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Veröffentlicht am 22.05.2022

Drum prüfe wer sich ewig bindet

Tod vor Juist. Ostfrieslandkrimi
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Der neue 13. Fall, den Hedda und Enno lösen, ist anders, denn sie begleiten Ennos Vater Bento bei einer Streaming-Produktion. Beide sind der Meinung eine neue Frau würde Bento wieder Lebensfreude verschaffen, ...

Der neue 13. Fall, den Hedda und Enno lösen, ist anders, denn sie begleiten Ennos Vater Bento bei einer Streaming-Produktion. Beide sind der Meinung eine neue Frau würde Bento wieder Lebensfreude verschaffen, der seit dem Tod seiner Frau sehr zurückgezogen lebt. Deshalb hat Hedda ihn heimlich bei der Datingshow „Lovefriesland“, einer Kuppelshow für Leute in der mittleren Altersgruppe, angemeldet.

So fahren alle drei nach Juist und erfahren, dass die Show nicht auf der Insel, sondern auf einer Luxusyacht auf der Nordsee stattfindet. Thorsten Siemens fesselt den Leser schnell mit viel Wissenswertem zu der schönen Insel. Nach zwei Tagen geht es an Bord, wo die zukünftigen Paare sehr schöne geräumige Kabinen erhalten und die Begleitpersonen kleine Kammern. Jeden Abend werden neue Paare ausgelost und die Spannung steigt schnell bei den Kandidaten.

Doch nach wenigen Stunden verschwindet eine der Begleitpersonen unter mysteriösen Umständen. Da schlägt die Stunde für Hedda und Enno. Schnell beginnen sie im Hintergrund zu ermitteln. Dabei habe ich feststellen können, dass beide im Vergleich zu einem früheren Fall reifer und erwachsener geworden sind, was den Recherchen gut tut. Die vielen Leute an Bord, denn neben den Teilnehmern der Show mit ihren Begleitpersonen gibt es natürlich noch die Mannschaft des Schiffes und das Team, welches die Show aufnimmt beschäftigen Hedda und Enno.

Glücklicherweise kommt Ennos Vater Bento mit dem Trubel gut zurecht und erweist sich als aufgeschlossen und neugierig auf die anwesenden Damen. Doch als dann auch noch eine Leiche, ausgerechnet in Bentos Kabine, gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse.

Thorsten Siemens erzählt in kurzen Kapiteln, die durch eine Geschichte auf einer zweiten Zeitebene bereichert werden, eine spannende Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi.
Diesen verwickelten Fall mit skurrilen Verdächtigen und überraschenden Wendungen, der spannend bis zum Schluss ist, lösen Hedda und Enno souverän. Täter und Motiv haben mich staunen lassen. Die Auflösung war in sich schlüssig und nachvollziehbar und beide Zeitebenen fließen am Ende ineinander und stellen die Beziehung zum rätselhaften Prolog her.
Fazit: Mit „Tod vor Juist“ ist Thorsten Siemens ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit vielen unvorhersehbaren Wendungen gelungen. Gern vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall mit Hedda und Enno.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Liebe geht durch den Magen

Rocky Mountain Spice
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„Rocky Mountain Spice” ist bereits der 24. Band der Erfolgsserie Rocky Mountain der beliebten Schweizer Autorin Virginia Fox. Auch mit diesem Buch gelingt es ihr den Leser schnell zu fesseln. Der Schreibstil ...

„Rocky Mountain Spice” ist bereits der 24. Band der Erfolgsserie Rocky Mountain der beliebten Schweizer Autorin Virginia Fox. Auch mit diesem Buch gelingt es ihr den Leser schnell zu fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich ausgezeichnet.

Die italienischstämmige Familie Leoni ist in Independence stadtbekannt. Luigi führt eine erfolgreiche Pizzeria und eine seiner 5 Töchter, Donna, arbeitet bei ihm Restaurant. Doch die die Zukunftsträume von Vätern und Töchtern sind nicht immer kompatibel.

