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Veröffentlicht am 14.03.2022

Abhängigkeiten

Unser wirkliches Leben
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Anna ist eine junge Stipendiatin auf einer renommierten Opernschule in London. Sie hat grosses Potenzial, aber leider auch chronischen Geldmangel. Abends verdient sie sich ihren Unterhalt als Jazzsängerin. ...

Anna ist eine junge Stipendiatin auf einer renommierten Opernschule in London. Sie hat grosses Potenzial, aber leider auch chronischen Geldmangel. Abends verdient sie sich ihren Unterhalt als Jazzsängerin. Bei einem ihrer Auftritte dort lernt sie den älteren Banker Max kennen. Es beginnt eine toxische Liebesbeziehung, in der sich Anna immer mehr selbst verliert und ihre Ziele und Träume aus den Augen verliert. Es ist schwer, Anna auf ihrem Weg zu begleiten. Eine sympathische junge Frau, die eigentlich nur geliebt und anerkannt werden möchte. Doch ihr ganzes Umfeld besteht aus Unsympathen, angefangen von den missgünstigen Mitstudenten, dann ihrer manipulativen Mitbewohnerin Laurie und nicht zuletzt der dominante, gefühlskalte Max. Auch Annas Eltern sind wenig hilfreich, weil sie mehr auf sich selbst als auf Anna fokussiert sind. Es hängt eine sehr düstere Stimmung über der Handlung, die das Lesen zu einer sehr zähen Angelegenheit für mich gemacht hat. Die eigenwillige Interpunktion der wörtlichen Rede hat das Ganze nicht einfacher gemacht, auch wenn der Schreibstil der Autorin ansonsten sehr flüssig ist. Gut gefallen hat mir, wie die Gegebenheiten des Studiums und der Gesangsauftritte geschildert werden. Das zeugt vom Insiderwissen der Schriftstellerin. Dennoch konnte ich mich mit diesem Roman so gar nicht anfreunden.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Weder Thriller noch Horror

Der Gräber
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Was für eine tolle, gruselige Idee für einen Plot: Jährlich am 6. November wird eine Frau durch den Kellerboden entführt und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Die Polizei tappt im Dunkeln. Da wird einem Verlags ...

Was für eine tolle, gruselige Idee für einen Plot: Jährlich am 6. November wird eine Frau durch den Kellerboden entführt und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Die Polizei tappt im Dunkeln. Da wird einem Verlags ein Manuskript zugespielt, das die Vorgänge aus der Sicht des Täters beschreibt, der sich mit unheimlichen Erdwesen verbündet hat.
Das Buch wird veröffentlich und trifft auf eine große Resonanz. Vorwiegend auf Positive, aber Hinterbliebene und vor allem die Polizei zeigen sich entsetzt.
Die ganze Zeit jongliert der Autor auf dem schmalen Grat zwischen Thriller und Horror. Meines Erachtens übertreibt er es dabei ein wenig mit unheimlichem Scharren und Kratzgeräuschen in Wänden und Kellerböden. Der Spannungsbogen flacht schon bald ab, und da die Protagonisten allesamt keine wahren Sympathieträger darstellen, dümpelt für mich das Buch daher bis zum Ende nur noch vor sich hin. Meine Erwartungen haben sich leider nicht erfüllt, aber ich kann mir vorstellen, dass gerade die Horrorelemente bei anderen Lesern sehr gut angekommen könnten.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

vorhersehbar

Die erste Frau
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Schon beim Lesen des Klappentextes fiel mir die Ähnlichkeit mit Daphne du Mauriers "Rebecca" auf. Thriller und Krimis in ähnlicher Strickweise gibt es schon haufenweise. 
Auch hier zieht eine naive junge ...

Schon beim Lesen des Klappentextes fiel mir die Ähnlichkeit mit Daphne du Mauriers "Rebecca" auf. Thriller und Krimis in ähnlicher Strickweise gibt es schon haufenweise. 
Auch hier zieht eine naive junge Frau in das Haus eines reiche Mannes ein. Seine Ehefrau verschwand zwei Jahre zuvor. Der kleine Sohn leidet seitdem an einem Trauma, das Kindermädchen ist äußerst abweisend und der Mann glänzt durch häufige Abwesenheit. Die vernachlässigte junge Frau fühlt sich verfolgt und wird zusehends misstrauischer. Sie begibt sich auf eigene Faust auf die Suche nach der Vermissten.
Einerseits liest sich das Buch gut. Die Autorin kann sich einfach gut ausdrücken, aber die Charaktere sind doch sehr klischeehaft und als Leser hat man schnell eine Ahnung, was da so alles vor sich geht.
Für leichtes Schmökern taugt dieser Krimi ganz gut, aber für anspruchsvollen Thrillerlesegenuss sollte man doch ein anderes Buch wählen.
Ich hatte die Hörbuchversion vorliegen und war mit der Sprecherin sehr zufrieden.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

eng an den Fakten

Krone des Himmels
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Das 12. Jahrhundert ist geprägt von den Kreuzzügen. In diesem Roman begleitet der Leser die blutjunge Aveline, die nach einer Vergewaltigung aus ihrem Elternhaus verstoßen worden ist, und den verkrüppelten Étienne, ...

Das 12. Jahrhundert ist geprägt von den Kreuzzügen. In diesem Roman begleitet der Leser die blutjunge Aveline, die nach einer Vergewaltigung aus ihrem Elternhaus verstoßen worden ist, und den verkrüppelten Étienne, der zum Wundarzt ausgebildet wird. Beide finden ihren Platz im gewaltigen Heer, das Jerusalem befreien will. Aveline verkleidet sich als Mann und wird schnell zu einem der besten Bogenschützen. Unglücklicherweise wird ihr Vergewaltiger zu ihrem Befehlshaber, was der Geschichte zu einiger Würze verhilft.
Die Autorin ist Historikerin an der Uni Heidelberg. Dadurch lehnt sich die Handlung eng an die tatsächlichen Fakten an. Das ist zwar von Vorteil, aber dadurch habe ich den Roman mehr wie eine lange Unterrichtsstunde erlebt. Zum Glück hat der Verlag mit dem Sprecher Tobias Kluckert eine gute Wahl getroffen. Man kann ihm gut 18 Stunden lang zuhören. Ganz zum Schluss kommt auch Juliane Stadtler selbst noch mal zu Wort. Ihre Ausführungen sind sehr interessant.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Polizistenmörder

Und leise klopft der Tod
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Detective Sergeant Nathan Cody hat es mit einer ganz speziellen Mordserie in Liverpool zu tun. Jemand hat es explizit auf Polizisten abgesehen und hat auch eine ganz abgedrehte, tödliche Art, dies zu zeigen. 
Der ...

Detective Sergeant Nathan Cody hat es mit einer ganz speziellen Mordserie in Liverpool zu tun. Jemand hat es explizit auf Polizisten abgesehen und hat auch eine ganz abgedrehte, tödliche Art, dies zu zeigen. 
Der Autor hat einen guten, fantasievollen Plot entwickelt. Das zeigt sich schon ganz zu Anfang, als er mithilfe eines Rabens sein Opfer vor die Tür lockt. Doch trotzdem hat es mir sehr an Spannung gefehlt. Es gibt einfach zu viele, langatmige Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt. Vor allem bei Cody, der noch von seinem Undercover-Einsatz geschädigt ist und dazu neigt, auszurasten.
Ich hätte mir eine straffere Erzählweise gewünscht. Deswegen leider nur 3 Lesesterne, obwohl es sicher Leser gibt, die sich gerne intensiv mit der Psyche der Personen auseinandersetzen.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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