Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2019

Reden ist Silber..

The Hardest Fall
0

Die erste Begegnung von Dylan und Zoe hätte kaum schräger ablaufen können. Auf einer Party erwischt sie ihn gerade in dem Moment, wo er sein bestes Stück in der Hand hält, auch die zweite Begegnung läuft ...

Die erste Begegnung von Dylan und Zoe hätte kaum schräger ablaufen können. Auf einer Party erwischt sie ihn gerade in dem Moment, wo er sein bestes Stück in der Hand hält, auch die zweite Begegnung läuft nicht besser. Womit keiner der beiden rechnet: Nach ihrer dritten Begegnung werden sie Mitbewohner sein. Der aufstrebende, gutaussehende Footballstar und die schüchterne, chaotische, leicht verschrobene junge Frau freunden sich an und kommen sich näher, doch Zoe verbirgt etwas, was schnell für Missverständnisse sorgt und die zarten Bande auf eine harte Probe stellt.

Wenn ich ein Buch aus den forever-Verlag sehe, werde ich immer sofort neugierig. In diesem Fall kenne ich die Autorin nicht, aber das Cover ist natürlich ein Blickfang, das kann man nicht leugnen. Mir persönlich gefällt es auch sehr, dass man nicht nur einen Kerl sieht, sondern ein Paar, das wirkt nicht so gewollt aufreizend.

Abwechselnd erzählen Dylan und Zoe aus ihrer Ich-Perspektive die Geschichte, so gehört sich das meiner Meinung nach für einen guten New Adult Roman, auch wenn ich natürlich jederzeit bereit bin, Ausnahmen anzuerkennen. ^^ Ich finde einfach, so kommt man den Protagonisten am nächsten, man weiß, was in ihnen vorgeht und versteht ihre Gefühle am besten. So war es auch hier, besonders Zoes Gedankengänge fand ich zum schießen komisch!

Zoe war tatsächlich ein Grund, dieses Buch zu lieben. Ihre Art ist einmalig, anders kann man es gar nicht besser beschreiben. Wenn sie nervös ist, bricht sie in unzusammenhängende Redeschwälle aus, redet schneller als sie denken kann. Was sie da alles bei ausplappert, ist wirklich zum schreien gewesen, ich musste soo oft grinsen, wenn sie mal wieder in einer ihrer für sie total peinlichen Reden steckte und nicht aufhören konnte, ihre Situation mit jedem Satz zu verschlimmbessern. Dazu kommt auch noch ihre Besessenheit von Pizza und ihre schrägen M&M-Gewohnheiten runden ihr verrücktes Gesamtbild ab. Dennoch ist sie einfach nur herzensgut und liebenswert, man muss sie sofort gern haben und ins Herz schließen!

Dylan ist im Vergleich zu ihr ziemlich cool, er provoziert und neckt Zoe gern mit ihren Macken, akzeptiert die junge Frau aber zu jeder Zeit so, wie sie ist. Der Footballspieler ist eine treue Seele, steht zu 100% hinter seinen Freunden und macht sich für die stark, die ihm etwas bedeuten. Anders als Zoe ist er in diesem Fall mehr oder weniger ein offenes Buch, er hat keine bestürzenden Geheimnisse oder Laster, die seiner Beziehung zu Zoe gefährlich werden könnten, was ungewöhnlich ist, denn eigentlich tragen ja meistens beide Protagonisten ein Päckchen mit sich.

Die Beziehung der beiden beginnt harmlos, sie sind nur „Kumpel“. Doch wie es so sein muss, kommen sie sich langsam näher, in einem angemessenen Tempo, wie ich finde. Nichts wird überstürzt, keine Liebeserklärungen im ersten Drittel des Buches, wie bei manch anderen Geschichten, also alles im grünen Bereich.

Am Anfang des Buches wird man als Leser ziemlich hinters Licht geführt und erliegt genau wie Dylan einem Missverständnis, mit dem Unterschied, dass man früher aufgeklärt wird als er. Dennoch hat das für einen „Ernsthaft??“-Moment bei mir gesorgt, wo ich erst schockiert und dann erleichtert war. Eine gute Finte der Autorin, wie ich finde!

Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Die Nebencharaktere mochte ich, besonders Zoes Freunde, im letzte Drittel gibt es noch mal einen dramatischen, spannenden Moment wo einem ein bisschen der Atem stockt, der Zoes beste Freundin Kayla betrifft. Allerdings wurde mir diese Situation etwas zu schnell aufgelöst, darauf hätte man mehr machen können, selbst wenn es „nur“ einen Nebencharakter betraf.
Vielleicht bekommt Kayla ja ein eigenes Buch, ich würde es auf jeden Fall lesen wollen!

