Profilbild von frommeHelene

frommeHelene

Lesejury Profi
offline

frommeHelene ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit frommeHelene über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2024

Solider Krimi in eisiger Kulisse

Kalt und still
0

Ich mochte die Charaktere der Ermittler mit ihrem Backround sehr, auch wenn manch ihrer Vorhergehensweise alles andere als reflektiert waren und teils für den Spannungsbogen eingeflochten wirkten. Dafür ...

Ich mochte die Charaktere der Ermittler mit ihrem Backround sehr, auch wenn manch ihrer Vorhergehensweise alles andere als reflektiert waren und teils für den Spannungsbogen eingeflochten wirkten. Dafür fand ich die Ermittlungsarbeit gut und realistisch erzählt.

Es gab Recht viele Beschreibungen von Äußerlichkeiten, einiges passte gut, aber beim Muskelspiel unter den T-Shirt habe ich gequält aufgestöhnt. Gut, dass es davon nur wenige Ausrutscher gab.

Die Thematik des Verbrechens ist interessant gewählt und glaubhaft inszeniert. Ich freue mich auf den nächsten Fall.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2023

Unterhaltsam, aber historisch unglaubhaft

Stalking Jack the Ripper
0

Das Buch hat mich nicht ganz überzeugt. Das historische Setting war gut getroffen und der Plot spannend aufgebaut.

Die Ich-Perspektive wirkte sehr modern und die Protagonistin wollte in ihren Gedanken ...

Das Buch hat mich nicht ganz überzeugt. Das historische Setting war gut getroffen und der Plot spannend aufgebaut.

Die Ich-Perspektive wirkte sehr modern und die Protagonistin wollte in ihren Gedanken und Aktionen auch nicht Recht in die Zeit passen. Einige Aktionen waren unglaubwürdig. Ihre modernen Ansichten zur Rolle der Frau liefen konträr zu ihrer Gefühlsduselei, ihren Faible für schöne Kleider und ihrem teils trotzigem kindlichen Auftreten.

Besonders ihr wissenschaftliches Interesse wirkte aufgesetzt und wurde von keinerlei profundem Wissen untermauert. Hier fehlte eine intensivere Auseinandersetzung mit der Medizin des 19. Jahrhundert anstatt der Schilderung blutiger Obduktionen und verwesender Körperteile.

Die Handlung, die sich an den Morden von Jack The Ripper orientiert war spannend inszeniert und lud zum Mitraten ein , allerdings ohne sich den historischen Fakten all zu sehr anzunehmen.

Das Ende wirkte auf mich übertrieben und driftet in den Fantasybereich ab, ohne dass es notwendig war. Dies ist sicherlich Geschmacksache. Tatsächlich habe ich mich bis kurz vor dem Ende gefragt, warum das Buch vom Verlag dem Fantasygenre zugeordnet wird . Mir wäre ein realistisches Ende lieber gewesen.

Das die Handlung mit einer Slowburn-Romanze verquickt war, entspricht überhaupt nicht meinem Geschmack. Deswegen belasse ich es bei den Hinweis.

Gefallen haben mir vor allem die Nebencharaktere, die sehr unterschiedlich gezeichnet waren und wesentlich zeitgemäßer und stimmiger auftraten.

Alles in allem ein Roman, der unterhaltsam und spannend ist, wenn man nicht zu viel Wert auf Logik und historischer Korrektheit legt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

Ziellos durch die Erzählung getrieben

Zuhause ist ein großes Wort
0

Ich trieb ziellos durch einige Wochen von Skips Leben, spürte ihre Untiefen, in denen sich Ängste vor Bindung und Verantwortung tummeln, trieb gegen ein Bollwerk aus Verdrängung, hinter dem sich das Trauma ...

Ich trieb ziellos durch einige Wochen von Skips Leben, spürte ihre Untiefen, in denen sich Ängste vor Bindung und Verantwortung tummeln, trieb gegen ein Bollwerk aus Verdrängung, hinter dem sich das Trauma verbarrikadiert hatte, um doch immer wieder abzurutschen. Bis zum Ende sehnte ich mich nach Skips rettendem Ufer, doch sie zeigt keinen Durchhaltewillen und lässt sich immer wieder von der Strömung abtreiben.

