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Veröffentlicht am 28.02.2021

Geistesblitze für die Ohren

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Duell im Vermissa Valley oder Das Tal der Angst (Fall 9)
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Auf seinem Blog versucht Dr. Watson nach dem Tod seines Freundes, des Meisterdetektivs Sherlock Holmes, seinen Ruf wiederherzustellen, indem er dessen Fälle schildert. Seine Berichte werden stets von Fans ...

Auf seinem Blog versucht Dr. Watson nach dem Tod seines Freundes, des Meisterdetektivs Sherlock Holmes, seinen Ruf wiederherzustellen, indem er dessen Fälle schildert. Seine Berichte werden stets von Fans und Feinden freizügig kommentiert. Aktuell steht er aber vor dem Problem, dass er einen geheimen Email-Account Sherlocks sucht, auf welchem sich die Beweise gegen dessen Erzfeind Moriarty befinden müssen, ihn aber nicht finden kann. Also erinnert er sich an den Showdown der Erzfeinde im Vermissa Valley, oder dem Tal der Angst.
Sherlock hatte gerade erfolgreich Scotland Yard bei der Überführung eines skrupellosen Mädchenhändlerrings geholfen und trinkt im Pub einen über den Durst mit Inspektor Lestrade und Dr. Watson, als einer seiner Informanten ihm einen Zettel zusteckt. Jim Moriarty plant einen Hackerangriff, der das Königreich lahm legen wird, nähere Informationen soll ihm Mr. Douglas geben. Als Watson und Holmes in dessen Wohnung eintreffen, finden sie eine Leiche und werden wenige Minuten später verhaftet. Schaffen sie es dennoch den Angriff zu verhindern, auch wenn sie weder Datum noch Ziel kennen?

Endlich erfährt man mehr über Sherlocks Armada an geheimen Informanten, die meistens nicht in der verschwiegenen High Society zu finden ist. Dabei wird ein Bogen gespannt zu dem Fall Nr. 7 Skandal im Bohemia Club. Denn auch wenn dieser mehr als exklusive Privatclub inzwischen aufgelöst ist, sind seine Drahtzieher und Mittler noch immer schwer aktiv und nicht immer legal unterwegs. Doch dieses Mal geht es nicht um Sex and Crime, sondern das ganz große Geld! Ein Hackerangriff, der das Königreich lahm legen wird, wie angekündigt wurde. Doch ist dies doch etwas vage, um Sherlock konkrete Gegenmaßnahmen zu ermöglichen. Als er endlich den entscheidenden Hinweis und Geistesblick hat, ist es fast zu spät! Hochspannend spitzt sich alles auf ein Duell mit seinem Erzfeind im Tal der Angst zu! Sehr gut gefällt mir, dass es selbst nach dem Abspann noch nicht vorbei ist. Man sollte unbedingt weiter hören, denn das nächste Verbrechen kündigt sich bereits an. Aber nicht nur das, am Ende wird immer der Bogen zum Einstieg auf Watsons Blog gespannt. Damit hat das Geplänkel zu Beginn seine Berechtigung und ist nicht nur spannendes Beiwerk, man sollte dies beim Hören stets im Hinterkopf behalten und sich nicht einfach nur an dem Wortwitz der illustren Kommentatoren erfreuen. Da es dieses Mal um die Sicherheit des Landes geht, lassen sich auch @BoJotheClown (Boris Johnason) und Theresa May nicht lumpen und geizen nicht, mit mehr oder weniger geistreichen Kommentaren. Dieses spitzzüngige Geplänkel, in dem auch Mycroft, Mary Watson, Harriet Watson, Moriarty, Jane Maple, Hercule Poirot und Mrs. Hudson zu Wort kommen, macht mir trotz seiner hohen Geschwindigkeit immer richtig Spaß!

