiche Hautfarbe haben, aber das sieht man ja, es ist völlig normal, das muss man nicht erwähnen. Einige Mütter haben vor gar nicht allzu langer Zeit wohl geheiratet, aber wen sie geheiratet haben und wann, ist völlig egal. Patchworkfamilie oder nicht, was macht das schon? Ob die Mütter die Väter der Kinder geheiratet haben oder jemand anderes ist sowohl für die Kinder als auch die Geschichte egal. Da kann sich jeder angesprochen fühlen und denken, dass es ja wie bei ihr sei. Eine sehr sympathische Selbstverständlichkeit. Lisa Hänsch ist es, die jeden klar wiedererkennbar macht, ob mit Nasenring, wie bei der netten Kellnerin oder die Punkfrisur der Blutbach Tochter. Dabei weht Hochzeitsfeeling durch dieses Detektivabenteuer, denn auch Penny und ihre Freundinnen werden etwas rührselig und möchten an solch einem Tag keinen Streit haben. Da macht es ja gemeinsam viel mehr Spaß als gegen einander. Daher werden alle in die Ermittlungen eingebunden, sowohl Ole, der endlich aus dem Schatten seiner Gluckenmutter treten will, die Parallelklassenzicken oder die Blutbachtochter, selbst der wortkarge Pubertierbruder, alle sind mit dabei! Für Fans der Reihe ein Schmankerl, aber man muss die Vorgängerbände nicht kennen. Die Geschichte ist so witzig und kurzweilig, dass man mit jedem Fall starten kann.

Erzählt wird aus Pennys Perspektive, klar, sie dokumentiert ja auch alles mit Hilfe ihres Diktiergerätes, das auch dieses Mal wieder in den peinlichsten Situationen seine eigenwillig verdrehten Aufnahmen wiedergibt und Penny in Verlegenheit, die Leserin aber zum Lachen bringt! Neben diesen witzigen Satzverdrehern sind immer wieder die Erklärkästchen, mit welchen Fremdwörter einfach aber genial erklärt werden und die Detektivkästchen in welchen der Ermittlungsstand rekapituliert wird, unsere Highlights. Na ja, nicht ausschließlich, denn wir kennen ja inzwischen alle mit ihren Stärken und Macken und diese eigenwillige Truppe ist fest entschlossen den Fall zu lösen. Dieses Mal ganz professionell, in dem sie zum Nachstellen des Falls sogar eine Hochzeitstorte nachbacken! Uiuiui, das geht natürlich nicht zu Hause, so was geht nur bei Pennys Oma. Für alle mit coolen Eltern, mit Mut zum Küchenchaos, gibt es sogar ein Tortenrezept direkt in der Buchklappe (von Lisa Hänsch und sie meint, es würde klappen!). Wird auch garantiert nachgebacken! Außerdem gibt es auch eine Bauanleitung für ein Walkie-Talkie ähäm oder Dosen-Telefon, damit die patenten Fans auch selbst experimentieren können!

Pennys Notizen sind zwar nicht immer ganz fehlerfrei (na ja, dafür tauscht sie gerne mal komplizierte Wörter, gegen leichtere, um Fehler zu vermeiden, oder streicht schnell etwas abfällige Bemerkungen durch und ersetzt sie durch sittsame. Es ist aber natürlich viel lustiger zu lesen, was sie eigentlich sagen wollte!) dafür aber absolut authentisch. Nicht nur das, dieser Ermittlungsspaß garantiert eine tolle Party am Ende, da die jungen Detektivinnen den Fall natürlich lösen und die Hochzeit retten! Bis dahin kann man jede Menge fröhliches Chaos, Listen, Tipps und Tricks lesen und mit und über Penny und ihre Kommentare lachen. Da macht das Lesen auch Spaß, wenn man sonst keine Leseratte ist, denn alle Seiten sind voll mit Kritzeleien und Zeichnungen von Lisa Hänsch, und frechen Kommentaren von Ulrike Rylance, äh nee, Penny Pepper!
Wieder ein ganz großes Lesevergnügen, dass wir absolut empfehlen können!

