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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2023

Tolle Fortsetzung

Daresh – Im Tal des Kalten Feuers
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Daresh Band 2 hat mich fast genauso sehr in seinen Bann gezogen wie der erste Teil. Die Faszination war im Endeffekt nicht ganz so groß wie noch beim ersten Teil, als noch alles neu und unbekannt war. ...

Daresh Band 2 hat mich fast genauso sehr in seinen Bann gezogen wie der erste Teil. Die Faszination war im Endeffekt nicht ganz so groß wie noch beim ersten Teil, als noch alles neu und unbekannt war. Aber auch dieses Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall nicht, diesen Band ohne Vorwissen zu lesen. Ich brauchte die ersten paar Kapitel, um mich wieder einzugewöhnen und mich zu erinnern, wie Band 1 endete, aber dann war ich wieder drin im Geschehen und konnte mich dank des angenehmen Schreibstils problemlos vom Anfang bis zum Ende der Story treiben lassen.

Es war total schön, die bekannten Gesichter wiederzusehen, auch wenn Rena mich nicht ganz von sich überzeugen konnte. Die Verbindung zu ihr war nicht mehr so stark wie im vorigen Teil, was auch an dem Mangel an Alix liegen kann. Ich liebe die bissige Feuerkämpferin einfach und sie fehlte mir hier, um Renas manchmal etwas weniger forsche Art auszugleichen. Die Nähe zu den Figuren war also leider nicht mehr so stark ausgeprägt, aber dennoch hatte ich Spaß, sie alle auf ihrer Reise zu begleiten.

Die Geschichte entwickelt sich in eine Richtung, die mich durchaus überraschen konnte. Nachdem am Ende von Band 1 alles happy und rosarot schien, war ich sehr gespannt auf diese neue Bedrohung und habe es genossen, alles über den Feind zu erfahren. Es wurde besonders im letzten Drittel sehr aufregend, sodass ich zum Ende hin nur noch durch die Seiten geflogen bin.

Mein Fazit:
Ein spannendes Buch, welches für mich wegen der hier und da fehlenden Figurenbindung leider nicht ganz so sehr überzeugen konnte wie sein Vorgänger. Dennoch gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen und ich freue mich auf den letzten Band der Trilogie!

Veröffentlicht am 08.01.2023

Etwas schwächer als Band 1

Das Babel Projekt – Lostlife
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Lostlife ist die Fortsetzung einer Geschichte, von der ich im Vorfeld nie gedacht hatte, dass sie mich so sehr begeistern könnte. Mit Jay Kristoff habe ich bisher fast nur extrem gute Erfahrungen gemacht, ...

Lostlife ist die Fortsetzung einer Geschichte, von der ich im Vorfeld nie gedacht hatte, dass sie mich so sehr begeistern könnte. Mit Jay Kristoff habe ich bisher fast nur extrem gute Erfahrungen gemacht, aber Lifelike stand ich etwas skeptisch gegenüber. Völlig unbegründet, wie sich dann herausstellte, und ich habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Nun ist sie endlich da und ich muss sagen, es war zunächst wie nach Hause zu kommen.

Die Ethik menschenähnliche KI betreffend ist immer schwierig. Ab welchem Punkt hat man eine zu innige Beziehung zu ihr? Ab welchem Punkt ist sie bedrohlich? Wann verliert man die Kontrolle? Wie menschlich dürfen Roboter sein? Lebensecht, also lifelike? Diese Fragen werden auch in diesem Band weiterhin verfolgt, selbst wenn klar ist, dass die Fronten zwischen denen, die herrschen, und denen, die beherrscht werden, sich zum Ende von Band 1 deutlich verschoben haben und es hier weiterhin tun.

Die Perspektive, aus der erzählt wird, ändert sich in diesem Buch immer mal wieder. Es gibt für meinen Geschmack ausreichend Abwechslung, aber der Fokus liegt unerwarteterweise viel auf Lemon, was mich einerseits erstaunt, andererseits nach kurzer Gewöhnung aber auch gefreut hat. Ich mochte Eve/Ana, aber Lemon Fresh hat eine so schlagfertige Art, dass es einfach Spaß gemacht hat, sie näher zu begleiten.

Natürlich kommt auch die Spannung in diesem Band nicht zu kurz. Es wird rasant, brutal, blutig und niemals langweilig, manchmal geschah fast schon zu viel, um mit allem ausreichend hinterherzukommen. Ich habe oftmals Pausen einlegen müssen, um zu verarbeiten, was da gerade eigentlich geschehen ist, und so streckte sich das Leseerlebnis länger, als für so eine kurzweilige Geschichte eigentlich angemessen gewesen wäre.

Stellenweise wurde es wegen der Roboter und Maschinen sehr technisch. Da hatte ich dann meine Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben, gefühlt noch mehr als in Band eins, wo mir dieser Umstand auch schon aufgefallen war. Ich habe mich meist wieder gut gefangen, aber das ist ein Kritikpunkt, den ich leider nicht ignorieren kann.
Der Abschluss war dann wieder sehr gemein und lässt auf Band 3 hoffen.

Mein Fazit:
Eine schöne Fortsetzung, die leider nicht ganz an den Vorgänger herankommt, aber meiner Meinung nach dennoch lesenswert ist und sehr gute 4 von 5 Sternen einfährt. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen, ich bin sehr gespannt auf den dritten und letzten Teil!

Veröffentlicht am 05.01.2023

Bitte die Fortsetzung

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Von Nikola Hotel habe ich bisher nur Gutes gehört, aber selbst noch keines ihrer Bücher gelesen. Ich empfand Dark Ivy als die ideale Gelegenheit, da ich eine große Schwäche für College-Romances habe und ...

Von Nikola Hotel habe ich bisher nur Gutes gehört, aber selbst noch keines ihrer Bücher gelesen. Ich empfand Dark Ivy als die ideale Gelegenheit, da ich eine große Schwäche für College-Romances habe und das Buch dazu noch so einen schicken Farbschnitt hat, bei dem ich nicht widerstehen konnte.

Die Rollenverteilung ist klar: Der reiche Schnöselbadboy trifft das Mauerblümchen mit der dunklen Vergangenheit, vor der es erfolglos zu fliehen versucht. Mit Klischees wird hier definitiv nicht gebrochen, geschweige denn gespart, aber das würde ich gerade in diesem Genre auch nicht mehr erwarten. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass mal wieder ein bisschen frische Luft durch die alten Hörsäle weht. Vielleicht beim nächsten Mal.

Die Annäherung der beiden Hauptfiguren war schön mit zu verfolgen, selbst wenn der Start kaum hätte mieser sein können. Ich kriege jedes Mal Ausschlag, wenn der angeberische, großkotzige Protagonist meint, sein Gegenstück mal wieder niedermachen und über es bestimmen zu müssen, weil er glaubt, er sei etwas besseres. Aber gut, man muss ja auch Raum für charakterliche Veränderungen lassen, nicht wahr?
Eden schlägt sich ganz wacker, selbst wenn ihr das Trauma der Vergangenheit noch nachhängt. Was ihr geschehen ist, ist wahrlich kein Pappenstiel und ich habe ordentlich schlucken müssen, als rauskam, wie die genauen Hintergründe dessen waren, was ihr geschehen ist.

Die Freundestruppe, mit der die zwei Hauptfiguren sich umgeben, konnte ich manchmal nicht recht einschätzen. Einige haben doch recht fragwürdige Verhaltensweisen an den Tag gelegt, besonders zum Ende hin. Aber ohne diese wäre auch das große Finale anders ausgegangen. Es wird besonders zum Schluss hin noch haarsträubend und ich dachte schon, ich hätte die entsprechenden Wendungen erraten, nur um dann doch eines besseren belehrt zu werden. Das gefiel mir, da besonders im New Adult Bereich die Plot Twists meist recht offensichtlich sind.

Die Dynamik zwischen den Eden und William wurde im Laufe des Buches immer angenehmer. Ich hatte beinahe Spaß dabei, ihnen zuzusehen, wie ihre Beziehung sich festigt und sie einander immer näher kommen, auch wenn nicht immer zu 100% die Emotionen bei mir angekommen sind, was wohl daran liegt, dass mir die anfängliche Abneigung William gegenüber noch lange im Magen lag. Fairerweise muss man sagen, dass er sich deutlich wandelt bzw. man irgendwann einfach besser unter seine harte Schale gucken konnte.

Mein Fazit:
Ein interessantes Buch, was mich gut unterhalten und am Ende sogar noch überrascht hat, mir jedoch den Einstieg sehr schwer machte. Daher gibt es 4 von 5 Sternen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 14.12.2022

Schönes Buch, kleine Schwächen

Der letzte Bär
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Klimawandel geht uns alle an. So viel sollte uns über die letzten Jahre klargeworden sein und wer seine Kinder mithilfe einer abenteuerlichen Geschichte an dieses Thema heranführen will, kann es auf einzigartige ...

Klimawandel geht uns alle an. So viel sollte uns über die letzten Jahre klargeworden sein und wer seine Kinder mithilfe einer abenteuerlichen Geschichte an dieses Thema heranführen will, kann es auf einzigartige Weise mit Bär und April tun.

April ist ein besonderes Mädchen und das sage ich nicht nur, weil es beinahe schon zur typischen Charakterisierung einer Protagonistin gehört. Sie IST besonders, denn sie hat eine tiefe Verbindung zu Tieren, die man sich als Lesende erst einmal richtig begreiflich machen muss. Es geht über das bloße „Tiere können sie einfach gut leiden“ hinaus, da ist dieses Ur-Verständnis in ihr für das, was die Tiere wollen, denken und fühlen. Das zu lesen war stellenweise wirklich berührend, weil die Autorin es geschafft hat, die Beziehung von April zu unseren tierischen Mitbewohnern förmlich greifbar zu machen.

Dadurch, dass der Eisbär, den April trifft, von ihr immer so genau unter die Lupe genommen wird, weiß man auch viel über seine Gefühle und Hintergründe, man lernt ihn beinahe so gut kennen wie die menschlichen Figuren. Das war einerseits spannend zu sehen, andererseits wurde mir Bär, wie April ihn nennt, teils zu stark vermenschlicht. Natürlich ist das ein fiktionales Werk und dass April eine besondere Verbindung zu Bär hat, ist der Kern des Ganzen. Aber dennoch hätte ich mir gewünscht, dass hier und da mehr von der Unberechenbarkeit eines wilden Tieres durchkommt.

Auch Aprils Alltag auf der Bäreninsel sowie ihre Beziehung zu ihrem Vater sind geprägt von Details, die ich leider manchmal nicht ganz habe gutheißen können. Auch hier wieder: Ich verstehe, dass es geschichtlich alles so Sinn ergeben hat und gewollt war. Aber was das Mädchen alles erlebt hat, würde vermutlich jedem verantwortungsvollen Erwachsenen im Hinblick auf die eigenen Kinder die Haare zu Berge stehen lassen. An den Stellen muss man die Realität dann einfach mal beiseite legen und sich auf das Geschehen einlassen, es so nehmen wie es ist, dann bekommt man eine Abenteuergeschichte mit einer Freundschaft, die ans Herz geht und sämtliche Grenzen überwindet, und dazu noch einen Appell für mehr Klimaschutz inne hat.

Mein Fazit:
Das erste Drittel war stark, dann verlor das Buch mich leider stellenweise etwas. Dennoch empfinde ich die Geschichte und vor allem die Message dahinter als sehr wichtig und kann sie allen Kinderbuchlesenden sehr ans Herz legen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.12.2022

Etwas schwächer als Band 1

Prison Healer (Band 2) - Die Schattenrebellin
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Prison Healer Band eins war seinerzeit ein Highlight, was bis heute für mich im Jugendbuchbereich unübertroffen ist. Das Setting war der absolute Hammer und für mich komplett neuartig, daher war ich sehr ...

Prison Healer Band eins war seinerzeit ein Highlight, was bis heute für mich im Jugendbuchbereich unübertroffen ist. Das Setting war der absolute Hammer und für mich komplett neuartig, daher war ich sehr gespannt, wie es wohl wird, wenn wir die Figuren außerhalb Zalindovs erleben. Vorweg kann ich direkt sagen, dass das Buch mich zwar wieder sehr gut unterhalten, allerdings nicht so sehr geflasht hat wie Teil eins.

Im Mittelpunkt steht dieses Mal der Palast der Familie von Jaren inklusive der Stadt und Umgebung. Ich habe mich auch hier wieder wunderbar zurechtfinden können und es genossen, das Setting mit Kiva zusammen zu entdecken, auf Streifzüge zu gehen und sich langsam einzuleben. Es gibt viel zu entdecken und es wurde auch nicht langweilig, wenngleich es deutlich ruhiger zugeht als noch im vorigen Band.

Kiva hat meiner Meinung nach hier im Vergleich zur „Schattenheilerin“ abgebaut, was ihren Schneid angeht. Sie scheint nicht mehr so durchdacht und weitsichtig, sondern deutlich naiver und verbaut sich damit auch das ein oder andere Mal auf unnötige Weise den Weg. Das war sehr schade, eben weil man sie als starke, unerschütterliche, unabhängige Persönlichkeit kennengelernt hat, die sich nicht so schnell unterkriegen und hinters Licht führen lässt.
Nichtsdestotrotz empfand ich es stets als unterhaltsam, ihr über die Schulter zu schauen und ihre Gedanken und Gefühle zu erleben. Auch die anderen Figuren waren spannend, bei manchen erlebt man auch noch die ein oder andere Überraschung.

In diesem Band wurde es plottechnisch sehr politisch. Man erfährt mehr über die Verbündeten und Widersacher der Königsfamilie, auch die Rebellen geraten nicht in Vergessenheit. Es wird mehr Hintergrundinformation ausgepackt, Zusammenhänge und Bündnisse erklärt, Vergangenheit aufgearbeitet. Das steht wieder im Kontrast zu Teil eins, gefiel mir jedoch gut.

Der Schreibstil der Autorin führte mich erneut zuverlässig durch ihre Geschichte und begleitete mich flüssig von der ersten bis zur letzten Seite. Auch wenn es wie schon erwähnt ruhiger zugeht, war es dennoch ein vergleichbar spannendes Leseerlebnis, was sich mir hier bot.

Mein Fazit:
Nicht so stark wie Band 1, ein deutlicher Zwischenband vor dem (hoffentlich) großen Finale. Kiva hat einiges an Weitsicht eingebüßt und wurde naiver gezeichnet als noch zuvor, das hat das Buch etwas heruntergezogen. Aber dennoch habe ich die Geschichte genossen und vergebe 4 von 5 Sternen für diese lesenswerte Fortsetzung mit der Hoffnung auf einen epischen Abschluss.