Die Sprecher sind wirklich wieder erlesen und bleiben der Reihe treu. Das betrifft nicht nur Johann von Bülow als narzistischen Sherlock, sondern auch Florian Lukas als loyalen und bemühten Dr. Watson. Peter Jordan kehrt in diesem Fall als Inspector Lastrade zurück. Gemeinsam mit der Geräusch- und Musikkulisse bauen sie die Spannung auf und legen ein halsbrecherisches Tempo vor. Man hört geschickt Sherlocks Geistesblitze durch seinen Kopf schießen, wie seine Gedanken sich sortieren und wie ein Puzzle zusammen setzen, unerkennbar für andere, aber völlig logisch für ihn selbst. Diese geistige Überlegenheit prägt die Arroganz seines Auftretens und lässt Johann von Bülow gekonnt aus seiner Stimme triefen. Florian Lukas hingegen staunt, kommentiert und versucht seinem sprunghaften Geist zu folgen. Ein temporeicher Hörspaß der mit Spannung, Raumklang und intelligenten Anspielungen überzeugen kann! Ich bin froh, dass es weitergehen wird mit Folge 10 „DieWahrheit der Gloria Scott“ über Sherlocks Anfänge.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Spannend, witzig und sensibel

Die Spur zum 9. Tag
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Bene (12) wächst alleine bei seiner depressiven Mutter, in bescheidenen Verhältnissen auf. Nun hat Mama einen neuen Freund und will mit ihm und Bene in den Urlaub fahren. Doch Bene kann ihn nicht leiden ...