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Super Konzept, spannende Geschichten

The Secret of the Dead Sheep
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Drei englische Kurzkrimis, die immerhin aber jeweils mehrere Kapitel lang sind und in 3 verschiedenen Teilen des Vereinigten Königreichs spielen: Nordirland, Schottland und England.
1. Die Eigentümerin ...

Drei englische Kurzkrimis, die immerhin aber jeweils mehrere Kapitel lang sind und in 3 verschiedenen Teilen des Vereinigten Königreichs spielen: Nordirland, Schottland und England.
1. Die Eigentümerin einer Schaffarm kommt nachts unerwartet zurück nach Hause und sieht verdächtige Schatten auf ihrer Schafweide. Sie geht den unerklärlichen Vorkommnissen nach und überlebt ihre Nachforschung nicht.
2. Ein herrischer und rassistischer Vorstandsvorsitzender eines Schwimmvereins wird tot in der Clubsauna aufgefunden. Am Tag zuvor hatte er einige unangenehme Gespräche, bei denen auch der defekte Notschalter der Sauna angesprochen wurde. War es ein Unfall?
3. Ein trunksüchtiger alter Obdachloser wird in Edinburgh brutal überfahren. Gab es Zeugen? Und wer hat ein Interesse daran einen Obdachlosen brutal zu ermorden?

Ich fand die Krimis sehr gut verständlich und gut lesbar. Das Vokabular ist auf das Lernniveau A2 angepasst, ohne dass es sich sprachlich aufdrängt, dass die Sprache bewusst auf ein mittleres Lernniveau (7./ 8. Klasse je nach Schulform) gebracht wurde. Nie fand ich den Ausdruck bemüht oder krampfig einfach. Unbekannte Vokabeln werden noch auf der Seite selbst in einem Kästchen übersetzt, wobei die Vokabeln im Text rot gedruckt sind. So kann man einfach weiterlesen, falls man sie schon kennt, oder eben gerade einen Blick ins Kästchen werfen. Alle Vokabeln aus allen 3 Krimis werden zum Lernen am Ende noch mal zusammengefasst.
Im Text gibt es zudem Infokästchen, die entweder Besonderheiten der jeweiligen Region oder einer sprachlichen Wendung erklären z.B. dass Polizisten in Irland auch Peelers genannt werden, oder dass man Sätze nicht mit „But“ beginnt, sondern mit „However“. Dessen bin ich mir gar nicht so bewusst gewesen, aber es ist sicher eine gute Möglichkeit in Klassenarbeiten Eindruck zu schinden ;) Die landesspezifischen Infos fand ich persönlich interessant, mein Mann ebenso, aber jeder Jeck ist anders und es ist problemlos möglich sie auszulassen. Die Landesinfos empfinde ich übrigens als nicht so 0815 Fakten, die man ohnehin schon kennt, sondern auch wirklich mit Aha-Effekten, für Menschen die sich für Landeskunde oder schräge Details interessieren.
Zudem gibt es über die einzelnen Kapitel verstreut abwechslungsreiche didaktische Sprachübungen. Die meisten kann man auslassen, wenn man keine Lust hat, einige andere kann man jedoch nicht einfach links liegen lassen, sonst verpasst man tatsächlich einen Teil des Fortgangs der Geschichte. Aber keine Sorge, sie sind nicht nur kurzweilig und abwechslungsreich, sie sind auch wirklich überschaubar und gut machbar. (Das meine ich ernst, ganz viele didaktische Lernhefte finde ich nämlich furchtbar öde und einfach nur schulmäßig).

