Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2018

Ein Sommernachtstraum ...

Narren und Sterbliche
0

Da ich selbst schon ein paar Mal in den Genuss eines im Original aufgeführten Shakespeare Theaterstücks kommen durfte, war ich auf das Hörbuch natürlich sehr neugierig, obwohl es zwischen mir und dem Autor ...

Da ich selbst schon ein paar Mal in den Genuss eines im Original aufgeführten Shakespeare Theaterstücks kommen durfte, war ich auf das Hörbuch natürlich sehr neugierig, obwohl es zwischen mir und dem Autor Bernard Cornwell eigentlich selten „klick“ macht. Seine Bücher sind mir meist zu ausschweifend und langatmig. Mit „Narren und Sterbliche“ sollte er bei mir eine neue Chance bekommen.
Leider bewahrheitete sich meine Befürchtung und das Buch zog sich in der Tat wie Kaugummi in die Länge. Aufgrund der Vielzahl an Charakteren tat ich mich oft schwer, der Geschichte flüssig folgen zu können. Die vielen Namen hätten sich beim Lesen vielleicht besser eingeprägt. Ein großes Lob möchte ich jedoch für die Umsetzung durch den wunderbaren Schauspieler und Hörbuchsprecher Frank Stieren aussprechen. Man könnte fast sagen, er verzaubert und verleiht so jedem Darsteller seine ureigene Stimme. Auch konnte ich viel über die Schauspielerei im England William Shakespeares im späten 16. Jahrhundert lernen, das mir bisher verborgen geblieben war. Wie tickten die Menschen damals, was brachte sie zum Lachen und was verärgerte sie? Alle Rollen an seinem Theater wurden damals ausschließlich von Männern gespielt. Der Beruf des Schauspielers blieb Frauen verwehrt. Bis 1660 waren „Boy-Actors die Publikumslieblinge, feminine Männer, die in großen Frauenrollen brillierten und deren Femininität oft auch hinter der Bühne ausgelebt wurde. König Charles II. beschloss schließlich auf Anregung seiner Mätresse Nell Gwyn, nicht nur Frauen auf den Bühnen zuzulassen, sondern darüber hinaus auch noch die Darstellung von Frauenrollen durch Männer zu verbieten. Aber zurück zum Buch. Wer Shakespeare und das Theater verehrt, wird das Buch mögen. Bei mir geht die Verehrung wohl nicht tief genug. Ich fand es einfach nur ok.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Wer ist hier gut und wer ist hier böse?

Gone Girl – Das perfekte Opfer
0

Wie viele meiner Mitstreiter in unserer Hör- und Leserunde zu diesem Buch, bin auch ich zwiegespalten. Auf der einen Seite fand ich es spannend, wie sich alle paar Kapitel meine Sichtweisen änderten. Ich ...

Wie viele meiner Mitstreiter in unserer Hör- und Leserunde zu diesem Buch, bin auch ich zwiegespalten. Auf der einen Seite fand ich es spannend, wie sich alle paar Kapitel meine Sichtweisen änderten. Ich ertappte mich immer mal wieder auf der Seite Nicks zu stehen und dann wieder tat mit Amy leid. Das ging aber nur so weit, bis man Amys wahren Charakter kennenlernte, hierzu möchte ich natürlich nicht mehr verraten um nicht zu spoilern. Kennt man jedoch diesen Charakter, reicht ein bloßes Kopfschütteln darüber aber längst nicht mehr aus. Wenn man sich Amys Machenschaften und ihre kriminelle Energie auf der Zunge zergehen lässt, bleibt einem regelrecht die Spucke weg.
Die Umsetzung beim Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Wie im Klappentext zu lesen, geben die beiden Sprecher wirklich alles und verleihen dem Hörbuch - zumindest zeitweise - auch eine gewisse Spannung. Der in meinen Augen lahme Schluss hat mich ein wenig frustriert zurückgelassen, weshalb ich aber leider nur eine Bewertungsnote im mittleren Bereich vergeben kann.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Gutes Mittelfeld ... mir persönlich zu vorhersehbar ...