Bene (12) wächst alleine bei seiner depressiven Mutter, in bescheidenen Verhältnissen auf. Nun hat Mama einen neuen Freund und will mit ihm und Bene in den Urlaub fahren. Doch Bene kann ihn nicht leiden und beschließt lieber zu Oma nach Duderstedt zu fahren. Oma ist so eigen und nervig, dass er sich schon bald fragt, ob diese Entscheidung so schlau war. Zum Glück hatte er jedoch noch in der Bahn die gleichaltrige, tierliebe Mia kennen gelernt, die ganz in der Nähe seiner Oma wohnt. Gemeinsam mit ihr und ihrem etwas jüngeren Bruder Ole, verbringt er aufregende Ferien, denn als Ole und Mia beim Zahnarzt sind, machen alle Freunde merkwürdige Entdeckungen, denen sie auf den Grund gehen müssen! Kann man dem neuen Nachbarn in Omas Haus trauen, oder ist er in illegalen Tierhandel verwickelt?
Bene muss in jungen Jahren schon viel Verantwortung übernehmen, da seine Mutter mit dem Leben nicht klar kommt und sein Vater wohl als Arzt bei Ärzte ohne Grenzen ständig woanders auf der Welt damit beschäftigt ist, andere Menschen zu retten. Seinen eigenen Sohn kennt er dabei nicht. Wohl auch wegen ihrer Depressionen arbeitet seine Mutter nicht in einem ihrem Studium angemessenen Beruf, sonders lässt sich vom Supermarktleiter und Kunden an der Kasse schikanieren. Sie ist dieser Tätigkeit einfach nicht gewachsen. Vielleicht ist das der Grund warum er so ablehnend auf den neuen Freund seiner Mutter reagiert, vor Angst was passiert, wenn der Typ merkt, wie seine Mutter wirklich ist und sie verlässt. Oder einfach aus Traurigkeit, weil es für ihn auch bedeutet, dass es für seine Mutter und seinen Vater wohl kein Happy End geben wird. Die Abneigung ist so groß, dass er tatsächlich seine Drohung wahr macht und zu seiner Oma nach Duderstedt fährt, statt mit dem frisch verliebten Paar nach Schweden. Seine Oma kennt er kaum, weil sie sich mit seiner Mutter nicht versteht und sie deswegen nie dorthin fahren. Als er sie näher kennenlernt, merkt er auch schnell, dass er seine Mutter an dem Punkt eigentlich ganz gut verstehen kann. Doch zum Glück lernt er im Zug Mia kennen, die mit ihrem Bruder ganz in der Nähe von Omas Wohnung lebt und mit Mia und Ole wird alles besser. Endlich darf er einfach mal nur ein normaler 12 Jähriger sein und Spaß haben! So wird das der beste Sommer seines Lebens, denn Mia ist nicht nur engagierte Tierschützerin, die schon vielen Tieren ein neues Zuhause gegeben hat, sie ist auch neugierig und wissbegierig! Ihr Bruder Ole (10) hingegen verfügt nicht nur über jede Menge guter Laune und unerschütterlichen Optimismus, sondern auch jede Menge Fantasie. Dadurch zieht er immer wieder die abgefahrensten Schlussfolgerungen, mit so viel Elan, dass man ihn nicht verspotten mag. Dieser Sommer könnte herrlich unbeschwert sein, wenn die Kinder nicht so merkwürdige Vorgänge in ihrer Umgebung beobachten würden. Da ist zum Beispiel der fiese Herr von Finkelburg, mit seinen haarigen Händen und dem Siegelring, der sich bei seiner Oma immer einschleimt und bei dessen Erscheinen er immer verschwinden muss. Oder die kläglichen Tiergeräusche die Mia aus dem Kofferraum eines in der Sonne parkenden SUV gehört hat. Oder der Nachbar, aus dessen Wohnung doch eine Frau mit Welpen kam, von der der Nachbar aber gar nichts wissen will. Klar, gehen die Kinder dem nach. Diese Gemeinschaft mit den Geschwistern, das gemeinsame Geheimnis, die Unbeschwertheit und Freiheit genießt Bene in vollen Zügen. Es ist so schön zu lesen, wie er diese Ferien genießt, aber auch spannend wie die drei neuen Freunde über das Thema „Welpenhandel“ recherchieren. Ein sehr aktuelles Thema, da gerade jetzt, während in der Corona Pandemie, wenn viele Menschen im Home Office oder in Kurzarbeit sind, bei im Tierheim oder bei seriösen Züchtern, die Wartelisten überquellen, weil plötzlich alle Menschen ihr (wahrscheinlich vorläufiges) Herz für Tiere entdecken. Doch Tiere sind wie Kinder, man kann sie nicht einfach wegräumen, weil man gerade keine Lust mehr auf sie hat, oder gerade mal aus einer Laune heraus anschaffen. Dennoch ist der Markt groß und wo der Markt groß ist, da entsteht auch immer ein Schwarzmarkt, mit sämtlichen Risiken, die Mia ganz wunderbar dem staunenden Bene erklärt. Nach diesem Buch werden vielleicht einige Leser ihre Eltern von der Anschaffung eines vermeintlich günstigen Rassewelpen oder einer Rassekatze abraten. Sehr schön wird hier in diesem spannenden und einfühlsamen Kinderkrimi das Thema Verantwortung bei Kindern angesprochen. Sowohl Bene als auch Mia übernehmen schon früh Verantwortung: für die Mutter oder den selbst gewählten Zoo. Kinder können schon Verantwortung übernehmen, doch nicht jede Art ist unbedingt gut für sie. Dabei sind diese Themen entspannt und spannend eingebunden ist diesen aufregenden Kindersommer, gewürzt mit einer Prise Humor. So kann ich z.B. nicht mehr bei meinen Eltern über die Teppich laufen, ohne an Bene zu denken, der die Teppichfransen seiner Oma kämmen muss... Auch die Beschreibungen der fiesen Schleimer, sind einfach herrlich und man sieht diese Männer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, arglose Frauen zu umgarnen direkt vor sich, egal ob mit haarigen Händen, oder ohne! Die kleinen, treffenden Beschreibungen, prägen sich einfach ein.

Am Ende fügen sich alle wunderlichen Beobachtungen der Kinder wie Puzzlestücke zu einem großen Ganzen zusammen, das nicht nur die jungen Helden staunen lässt!

Ein lustiger und spannender Kinderkrimi vor einem ernsten Hintergrund, den wir nur sehr empfehlen können! Ab 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Echt stark!

Kiwi, Kalle und das Stadtgeflüster
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Kirsten ist 11 Jahre alt und lebt mit Ihrer Mutter, einer Sozialarbeiterin, in einer kleinen Wohnung in Berlin, über einem Luftballonladen. Ihr Vater lebt mit seiner neuen Familie in Bayern. Kirsten geht ...