Mein Mann liest eigentlich gerade ein Enid Blyton Kinderbuch im Original, um seine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Er (als Oberlehrer) findet diese Kurzkrimis aber deutlich besser lesbar. Einige der markierten Vokabeln kennt er, andere nicht, da freut er sich, seinen Wortschatz zu bereichern. Als Fachleiter (Ausbilder für Lehramtsanwärter) ist er von dem didaktischen Konzept ganz angetan, weil man so seine Sprachkenntnisse trainiert, ohne sich selbst groß überwinden zu müssen. Ach ja, das Vokabular ist auch in der Lernapp Phase 6 eingepflegt, in welcher man sich auch die Aussprache anhören kann. Die Nutzung ist für den ersten Lernkrimi wohl kostenfrei. Da wir die App nicht nutzen, kann ich zu diesem Handling nichts sagen. Nach anfänglichen Diskussionen haben meine Töchter inzwischen eingesehen, dass es für sie sinnvoll ist, Vokabeln schriftlich zu wiederholen, um seine eigene Rechtschreibung zu trainieren. Das ist aber eine Frage des Lerntyps und sollte nicht pauschalisiert werden.

Die Krimis sind sehr unterschiedlich. Ich könnte gar nicht sagen, welcher der drei mir nun am besten gefällt. Sie sind nicht plump und leicht vorhersehbar. Die Typen sind ganz unterschiedlich und sie greifen wirklich aktuelle Themen auf. Beim Schwimmclub geht es um Rassismus und Privilegierung, aber auch um überehrgeizige Eltern, was für Schüler sicherlich besonders interessant ist. Doch auch im dritten Krimi gibt es wieder einen Zielgruppenbezug, da es auch um das Thema der Jugendobdachlosigkeit und Brutalität im Elternhaus geht. Im Schafskrimi lernen die Schüler auch einiges über die bewaffneten Konflikte in Belfast in der Jugend/Kindheit ihrer Eltern, die aktuell gerade wieder durch den Brexit aufflammen. Ich wage zu behaupten, dass sie in nächster Zeit sich noch zuspitzen werden.

Wir sind ganz begeistert und können das Konzept nur weiterempfehlen, unsere große Tochter will das Buch übrigens auch noch lesen.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Coole neue Reihe ab 9 Jahren

Ninja Academy 1. Der Auftrag
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n der nahen Zukunft, nach Beendigung der Covid 19 Pandemie: Der 13 jährige Sam lebt bei seinem ziemlich coolen, alternativen Opa Kurt. Wie fast alle Kids ist er total fasziniert von den Ninja-Warrior-Shows, ...

n der nahen Zukunft, nach Beendigung der Covid 19 Pandemie: Der 13 jährige Sam lebt bei seinem ziemlich coolen, alternativen Opa Kurt. Wie fast alle Kids ist er total fasziniert von den Ninja-Warrior-Shows, die Ende des 20. Jahrhunderts ihren Siegeszug antraten. Shinobi International ist inzwischen ein Markenname, den schon die Kleinsten kennen und ihre kühnsten Träume weckt. Inzwischen hat es sich zu einem wahren Markenimperium mit Nachwuchsakademien in Kapstadt, Yokohama, Halifax, Hammershus und Irrtusk. Die Academien sind ganz unterschiedlich groß und mit unterschiedlichen Schwerpunkten und ziehen Scharen an jungen Bewerbern aus der ganzen Welt an. Sam träumt von einer Aufnahme in der kleinsten Nachwuchsschmiede in Hammershus, Dänemark. Obwohl sein Opa Zweifel an seiner Eignung hat, unterstützt er ihn und fährt mit ihm und seinem alte Bulli Wohnmobil mit Hippie-Faktor zur Aufnahmeprüfung, dem Tesuto nach Hammershus. Doch als sie dort inmitten von Bewerberscharen ankommen, ist die Bewerbung für das Tesuto angeblich bereits geschlossen. Sam ist verzweifelt und sucht nach einem Ausweg, um seine Träume doch noch zu verwirklichen. Dabei gerät er zusammen mit der aggressiven Svea versehentlich in die geheimen Bereiche der Academy. Als sie von Sicherheitsleuten gestellt werden, ist ihr Auftreten jedoch so besonders und noch weitere Bewerber tauchen auf, dass die Leitung einen ungewöhnlichen Deal vorschlägt: statt sie lebenslang für ein Tesuto zu sperren, können sie sich bei einem Geheimnauftrag beweisen, schaffen die Fünf es den Auftrag zu erledigen, dürfen sie sich bei einem Tesuto einen der begehrten Plätze erstreiten! Die Fünf, die sich eigentlich überhaupt nicht kennen, sondern nur zufällig gleichzeitig an einem verbotenen Ort aufhielten, sitzen nun in einem Boot und müssen es rocken!