Donna Traum ist nicht unbedingt die Weiterführung des Familienbetriebs, sondern ein eigenes Unternehmen - ein Foodtruck. Ein Mann sollte in ihrem Leben auch eine Rolle spielen. Schließlich geht Familie bei den Leonis über alles. Doch bisher hatte sie einfach keine Zeit nach dem Richtigen zu suchen
Doch da ist noch Bull, ein gut aussehender und begnadeter Freizeitmechaniker, den sie vor einiger Zeit bei einer Auktion mit Hintergedanken ersteigert hat. Seit drei Monaten herrscht Funkstelle, denn aufgrund eines familiären Notfalls hat Bull Independence verlassen.

Die Probleme in seiner, der Familie Wellington, sind ganz anderer Art. Hier greift Virginia Fox ein ernstes Thema –rechtsextreme Milizen- auf und integriert es gekonnt in die Handlung. Bulls Vater ist einer ihrer Anführer. Der jüngere Bruder Oliver leidet unter dem kriminellen System und hat um Hilfe bei seiner Flucht gebeten.

Bei ihrer Ankunft in Independence, als beide in der Pizzeria etwas essen wollen, passiert es. Donnas ungezügeltes Temperament lässt das Wiedersehen ganz anders verlaufen als gewünscht. Dennoch knistert es bald zwischen den beiden und auch das Unternehmen Foodtruck nimmt dank Bulls handwerklichen Geschicks an Fahrt auf.

Als es Olivers Jugendfreundin Leia bei ihrer Flucht zufällig nach Independence verschlägt, könnte alles gut werden, denn die Hilfsbereitschaft der Einwohner ist legendär. Man trifft auf alte Bekannte, wie Annabelle und Jerome, die Leia auf der Stone-Ranch Arbeit und ein Zuhause geben. Leias Hilfe können sie gut gebrauchen, denn inzwischen haben sie auch Nachwuchs, die kleine Holly. Für Leia als Pferdefreundin ist die Ranch ein Paradies.
Doch wenn es nach dem Willen von Wellington und seiner Anhänger geht, sollen sie und Oliver daraus vertrieben werden.

Bei einem hochdramatischen Finale zu Hallloween werden Donna, ihre Schwester Elena und der ewig hungrige Waschbär Wolverine, der als einziger Vierbeiner im Diners Hausverbot hat, die neuen Helden der Kleinstadt. Der Foodtruck besteht seine Feuertaufe erfolgreich.

Am Ende hört man schon in der Ferne die Hochzeitslocken läuten und ist gespannt, ob Elena und der Biker Spider so ein glückliches Paar werden wie Donna und Bull.


Fazit:
Das Buch bereitet Lesevergnügen pur und entführt den Leser in die Welt der mächtigen Berge, wo Schönheit, Liebe und Schicksalsschläge neben einander zu finden sind.

Die Kleinstadt Independence mit ihren sympathischen zwei- und vierbeinigen Bewohnern rundet die Schilderungen ab. Man trifft aus Bekannte aus früheren Bänden und fühlt schnell zugehörig. Beim Lesen ist der Alltag vergessen, wenn neue Wetten, Paare und Zuwachs Independence noch abwechslungsreicher und bunter gestalten.

Für alle Fans der Rocky Mountain Serie ist das Buch ein Muss und für die anderen die Empfehlung es unbedingt als separates Buch oder als Einstieg zu lesen. Diese Bände machen definitiv süchtig.
Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Wie aus einem friesischen Meisje die geheimnisvolle Mata Hari wurde

Die aufgehende Sonne von Paris
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„Die aufgehende Sonne von Paris“ von Eva-Maria Bast, erschienen 2022 bei PIPER in der Reihe Bedeutende Frauen, die Welt verändern, ist der neue Roman der erfolgreichen Autorin Eva-Maria Bast.

