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Veröffentlicht am 06.04.2017

Enttäuschend

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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INHALT:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht."
Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ...

INHALT:
„Sag das nie wieder, hörst du? Hast du verstanden, Jess?" Seine Stimme klang drohend und seine Augen glitzerten vor Zorn. "Liebe mich nicht."
Eigentlich wünscht Jess sich für diesen Sommer nur ein paar entspannte Wochen in den Rockys. Doch dann trifft sie Cayden, den Jungen mit den smaragdgrünen Augen, und er stiehlt ihr Herz. Aber Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er ein Mädchen findet, das ihm widersteht, gewährt Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch: endlich sterblich zu sein. Wird Cayden im Spiel der Götter auf Sieg setzen, auch wenn es Jess das Herz kostet?

COVER:
Der Schutzumschlag des Buches ist sehr hochwertiges dickes Papier und erinnert ein bisschen an eine Strukturtapete, einer sehr schönen Tapete. Er ist matten Tönen gehalten, was mir sehr gefällt. Mit Abstand eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Auch Innen kann sich das Buch sehen lassen und sowohl vorne als auch hinten eine Karte von dem Camp, in dem sich Jess und Co. aufhalten.

MEINUNG:
Für mich war es das erste Buch von Marah Woolf und auch der erste fiktive Roman, in dem es um Götter ging. Auf Grund dessen und wegen der vielen positiven Stimmen habe ich mich sehr gefreut auf das Buch. Leider wurde ich aber auch sehr enttäuscht.
Götterfunke ist der erste Teil einer Trilogie. Die Geschichte wird aus der Sicht von Jess erzählt und zwischen den Kapiteln lässt uns Hermes als außenstehender Beobachter an seinen Gedanken teilhaben. Diese Teile sollten vermutlich einer humorvollen Auflockerung dienen, aber von mir aus hätten sie auch weggelassen werden können. Nette Idee, aber mehr auch nicht. Das Buch lässt sehr schnell und flüssig lesen (obwohl ich genervt war), weil wieder viel wörtliche Rede enthalten ist. Marah Woolfs Schreibstil ist recht einfach und in meinen Augen leider auch nichts Besonderes. Ein hoher Anteil an wörtlicher Rede ist für kein Ausdruck des schriftstellerischen Könnens, ganz im Gegenteil.

Auch wenn Marah Woolf die Legenden über die Götter und die Titanen etwas abgewandelt hat, muss ich positiv bemerken, dass man über eben diese eine Menge erfährt. Das Ganze wird dann auch noch mit einem Stammbaum und einem umfangreichen Glossar unterfüttert. Für mich war es das erste Buch im Bereich der Götter/ Titanen und ich konnte für mich eine Menge mitnehmen. Zusammen mit der hochwertigen Aufmachung des Buches sind das leider meine einzigen beiden positiven Punkte, die ich für dieses Buch übrig habe.

Kommen wir nun zu meinen beiden größten Kritikpunkten: Die Charaktere und die Handlung. Also Handlung habe ich irgendwie vermisst. Ungefähr 200 Seiten passiert eigentlich gar nichts außer Liebesschmachtereien, Zickereien und Camp-Leben. Spannung leider weit gefehlt. Ab der zweiten Hälfte gab es einen kleinen Aufschwung, aber auch hier potentielle Ereignisse relativ schnell ausgebremst und aufgeklärt und wir waren wieder bei pubertierenden Zankereien und Liebesschwärmereien. Ich lese sehr gerne Jugendbücher und habe mir bisher noch nie die Frage gestellt, ob ich nicht langsam zu alt dafür bin, aber bei diesem Buch habe ich mir diese Frage ernsthaft gestellt. Ich weiß nicht, für welche Zielgruppe das Buch angelegt sein soll. Für Mädchen ab 12 Jahren? So kam es mir leider vor. Ich habe hier auch etliche Parallelen zu Twilight gesehen…ich sag nur sprechende Wölfe, natürlich griechisch sprechende Wölfe. :D
Ich habe verstanden, dass es um die Vereinbarung zwischen Zeus und Cayden geht. Athene sucht, aber die Frau aus, die ihm widerstehen soll. Die Wahl steht zwischen drei, am Ende zwei Damen. Athenes Wahl habe ich aber überhaupt nicht verstanden, denn mit dieser Frau war gleich klar, dass es nicht klappt. Das habe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstanden, wie Marah Woolf diesen Strang konstruiert hat. Vielleicht erfährt man ja in der nächsten Teilen mehr, aber das werde ich dann nicht mehr erfahren.