Kirsten ist 11 Jahre alt und lebt mit Ihrer Mutter, einer Sozialarbeiterin, in einer kleinen Wohnung in Berlin, über einem Luftballonladen. Ihr Vater lebt mit seiner neuen Familie in Bayern. Kirsten geht regelmäßig nach der Schule zum Eiskunstlauftraining, bis sie wegen einer Knieverletzung 2 Wochen pausieren muss. Ihre Mutter hat dann nichts besseres zu tun, als ihr die Einkäufe für die alte Nachbarin Frau Matz aufs Auge zu drücken. Als sie dort die Einkaufsliste abholt, trifft sie auf den gleichaltrigen Kalle aus dem Hinterhaus, der täglich mit Frau Matz Schnudel Pelle Gassi geht. Bislang kannten sie sich nicht, weil sie in verschiedene Schulen gehen. Kalle hielt Kirsten immer für eine Ballerina-Tussi. Doch als sie nun gemeinsam mit Pelle unterwegs sind und für Frau Matz einkaufen, entdecken sie eine Menge Gemeinsamkeiten, aber auch Ungereimtheiten in ihrem Kiez! Sie beide finden den Bestatter, der ständig vor seinem Geschäft steht und auf das Pflegeheim gegenüber starrt gruselig und rennen stets an ihm vorbei, statt zu gehen und beide begrüßen regelmäßig die Hundeballons nebenan. Seltsam finden sie, dass der nette Luftballonmann, das ständige Gekeife seiner Frau so gelassen erträgt, bis sie eines Tages verschwindet und nun schwarze Luftballons in den Himmel steigen, mit merkwürdigen Anhängseln...

Kirsten und Kalle verbindet etwas: sie sind gerne draußen und keine Stubenhocker! Sie lieben Hunde, beobachten ihre Umgebung ganz genau, denken darüber nach und ziehen so ihre eigenen Schlüsse, aus dem was sie so bemerken.... Damit sind sie sehr zufrieden, aber auch anders als ihre Klassenkameraden, die sich mehr mit Zocken oder Youtube Videos beschäftigen. Wenn man nur ganz genau hinschaut, kann man eine Menge Geheimnisse entdecken und denen gehen die zwei nun gemeinsam auf den Grund. Mit Pelle als tierischer Tarnung können sie sich ziemlich unbemerkt durch die Straßen des Kiezes bewegen und Pelles Spürnase ist natürlich für unauffällige Beschattungen ein echter Gewinn!

Nein, die Kinder machen nichts Schlimmes und nichts Gefährliches. Wenn sie nicht mehr weiter wissen, suchen sie sich auch Hilfe und sind auch bereit, sich für ihre Irrtümer ein bisschen zu schämen. Aber sie irren nicht immer, denn auch wenn die meisten ihrer Nachbarn viel netter sind, als es den Anschein hat, so meinen es doch nicht alle gut und denen legen sie das Handwerk! Dabei gefallen mir besonders gut, die typischen kindlichen Sorgen und Vorstellungen, wie das schnelle am Bestattungsunternehmen Vorbeirennen...

So ist in diesem Berliner Kiez immer was los! Jetzt erst, als Kirsten nicht ständig trainiert, bemerkt sie erstmals, was alles um sie herum so los ist und wie viel schöner das Leben mit Schnudel und besten Freund ist.

Julia Dürr hat diese erlebnisreiche Kiezermittlergeschichte fröhlich frech illustriert! Dabei fallen zuerst ihre Übersichtsskizzen auf, damit man sich besser orientieren kann und weiß, wer wo wohnt und arbeitet, aber auch die Schattenriss-Vignetten, die jeweils kennzeichnen, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Denn Susanne Weber erzählt diese Geschichte aus zwei Perspektiven, jeweils in der unmittelbaren Ich-Form. Ob dieser „Ich“ nun Kalle oder KiWi (Kirsten Wilmsen) ist, erkennt man daran, ob der Scherenschnitt einen Dutt trägt, wie Eisläuferin KiWi oder einen Kurzhaarschnitt wie Kalle. So fühlt man sich immer mittendrin im Geschehen und weiß ganz genau, was in den Köpfen der Kinder los ist, aber vor allem auch, wie sie sich fühlen! Das finde ich sehr gelungen, weil man so den Eindruck hat, das total viel los ist, auch wenn es „nur“ ganz normale Kinderabenteuer sind. Hier werden keine gefährlichen Verbrecher verfolgt, aber dennoch sorgen sie für Gerechtigkeit und mehr Verständnis in ihrem Kiez und das ist ganz schon trubelig und aufregend.

Ich finde das Buch sehr gut recherchiert und möchte auch die juristische Korrektheit loben. Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, das wäre aber für Kinder langweilig. Aber alles was hier zu dem Thema steht, ist sowohl für Kinder verständlich, als auch inhaltlich korrekt.

Beide Kinder empfinde ich als sehr selbstständig für ihr Alter, weil sie viel alleine sind. O.k. Kalles Vater arbeitet von zu Hause aus, aber an seinem Computer sitzend und über neue Gags grübelnd, ist er Kalle nicht wirklich eine Gesellschaft. Wie die zwei Kinder selbstständig zum Tierarzt gehen oder Kirsten alleine kocht, ohne dass es in einer Katastrophe endet, hat mich echt beeindruckt.

Diese Geschichte hat mich richtig in ihren Bann gezogen, auch wenn keine weltbewegenden Verbrechen passieren, sondern echte Dramen und Geheimnisse des Alltags. Richtig Klasse für Jungs und Mädchen ab 8 Jahren und besonders für Großstadtkinder.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Bücher, die man kennen muss!

Dinge, die so nicht bleiben können
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Sebastian und sein bester Freund Tolli besuchen den Tag der offenen Tür der örtlichen Uni. Während der super schlaue Tolli sich wieder irgendeine naturwissenschaftliche Verantwortung anschaut, geht Sebastian ...

Sebastian und sein bester Freund Tolli besuchen den Tag der offenen Tür der örtlichen Uni. Während der super schlaue Tolli sich wieder irgendeine naturwissenschaftliche Verantwortung anschaut, geht Sebastian in eine Vorlesung für Stadtentwickler. Dort setzt sich ein Traummädchen neben ihn und leiht sich von ihm seinen Lieblingskuli. Kurz unterhalten sie sich über den Film Casablanca im Uni-Kino und Sebastian als großer Fan romantischer Kinokomödien hofft daraufhin, sie später vor dem Kino wieder zu sehen. Während er dort verzweifelt auf seine vermeintliche Traumfrau wartet, spricht ihn ein rebellisch aussehendes Mädchen an. Da die Traumfrau nicht auftaucht, bietet er ihr seine Kinokarte an. Nun kommt der große Auftritt von dem angebeteten Taylor-Swift-Look-alike und Sebastian scheint im 7. Himmel. Doch erkennt sie ihn nicht, wartet sie doch eigentlich auf ihren Posterboy-Freund. Eigentlich eine peinliche Situation, aus der ihn das unbekannte Mädchen rettet, die sich als Frida vorstellt. Gemeinsam mit seiner neu kennengelernten Sandkastenfreundin, geht Sebastian in den Kultfilm und anschließend gemeinsam Essen, wo sie auch auf Tolli treffen. Durch eine Wette begleiten die Jungs sie zu ihrem nächsten Programmpunkt. Ganz klar ist sie sehr unterhaltsam, doch wer ist sie wirklich?

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Spannender Gruselspaß für die ganze Familie ab 8 Jahren!

Geisterschule Blauzahn – Teil 1: Lehrer mit Biss
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Freddy ist ein unerschrockener Junge. Klar, immerhin wohnt er seit dem Tod seiner Mutter und seines Onkels Bob bei seiner Tante Liz, in einem gruftmäßigen Haus. Die Regeln der Tante sind streng und wenn ...