Die wahre ...

„Die aufgehende Sonne von Paris“ von Eva-Maria Bast, erschienen 2022 bei PIPER in der Reihe Bedeutende Frauen, die Welt verändern, ist der neue Roman der erfolgreichen Autorin Eva-Maria Bast.

Die wahre Rolle der friesischen Schönheit, angeblich Inderin, die als Tänzerin und Spionin bekannt wurde, ist bis heute ein Rätsel. Eva Maria Bast beschränkt sich in ihrem Buch auf die Jahre von 1904 bis 1912 als sie durch ihren Tanz in Europa zur Legende wurde.

Die Zeit davor und danach werden kurz in Prolog und Epilog angerissen. Der in drei Teile gegliederte Roman schildert nur acht Jahre ihres Tänzerinnenlebens. Eine intensive Zeit, in der der Mata Hari die Bühnen Europas eroberte.

Eva-Maria Bast erzählt gekonnt eine farbenprächtige Geschichte, die den Leser in die Zeit der Belle Epoque entführt. Es war eine Zeit des Friedens und relativen Wohlstands. Am schönen Leben wollte auch Margaretha MacLeod ihren Anteil haben. Schon als Kind einer wohlhabenden Familie lernte sie den Luxus kennen. Noch heute erzählen die Stadtführer von Leeuwarden, ihrer Geburtsstadt, die Geschichte von der Kutsche, die von Ziegen gezogen wurde. Es war das Geschenk ihres Vater zu ihrem 6. Geburtstag.

Margarethas Ehe ging in die Brüche, aber die Zeit in der niederländischen Kolonie Java hat bei der phantasievollen jungen Frau prägende Eindrücke für immer hinterlassen. Ihr exotisches Aussehen und ihre Schönheit nutzt sie in Paris zunächst, um reiche und interessante Männer in ihren Bann zu ziehen und sich aushalten zu lassen.

Ihr Tanz wurde bald legendär, denn ihre Tänze verhießen Exotik, Erotik und Sex. Passend dazu erzählt die schöne Margaretha, die sich bald „Mata Hari - Auge des Tages“ nennt, immer wieder neue phantasievolle Varianten ihrer Herkunft, wo sie als indische Tempeltänzerin und Nachfahrin von Brahmanen geboren wurde.

Sie tanzte kaum", schrieb die Schriftstellerin Colette. "Aber sie verstand, sich fortschreitend auszuziehen und dabei ihren langen, gebräunten, schlanken und stolzen Körper zu bewegen." Am Ende, so Colette, war sie "beinahe nackt, hielt die Augen gesenkt und verschwand, in einen Schleier gehüllt".

Der Schreibstil von Eva-Maria Bast ist flüssig und liest sich ausgezeichnet. Die Autorin erzählt mit einer ausdrucksstarken Sprache bildhaft von Menschen und ihren Schicksalen. Die Protagonisten sind authentisch und sehr differenziert beschrieben.

Eva-Maria Bast versucht die Entwicklung und den kometenhaften Aufstieg von Mata Hara nachzuvollziehen und bezieht dabei geschickt die Geschichte der Schauplätze von Mata Haris Auftreten, wie die das Theatre Olympique in Paris, die Oper von Monte Carlo oder die Mailänder Scala, ein ihre Geschichte ein. Die wechselnden Männer an ihrer Seite werden genau beschrieben. Doch wie ein roter Faden zieht sich die Angst vor Misshandlung, die Margaretha in ihrer Ehe erfahren musste und der Verlust ihrer beiden Kinder durch Tod bzw. Verbleiben beim Vater durch den Roman. Es ist die Achillesferse der berühmten Frau.

Als sie von jüngeren Frauen kopiert wird, die Erfolge ausbleiben und auch ein finanzieller Ruin sich abzeichnet, ahnt man wie es zu ihrer Spionagetätigkeit kam, die im Epilog kurz angerissen wird. Dass tragische Ende und Schicksal der Spionin und Doppelagentin ist bis zum heutigen Tag nicht völlig geklärt.

Fazit:
Eva Maria Bast hat ein fesselndes Buch über eine Legende geschrieben, die bis heute fasziniert und polarisiert. Ein berührender und ergreifender Roman ist ihr gelungen, der mich begeistert hat. Gern vergebe ich als 5 Sterne.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.


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Veröffentlicht am 05.04.2022

Mord statt Urlaub

Düsteres Watt
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Seit zwei Monaten sind die Ermittlerin Liv Lammers und der Rechtsmediziner Sebastian ein Paar. Lange hatte Liv gezögert sich wieder auf jemanden einzulassen. Der erste gemeinsame Urlaub im August auf Sylt ...

Seit zwei Monaten sind die Ermittlerin Liv Lammers und der Rechtsmediziner Sebastian ein Paar. Lange hatte Liv gezögert sich wieder auf jemanden einzulassen. Der erste gemeinsame Urlaub im August auf Sylt ist für beide etwas Besonderes. Doch ein Anruf verändert alles.

„In den Wanderdünen bei List meldet ein anonymer Anrufer eine männliche Leiche. Der Tod des Mannes gibt Rätsel auf, denn obgleich das Opfer auf einer Düne liegt, ist es ertrunken. Zumindest die Identität ist rasch geklärt: Es handelt sich um Klaus von Raboisen, den steinreichen Spross einer Adelsfamilie, der eine Villa in List besitzt. Seine Ehefrau Charlotte ist Politikerin, weshalb die Ermittlungen sofort im Fokus der Öffentlichkeit stehen.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

„Düsteres Watt“ von Sabine Weiß ist bereits der sechste Fall für die Flensburger Ermittlerin Liv Lammers in ihrer Sylter Krimreihe aus dem Bastei-Lübbe Verlag. Der Fall ist von Beginn an mysteriös. Wie kam das Opfer zu Tode? Es stammt mit einer reichen Familie aus altem schleswig-holsteinischen Adel. Liv und ihre Kollegen müssen in eine fremde Welt eintauchen. Dabei lernt Liv neue Sylter Abgründe kennen. „Düstres Watt“ beschäftigt sich ebenfalls mit der Vergangenheit und den familiären Verhältnissen von Liv Lammers. Auf Sylt leben ihr Vater, ihre Schwester und ihr Neffe. Die Beziehung zu ihrer Familie ist zerrüttet.

Die Story, die Sabine Weiß erzählt, ist komplex und vielschichtig. Am Anfang werden sehr viele Personen in die Geschichte eingeführt, die eine nebensächliche oder eine wichtige Rolle spielen. So ist man als Leser gefordert aktiv in diesem Fall mitzudenken. Die Beschreibung der Natur und die Ortskenntnis der Autorin wecken Lust auf einen Besuch der Insel.

Bei der schwerreichen Familie Raboisen kommen im Laufe der Ermittlungen dunkle Geheimnisse und Risse in der ach so glanzvollen Fassade zum Vorschein, die man nicht erwartet hätte. Häusliche Gewalt gehört dazu. Doch sie ging nicht nur vom Opfer aus, auch der Schwiegervater der Ehefrau und Großvater ihrer Töchter übt physische und psychische Gewalt aus, die Liv immer wieder an ihren Vater erinnert. Als die Geschäfte des Toten näher untersucht werden, führen Geschäftsverbindungen direkt zu Livs Vater, der ein bekannter und nicht zimperlicher Immobilienmakler auf Sylt ist.

Nein, an Motiven und Verdächtigen mangelt es nicht – doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Als eine junge Frau vermisst wird, ahnt niemand welche Wendung im ersten Mordfall eintreten wird. Doch die Hartnäckigkeit von Liv und ihren Kollegen bringt bald neue Erkenntnisse. Sabine Weiss gelingt es eine äußerst spannende und recht komplexe Geschichte gekonnt zu erzählen und verschiedene Handlungsstränge am Ende so zu verknüpfen, dass eine schlüssige Aufklärung erfolgt. Ein Höhepunkt dabei ist das dramatische Finale im Watt, als Liv wieder einmal intuitiv handelt und sich auf einem gefährlichen Alleingang begibt, dessen Ausgang ungewiss erscheint. Weitere Spannung bringt der Cliffhänger am Ende, der mich schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten lässt.

Fazit:
Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat dieser Sylt-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung.



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Veröffentlicht am 02.04.2022

Mord auf ostfriesische Art

Ostfriesischer Hass. Ostfrieslandkrimi
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Ein Boßelwettkampf ist angesagt. Dabei wird eine Holz- oder Gummikugel mit einem Durchmesser von ca. 9 bis 12 cm Durchmesser verwendet. Diese wird mit viel Schwung über die Straße gerollt. Beim klassischen ...

Ein Boßelwettkampf ist angesagt. Dabei wird eine Holz- oder Gummikugel mit einem Durchmesser von ca. 9 bis 12 cm Durchmesser verwendet. Diese wird mit viel Schwung über die Straße gerollt. Beim klassischen Boßeln spielen zwei Mannschaften. Doch das Turnier zwischen der ostfriesischen Mannschaft aus Pewsum, einer Versicherungsagentur, und den Oldenburger wird nie stattfinden.

„Am Morgen des Wettkampftages wird Johann Hagena, der Kapitän der ostfriesischen Mannschaft, der als ihr bester Werfer Garant für den Sieg ist, in Pewsum erschlagen aufgefunden. Die Tatwaffe ist eine blutverschmierte Boßelkugel. Und die Brutalität der Tat lässt darauf schließen, dass sich lange aufgestauter Hass entladen hat.“ (aus der Inhaltsangebe des Verlages)

Es ist der schon 6. Fall für die Krummhörn Cops, die beiden so unterschiedlichen Polizisten. Der eine, Petersen, ein Ex- V-Mann aus dem Hamburger Milieu und der andere Morthorst, ordentlich bis zur Pedanterie, belesen und gewissenhaft . Mittlerweile haben sie sich zusammen gerauft und bilden ein gutes Team, weil jeder die Stärken des anderen zu schätzen weiß.

Bald stellt heraus, dass Johannes Hagena nicht sonderlich beliebt war und viele Feinde hatte, bei Kollegen und Kunden. Einen Hinweis auf seinen Mörder finden die Ermittler sofort. Auf dem Boden ist noch ein mit Blut gemaltes »F« zu sehen, mit dem der Tote anscheinend noch einen Hinweis auf den Täter geben wollte. Bei den Verdächtigen gibt es so einige Namen, die ein „F“ enthalten, doch die Arbeit der Polizisten wird nicht unbedingt erleichtert.

Der Schreibstil von Andreas Kriminalinski ist flüssig und liest sich ausgezeichnet. Ich konnte mir alle beschriebenen Charaktere sehr gut vorstellen und war immer wieder überrascht von der aktuellen Entwicklung des Falls oder um genauer zu sein – der Fälle.

Schließlich ermittelt Oma Schwidden parallel in einem eigenen Fall – Struppi, der Hund einer Bekannten, ist spurlos verschwunden. Deshalb greift Oma Schwidden auf bewährte Methoden zurück und ruft eine Sonderkommission ins Leben. So wird der neue Krimi mit viel Humor bereichert.

Die Überraschung ist groß, als es am Ende sogar zu einer Überschneidung mit dem gelösten Mordfall kommt.
Die Ermittlungen und zahlreichen Spuren werden gekonnt zu einem spannenden und völlig unerwarteten Finale geführt. Es passt alles zusammen. Die Lösung des Falls ist in sich schlüssig und nachvollziehbar.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Ostfriesischer Hass“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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