Kommen wir nun noch zu den Charakteren. Die fand ich alle samt ziemlich schwach, nicht gut ausgearbeitet und sehr stereotypisiert. Fangen mir mal mit Jess an. Jess kommt aus relativ schweren Familienverhältnissen. Nachdem der Vater mit dem Vermögen der Familie und einer jüngeren Frau abgehauen ist, muss Jess sich um ihre kleine Schwester und ihre Mutter kümmern, die auch noch ein Alkoholproblem hat. Nach meiner Erfahrung lässt so etwas einen jungen Menschen eigentlich und leider auch schnell reifen und erwachsen werden. Davon habe ich aber nicht viel gespürt. Ich fand sie ziemlich naiv und manche Handlungen ließen mich nur mit dem Kopf schütteln. Dann kommt dazu, dass sie unheimlich viel gefallen lässt, vor allem von ihrer Freundin Robyn, die für mich der Giffel der Unverschämtheit war.

Robyn ist das typische blonde Prinzesschen, die ihre ganze Umwelt inkl. der Menschen, die sie eigentlich mögen, schlecht behandelt, vor allem dann wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Robyn, die eigentlich auch einen Freund hat, macht sich dann auch an Cayden ran, was man definitiv als Fremd gehen bezeichnen kann. Das scheint aber völlig ok zu sein. Auch Jess unternimmt keinen wirklichen Versuch Robyn moralisch mal die Leviten zu lesen. Ganz im Gegenteil, sie hat auch noch ein schlechtes Gewissen Robyn gegenüber als sich zwischen Cayden und ihr etwas anbahnt. Da hätte ich am liebsten ins Buch gebissen.

Zu guter Letzt…Cayden. Keine Ahnung, was ich von ihm halten sollte und von dem, was er so getan hat. Es wäre vielleicht gut gewesen, wenn man auch seine Sicht zu lesen bekommen hätte, um ihn besser zu verstehen. Zwischen ihm und Jess ist es so eine On-Off-Geschichte. Er fühlt sich scheinbar zu ihr hingezogen, möchte sie beschützen, aber eigentlich darf sie ihn nicht lieben (hier der Bezug zum Titel). Gleichzeitig hat er aber auch ein Techtelmechtel mit Robyn. Ich konnte es nicht ganz nachvollziehen. Leider hat man auch von seiner göttlichen Kraft wenig gespürt.

FAZIT:
Die Geschichte hat leider unheimlich viel Potential verschenkt. Mir fehlte es an Spannung und gut ausgearbeiteten Charakteren. Der Vorteil war, dass sich sehr leicht lesen lässt, sonst hätte ich es wohl abgebrochen. Ob ich nochmal zu einem Buch von Marah Woolf greifen werde, weiß ich nicht.

Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Leider nicht überzeugend

Rache und Rosenblüte
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INHALT (Achtung Spoiler, wenn man den ersten Teil noch nicht kennt):
Einhundert Leben für das eine, das du nahmst. Ein Leben bei jedem Sonnenaufgang. Gehorchst du auch nur an einem einzigen Morgen nicht, ...

INHALT (Achtung Spoiler, wenn man den ersten Teil noch nicht kennt):
Einhundert Leben für das eine, das du nahmst. Ein Leben bei jedem Sonnenaufgang. Gehorchst du auch nur an einem einzigen Morgen nicht, nehme ich deine Träume von dir. Ich nehme deine Stadt von dir. Und ich nehme von dir dieses Leben tausendfach.

