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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

Authentischer Fall mit sympatischen Ermittlern

Die Nacht der tausend Lichter
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Vergesst München, Berlin oder Hamburg. Weinheim an der Bergstraße ist Schauplatz dieses Krimis um Hauptkommissarin Sina Engel.


Es ist Kerwe im idyllischen Ort, Sina Engel hochschwanger und der von den ...

Vergesst München, Berlin oder Hamburg. Weinheim an der Bergstraße ist Schauplatz dieses Krimis um Hauptkommissarin Sina Engel.


Es ist Kerwe im idyllischen Ort, Sina Engel hochschwanger und der von den Zeitungen als "Kerweschlitzer" betitelte Mörder wird aller Voraussicht nach zum dritten Jahr in Folge zuschlagen. Wird es Sina Engel und ihren Kollegen gelingen, die Mordserie zu stoppen?


Silke Ziegler schafft einen ausgesprochen tollen Krimi. Ihre Sprache ist einfach, die Handlungen der Charaktere sehr gut nachzuvollziehen. Sie sind irgendwie so normal. Allen voran Sina Engel und ihren Partner Matthias Sommer habe ich gleich ins Herz geschlossen.


Bis zum Ende hin wird eigentlich nicht ersichtlich, wer der Mörder sein könnte. Nach einem gekonnten In-die-falsche-Richtung lenken (ja, ich habe mich total auf's Glatteis führen lassen, was für ein Spaß), kommt der Aha-Effekt.


Das Buch fliegt so dahin, die knapp 300 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen. Leider weiß ich nicht, ob es mehr Krimis um das sympathische Ermittlerduo gibt. Aber ich finde, es gäbe noch viel zu erzählen :)

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nicht nur das tolle Cover überzeugt, sondern auch der Inhalt

Kalte Seele, dunkles Herz
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Die Nymphe namens Echo lockte ihn zu einem Teich, in dem er sein eigenes Spiegelbild erblickte und sich darin verliebte. Unfähig, sich von der Schönheit seines Spiegelbildes zu lösen, starrte Narziss sich ...

Die Nymphe namens Echo lockte ihn zu einem Teich, in dem er sein eigenes Spiegelbild erblickte und sich darin verliebte. Unfähig, sich von der Schönheit seines Spiegelbildes zu lösen, starrte Narziss sich selbst an, bis er starb. (Seite 7 des Buches)

Narzissmus. Im Volksmund ist ein Narzisst ein selbstverliebter Mensch, in Anlehnung an den griechischen Mythos. Doch diese Erklärung ist zu einfach. Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine tiefgreifende Störung der Persönlichkeit. Diesem Thema nimmt sich Walker in ihrem Roman an: wie verhalten sich Menschen mit dieser Störung, was hat sie für Auswirkungen auf das Sozialleben, Familie, Freunde?

Die Geschichte des Romans wird hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Cass erzählt, welche aus (noch) unerklärlichen Gründen vor drei Jahren mit ihrer großen Schwester Emma verschwunden ist. Dabei teilt sie ihre Gedanken mit dem Leser bzw. man begleitet die FBI-Agenten Dr. Winter und Strauss bei ihren Befragungen. Abby Winter ist dabei zweite Person, die man als Leser in einzelnen Kapiteln näher kennenlernt. Sie hatte eine schwierige Kindheit und hat über die narzisstische Persönlichkeitsstörung promoviert, der Fall geht ihr also besonders nahe.

Das Buch kommt anfangs mit auffällig wenigen Dialogen aus, das verleiht der Geschichte meiner Meinung nach viel Tempo. Auch die zu Beginn seitenlangen Kapitel werden zum Finale hin auf ein bis zwei Seiten gekürzt, was dem Ende viel Dynamik verleiht. Aber nicht nur das, auch die Story an sich ist gelungen. Viele Sackgassen und Wendungen halten die Spannung von Anfang an hoch. Ganz langsam eröffnet sich dem Leser ein Abgrund, der einen nur noch den Kopf schütteln lässt.

Man hat also nicht nur einen tollen Eyecatcher in den Händen. Schimmernd in allen Farben des Regenbogens kann man nicht an dem Buch vorbeigehen, ohne es in die Hand zu nehmen und das Licht darin brechen zu lassen. Auch der Inhalt überzeugt. Eine interessante Thematik, spannend verpackt in einer tragischen Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Es geht göttlich weiter

GötterFunke 2. Hasse mich nicht
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Die Götter müssen verrückt sein!
So etwas in der Art wird sich Jess gedacht haben, als nach dem unglücklichen Ende in Band eins auf einmal Cayden vor ihr steht. Und zwar in ihrer Schule, ein paar Wochen ...

Die Götter müssen verrückt sein!
So etwas in der Art wird sich Jess gedacht haben, als nach dem unglücklichen Ende in Band eins auf einmal Cayden vor ihr steht. Und zwar in ihrer Schule, ein paar Wochen nach Ende des Sommercamps. Was will er nur nachdem er ihr das Herz gebrochen hat? Und warum sind die anderen Götter auch alle in ihrer Heimatstadt Monterey?

Auch im zweiten Band der Reihe Götterfunke entführt uns Marah Woolf wieder gekonnt in die interessante Welt der griechischen Mythen und Sagen. Woolfs Schreibstil ist dabei so flüssig und gut zu lesen, wie wir das vom ersten Band gewohnt sind. Mit ganz viel Gefühl und Verständnis für ihre Figuren, mit Witz und der nötigen Ernsthaftigkeit.

Wir treffen erneut auf Zeus, Apoll, Athene und Co. Einige im ersten Band lieb gewonnene Charaktere haben mehr Bühne bekommen, wie z.B. Kalchas. Wir lernen aber auch neue Götter kennen und die Bedrohung aus den eigenen Reihen, die im Verborgenen lauert. Um vor lauter Göttern nicht den Überblick zu verlieren, hat die Autorin ein Personenverzeichnis angehängt – und dabei die „Fakten“ in ihrem Sinne erweitert.

Vor allem Jess lernen wir noch besser kennen, innerhalb ihrer Familie, ihren Freunden, quasi auf ihr vertrautem Boden. Das Setting ist somit ganz anders als im ersten Teil: Highschool, Nebenjob, Elternhaus. Gefiel mir sehr gut, kommt aber meiner Meinung nach nicht an das Sommercamp heran. Das war schon sehr besonders und hat mich richtig in die Geschichte reingezogen. Vielleicht aber auch, weil in Band eins alles so neu und aufregend war. Jetzt sind die Götter schon „ein alter Hut“. Nichtsdestotrotz freue ich mich unglaublich auf Band drei, welcher im März 2018 erscheinen wird.


4 Sterne für eine göttliche Geschichte, die einen mitfiebern lässt, mitlieben, mithassen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannend, überraschend und sehr gefühlvoll

Lord of Shadows
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Cassandra Clares zweiter Band Lord of Shadows der Reihe Die dunklen Mächte setzt kurze Zeit nach Ende des ersten Bandes Lady Midnight ein. Von einer Inhaltsangabe sehe ich hier allerdings ab.
Für mich ...

Cassandra Clares zweiter Band Lord of Shadows der Reihe Die dunklen Mächte setzt kurze Zeit nach Ende des ersten Bandes Lady Midnight ein. Von einer Inhaltsangabe sehe ich hier allerdings ab.
Für mich war dieses Buch erst mein zweiter Ausflug in Clares Schattenwelt, deshalb hatte ich mir eine App runtergeladen und immer wieder die Personen nachgeschlagen (ja, es gibt eine Schattenjäger-Wiki-App). Was anfangs an Lady Midnight noch ziemlich verwirrend war, konnte mich im zweiten Band nicht mehr so durcheinanderbringen: Blackthorns, Herondales, Hexenwesen, Nephilim.. Diese ganz eigene Welt, die hier parallel zur unseren existiert, fasziniert mich immer mehr. Zumal in diesem Band eine Karte von Alicante im Umschlag zur Verfügung gestellt wurde, der Hauptstadt von Idris, der Heimat der Schattenjäger. Dies machte den Ort für mich viel greifbarer.


