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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2022

Flache Handlung

Düsterhof (Thriller)
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Mit der gestylten Rechtsanwältin Anna Hart und dem unkonventionellen Privatdetektiv Felix Hertzlich hat die Autorin Melisa Schwermer ein neues Ermittlerduo in die Welt gesetzt. Felix kümmert sich verantwortungsvoll ...

Mit der gestylten Rechtsanwältin Anna Hart und dem unkonventionellen Privatdetektiv Felix Hertzlich hat die Autorin Melisa Schwermer ein neues Ermittlerduo in die Welt gesetzt. Felix kümmert sich verantwortungsvoll um seine autistische Schwester, die durch eine Reittherapie große Fortschritte in der Bewältigung ihrer Probleme gemacht hat. Doch ausgerechnet ihr fähiger Reittherapeut Robin Thaler steht plötzlich unter Mordverdacht, als seine Ex-Freundin Sinta brutal in ihrer eigenen Wohnung überfallen und dort regelrecht abgeschlachtet wird. 
Felix und Anna versuchen gemeinsam, die Unschuld Thalers zu beweisen. Dabei richtet sich ihr Focus auf einen irren Pferdequäler, der auf den Reiterhöfen der Umgebung sein Unwesen treibt.
Zwischendurch gibt es immer eingeschobene Kapitel, die die kruden Gedanken des Täters offenbaren.
Für mich ist leider die Spannung dieses Thrillers nicht ausreichend gewesen. Die Charaktere sind recht flach geblieben und die Handlung ist mir für einen Thriller einfach zu eindimensional.
Die Autorin hat eine klare, schnörkellose Ausdrucksweise. Auch die kurzen Kapitel sind eigentlich recht leserfreundlich, doch mich konnte das Buch nicht begeistern, auch wenn es spät auf den letzten Seiten doch noch Spannung entwickelt.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

unglaubwürdig

Null gleich eins
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Es ist mir schon klar, dass fast jeder Krimi beziehungsweise jeder Thriller ein Fantasieprodukt des Autors ist. Allerdings sollte er doch noch ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit aufweisen. Das kann ich ...

Es ist mir schon klar, dass fast jeder Krimi beziehungsweise jeder Thriller ein Fantasieprodukt des Autors ist. Allerdings sollte er doch noch ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit aufweisen. Das kann ich in diesem Buch nicht finden:
Eine supergute Polizistin, der leider in der Vergangenheit zweimal ein Bein abgesägt worden ist, und ihre privatermittelnden Freunde suchen einen Mörder, der jeweils am 5. jeden Monats einen Mord begeht. Der tote Körper wird immer auf ähnlichen Strandabschnitten abgelegt. Die Opfer waren vorher tiefgekühlt. Zwischendurch werden Mitglieder der Hells Angels mit einer Axt kaltblütig aus dem Leben befördert. 
Das ist nur der grobe Überblick über den Inhalt, die Feinheiten sind noch wirrer. Ich hätte mich damit abfinden können, wenn sich die Ermittlungen nicht so öde in die Länge gezogen hätten und mir die Protagonisten etwas lebendiger vorgekommen wären.
Deswegen kann ich keine Leseempfehlung aussprechen. Allerdings schwimme ich mit meiner Meinung da etwas gegen den Strom, denn insgesamt scheint das Buch ja den Geschmack der meisten Leser getroffen zu haben.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Innenleben von außen betrachtet

Das Vorkommnis
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Eine Schriftstellerin weiß sehr wohl um das ältere uneheliche Kind ihres Vaters. Dennoch ist der Schock tiefgreifend, als diese mittlerweile erwachsene Frau sie nach einer Lesung anspricht:„Wir haben übrigens ...

Eine Schriftstellerin weiß sehr wohl um das ältere uneheliche Kind ihres Vaters. Dennoch ist der Schock tiefgreifend, als diese mittlerweile erwachsene Frau sie nach einer Lesung anspricht:„Wir haben übrigens denselben Vater.“

