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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2017

Meine Neugier auf Afrika ist geweckt ...

Lady Africa
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Ich wollte zwischendurch mal „was ganz anderes“ lesen und habe mir die afrikanische Lady aus dem SUB gezogen. Obwohl ich sonst nicht so viel mit Afrika am Hut habe, hat mich dieses Buch doch sofort fasziniert. ...

Ich wollte zwischendurch mal „was ganz anderes“ lesen und habe mir die afrikanische Lady aus dem SUB gezogen. Obwohl ich sonst nicht so viel mit Afrika am Hut habe, hat mich dieses Buch doch sofort fasziniert. Die Autorin Paula McLain schafft es spielend mir das Afrika vor hundert Jahren vor Augen zu führen und näher zu bringen. Wer ging damals nach Afrika? Reiche Jungs, die ihren Spaß haben wollten aber auch hart arbeitende Menschen, die sich dort ein neues Zuhause und ein Geschäft aufbauen wollten. Im Falle von Beryl und ihrem Vater drehte sich vorerst alles um die Pferdezucht. Die Mutter und der kleine Bruder sind schnell total überfordert mit diesem Leben und ziehen sich nach England zurück, eine Tatsache, die der kleinen Beryl sehr nahe geht. Doch sie ist tough und beißt sich besser durchs afrikanische Leben als mancher Junge oder Mann. Ihre Mutproben besteht sie im Mädchenalter zusammen mit ihrem einheimischen Freund. Als der sich jedoch als junger Mann in eine andere Richtung entwickelt, ja stammesbedingt sogar entwickeln muss, sucht sie sich neue Herausforderungen. Ehrgeizig wie sie ist, gelingt es ihr als erster Frau die Lizenz als Pferdetrainerin zu erwerben. Weniger Glück hat sie in der Liebe. Ihre erste Ehe, die sie schon mit 16 Jahren eingeht, ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Auch später wird sie immer nur bedingt glücklich. Die Krönung setzt sie ihrer Geschichte natürlich auf, in dem sie als erste Frau den Sprung über den Atlantik wagt!
Die Beschreibungen der Landschaft und ihrer Menschen, der Tierwelt, der Jagdveranstaltungen und der vielen unterschiedlichen Stimmungen sind der Autorin wirklich gelungen. Die Erwähnung der durch den Roman „Out of Africa“ bekannt und berühmt gewordenen Karen Blixen, die mit Beryl zeitweise befreundet war, hat mich dazu inspiriert, mir dieses Buch zu besorgen. Ich gehöre wahrscheinlich zu den Wenigen, die es noch nie gelesen haben und bin schon gespannt auf Frau Blixens Sicht der Dinge.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Barcelona im Hochsommer ...

Der Sommer der toten Puppen
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Ich habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen und muss sagen, dass sich bei weitem nicht jedes Buch dazu eignet während einer Diskussion „auseinandergepflückt“ zu werden. Dieser Kriminalroman hat die ...

Ich habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen und muss sagen, dass sich bei weitem nicht jedes Buch dazu eignet während einer Diskussion „auseinandergepflückt“ zu werden. Dieser Kriminalroman hat die Diskussion schadlos überstanden! Das atmosphärisch sehr dicht geschriebene Buch greift zwar nicht unbedingt ein neues Thema auf, dennoch ist es hier sehr spannend verpackt.
Es beginnt mit Inspektor Héctor Salgados Rückkehr aus dem „Exil“. Nach einem heftigen Ausraster mit Folgen, der ihm als Gesetzeshüter niemals hätte passieren dürfen, will er nach der gewählten Auszeit einen Neuanfang wagen. Doch der Fall um die Machenschaften des afrikanischen Mädchenhändlers ist noch lange nicht ausgestanden. Er wird jedoch vorerst abgelenkt durch den Fenstersturz eines Jungen aus sogenanntem gutem Hause. War es nun ein Unfall oder doch Selbstmord? Zwei einflussreiche Familien Barcelonas versuchen eben diesen einzusetzen, was die Aufklärung nicht gerade leichter macht. Nach und nach deckt Salgado immer grausigere Umstände auf. Gerade die Reichen und die Schönen scheinen immer tiefer in der Welt der Verbrechen zu stecken …
Die Verbrechen können beide aufgeklärt werden aber persönlich tut sich für Héctor am Ende eine neue Tragödie auf. Der Cliffhanger macht Lust auf mehr und ich freue mich, den zweiten Teil der Trilogie demnächst wieder in vertrauter Runde lesen zu dürfen.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Kälte, die von innen kommt ...

Kellerkind
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Es ist kalt in München, bitterkalt. In dieser klirrenden Kälte geht es für das Ermittlerteam um Hauptkommissar Michel Waechter, Hauptkommissar Hannes Brandl, Oberkommissarin Elli Richter und den „Hüter ...