Meine Große (13) ist ein Fan von Kai Lüftner und hat die Finstersteins geliebt und die Milchpiraten hoch und runter gehört und mitgesungen. Nun ist sie eigentlich der Zielgruppe entwachsen und Mangafan, aber die Kombination von irgendwas mit Japan im entfernteren Sinne und Kai Lüftner hat sie dann doch gereizt. Daher haben wir uns das Buch gegenseitig vorgelesen, da es demnächst in der Schule Vorlesenoten geben soll... Dabei haben wir folgendes festgestellt: die Schrift ist super, sogar zum Vorlesen, aber da Shinobi International nunmal international ist, kommen doch eine Menge Begriffe vor, von denen sie nicht weiß, wie man sie ausspricht, oder was sie bedeuten. Viele dieser Begriffe sind gelb unterlegt und man kann sie hinten nachschlagen. Das ist super, das frischt sogar bisweilen das Personengedächtnis auf, denn wie gesagt, auch die Personen haben ja teilweise recht exotische Namen. Da ist das Glossar echt super! Dort werden aber auch zeitgenössische Begriffe wie Blogger erklärt, die nicht allen 9 jährigen geläufig sind, da nicht alle Kinder gleich cyberafin sind.

Bevor Kai Lüftner mit seiner Familie auf eine dänische Ostseeinsel zog, lebte er jahrelang in Berlin Köpenick, wo er auch als Sozialarbeiter oder Streetworker arbeitete. Daher kennt er sich in dem Teil von Berlin besonders gut aus und lässt dort oft seine Geschichten spielen, oder eben wie hier den geheimnisvollen Auftrag, den die Möchtegern-Ninja-Warrior-Anwärter zu erledigen haben, ehe sie zum Tesuto, dem Aufnahmetest zugelassen werden. Ach ja, wer sich mal für Musik für Kinder interessiert, die man auch als Elternteil aushält, ohne Gefahr zu laufen, dass sich seine Fußnägel kräuseln, so stößt man auch immer wieder auf den Autor, der schon jede Menge rockige Musik für Kids veröffentlicht hat und auf Dauer, viel zu viele Konzerte gegeben hat, um seine Familie noch zu sehen. Daher findet man seine Musikliebe nun hier auf den Seiten. Das Buch ist etwas wie eine Kladde gestaltet, in die Sam alles reinschreiben kann, um seine Gedanken zu sortieren. Daher finden sich auf den Seiten Fotos, Kommentare und eben auch Musiktipps. Das fällt altersbedingt aber mehr der vorlesenden Mutter auf, da ich die Musikvorschläge kenne und die Schrift besser lesen kann. Es wäre super, wenn künftig eine kinderfreundlichere Handschrift für die Notizen gewählt würde, denn meine Tochter kann sie gar nicht lesen und ich nur bedingt. Das ist schade, so wissen wir zum Teil gar nicht, was uns entgeht.

Fazit von Johanna (13): Das ist echt gut, richtig spannend, aber auch witzig. Hätte ich nicht gedacht, bei einem Buch ab 9 Jahren!

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Manchmal ist die größte Enttäuschung, das größte Glück!

Kuckuck, ich bin wieder da!
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Der Frühling kommt und mit ihm kehrt der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurück. Den ganzen Rückflug über freut er sich, seine alten Freunde im Wald wieder zu treffen und darauf mit ihnen zu ...

