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Veröffentlicht am 06.03.2024

Faszinierende Künstlerinnen

Hilma
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Ein Hörbuch nach meinem Geschmack, dass einen Einblick in das ungewöhnliche Leben und Schaffen der Malerin Hilma af Klint durch die Augen ihrer Mitstreiterinnen gibt, garniert mit einem zweiten fiktivem ...

Ein Hörbuch nach meinem Geschmack, dass einen Einblick in das ungewöhnliche Leben und Schaffen der Malerin Hilma af Klint durch die Augen ihrer Mitstreiterinnen gibt, garniert mit einem zweiten fiktivem Handlungsstrang ein Jahrhundert später, der sich der Umsetzung einer Ausstellung im Guggenheim-Museum und den vielen unbeantworteten Fragen zur Künstlerin annimmt.

Eine ruhige Erzählung, die weitgehend auf dramatische Höhepunkte verzichtet und ihr Augenmerk auf Beziehungen und Wachsen legt.

Ich mochte beide Handlungsstränge. Während der historische die Entstehung der Werke beleuchtet und das Miteinander der Künstlerinnen und ihre ungewöhnliche mystische Herangehensweise an ihre Kunst zeigt, beleuchtet der zweite die Reaktion von Betrachtern und Kuratoren auf diese Künstlerin und ihre Werke. Beides gewürzt mit privaten Einblicken und fiktiven Handlungen, die daraus eine gelungene Erzählung formen und das Wirken von Frauen in den Mittelpunkt stellt.

Die beiden Vorleser*innen waren herausragend und machten die Bilder und Charaktere farbig und plastisch. So dass meine Neugierde und Faszination von der Künstlerin und ihren Werken geweckt ist.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Intensive Mutter-Sohn-Studie

Der Wald
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Dieses Buch hat es mir nicht ganz leicht gemacht, es zu mögen. Durch den guten Austausch während eines Buddyreads ist mir aber eine intensivere Auseinandersetzung geglückt und dafür bin ich sehr dankbar.

Die ...

Dieses Buch hat es mir nicht ganz leicht gemacht, es zu mögen. Durch den guten Austausch während eines Buddyreads ist mir aber eine intensivere Auseinandersetzung geglückt und dafür bin ich sehr dankbar.

Die Autorin lässt uns an einer intensiven Betrachtung einer Mutter-Sohn-Beziehung zu drei besonderen Wendepunkten im Leben der beiden teilhaben. Die Erzählung beginnt im Jahre 1944 in den traumatischen Kriegszeiten in Warschau, zeigt uns die Phase des Stillstandes während des Versteckens im Wald und die spätere Lebensfindung im Exil.

Die Autorin hat die Geschichte förmlich in eine an- und absteigende Kapitelform gegossen und diese mit symbolhaften Überschriften garniert. Das Erzählte konzentriert sich auf das Innenleben von Mutter und Sohn, findet gefühlvolle Bilder, ist sprachlich ausgefeilt und unterstützt durch die sparsame Handlung und die Beobachtung der Alltäglichkeiten eine intensive Wahrnehmung der Protagonisten und ein Mitschwingen mit ihrem Inneren.

In manchen Teilen habe ich mich etwas gegen die starre Form gestemmt und konnte mich dem inneren Fluss der Mutter nicht so hingeben. Dann wieder war ich fasziniert von der Klarheit ihrer Gedanken und ihrem Blick auf das Frau und Mutter sein sowie auf das Altern.

Mit dem Sohn und seiner überbordenden Phantasie fiel es mir leichter zu gehen. Bis zu der Wendung im dritten Teil, auf die ich mich nicht ausreichend vorbereitet fühlte - im Nachhinein aber zugeben muss, dass ich vielleicht eine ähnlichen Weigerung erlegen bin wie die Mutter. "Mütter wollen nicht alles wahrhaben."

Ein Buch für das es Zeit braucht, das einlädt, mit in die Tiefe zu steigen und in Resonanz zu gehen.
Dann wird man reichlich belohnt und wird sich auch einige Zeit noch damit beschäftigen.