Es ist kalt in München, bitterkalt. In dieser klirrenden Kälte geht es für das Ermittlerteam um Hauptkommissar Michel Waechter, Hauptkommissar Hannes Brandl, Oberkommissarin Elli Richter und den „Hüter des Schweigens“ um alles. Nachdem die Leiche von Rose Benninghoff in ihrer Wohnung aufgefunden wird, stoßen sie auf das total verstörte „Kellerkind“, den 14jährigen Oliver Baptiste. Was hier erst als eindeutig mit Oliver als Mörder erscheint, entwickelt sich jedoch schnell als ein Knäuel schier unlösbarer Probleme. Hier geht es nicht nur um Mord, hier geht es um Machtgier, Kindesmissbrauch und Gewalt, sowohl psychischer als auch physischer Natur. Warum spricht Oliver nicht? Wovor hat er Angst? Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich nicht nur in seinem Kopf? Zeitgleich kämpfen die Kommissare mit ihren eigenen Dämonen. Der raubeinige Waechter kämpft mit einem ganz privaten Messieproblem. Hauptkommissar Brandl versucht den Spagat zwischen vergangenem Leben und der Gegenwart zu meistern, Elli bekämpft ihr Gewicht oder auch nicht, tja und der „HMS“, nun er redet nicht viel, ist aber ein Meister ganz eigener Art.
Wer hier einen blutrünstigen, actiongeladenen Thriller erwartet, wird enttäuscht sein. Wer jedoch Lust hat, sich mit dem Münchner Team auf eine Aufklärungsreise der tiefgründigeren Art zu begeben, dem sein dieses Hörbuch zu empfehlen. Trotz einiger Längen freue ich mich jetzt schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Eine eigenwillige Schönheit ...

Das fliehende Herz
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Oh, was für ein zauberhaftes kleines Buch über meine Lieblingskaiserin Elisabeth, die sich sehr zum Leidwesen einiger Innsbrucker, insbesondere Advokat Oberrauch, seines Zeichens Vorsteher beim Ortsverschönerungsvereins, ...

Oh, was für ein zauberhaftes kleines Buch über meine Lieblingskaiserin Elisabeth, die sich sehr zum Leidwesen einiger Innsbrucker, insbesondere Advokat Oberrauch, seines Zeichens Vorsteher beim Ortsverschönerungsvereins, zu Lebzeiten dort immer rar gemacht hat. Obwohl aufgeteilt in vier Teile, die jeweils einen der seltenen Besuche beschreiben, hat es die Autorin geschafft, eine stimmige Geschichte daraus zu knüpfen. Neben den Royalitäten treffen wir in jeder Episode wieder alte Bekannte … bereits genannten Aloys Oberrauch, die junge und später nicht mehr ganz so junge Pauline und natürlich den guten alten Sepp, den Nachtwächter, dem Sisi einst seinen liebsten Begleiter nahm. Jeannine Meghörner hat mir auf diesem Weg bekannte und auch manche unbekannte Fakten aus dem Leben der einst schönsten Frau der Welt nahe gebracht. Jedem Sisi Fan und auch dem der es vielleicht erst werden möchte, sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Unverzeichliche Fehler gegenüber den Kindern ...

Der Tag, an dem wir dich vergaßen
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Als großer Fan von Diane Chamberlain hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Das wunderschöne Cover, das wirklich perfekt zum Inhalt passt, machte Lust auf mehr. Mit einem spannenden Epilog tauchte ...

Als großer Fan von Diane Chamberlain hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Das wunderschöne Cover, das wirklich perfekt zum Inhalt passt, machte Lust auf mehr. Mit einem spannenden Epilog tauchte ich in die Story ein. Wer war es, der da am Ufer des Sees seine Beobachtungen schilderte? Die Seiten flogen wirklich nur so dahin. Ich lernte Riley kennen, die nach dem Tod ihres Vaters schlichtweg überfordert vor der riesigen Aufgabe steht, das Anwesen ihrer Eltern aufzulösen. Ihr Bruder Danny, selbst tief in einem seelischem Abgrund steckend, ist ihr keine Hilfe. Da tauchen mit Jeannie und ihrer Tochter sowie Tom und seiner Frau plötzlich Figuren aus der Vergangenheit auf, die Riley an ihrem Glauben zweifeln lassen. Nichts ist auf einmal mehr so wie es scheint. Was ist wirklich mit Lisa passiert? Ist Riley denn noch ein Teil dieser Familie? Schicht für Schicht legt die Autorin die Wahrheit frei. Nimmt uns mit in die Vergangenheit um auch Lisa und ihre Beweggründe kennenzulernen. Langsam aber sicher entwirren sich die Knoten und wir erfahren, was wirklich geschah.
Wie schon geschrieben hat Diane eine sehr fesselnde Art zu schreiben, die einem das Lesen zum Vergnügen macht. Dennoch ließ mich persönlich das Ende unbefriedigt zurück. Für mich ist es einfach nicht rund und ärgert mich ein bisschen, dass am Schluss doch nicht wirklich die Gerechtigkeit siegt.