Was mich noch in den Bann gezogen hat, ist Clares Schreibstil. Unaufgeregt flüssig, mit der nötigen Portion Einfühlungsvermögen und Detailtreue. Obwohl ich mir öfters dachte: ja, ich weiß mittlerweile, dass Julian und Mark gut aussehend sind, du musst das nicht noch öfters wiederholen. Was mich auch etwas gestört hatte, waren die vielen Beziehungen, Liebeleien und die damit einergehenden Eifersuchtsdramen. Oft ist weniger mehr und teilweise habe ich den Charakteren ihre Gefühle einfach nicht abgenommen. Und ich mag es normalerweise sehr, wenn es in einem Buch knistert!
Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte, habe ich festgestellt, dass es nicht nur mir so ging. Und das das aber wohl auch Clares Stil ist, den ich natürlich noch nicht so gut kenne.
Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt: es ist schön, wenn die Autorin offen ist für alle Ausprägungen in der LGBTQ-Gemeinschaft, war aber hier auch zu viel des guten, ohne jetzt näher darauf einzugehen. Es wirkt konstruiert.


Aber ja, es gibt auch viele, viele Dinge die mir an dem Buch gefallen haben. Es ist atemlos spannend, überraschend, emotional. Voller Liebe, Freundschaft, Loyalität, kurz: voll mit all den Dingen, die meiner Meinung nach wichtig sind im Leben. Deshalb: 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Lesenswerte Göttergeschichte mit viel Romantik

Erwachen des Lichts
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Jennifer L. Armentrouts Erwachen des Lichts ist der Auftakt der Reihe Götterleuchten. Anfangs nur als Trilogie angelegt, wird diese noch um einen vierten Teil erweitert werden. Laut Homepage der Autorin ...

Jennifer L. Armentrouts Erwachen des Lichts ist der Auftakt der Reihe Götterleuchten. Anfangs nur als Trilogie angelegt, wird diese noch um einen vierten Teil erweitert werden. Laut Homepage der Autorin erscheint im März 2018 die Fortsetzung im englischen Original.

Für mich ist Götterleuchten meine dritte Reihe der Autorin, ich habe bereits die Obsidian-Reihe und die Dark Elements-Reihe gelesen.
Während Erwachen des Lichts wurde so oft auf vergangene Ereignisse Bezug genommen, das ich mir dachte, da muss es fast ein Vorgängerbuch geben. Und ja, es gibt Vorgänger. Kein einzelnes Buch, sondern eine ganze Reihe, Dämonentochter. Die ich natürlich nicht gelesen hatte. Aber nichtsdestotrotz gelang mir der Einstieg in dieser Hinsicht recht gut, da für Unwissende wie mich viel wiederholt wird, was wohl in der Dämonentochter-Reihe passiert. Die Götterthematik war anfangs jedoch etwas verwirrend, Reinblut, Halbblut, Apollyon.. Aber mittlerweile sitzen die verschiedenen Bezeichnungen und ich muss nicht mehr nachdenken was nun was bedeutet und wer in der Hierarchie wo steht.

Armentrouts Schreibstil ist wie immer grandios. Ich musste oft lachen, wenn sich die Protagonistin Josie wieder ein neues Wort für Apollyon überlegt hatte. Das geht einem aber auch schwer über die Lippen. Und ja, es knistert (natürlich) gewaltig. Keine der Reihen kam bisher ohne Romantik und Liebe aus. Aber das macht gar nichts, ich wusste ja, auf was ich mich einließ. Und das Seth als Protagonist waaaahnsinnig gut ausschaut, versteht sich von selbst ;) Ab und an ist es etwas zu schmalzig, aber das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch.

Ich erkenne auch einige Parallelen zur Obsidian-Reihe, in dieser ist zum Beispiel ebenfalls ein schwaches Mädchen Spielball der Bösen. Ein bewährtes Rezept, denn dann kann der Herzbube zur Rettung eilen. Auch wenn alles meist sehr vorhersehbar ist, sind hier und da doch einige Überraschungen versteckt. Das Finale gipfelt im unvermeidlichen und überaus überraschenden Showdown und endet in einem miesen Cliffhanger.

Alles in allem eine durchaus lesenswerte Göttergeschichte, ganz anders als Rick Riordans Percy Jackson oder Marah Woolfs Götterfunke. Die griechische Mythologie bietet einfach genug Boden, um jeglicher Fantasie freien Lauf zu lassen. Ich freue mich schon auf die Nachfolgebände und gebe dem Reihenauftakt solide 4 Sterne.