Für handlungsorientierte Leser eher keine Option.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Auch als Hörbuch klasse

Einfach nur Paul
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Sehr schöne Young-Adult-Geschichte mit sensiblem Umgang mit den queeren Themen. Ich mochte die Charaktere und besonders Pauls starke Innensicht. Manche Beats und Anglizismen waren für mich ein bisschen ...

Sehr schöne Young-Adult-Geschichte mit sensiblem Umgang mit den queeren Themen. Ich mochte die Charaktere und besonders Pauls starke Innensicht. Manche Beats und Anglizismen waren für mich ein bisschen "too much". Aber was weiß ich schon von Jugendsprache. ;) An einigen Stellen hätte ich mir etwas weniger inneres Drama gewünscht, aber im Hormonchaos durchaus realistisch.

Wunderbar und so typisch für die Autorin: die unerwartete Wendung zum Ende, die den Leser wie ein Raubtier aus dem Hinterhalt anfällt. Klasse!

Ich lese Tania Wittes Jugendbücher immer wieder gerne, obwohl ich schon lange nicht mehr zur Zielgruppe gehöre. Sie hat ein feines Gespür für psychologische Prozesse in jungen und älteren Menschen und eine frische Erzählweise. Dieses Mal als Hörbuch auch klasse umgesetzt und glaubhaft gesprochen.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Solider Krimi in eisiger Kulisse

Kalt und still
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Ich mochte die Charaktere der Ermittler mit ihrem Backround sehr, auch wenn manch ihrer Vorhergehensweise alles andere als reflektiert waren und teils für den Spannungsbogen eingeflochten wirkten. Dafür ...

Ich mochte die Charaktere der Ermittler mit ihrem Backround sehr, auch wenn manch ihrer Vorhergehensweise alles andere als reflektiert waren und teils für den Spannungsbogen eingeflochten wirkten. Dafür fand ich die Ermittlungsarbeit gut und realistisch erzählt.

Es gab Recht viele Beschreibungen von Äußerlichkeiten, einiges passte gut, aber beim Muskelspiel unter den T-Shirt habe ich gequält aufgestöhnt. Gut, dass es davon nur wenige Ausrutscher gab.

Die Thematik des Verbrechens ist interessant gewählt und glaubhaft inszeniert. Ich freue mich auf den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Moralische Abgründe

November
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Puh, was für eine schaurige Geschichte. Ich als Horror-Unerfahrene bin an meine Grenzen gestoßen.

Die Stimmung war so geladen und unerträglich, dass ich gleichzeitig, das Buch nicht weiterlesen wollte, ...

Puh, was für eine schaurige Geschichte. Ich als Horror-Unerfahrene bin an meine Grenzen gestoßen.

Die Stimmung war so geladen und unerträglich, dass ich gleichzeitig, das Buch nicht weiterlesen wollte, aber auch nicht aus der Hand legen konnte.

Für eingefleischte Horrorfans mag es noch eine seichte Geschichte sein. Mir reichte die Gänsehaut, das Rumoren im Bauch und die Angst vor dem, was auf der nächsten Seite lauert.

Die prekäre Situation der Protagonisten spitzt sich auf gekonnte Weise immer weiter zu. Ganz langsam entblättern sich immer mehr Abgründe hinter all dem Handeln. Und hatte man anfangs noch etwas Verständnis für die bedenklichen Handlungen, wuchs das Grauen und die Abscheu mit jedem Kapitel.

Es gibt viele kleine Rückblicke in die Vergangenheit der Einzelnen und Schilderungen des Zelebrieren der glücklichen Tage, die zum Verständnis für die persönlichen Entscheidungen nützlich waren. In Gänze waren es dann aber zu viele, auch brachten sie mir die Protagonisten nicht näher.

Generell entstand kaum emotionale Beteiligung, sondern mehr das Gefühl ein Voyeur des Grauens zu sein. Vielleicht gehört das in dem Genre dazu. Das kann ich nicht beurteilen. Hier hätte dem Buch eine schlankere Erzählweise gut getan.

Empfehlen kann ich es allen, die Suspense und überraschende Wendungen lieben und vor ekligen Beschreibungen nicht zurückschrecken. Ich mache jetzt lieber eine Pause vom Genre.

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