Freddy ist ein unerschrockener Junge. Klar, immerhin wohnt er seit dem Tod seiner Mutter und seines Onkels Bob bei seiner Tante Liz, in einem gruftmäßigen Haus. Die Regeln der Tante sind streng und wenn er nicht pünktlich um 13.15h zu Hause ist, bekommt er nichts zu Essen. Da er die Kleider seines verstorbenen Onkels auftragen muss, riecht er nach Mottenpulver und wird deswegen von seinen Mitschülern geärgert. Dennoch ist er trotz des nagenden Hungers guter Dinge. Als er nach der Schule eine Mitteilung über ein Vollstipendium für die Internatsschule Burg Blauzahn findet, ist er begeistert. Doch schon der Abholservice mit Bus und Pferdekutsche ist eigenwillig und aufregend. Noch ungewöhnlicher stellt sich die Schule nach seinem Eintreffen heraus: dies ist eigentlich eine Schule für Gruselwesen, der langsam der Nachwuchs ausgeht, da immer weniger Menschen an Monster & Co. glauben. Daher müssen nun unerschrockene Menschenkinder aufgenommen werden, bis die erforderliche Anzahl an Schüler vorhanden ist, weil es sonst keine Fördermittel mehr gibt und die Schule schließen muss. Freddy kommt aus dem Staunen nicht heraus und findet erstmals Freunde. Allerdings sind nicht alle von seiner Anwesenheit begeistert; irgendjemand versucht mit allen Mitteln ihn los zu werden.

Oh je, bei seiner Tante Liz hat Freddy die ganze Zeit Hunger und eigentlich nichts zu lachen und dennoch lässt er sich nicht unterkriegen. So einen jungen Helden kann man ja nur sofort ins Herz schließen, vor allem wenn er noch dazu so unerschrocken ist! Klar geht es da einigen seiner neuen Mitschülern nicht anders. Dabei überrascht Barbara Rose mit immer neuen Wendungen egal ob witzig, gruselig oder spannend.

Richtig gut gefallen mir die Illustrationen von Barbara Fisinger auf den Tonträgern, die gleichzeitig witzig sind, aber auch die Gruselstimmung richtig gut wiedergeben. Barbara Rose kennen wir vor allem als Autorin für Feen und Elfen, doch merkt man dieser Geschichte richtig an, dass es ihr großen Spass macht, die dunkle Seite der magischen Wesen vorzustellen. Naja, eigentlich sind die meisten ja sehr nett, auch wenn sie nicht unbedingt so aussehen und für Freddy ist dieses Stipendium ein echter Glücksfall!

Thomas Nicolai legt sich voll ins Zeug, egal ob Vampir, Spinne, Gespenst oder Menschen. Hier wird heiser gewispert, gestöhnt, gefiept, gehaucht und gegrollt, dass es eine Lust ist zu spüren, wie sich die feinen Härchen im Nacken aufrichten. Natürlich ist der Grusel altersangemessen, aber auch für Eltern ist es unterhaltsam mitzuhören. Es ist aber nicht nur gruselig sondern auch spannend, denn gemeinsam müssen die neuen Freunde hinter das Geheimnis von Burg Blauzahn kommen, um ihrem Lieblingslehrer zu helfen. Ja, diese monstermäßig starken Freunde werden eine eingeschworene Gemeinschaft, wobei viele so mutig sind, ihre Einsamkeit und ihre Ängste vor den Mitschülern zuzugeben. Das finden wir richtig stark! Denn wenn sie erst einmal darüber sprechen, verstehen sie einander besser, können sich helfen und viele Sorgen können überwunden werden. Ein richtig wichtiges Signal für Toleranz, in dem sich sicherlich viele junge Zuhörer wiederfinden werden. Aber keine Sorge, es ist keine Problemgeschichte, sondern nebenbei auch immer wieder witzig, was durch die unglaublich facettenreiche Interpretation der Untoten durch Thomas Nicolai noch mal richtig verstärkt wird!

Ein spannender Gruselspaß für die ganze Familie ab 8 Jahren!

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