Schriftstellerisch eine gelungene Darstellung dieser widersprüchlichen Sehnsüchte von Fernweh und Heimweh, aber mir fehlte die Hoffnung und die emotionale Ansprache.

Die Erzählung bleibt mir zu vage, die Personen zu stilisiert und es ist schwer erträglich, einen Menschen zu begleiten, der von der Sehnsucht nach einem Zuhause zerrissen wird und gleichzeitig immer wieder vor dem Ankommen fortläuft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2023

Moralische Abgründe

November
0

Puh, was für eine schaurige Geschichte. Ich als Horror-Unerfahrene bin an meine Grenzen gestoßen.

Die Stimmung war so geladen und unerträglich, dass ich gleichzeitig, das Buch nicht weiterlesen wollte, ...

Puh, was für eine schaurige Geschichte. Ich als Horror-Unerfahrene bin an meine Grenzen gestoßen.

Die Stimmung war so geladen und unerträglich, dass ich gleichzeitig, das Buch nicht weiterlesen wollte, aber auch nicht aus der Hand legen konnte.

Für eingefleischte Horrorfans mag es noch eine seichte Geschichte sein. Mir reichte die Gänsehaut, das Rumoren im Bauch und die Angst vor dem, was auf der nächsten Seite lauert.

Die prekäre Situation der Protagonisten spitzt sich auf gekonnte Weise immer weiter zu. Ganz langsam entblättern sich immer mehr Abgründe hinter all dem Handeln. Und hatte man anfangs noch etwas Verständnis für die bedenklichen Handlungen, wuchs das Grauen und die Abscheu mit jedem Kapitel.

Es gibt viele kleine Rückblicke in die Vergangenheit der Einzelnen und Schilderungen des Zelebrieren der glücklichen Tage, die zum Verständnis für die persönlichen Entscheidungen nützlich waren. In Gänze waren es dann aber zu viele, auch brachten sie mir die Protagonisten nicht näher.

Generell entstand kaum emotionale Beteiligung, sondern mehr das Gefühl ein Voyeur des Grauens zu sein. Vielleicht gehört das in dem Genre dazu. Das kann ich nicht beurteilen. Hier hätte dem Buch eine schlankere Erzählweise gut getan.

Empfehlen kann ich es allen, die Suspense und überraschende Wendungen lieben und vor ekligen Beschreibungen nicht zurückschrecken. Ich mache jetzt lieber eine Pause vom Genre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2023

Großeltern im Herzen

Sylter Welle
0

Gefühlvolle Ode an die Stachligkeit der Großeltern, ihre wahnwitzige Regelhaftigkeit und ihren Sparwahn im Alltag.

Lachen und Weinen liegen dicht beieinander in diesem Gemälde der Großeltern. Zu Ehren ...

Gefühlvolle Ode an die Stachligkeit der Großeltern, ihre wahnwitzige Regelhaftigkeit und ihren Sparwahn im Alltag.

Lachen und Weinen liegen dicht beieinander in diesem Gemälde der Großeltern. Zu Ehren der goldene Sängernadel der Opas stimmt der Autor ein paar Liedchen an, schwadroniert durch farbige Bilder seiner kindlichen Erinnerungen, neckt und merkt auf, ohne Respekt und den liebevollen Blick zu verlieren und die Wehmut für das was nicht wiederkommen kann vermissen zu lassen.

Es hat ein bisschen gedauert, bis ich warm wurde mit diesem Wust an Annekdoten und dem Erzählton, der wortgewandt jede Peinlichkeit zu einem Event pusht und sich manchmal in seiner Wortverliebtheit verläuft.

Irgendwann erlag ich dem Charme dieser Hommage an Familie zwischen Liebe, Unverständnis und Humor.

Das Buch hinterlässt ein Gefühl von allem, was Familie kann und gibt, und von allem, was ihr nicht gelingt, obwohl wir es uns so sehr wünschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere