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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Temporeicher und spannender Thriller mit leichten Schwächen

Sieben Gräber
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Im Zuge von Bauarbeiten werden in Braunschweig die Überreste von 7 Kindern gefunden. Als Nicolas Eichborn vom BKA durch einen Peilsender, der bei den Überresten gefunden wird und ihm zugeordnet werden ...

Im Zuge von Bauarbeiten werden in Braunschweig die Überreste von 7 Kindern gefunden. Als Nicolas Eichborn vom BKA durch einen Peilsender, der bei den Überresten gefunden wird und ihm zugeordnet werden kann, von dem Fund erfährt, weiß er sofort, um wen es sich bei den Leichen handelt. Im Jahr 2006 hat er die Kinder im Zuge von Ermittlungen gegen die Russenmafia aus einem Versteck befreien können, diese später aber durch das übereifrige Handeln eines Kollegen wieder verloren. Und so nimmt er die Ermittlungen, die er damals nicht zu Ende bringen konnte, wieder auf. Doch seine Gegner sind in der Zwischenzeit noch mächtiger geworden, und so wird aus dem Jäger schnell auch ein Gejagter ...

Dem Autor V. S. Gerling gelingt hier ein temporeicher Thriller, der die Spannung konstant hoch hält und immer wieder mit neuen Wendungen zu überraschen weiß.
Dabei bleibt allerdings die Charakterisierung einiger Nebenfiguren etwas auf der Strecke, manche geraten doch arg schablonenhaft. Auch das eine oder andere kleinere Logikloch tut sich im Laufe der Geschichte auf.

Wer über dieses kleinen Schwächen hinwegsieht, wird aber mit einem rasanten Thriller belohnt, der beim Lesen eine Sogwirkung entwickelt und das Zeug zu einem echten Pageturner hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auch in ihrem 3. Einsatz können Kommissar Schüppe und der Reporter Tom Balzack wieder überzeugen

Die Abdreher
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Auch bei ihrem inzwischen dritten Auftritt legen Kommissar Georg "Der Spaten" Schüppe, der Schalker vom Dortmunder Polizeipräsidium und der Reporter Tom Balzack wieder einen insgesamt überzeugenden Auftritt ...

Auch bei ihrem inzwischen dritten Auftritt legen Kommissar Georg "Der Spaten" Schüppe, der Schalker vom Dortmunder Polizeipräsidium und der Reporter Tom Balzack wieder einen insgesamt überzeugenden Auftritt hin.

Dabei bekommen sie es hier mit einer Vielzahl von Gegnern zu tun. Da wäre zum einen die unheimliche Allianz der Terroristen vom IS mit den Dortmunder Neonazis, die zusammen offensichtlich Anschläge im Ruhrgebiet planen. Und als wäre das noch nicht genug, mischt auch noch die italienische Mafia mit. Da fällt es nicht nur den Ermittlern schwer, den Überblick zu behalten. Das Ganze wirkt an einigen Stellen zwar etwas überfrachtet, auch weil Aspekte nur angerissen und nicht zu Ende geführt werden. Dem Autoren gelingt es aber mit seiner saloppen und flüssigen Schreibweise insgesamt dann doch sehr gut, das man beim Lesen nicht den Faden und vor allem nicht den Spaß verliert. Und so wird man mit einer etwas (passend zum Titel) abgedrehten Story, bei der die Gratwanderung zwischen Krimi und Parodie gelingt, und einem fulminanten Finale belohnt

Aufgelockert wird das Ganze zudem noch mit reichlich Anspielungen auf aktuelle Geschehnisse und Personen. So wird z. B. der Spruch unseres Bundesinnenministers, das "Teile seiner Antwort die Öffentlichkeit nur verunsichern würden" geschickt in die Handlung eingebaut und auch der aktuelle NRW-Innenministers Jäger (hier: Förster) erhält einen Auftritt, als er die Polizei mit der Suche nach dem Fahrrad seiner Frau beauftragt. Besonders gelungen ist hier auch die Parodie auf die Düsseldorfer Z-Promis Bert und Sophia Wollersheim, die einen entscheidenen Auftritt im Buch haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solides Krimi-Debüt mit viel Ruhrgebietsflair

Ruhrkälte
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Am Vorabend des Revierderbys Dortmund gegen Schalke wird in der Schalker Glückauf-Kampfbahn die Leiche eines jungen Musikers gefunden. Zunächst sucht die Polizei den Mörder unter den rivalisierenden Fußball-Fans, ...

Am Vorabend des Revierderbys Dortmund gegen Schalke wird in der Schalker Glückauf-Kampfbahn die Leiche eines jungen Musikers gefunden. Zunächst sucht die Polizei den Mörder unter den rivalisierenden Fußball-Fans, ein Tatverdächtiger aus Dortmund rückt auch schnell in Zentrum der Ermittlungen. Doch ein weiterer Todesfall während einer Unterwasser-Hochzeit in Duisburg lenkt die Ermittlungen in eine neue Richtung und zwingt Kommissar Marius Perez, in seinem eigenen Freundeskreis zu ermitteln.

Der Autorin gelingt mit ihrem ersten Krimi ein solides Debüt und führt mit Kommissar Marius Perez einen Ermittler mit außergewöhnlichem Hintergrund und Potential für weitere Fälle ein.

Die Geschichte verströmt eine Menge Ruhrgebietsflair (bedient dabei aber stellenweise doch etwas zu sehr die üblichen Klischees) und liefert neben einer spannenden Story mit überzeugener Auflösung noch interessante Einblicke in die Metal- und auch in die Tattoo-Szene, bei denen man merkt, das die Autorin weiß, worüber sie schreibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Klassischer Krimi zu einem hoch aktuellen Thema - Spannend und gut recherchiert

Die Fliege
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Gleich an ihrem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub wird Anna Benz von der Stuttgarter Kriminalpolizei zum Fundort einer grausam zugerichteten Leiche gerufen, die offensichtlich von mehreren Tätern ermordet ...

Gleich an ihrem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub wird Anna Benz von der Stuttgarter Kriminalpolizei zum Fundort einer grausam zugerichteten Leiche gerufen, die offensichtlich von mehreren Tätern ermordet wurde. Zusammen mit ihrem Kollegen Markus Hauer nimmt sie die Ermittlungen auf. Dabei kreuzen sich ihre Wege mit einer geheimnisvolle Hackerin namens Bluebottle (Schmeißfliege), die sich auf die Suche nach ihrer Internetbekanntschaft Thalos befindet und eine Schlüsselrolle bei der Lösung des Falles einnimmt.

Auch wenn es sich hier um den 2. Band einer Krimireihe handelt, kann man das Buch problemlos auch ohne Vorkenntnisse lesen, da die erforderlichen Hintergrundinformationen zu den handelnden Personen gut in die Geschichte eingebaut werden, ohne den Lesefluß zu stören.
Symphatische Ermittler und eine gut recherchierte Story ergeben einen spannenden Krimi, der sich mit einem hoch aktuellen Thema befaßt.

Besonders gut gefallen hat mir hier, das man direkt im ersten Kapitel des Buches zwar die Namen der Mörder erfährt, das Motiv und die Identität des Opfers aber noch im Unklaren bleiben. Ein ungewöhnlicher Beginn, der aber dennoch ausreichend Raum für Spannung lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungenes Krimi-Debüt zu einem aktuellen Thema - Gut recherchiert und überzeugend umgesetzt

Der Geranienmann
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Johannes Wittjer betreibt in Düsseldorf eine illegale Gen-Datenbank, mit deren Hilfe er für verschiedene Auftraggeber Informationen sammelt und liefert. Auch die Polizei bittet ihn immer wieder um Hilfe, ...

Johannes Wittjer betreibt in Düsseldorf eine illegale Gen-Datenbank, mit deren Hilfe er für verschiedene Auftraggeber Informationen sammelt und liefert. Auch die Polizei bittet ihn immer wieder um Hilfe, ohne genau zu wissen, aus welchen Quellen die Informationen wirklich stammen. Auch bei einem brutalen Mord im Düsseldorfer Hofgarten kann er schnell die entscheidenen Hinweise zur Verhaftung des Mörders liefern. Doch plötzlich geraten er und seine Mitarbeiter und Freunde ins Visier eines Unbekannten, der mit aller Macht die Schatten der Genforschung aufzeigen will und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Bald steht nicht nur die berufliche Exixtenz von Wittjer auf dem Spiel, sondern auch sein Leben ...

Rainer Kurlemann gelingt hier ein überzeugendes Krimi-Debüt, das sich sehr ausgewogen mit dem Thema Genforschung auseinandersetzt. Während die Hauptfigur Johannes Wittjer und sein Team dem Thema doch ausgesprochen unkritisch gegenüberstehen und nur die Möglichkeiten sehen (wollen), die durch die Forschung entstehen, werden an einigen Nebenfiguren des Buches auch die Risiken und die Möglichkeiten zum Mißbrauch der erlangten Informationen mehr als deutlich aufgezeigt.

Das Buch besticht durch eine gute Recherche, man merkt, das der Autor weiß, worüber er schreibt. Es gelingt ihm dabei, die nötigen Informationen zum Thema Genforschung gut in die Krimihandlung zu integrieren, ohne die Spannung der Geschichte aus den Augen zu verlieren.