Der Frühling kommt und mit ihm kehrt der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurück. Den ganzen Rückflug über freut er sich, seine alten Freunde im Wald wieder zu treffen und darauf mit ihnen zu quatschen und von seinen Erlebnissen zu berichten. Doch was ist das? Egal wohin er fliegt, keiner ist zu Hause, selbst der Uhu, der immer alles weiß, ist nicht in seiner Baumhöhle, dabei hätte doch wenigstens er da sein müssen! Enttäuscht fliegt er zu seinem eigenen Haus. Während er sich schrecklich traurig und einsam fühlt, erlebt er die schönste Überraschung seines Lebens, als er die Türe öffnet!

Wer kennt das nicht? Man stellt sich etwas ganz toll vor, hat die höchsten Erwartungen und dann kommt die herbe Enttäuschung. Gerade Kinder verkraften das nach all der Vorfreude sehr schlecht. Umso schöner ist es dann, wenn sämtliche Erwartungen dann noch übertroffen werden!

Die Sprache ist schön einfach und klar. Die Sätze sind gut verständlich und arbeiten mit Wiederholungen, was für kleine Kinder sehr hilfreich ist. Dabei wird aber bereits mit dem Wort „Kuckuck“ gespielt und somit ganz nebenbei das frühkindliche Sprachgefühl gesteigert! Es werden Tiere vorgestellt, die auch den Kleinen schon bekannt sind, wie Maus und Igel, die ja oft auch Gruppennamen in Kitas sind und Uhu ist auch kleinen Kindern ein Begriff, nicht zuletzt wegen des Klebstoffs. Die Texte sind sehr kurz gehalten, was es für Kleine viel leichter macht der ganzen Geschichte zu folgen und sich auf die Bilder und die Handlung einzulassen, ohne mit den Gedanken abzuschweifen.

Das Buch ist wunderbar farbenfroh illustriert. Die fröhlichen Illustrationen sind von Luigi Olivadoti mit intensiv leuchtenden Buntstiften gemalt. Das gibt Kita-Kindern sofort ein vertrautes Gefühl und zeigt, wie schön und leuchtstark man auch mit diesen Stiften malen kann. Am Besten hat uns aber die Gestaltung des Endes gefallen. Dort kommt man mit dem Kuckuck an dessen Doppelflügeltür und kann sie sogar im Buch aufklappen und entdecken, was sich dahinter verbirgt! Das ist so süß gemacht und wird bei Kindern ein absoluter Hit sein!

Empfohlen wird dieses Bilderbuch ab 4 Jahren, aber ich denke, dass man auch ruhig etwas früher beginnen könnte, allerdings verfügt es eben nicht über reißfeste Pappseiten, sondern ist aus festem Papier. Also nicht unbedingt für Rabauken zum Selbstlesen, aber gemeinsam mit dem Kind und vielleicht im Gespräch über die Tiere im Wald, dürfte es auch Kinder ab 3 Jahren erfreuen.

Eine schöne Frühlingsgeschichte, über Freundschaft, geteilte Erinnerungen und enttäuschte Erwartungen, die dann zur großen Freude übertroffen werden.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Sherlocks persönlichster Fall!

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Die Wahrheit der Gloria Scott (Fall 10)
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Watson hat nun endlich Zugang zu Holmes geheimen Email-Account und kann seine Enttäuschung nicht verbergen: statt aller Geheiminfos zu Moriarty findet er lediglich Infos zu Sherlocks erstem Fall als 23 ...

Watson hat nun endlich Zugang zu Holmes geheimen Email-Account und kann seine Enttäuschung nicht verbergen: statt aller Geheiminfos zu Moriarty findet er lediglich Infos zu Sherlocks erstem Fall als 23 jährigem Chemie Studenten in Edinburgh! Seine Frustration ist unendlich, dennoch drängen ihn seine Follower über diesen Fall zu berichten. In diesem ermittelte Sherlock damals noch ganz allein und begegnete sowohl Inspector Lestrade, Mrs Hudson und auch James Moriarty erstmals: Sherlock lebte damals in einer Zweck-WG. In seinem Studieneifer wird er allerdings von seinem partysüchtigen Mitbewohner Trevor immer wieder gestört. Daher flüchtet er sich nachts ins Chemielabor und lässt gleich mal einen Juniorprofessor als Verbrecher auffliegen. Was er nicht ahnt: das hat auch ungeahnte Folgen für Trevor. Dieser verschwindet spurlos und Holmes setzt alles daran ihn zu befreien. Dabei beschreitet er ungewöhnliche Wege, bei denen ihn seine Chemiekenntnisse zu Hilfe kommen, aber auch Mycrofts Einfluss unentbehrlich ist.