Mein Fazit:
Nicht zu kitschig, nicht zu viel Bettgeflüster, nicht zu platt, genau richtig viel Gefühl. Einen Stern Abzug für fehlende Spannung, die erst am Ende so richtig aufkommt, dafür aber tausend Sympathiepunkte für Zoe!
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und allen New Adult Fans, die auf College-Romanzen stehen, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Ein Lichtlein brennt

Sturmwächter 1. Das Geheimnis von Arranmore
0

„Fionn überlegte, dass es eigentlich ganz witzig wäre, wenn sie das Gleichgewicht verlieren und ein bisschen ertrinken würde. […] Nur so, dass ein vorbeischwimmender Fisch den Teil ihres Gehirns wegfressen ...

„Fionn überlegte, dass es eigentlich ganz witzig wäre, wenn sie das Gleichgewicht verlieren und ein bisschen ertrinken würde. […] Nur so, dass ein vorbeischwimmender Fisch den Teil ihres Gehirns wegfressen könnte, in dem ihr fieser Charakter verankert war.“ (von S. 14 aus 'Sturmwächter – Das Geheimnis von Arranmore' von Catherine Doyle)

Fionn und seine Schwester Tara sollen den Sommer auf der schottischen Insel Arranmore bei ihrem Großvater verbringen. Doch die Insel strahlt einen besonderen Zauber aus, im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie ist tatsächlich magisch. Hier passieren die merkwürdigsten Sachen, die für die Bewohner scheinbar ganz normal sind, bis ein Sturm aufzieht. Nun ist es an Fionn, die Insel vor dunkler Magie zu beschützen, doch ist der Junge der Aufgabe wirklich schon gewachsen?

In der Woche, in der dieses Buch bei vorablesen angeboten wurde, gab es viel zu viele schöne Bücher, weshalb es im Nachgang erst besorgt werden konnte. Kinderbücher gehen immer zwischendurch und von der Autorin hatte ich bislang noch nie was gehört, deshalb war ich gespannt, was mich erwartet.

Als erstes sei das mystische Cover gelobt, es wirkt zugleich gefährlich durch die Krähen, die für die dunkle Magie stehen, sowie auch geheimnisvoll. Man glaubt, es zieht ein Sturm auf, denn der Himmel ist in den verschiedensten Farben gezeichnet. Ich bekomme direkt Lust, mich auf den Weg nach Arranmore zu machen und der Geschichte der dunklen und hellen Zauberer auf den Grund zu gehen.

Es wird aus der Perspektive auf Fionn erzählt, man begleitet den Jungen bei allem was er tut und kann auch ohne Ich-Erzählung sein Verhalten und seine Gefühle gut nachvollziehen.
Der angenehme, leichte Schreibstil ist dem Genre Kinderbuch meiner Meinung nach angemessen, man kann sich beim Lesen fallen und von der Geschichte einnehmen lassen, sodass man gar nicht bemerkt, wie die Seiten nur so fliegen.

Das besondere der schottischen Magie ist, dass man sich mithilfe magischer Kerzen, die der Sturmwächter gemacht hat, in vergangene Momente „zurückbrennen“ kann sozusagen und eine aufgezeichnete Erinnerung erneut erleben kann. Das fand ich eine spannende Idee, sich einen Ort mit vielen, vielen Schichten vorzustellen, die mit der Zeit immer mehr werden. Will man zurück, taucht man in die Schichten ein und besucht einfach eine andere.

Fionn war mir als Charakter sympathisch, auch wenn er sich natürlich seines Alters entsprechend manchmal sehr unreif und kindisch aufgeführt hat. Seine ältere Schwester Tara war da aber nicht besser als er, genauso trotzig und zickig, wobei es mich bei ihr mehr genervt hat als bei Fionn.
Ebenfalls dabei war das Geschwisterpaar einer anderen Familie, Shelby und ihr großer Bruder, in welchen Tara heftigst verliebt ist. Ich hatte mir, als die beiden ihren ersten Auftritt hatten, ehrlich gesagt erhofft, dass Fionn und Shelby ein Team werden, dahingehend wurde ich allerdings leider enttäuscht.
Als Einzelgänger oder wenn dann in Begleitung seines Großvaters erlebt Fionn sein Abenteuer, was ich sehr schade fand. Das hat dem Ganzen einen bedrückenden Beigeschmack gegeben.

Die Zukunft der Insel und die Bedrohung der Insel sind beide offen gelassen, es wird also mindestens einen weiteren Band geben. Aber auch wenn das Ende so für mich noch nicht zufriedenstellend ist, schließt es das Buch doch erst einmal gut ab, sodass man nicht hibbelig auf heißen Kohlen sitzt, bis es weitergeht.

Mein Fazit:
Lesenswert mit kleinen Schwachstellen. Ich hätte mir mehr Freundschaft statt Einsamkeit gewünscht, mehr Hoffnung statt Bedrückung, aber ansonsten ein gut gelungenes Kinderbuch für das ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen kann!

Veröffentlicht am 08.03.2019

Zornig währt am längsten

Saligia
0

„In den Augen der Jungs war sie nicht mehr als ein blasses, Angst einflößendes Mädchen. Keira bezweifelte, dass sich das jemals ändern würde.“ (aus 'Saligia – Spiel der Todsünden' von Swantje Oppermann)

Schon ...