Shahrzad und Chalid haben sich gefunden. Und obwohl ihre Gefühle füreinander unverbrüchlich sind, lauert da immer noch der Fluch, der dem jungen Kalifen auferlegt wurde. Sie wissen beide, dass diese Last ihrer gemeinsamen Zukunft im Weg steht. Und so verlässt Shahrzad den Palast. Sie verlässt Chalid. Aber kann sie einen Weg finden, ihre große Liebe nicht zu verlieren? Und kann sie verhindern, dass noch mehr Unschuldige sterben?

MEINUNG:
Also ich muss schon mal vorweg sagen, dass mich bereits der erste Teil, Zorn und Morgenröte, nicht so richtig überzeugt hat. Mein Problem war hier, dass es mir einfach zu wenig Handlung war und der Fokus doch viel zu sehr auf der Liebesgeschichte, die ich auch relativ fragwürdig fand. Die Gefühle von Chalid und Shahrzad waren gut transportiert wurden, aber eigentlich liebt Shahrzad einen Mörder, den Mörder ihrer besten Freundin. Der erste Teil endet aber mit einem dicken Cliffhanger und ich wollte trotzdem wissen, wie es ausgeht.

Ich habe den ersten Teil als Hörbuch gehört und kam deutlich besser damit zurecht die ganzen Namen auseinander zu halten, denn man konnte sie durch die Stimme unterscheiden. Im zweiten Teil hatte ich leider bis zum Schluss große Probleme die ganzen Personen an Hand ihrer Namen auseinander zu halten. Eine Namensliste wäre wirklich von Vorteil gewesen.
Der zweite Teil setzt dort an, wo der erste aufgehört hat und plätschert erst mal so vor sich hin. Renee Ahdieh hat ihre Dilogie an die Geschichten an 1001 Nacht angelehnt und diese Atmosphäre transportiert sie auch durchgehend in diesem zweiten Band. Shahrzad war bereits im ersten Band relativ kratzbürstig, sprunghaft und sehr impulsiv, was ich verstehen konnte, weil sie sich damit ein Stück weit selbst geschützt hat, da sie ja lange befürchten musste kaltblütig ermordet zu werden. Im zweiten Band setzt sie dieses Verhalten allerdings fort und es war einfach nur noch nervig, weil es nicht nachvollziehbar und auch schlichtweg unreif war. Bei Shazi, wie sie auch genannt wird, kann man keine wirkliche Entwicklung feststellen.

Mich hat außerdem in diesem Buch der extreme Hang zu Überdramatisierung gestört. Gefühlt jeder Dialog und jede Handlung waren von großen Gefühlen, allen voran Ehre, geprägt. Mit Sicherheit war das auch an einigen Stellen angebracht und hat zum Setting der Story und der Kultur gepasst, aber mir wurde es schnell es ziemlich schnell zu viel und auch zu anstrengend. Es gab keine Szene, die mal von Leichtigkeit geprägt war. Chalid war nicht mal in der Lage zu Lächeln, geschweige denn zu lachen.
Mein größter Kritikpunkt aber bleibt die Handlung, die sich erst ab dem zweiten Drittel des Buches so langsam entwickelt und dann aber geballt kommt. Die Autorin wird dann sogar politisch und spinnt Konflikte, die genauso schnell auch wieder gelöst wurde, weil das Buch ja nicht mehr viele Seiten hatte. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sie bestimmte Fäden aufgenommen hat, sich aber über deren Auflösung keine wirklich Gedanken gemacht hat. Insgesamt hat die Reihe so um die 900 Seiten und man wartet gute 600 Seiten, dass mal was passiert. Selbst der Fluch, der ja der Dreh und Angelpunkt im ersten Teil darstellte, wurde einfach mal so nebenbei aufgelöst. Hier hätte meiner Meinung nach der Fokus drauf liegen sollen.

FAZIT:
Die Grundidee der Geschichte fand ich gut und bei mir kam auch die Liebesgeschichte von Shahrzad und Chalid an, aber der Rest war leider relativ schwach ausgearbeitet und konstruiert. Insgesamt fand ich den zweiten Teil, aber noch ein wenig besser als den ersten Teil. Trotzdem ist es leider eine Reihe, die ich nicht weiter empfehlen würde.

Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühle
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
Veröffentlicht am 15.11.2016

Seicht, leicht...langweilig

Und nebenan warten die Sterne
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INHALT:
Als Annie erfährt, dass ihre Schwester Kristen bei einem Zugunglück gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Sie sollten beide in diesem Zug sein – auf dem Weg zur Uni. Annie fühlt sich ...

INHALT:
Als Annie erfährt, dass ihre Schwester Kristen bei einem Zugunglück gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Sie sollten beide in diesem Zug sein – auf dem Weg zur Uni. Annie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Schwester. Sie sucht Trost bei ihrer Mutter Erika, doch diese flüchtet sich in ihre Arbeit. Annie begreift nicht, was mit ihrer liebevollen Mutter passiert ist, die für jedes Tief einen Rat wusste, deren Lachen so ansteckend war und deren Liebe die Familie zusammenhielt.
Erika weiß nicht wohin mit ihrer Trauer um Kristen, möchte aber vor Annie keine Schwäche zeigen – bis diese plötzlich verschwindet. In ihrer Verzweiflung denkt sie immer wieder an eine Lebensweisheit ihrer Mutter „Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem, was wirklich zählt“. Erika wird klar: Sie muss Annie finden! Sonst verliert sie auch noch ihre zweite Tochter.
Sonst verliert sie vielleicht alles.
COVER:
Das Cover ist für mich eines der schönsten des Jahres, auch wenn sich mir nicht wirklich erschließt, warum Blumen abgebildet sind, wenn im Titel von Sternen die Rede ist. Cover und Titel sind in meinen Augen auch relativ nichts sagend, wenn auch optisch ansprechend, und lassen wenig bis keinen Bezug zum Inhalt herstellen.
MEINUNG:
Ich habe von Lori Nelson Spielman bereits Morgen kommt ein neuer Himmel gelesen, was an sich ein Bestseller war, mir aber nur mäßig gefallen hat. Eigentlich hätten da bei mir schon die Alarmglocken läuten sollen, aber ich habe das Und nebenan warten die Sterne im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen. Wäre das nicht der Fall gewesen, dann hätte ich das Buch abgebrochen.
Mein erster Kritikpunkt ist die Sprache, die ich nicht mehr als so unfassbar trivial und seicht in Erinnerung hatte. Die Autorin legt ihren Charaktere auch Worte in den Mund, die absolut nicht altersgerecht sind und generell auch kein Stück realitätsnah (was die ganze Geschichte nicht ist, aber dazu kommen wir gleich). Beim Lesen hat es mich manchmal wirklich geschüttelt. Stellenweise erschien es mir auch schlecht übersetzt, wofür die Autorin nichts kann, aber das Lesevergnügen wurde damit auch nicht verbessert. Leider ist der Schreibstil vergleichbar mit einem Groschenroman. Frau Spielman hat sich hier leider kein bisschen verbessert/ gesteigert.
Die Geschichte an sich ist komplett überladen mit einer Überzahl an Schicksalsschlägen und kaputten Beziehungen. Dazu gehören Scheidung, psychische Krankheiten, Tod, Selbstmord, Verlust etc. Am meisten ist davon natürlich Erika betroffen. Die Anzahl der Schicksalsschläge steht bei mir aber nicht proportional zu dem Mitleid, was man aufbringen sollte. Weniger ist mehr, wäre wirklich besser gewesen. Denn bei der Anzahl an Problemen, die eine Person in dem Roman hat, ist man dann irgendwann auch nicht mehr schockiert, sondern es wird zu Normalität und konnte mich emotional kein bisschen erreichen.
Auch wenn es der Klappentext nicht verrät, dann sei schon mal so viel vorweg genommen, dass sowohl Annie als auch Erika glauben, dass Kristen gar nicht tot ist. Das erschien mir von Anfang an mehr als lächerlich, zumal die beiden auch die Suche nach Kristen überhaupt nicht ernst nehmen. Diesen Aspekt hätte die Autorin gut und gern weg lassen können, denn man hat nicht wirklich das Gefühl, dass beide sich richtig mit dem Tod auseinander setzen (welcher übrigens auch in zwei Seiten abgehandelt worden ist).
Kommen wir zu den ganzen Weisheiten. Das mag ja am Anfang noch ganz nett sein und ich habe auch verstanden, dass sie Sprüche ein Teil ihrer Familie sind und man diese in Form von kleinen Büchern weiter gibt, aber nach immer wehrender Wiederholung waren es für mich am Enden nur noch Phrasen. Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass Erwachsene ein Gespräch miteinander führen (z.B. Erika und ihrer Schwester Kate) und dann ist auf jedes Problem die Antwort so eine Weisheit. Für mich klingt das völlig abgedroschen, auch wenn an den Sprüchen was Wahres dran sein mag. Das ist auch der größte Kritikpunkt, den ich habe. Das Buch ist absolut nicht realitätsnah.
Es gibt auch keine wirklichen Spannungsmomente und es vorn herein klar, wie das Buch ausgehen wird, aber mir ist schnell die Lust daran vergangen zu erfahren, wie die Protagonisten dahin kommen. Was mich besonders gestört hat, sind die beiden Hauptprotagonisten, Annie und Erika. Eigentlich Mutter und Tochter, aber von dem Altersunterschied habe ich nicht viel gemerkt. Beide verhalten völlig naiv und gewollt widersprüchlich. Man schreibt ihnen irgendwelche Eigenschaften zu, von denen sich viele in keiner Situation wirklich zeigen. Besonders Erikas Gefühlsausbrüche sind sowas von theatralisch und überzogen, dass man eigentlich nur schreiend davon laufen möchte. Natürlich ist Erika eine typische amerikanische Business-Frau, die aber eigentlich Sozialarbeiterin war. Also irgendwie kommt mir das auch aus Morgen kommt ein neuer Himmel sehr bekannt vor. Frau Spielman überrascht uns also hier nicht wirklich mit ihrem Einfallsreichtum, sondern eher mit einer Ladung Klischees, nur das es immer die gleichen sind. Erika verliebt sich natürlich auch in einen total gefühlvollen, sympathischen Mann, der sich ihr sofort öffnet….wie nicht anders zu erwarten.
Annie fand ich genauso anstrengend wie ihre Mutter und auch in ihrem Verhalten sehr ähnlich. Sie zeichnet sich zusätzlich noch durch Naivität und pubertärem Verhalten aus, obwohl sie angeblich schon 20 Jahre alt ist. Eigentlich ist sie voller Komplexe, hat nur wenige Freunde und hängt an dem Rockzipfel von ihrer Mutter (wovon man im ganzen Roman aber nichts merkt). Dann geht sie als Au-Pair nach Paris (klischeehafter geht’s auch hier wieder nicht) und wächst dort selbstverständlich über sich hinaus und meistert alle Hürden mit Bravour…was nicht anders zu erwarten war.
Die Idee des Romans wieder zu sich selbst zu finden, mit dem Verlust eines wichtigen Menschen umzugehen und sich wieder darauf zu besinnen, was wirklich wichtig im Leben ist, ist an sich keine schlechte. Dennoch ist die Umsetzung von Frau Spielman einfach nur unterirdisch. Kein Vergleich mit Cecelia Ahern, an die ihre Geschichten häufig erinnern.

FAZIT:
Sowohl sprachlich auch noch inhaltlich ist das Buch mit einem Groschenroman und den anderen Spielman-Romanen vergleichbar. Alle anspruchsvollen Leser sollten davon unbedingt die Finger lassen, sonst erlebt man eine herbe Enttäuschung. Für mich war es das letzte Buch von Frau Spielman. Das Buch bekommt mit viel Augenzudrücken noch zwei Sterne, weil das Cover so schön ist, aber ansonsten ist es für mich eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe.

Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Mehr Fitzek und weniger reißerischer James-Bond-Verschnitt wäre schön gewesen...

Das Joshua-Profil
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Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas ...

Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist. (Quelle: Amazon).

Der Roman ist zu großen Teilen aus der Sicht von Max als Ich-Erzähler und Lola als personaler Erzähler sowie aus der Sicht von weiteren Personen, die aber nur einmalig bzw. bis 3 bis 4 Mal auftauchen, geschrieben. Vor allem bei Jola lesen wir seitenweise, wie sie versucht die Umgebung war zu nehmen, sich zu befreien und wieder wird es dunkel. Ich fand diese Kapitel zu lang und sehr ermüdend, da sie keinerlei Spannung erzeugt haben. Außerdem ist Jola erst 10 Jahre alt und wenn man ihren Gedanken während der Kapitel so folgt, dann erscheint sie schon wesentlich älter. Auch ihre scheinbar überhaupt nicht vorhandene Angst verleiht ihrer Romanfigur wenig Tiefe und Authentizität. Auch Maxs Frau Kim spielt keine entscheidende Rolle. Ganz im Gegenteil ist sie eine gefühlskalte, egoistische Person, die sich nicht wirklich um das Verschwinden von Jola sorgt. Weiterhin gibt es noch den Anwalt Christoph Marx, genannt „Toffi“, eine völlig überzogen dargestellten Anwalt von 1,55-Metern Körpergröße, 90kg schwer, mit FlipFlops und Bermudas unterwegs und eine riesigen Klappen. Falls das als unkonventionell rüber kommen sollte, dann hat es mich so nicht erreicht. Ich fand es eher völlig überzogen und eher zum „Fremd schämen“.

Die Charaktere Max, Cosmo und Frida kommen weniger wie normale Menschen rüber. Denn sie haben plötzlich Fähigkeiten wie James Bond und könnten z.B. ein Boot selbst steuern und mit Waffen umgehen. Dies erscheint wenig glaubwürdig und authentisch. Selbst bei den Waffen, die nur mit biometrischen Fingerabdruck erkannt werden konnte, musste ich ein weiteres Mal an den letzten James Bond „Skyfall“ denken (so wie bei den vielen Verfolgungsjagden ebenfalls).

Der Roman greift wichtige und aktuelle Themen auf wie Big Data, Predictive Policing auf der einen Seite als auch Pädophilie, Misshandlung und Missbrauch an Kindern auf der anderen Seite. Meiner Meinung nach hätte Fitzek es hier aber etwas verhoben, zumal ungefähr 250 Seiten nicht wirklich Zeit zum Reden und Erklären ist, dann die Romanfiguren nur mit Fliehen, Verteidigen und Jagen beschäftigt sind. Mich konnten diese brisanten Themen einfach nicht erreichen. Was vor allen an den schwachen Romanfiguren liegt. Vor allem die Personen, die Joshua erschaffen haben und solche, die es bekämpfen wollten erschienen farblos und konnten mich von ihren Idealen nicht einnehmen. In Fitzek-Romane sind diese oft absolute Fanatisten. Es fehlte auch eine prägnanten Dialogen und „Ruhephasen“ in Form von Gedankengängen, in denen „Recherchen“ betrieben werden und Zusammenhänge erkannt worden hätten können.

Sebastian Fitzeks Romane hinterlassen bei mir eigentlich immer eine gewisse Beklemmung, auch weil die Romane oft nicht gut ausgehen für den Protagonisten (z.B. beim Augensammler). Selbst die prekären Themen wie Kindesmisshandlung und –missbrauch hinterließen dieses Gefühl erst am Ende des Romans. Die letzten 50 Seiten waren für die auch die einzigen, die so typisch Fitzek waren. Gut gefallen haben mir auch seine Erklärungen, warum er gewisse Themen immer wieder aufgreift. Gut hat mir auch die Idee mit dem Roman gefallen und dass dieser auch tatsächlich erschienen ist, macht das ganze einfach rund. Es ist nicht zwingend notwendig „Die Blutschule“ vorher zu lesen, aber ich durch das Vorab-Lesen doch vieles besser nachvollziehen können. Ich muss leider, leider sagen, dass mit diese tatsächlich besser gefallen hat.