Endlich erfährt der Sherlock Holmes Fan, woher der legendäre Ermittler eigentlich seine getreue Hauswirting, seinen Erzfeind und den willigen Inspektor kennt! Dank des Geheimaccounts kann Watson über die Ereignisse vor 23 Jahren berichten, ohne selbst dabei gewesen zu sein. Seine treuen Follower sparen nicht mit mehr oder weniger sinnigen oder trockenhumorigen Kommentaren. Noch sind nicht alle Nicknames enttarnt, aber es wird dieses Mal offensichtlich, wer sich hinter dem ewig stänkernden @sherlockholmesisfakenews verbirgt und warum er Holmes ständig zu diskreditieren versucht. Ja, einige Verletzungen scheinen nie überwunden zu werden... Doch auch noch ein weiterer Nickname offenbart sich, denn @ladyinchiquin gibt bekannt, wer sie ist! Da fallen einige Hüllen und die Aha-Momente sind groß! Denn es sind immer wieder die Blog Kommentatoren, die Watson neue Denkanstöße geben. Richtig interessant finde ich, dass man nun mehr über das komplizierte Verhältnis zwischen Sherlock und Mycroft erfährt und der große Bruder kommt erstaunlich gut weg, obwohl er sonst ja kein Sympathieträger ist. Hier ist noch eher Sherlocks Wagemut gefragt, denn er fängt ja erst an mit seiner unerwarteten Berufung und sein stets zuverlässiges Netzwerk steht noch nicht. Aber wir erfahren wie er die wichtigsten von ihnen kennen lernte und wieso sie ihm so treu über Jahre zur Seite stehen und seine doch recht eigenwillige Persönlichkeit tolerieren. Dabei ist es aber nicht langweilig, sondern geht von Anfang an mit hohem Tempo zur Sache. Holmes ist noch jung und ungestüm und stürzt sich in die Rettungsaktion für seinen Mitbewohner, obwohl er ihm gar nicht nahe steht. Er scheint Trevors Verschwinden jedoch persönlich zu nehmen. Man könnte glatt meinen, er würde sich kopflos, mit vollem Risiko in eine Befreiungsaktion stürzen, doch schon damals hat Sherlock schon stets 5 Schritte voraus geplant, nur noch nicht so perfekt. Tatsächlich, es gab Zeiten, da irrte der kleine Holmes und schätzte seine Gegner falsch ein... spannend, voller Action lässt dieser Fall tief in die Seele und Vergangenheit des genialen Kultermittlers blicken!

Ich bin superfroh, dass der hochkarätige Stimmcast der Reihe ebenso treu bleibt wie ich. Johann von Bülow und Florian Lukas brillieren wieder als Kultduo. Auch wenn dieser Fall bereits 23 Jahre zurück liegt, klingen Mycroft, Lestrade, Mrs Hudson und Moriarty schon genauso wie heute. Das ist gerade für ein Hörspiel extrem wichtig, um die einzelnen Stimmpersönlichkeiten in seinem Hörgedächtnis zu verankern. Gepaart mit den Soundeffekten und der Geräuschkulisse fühlt man sich so direkt mit hineingezogen ins Edinburgh der 90er Jahre.

Was für ein Staffelfinale! Ein Muss für Fans von Sherlock & Watson, denn es geht tief in Sherlocks Vergangenheit! Sherlocks persönlichster Fall endet mit einem Überraschungsschlag, den selbst er nicht hat kommen sehen!

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