Die Erzählerin verarbeitet dieses Erlebnis in einer Reihe kurzer Kapitel, die Bezug nehmen auf ihr reales Leben und zugleich ausleuchten, wie diese unerwartete Begegnung Einfluss genommen hat auf ihre Denkweise.
Diese geschilderten Episoden werden aneinandergereiht. Sie kommen mir doch recht banal vor und die Erzählerin steigert sich zunehmend in eine Irrationalität hinein. Sie überträgt sogar die Sünden des Vaters auf ihren eigenen Ehemann, denn sie verdächtigt ihn des Ehebruchs, findet jedoch keine Beweise.
Mir persönlich wird die Erzählerin immer unsympathischer. Ich kann nicht verstehen, was in ihrem Kopf vorgeht und ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso der Kontakt mit der unbekannten Schwester, von deren Existenz sie ihr ganzes Leben schon gewusst hatte, sie dermaßen verunsichert.
Das Lesen gestaltet sich zäh. Besonders irritierend: Es werden keine Namen genannt. Die Personen werden nur als "die Schwester", "das ältere Kind" oder "der Mann" bezeichnet. So verlagert sich die Distanz der Erzählerin auf den Leser. Genau wie sie kann er keine Verbindung mit den Protagonisten aufbauen, sondern kann nur aus weiter Entfernung dem Geschehen folgen.
Ich finde, hier wird eine kurze Begegnung zu einer künstlichen Bedeutungsschwere aufgebauscht, die einfach keinen Roman sinnvoll ausfüllen kann.
Weil sich mir der Sinn des Ganzen nicht erschlossen hat, will ich dieses Buch auch nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Krimikomödie

Munteres Morden (Elli Gint und Oma Frieda ermitteln 2)
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Elli Gint ist eine gut situierte Malerin. Ihr größtes Hobby ist allerdings Detektivarbeit inklusive Selbstjustiz. Ihre Oma, aber auch ihre Mutter, eine Lady der Hamburger High Society, mischen dabei munter ...

Elli Gint ist eine gut situierte Malerin. Ihr größtes Hobby ist allerdings Detektivarbeit inklusive Selbstjustiz. Ihre Oma, aber auch ihre Mutter, eine Lady der Hamburger High Society, mischen dabei munter mit. In diesem Buch ist Elli gebeten worden, ein junges Mädchen vor seinem gewalttätigen Vater zu schützen, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Ellis Freund, Kommissar Hiob Watkowski, ermittelt in einem anderen Fall. Seit Jahren erleichtert ein gerissener Dieb die Hamburger Oberschicht um Schmuck und Kunst. Zwei unterschiedliche Ermittlungen, die sich irgendwann kreuzen. 
Der Start in diese Episode verläuft schon sehr turbulent. Ich musste den Anfang zweimal lesen, um einen Überblick zu erhalten, denn es gibt rasante Action mit relativ vielen Personen. Übrigens sollte man auch den Schluss sehr konzentriert lesen, denn der ist noch komplizierter, auch wenn sich alles logisch (aber leider auch sehr realitätsfern) aufdröselt.
Der Schreibstil der Autorin ist humorvoll, doch leider überzieht sie oft die Grenze hin zum Klamauk. Die Handlung verzettelt sich mitunter in Nebenschauplätzen, die wohl witzig sein sollen, mich aber vom Hauptgeschehen nur abgelenkt haben. Die Charaktere selbst sind oft zu skurril. Ich habe leider nicht so recht Zugang zu diesem Krimi gefunden, dabei war ich sofort von diesem schönen Cover angetan.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Abhängigkeiten

Unser wirkliches Leben
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Anna ist eine junge Stipendiatin auf einer renommierten Opernschule in London. Sie hat grosses Potenzial, aber leider auch chronischen Geldmangel. Abends verdient sie sich ihren Unterhalt als Jazzsängerin. ...

Anna ist eine junge Stipendiatin auf einer renommierten Opernschule in London. Sie hat grosses Potenzial, aber leider auch chronischen Geldmangel. Abends verdient sie sich ihren Unterhalt als Jazzsängerin. Bei einem ihrer Auftritte dort lernt sie den älteren Banker Max kennen. Es beginnt eine toxische Liebesbeziehung, in der sich Anna immer mehr selbst verliert und ihre Ziele und Träume aus den Augen verliert. Es ist schwer, Anna auf ihrem Weg zu begleiten. Eine sympathische junge Frau, die eigentlich nur geliebt und anerkannt werden möchte. Doch ihr ganzes Umfeld besteht aus Unsympathen, angefangen von den missgünstigen Mitstudenten, dann ihrer manipulativen Mitbewohnerin Laurie und nicht zuletzt der dominante, gefühlskalte Max. Auch Annas Eltern sind wenig hilfreich, weil sie mehr auf sich selbst als auf Anna fokussiert sind. Es hängt eine sehr düstere Stimmung über der Handlung, die das Lesen zu einer sehr zähen Angelegenheit für mich gemacht hat. Die eigenwillige Interpunktion der wörtlichen Rede hat das Ganze nicht einfacher gemacht, auch wenn der Schreibstil der Autorin ansonsten sehr flüssig ist. Gut gefallen hat mir, wie die Gegebenheiten des Studiums und der Gesangsauftritte geschildert werden. Das zeugt vom Insiderwissen der Schriftstellerin. Dennoch konnte ich mich mit diesem Roman so gar nicht anfreunden.

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