Ich hab bisher alle Roman von Fitzek gelesen und bin quasi Fan der ersten Stunde, dennoch musste ich mich zum aller ersten Mal durch den Roman quälen. Schon sein Vorgänger Roman „Passagier 23“ konnte mich nicht restlos überzeugen, dennoch war dieser spannend und mit vielen Wendungen. Bei „Das Joshua-Profil“ allerdings habe ich ca. 300 von 400 Seiten nur endlose Verfolgungsjagden und Gewaltorgien gelesen. Beim Lesen musste ich oft an einen US-amerikanischen (Action-) Thriller denken, bei dem es viel Action gibt, aber nicht wirklich eine Handlung. Dennoch gibt es durchaus unerwartet Wendungen. Doch auch diese leider erst auf den letzten 50 Seiten (typisch Fitzek) und auch erst dort konnte mich der Roman etwas fesseln.

Veröffentlicht am 16.03.2024

Plot ohne Tiefgang

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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MEINUNG:
Season Sisters ist eine vierbändige Reihe, um die vier Schwestern Spring, Autum, Summer und Winter. Der erste Teil Frühlingsgeheimnisse geht um die Schwester Spring. Mich hat das Buch vor allem ...

MEINUNG:
Season Sisters ist eine vierbändige Reihe, um die vier Schwestern Spring, Autum, Summer und Winter. Der erste Teil Frühlingsgeheimnisse geht um die Schwester Spring. Mich hat das Buch vor allem wegen dem Cover und dem Spielort Wales angesprochen.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, was ich grundsätzlich mag, allerdings nehmen die Kapitel in der Vergangenheit den größten Teil der Geschichte ein. Der Vergangenheitsteil gibt Aufschluss über die Familiengeschichte- und Geheimnisse von Sophia Fowler. Dort verfolgen wir eine junge Frau namens Daphne. Mir gefiel dieser Part ausnahmsweise mal besser für eine gewisse Zeit, aber ich finde, dass die Geschichte um Spring eigentlich viel zu kurz kommt. Mich hätte interessiert, wie sie sich entwickelt und wie sie mit sich hadert, dass sie wieder in ihrer Heimat ist. Eigentlich ist Springs Geschichte schon nach den ersten 100 Seiten vorbei. Sie wird als rebellische junge Frau dargestellt, die wegen Drogenmissbrauch bei Sophia die Sozialstunden ableistet, weil sie so eine schwere Kindheit hatte. Als sie dann allerdings wieder in Wales ist alles vergessen, auch warum sie Ethan verlassen hat. Ich hatte mir hier ein wieder eine langsame Annäherung versprochen, aber leider weit gefehlt.
Es geht sehr vieles in diesem Buch einfach viel zu schnell. Viele Beziehungen haben hier keinen Raum sich wirklich zu entwickeln, so dass ich dies auch als Leserin mitfühlen konnte. Ich konnte mich in keinen der Charaktere wirklich hineinversetzen. Alle war sehr stereotypisiert, aber verhielten dennoch oft komplett widersprüchlich. Die Tendenz ist hier, dass man den guten Charakteren alles sofort verzeiht und die schlechten Charaktere sind abgrundtief Böse. Es gibt hier keine Grautöne.Ich war ziemlich schnell genervt von diesem Buch. Viel dazu beigetragen haben auch diese hanebüchenen Geschichten und Geheimnissen aus der Vergangenheit von Familie Fowler. Das Konstrukt, was die Autorin hier geschaffen hat, ist geradezu an den Haaren herbeigezogen, so dass ich oft nicht wusste, ob darüber lachen oder weinen soll. Der Epilog lässt mich dann doch ein bisschen interessiert zurück, weil dort weitere Geheimnisse aus Springs Familie angekündigt werden, aber ich kann mir nicht vorstellen hier wirklich weiterzulesen.

FAZIT:
Mich konnte Season Sisters und die Geschichte um die Frühlingsschwester Spring leider nicht überzeugen. Es ging eigentlich weniger um Spring und eher um das Familiengeheimnis von Sophia. Vieles empfand ich auch sehr überzogen und unglaubwürdig. Es ist ein Buch, dass man lesen kann, aber nicht muss. Im Bestfall ist bekommt man leichtes Unterhaltung, wie in einem ZDF Film am Sonntagabend. Weitere Bände dieser Reihe werde ich nicht lesen.

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