Töte, was du liebst
0

Christian Kraus does it again … acht Jahre nach seinem Debütroman „Der Seele dunkle Seite“ veröffentlicht er erneut einen Thriller. Auch dieser ist wieder in Hamburg ansässig, wenn auch mit anderen Protagonisten. ...

Christian Kraus does it again … acht Jahre nach seinem Debütroman „Der Seele dunkle Seite“ veröffentlicht er erneut einen Thriller. Auch dieser ist wieder in Hamburg ansässig, wenn auch mit anderen Protagonisten. Der oben aufgeführte Klappentext beschreibt die Handlung hinreichend ohne zu viel preiszugeben, oder vielleicht doch nicht? Beim Lesen wird recht schnell offensichtlich, wo der Autor mit seiner Handlung hinwill, was leider die Spannung und somit das Lesevergnügen unweigerlich schmälert. Die Krankheitsbilder der verschiedenen Charaktere scheinen gut und authentisch beschrieben, keiner Wunder, ist Kraus doch selbst von Haus aus Psychiater und Psychotherapeut. Dafür wirken die Beziehungen der Darsteller untereinander oft überzogen und ein wenig unglaubwürdig. Hier waren wir uns mehr oder weniger alle in der Leserunde einig.
„Töte, was du liebst“ kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Arm und reich verträgt sich nicht ...

Ostfriesenkind
0

Auf dieses Buch freute ich mich schon lange, es lag schon einige Monate auf meinem SUB und diesen Monat war es „fällig“. Vorgestellt hatte ich mir darunter eine Geschichte ähnlich der tollen Ella Hahn ...

Auf dieses Buch freute ich mich schon lange, es lag schon einige Monate auf meinem SUB und diesen Monat war es „fällig“. Vorgestellt hatte ich mir darunter eine Geschichte ähnlich der tollen Ella Hahn Reihe, die mit dem Buch „Aufbruch“ um das Mädchen Hildegard ihren Beginn nimmt. Bekommen habe ich eine leicht lesbare Geschichte – ich habe das Buch an einem Tag verschlungen – der aber meiner Meinung nach leider der echte Tiefgang fehlt. Hier werden wirklich alle Klischees bedient. So verguckt sich der reiche Unternehmersohn in das arme Arbeitermädchen während die kleine Schwester besagten Sohns sich hoffnungslos in den Stallburschen verliebt. Ein despotischer Ehemann und Teilhaber setzen dem ganzen dann die Krone auf.
Wie gesagt, leichte Lektüre, die mir einen faulen Sonntag versüßt hat, mich aber ein wenig enttäuscht zurücklässt.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Kolonialmachenschaften im fernen Malaya ...

Das weiße Blut der Erde
0

Ein durchaus spannendes Thema, zu dem ich in Romanform bis jetzt noch wenig gelesen hatte. Ich finde es immer wieder faszinierend aber natürlich auch erschreckend und abstoßend mit welchem Hochmut und ...

Ein durchaus spannendes Thema, zu dem ich in Romanform bis jetzt noch wenig gelesen hatte. Ich finde es immer wieder faszinierend aber natürlich auch erschreckend und abstoßend mit welchem Hochmut und mit welcher Selbstverständlichkeit fremde Mächte ein Land besiedelten um dann anschließend die eigentlichen Einwohner zu drangsalieren, ja sogar zu Menschen zweiter Klasse machen. So und nicht anders geschah es auch in dieser fiktiven Geschichte um die junge Ella, die sich aber bald gegen alle Konventionen stellt.
Leider liest sich der Roman ein wenig unrund, weist doch einige Rechtschreibfehler auf und ist einfach von der Wortwahl manchmal ein wenig einfach gestrickt. Ich dachte erst, es mag an der Übersetzung liegen, stellte dann aber fest, dass sich hinter dem Namen Tara Haigh die deutsche Schriftstellerin Tessa Hennig verbirgt. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, aber über eine Bewertung im mittleren Bereich kommt es meiner Meinung nach nicht hinaus.