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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2019

Es ist doch nichts so fein gesponnen ...

Es geschah in Schöneberg
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Von mir bekommt dieser historische Kriminalroman – inzwischen schon der fünfte Teil der Reihe um Kommissar Wechsler und sein Team – auf jeden Fall die volle Punktzahl. Wieder einmal konnte man auf jeder ...

Von mir bekommt dieser historische Kriminalroman – inzwischen schon der fünfte Teil der Reihe um Kommissar Wechsler und sein Team – auf jeden Fall die volle Punktzahl. Wieder einmal konnte man auf jeder Seite spüren, wie sehr sich die Autorin mit der Zeit der Zwanziger Jahre zu identifizieren scheint.
Die Zeiten scheinen ein wenig dunkler zu werden und der Glanz und Glamour der „Roaring Twenties“ unter dem sich abzeichnenden Machtwechsel zu verblassen. Gezielt hat sich Frau Goga in diesem Roman mit zwei wichtigen Berliner Themen der damaligen Zeit befasst, nämlich der Homosexualität und der Mode. Während der Kriminalfall schon spannend und recht unvorhersehbar aufgebaut ist, erfährt man doch auch hautnah, wie gleichgeschlechtliche Liebe immer mehr verpönt ist und gar die mögliche Abschaffung des berühmten Paragrafen 175 unerreichbar zu werden scheint. Leo Wechsler scheint davon unbeeindruckt und ermittelt in altbekannter Manier mit Klugheit und von einem inneren Gefühl getrieben, das sich so leicht nicht täuschen lässt. Bald schon fängt er an zu graben in der Modewelt der Reichen und Schönen und deckt so manches Geheimnis auf, das besser im Dunkeln geblieben wäre. Doch auch seine Frau Clara, Schwester Inge und Sohn Georg bekommen ihren Auftritt. Während ich mich für die beiden Damen für ihre ureigenen Erfolge sehr gefreut habe, macht mir der heranwachsende Georg ein wenig Sorgen. Hier bin ich sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird. Denn ich bleibe ihr treu, der Spürnase Wechsler und somit natürlich auch der liebenswerten Autorin Susanne Goga. Ich empfehle jedem neuen Leser dieser Reihe auf jeden Fall mit Band eins zu beginnen.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Wenn du an dir selber verzweifelst ...

Das Haus am Rand der Klippen
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Ja, ja, ja … endlich mal wieder ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. Dieses Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt, wer denn nun in Elles Haus gewohnt ...

Ja, ja, ja … endlich mal wieder ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte. Dieses Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt, wer denn nun in Elles Haus gewohnt hat, während ihrer Abwesenheit und was um Himmels Willen ihr großes Geheimnis ist. Geschickt führt die Autorin ihre Leser nämlich auf immer wieder neue Fährten, die sich dann jedoch schnell in Luft auflösen und lediglich ein kleines Geheimnis preisgeben.
Der Roman ist schön dicht und atmosphärisch geschrieben. Ich bekam fast selbst Gänsehaut, wenn mal wieder Wind und Regen über das Haus am Rand der Klippen fegte. Es tat mir richtig leid um Elle, die da mutterseelensternallein in ihrem Traumhaus lebte und ein Traum nach dem nächsten zerplatzt war. Wie muss es sich anfühlen, wenn man spiralförmig in die Tiefe gerissen wird und man nicht mehr weiß, was Wirklichkeit und was nur ein böser Traum ist? Mal wieder toll gemacht, Lucy Clarke, das ist nicht mein letztes Buch von dir!

Veröffentlicht am 28.05.2019

Mögen wir nie vergessen ...

Die Fliedertochter
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Soeben habe ich dieses schöne Buch zu einem wichtigen Thema – gerade jetzt wieder in den Tagen nach der Wahl – zugeklappt und muss sagen, dass die engagierte und sehr sympathische Autorin Teresa Simon ...

Soeben habe ich dieses schöne Buch zu einem wichtigen Thema – gerade jetzt wieder in den Tagen nach der Wahl – zugeklappt und muss sagen, dass die engagierte und sehr sympathische Autorin Teresa Simon mit jedem Buch besser wird. Soweit das überhaupt noch möglich ist!
Der Roman spielt – wie schon im Klappentext beschrieben – auf zwei Zeitebenen, die beide auf ihre Weise beeindrucken. Während die Gegenwart sich mit der jungen Paulina Wilke als Hauptprotogonistin beschäftigt, die etwas ungewollt in einen Strudel alter Erinnerungen reingezogen wird, behandelt die Vergangenheit ein leider sehr bedrückendes Thema unserer Geschichte. Paulina begibt sich mit dem blauen Tagebuch von der bisher unbekannten Luzie auf Spurensuche in der herrlichen Stadt Wien, die in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts leider auch Schauplatz der Verbrechen der braunen Nazidiktatur wurde. Geschrieben ist der Roman aus einer Mischung von Tagebucheinträgen und normalen Textpassagen, sodass man als Leser fast das Gefühl haben kann, selbst in Wien mit dem Buch in der Hand zu sitzen und zu lesen. Schnell wird klar, warum Pauline und einige wichtige Personen um sie herum so fasziniert sind davon. Ich empfehle jedem Fan von Romanen mit geschichtlichem Hintergrund einen Blick in dieses besondere Buch zu werfen, es lohnt sich. Lasst euch nicht abhalten von dem – meiner Meinung nach – leider etwas kitschigen Cover, ich glaube, das hat die Autorin nicht zu verantworten. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Durch die Linse der Vergangenheit ...

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung (2 MP3-CDs)
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Es geht spannend weiter mit Mimi, der Wanderfotografin, die inzwischen recht sesshaft geworden ist in Laichingen auf der schwäbischen Alb. Es ist ihr in der Tat gelungen, einige Freundschaftsbande zu knüpfen, ...

Es geht spannend weiter mit Mimi, der Wanderfotografin, die inzwischen recht sesshaft geworden ist in Laichingen auf der schwäbischen Alb. Es ist ihr in der Tat gelungen, einige Freundschaftsbande zu knüpfen, doch nicht alle sehen sie und ihr forsches Auftreten gerne in dem kleinen Ort. Bringt sie doch einiges an Unruhe und Aufmüpfigkeit in den leider nicht immer beschaulichen Ort. Man merkt eben doch, dass sie schon was erlebt hat in ihrem jungen Leben und schon viele Erfahrungen sammeln konnte. Eines ist und bleibt ihr wichtig: die Gerechtigkeit. Wird sie die auch in ihrem eigenen Leben und bei der Liebe erfahren dürfen?
Wie schon im ersten Teil konnte ich gar nicht genug kriegen von Mimi, Johann, Evelyn, Anton, Fritz und Konsorten. Auf ganz wunderbare Weise schafft es die Autorin, und in diesem Fall natürlich auch die tolle Sprecherin Svenja Pages, den Hörer hundert Jahre in die Vergangenheit zu katapultieren, in die Welt der Weber und Weberbarone des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Es war ein hartes und entbehrungsreiches Leben doch auch dort ließ sich immer mal wieder ein Quäntchen Glück nieder, ein Sonnenstrahl, der das Leben lebenswert machte. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich nach Laichingen entführen zu lassen und Welt durch Mimis Augen zu betrachten!

Veröffentlicht am 14.05.2019

Mal wieder ein absolutes Highlight ...

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
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Schon sehnsüchtig hatte ich diesen zweiten Teil der Romanreihe um die beiden Protagonisten Irene und Franz gewartet und was soll ich sagen? Kaum aufgeklappt, war es auch schon wieder zu Ende. Es liest ...

Schon sehnsüchtig hatte ich diesen zweiten Teil der Romanreihe um die beiden Protagonisten Irene und Franz gewartet und was soll ich sagen? Kaum aufgeklappt, war es auch schon wieder zu Ende. Es liest sich aber auch wirklich flüssig und spannend und versorgte mich als Leserin auch so ganz nebenbei noch mit ganz wunderbarer geschichtlicher Information. Hier wurde das Leben in einer psychiatrischen Anstalt in den 1870er Jahren beleuchtet, ebenso wie die Arbeitsbedingungen in Textil- und Metallfabriken, ganz zu schweigen von den allgemeinen Lebensbedingungen zu der damaligen Zeit. Und natürlich wurde auch die hohe Kunst der Weinherstellung nicht vernachlässigt. Immer wieder wurde mir beim Lesen bewusst, mit wie viel Liebe zum Detail die sympathische Autorin Marie Lacrosse – auch bekannt unter ihrem richtigen Namen Marita Spang – ihre Recherchen angegangen haben muss, um den Charakteren Leben einzuhauchen. Dank der Leserunde, an der ich mit anderen interessierten LeserInnen teilnehmen durfte, war das Buch für mich kurzweilig, lebendig und informativ zugleich und ich freue mich schon riesig auf den nächsten Band schon in diesem Jahr im September. Wirklich eine großartige Arbeit, die du hier abgegeben hast, liebe Maria … bis zum nächsten Mal!