„In den Augen der Jungs war sie nicht mehr als ein blasses, Angst einflößendes Mädchen. Keira bezweifelte, dass sich das jemals ändern würde.“ (aus 'Saligia – Spiel der Todsünden' von Swantje Oppermann)

Schon ihr Leben lang wird Keira von ihrem Zorn geleitet. Sie kann ihn sogar auf andere Menschen übertragen und Unruhe stiften, denn sie ist eine Saligia. Saligia haben außergewöhnliche Fähigkeiten, denn sie verkörpern immer eine der sieben Todsünden: Habgier, Völlerei, Zorn, Hochmut, Neid, Lust und Trägheit. Auf einem Internat in Canterbury soll Keira lernen, ihre Fähigkeit zu kontrollieren und es ist zugleich eine Chance, endlich mal dazuzugehören, war sie vorher doch nur die gruselige Außenseiterin. Doch bald darauf wird eine Schülerin tot aufgefunden und bei ihren Nachforschungen stellt Keira fest, dass alle Saligia ihre eigenes Lügennetz gesponnen haben..

Auffällig ist natürlich erstmal das Cover. Das Mädchen hat angespannte Gesichtszüge, sie sieht zornig aus und ihre Augen leuchten rot, was ein Zeichen dafür ist, dass ihre Fähigkeit sie zu übermannen droht. Das Bild macht den Eindruck, es sei von Hand skizziert und wirkt deshalb roh und nicht ganz perfekt, passend zu Keira.

Ich hatte bereits in der Leseprobe bemerkt, dass das Buch nicht aus der Ich-Perspektive der Protagonistin geschrieben ist, was der Spannung aber keinen Abbruch getan hat. Abwechselnd erfährt man auch, was bei Elliot, einem Mitarbeiter des Internats abläuft, gegen Ende wechselt die Perspektive auch öfter zu anderen Nebencharakteren, wie zum Beispiel Keiras Mutter.

Das Buch ist insgesamt in drei große Teile gegliedert, welche wiederum viele kleine Kapitel haben. Ich empfand es als sehr angenehm, dass man scheinbar schnell vorankommt, was aber unter Garantie auch an dem angenehm flüssigen und abwechslungsreichen Schreibstil lag. Die moderne, jugendliche Sprache hat sich positiv auf den Lesefluss ausgewirkt und ich konnte mir bei den detaillierten Beschreibungen die Umgebung wie das Internat und die verschiedenen Charaktere ganz genau vorstellen.

Keira ist ein einsames Mädchen. Die Saligia, die den Zorn verkörpern, neigen dazu, sich selbst von der Gemeinschaft auszuschließen, so auch sie. Sie war in ihrem alten Leben verhasst, von anderen aber auch von sich selbst. Im Laufe des Buches allerdings macht sie eine Wandlung durch, sie wird mutiger, findet Freunde oder begegnet Menschen, die zumindest als solche in Frage kommen. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, denn Keira hat ihre Fähigkeiten gerade mal angekratzt und noch sehr viel Potenzial, genau wie die Beziehungen zu ihren Freunden durchaus noch ausbaufähig sind.

Was mich echt fasziniert hat, war, wie passend die verschiedenen Sünden in Form der Charaktere dargestellt wurden. Die Hochmütigen sind sowas wie die Chefs, nehmen gern das Runder in die Hand und haben wenn möglich die Kontrolle. Die Luxuria, diejenigen die die Wollust inne haben, sind sehr herzlich und ein wenig touchy. Die Völlerei zeichnet sich durch Futtern bis zum geht nicht mehr aus, die Trägen verlassen ihre Betten kaum bis nie und habgierige Saligia muss man immer im Auge haben, sonst verschwindet mal der ein oder andere Gegenstand aus dem eigenen Besitz. Besonders gefährlich sind die neidischen, vor allem wenn man etwas hat oder begehrt, worauf sie ebenfalls ein Auge geworfen haben. Keira ist mit ihrem Zorn sehr mächtig, vorausgesetzt sie lernt damit umzugehen, ohne sich selbst zu verletzen, denn wenn man sie reizt, hat man eigentlich schon verloren.

Die Persönlichkeiten der anderen Saligia waren so passend zu ihren jeweiligen Sünden und den damit einhergehenden Gaben, da hat das Lesen wirklich Spaß gemacht. Durch die ganzen Verschiedenheiten entsteht eine explosive Mischung, vor allem, wenn man sich als junger Mensch noch nicht ganz unter Kontrolle hat.

Die Idee der fleischgewordenen Todsünden fand ich absolut spitze und klasse umgesetzt! Ich habe die ganze Zeit mit Keira mitgefiebert und sie ist mir schnell ans Herz gewachsen, auch wenn sie mitunter sehr biestig war. Ich fand auch die Clique, in der sie gelandet ist, erstaunlich. So viele verschiedene Mädels und Jungs und doch ist einem kaum einer unsympathisch, irgendwie hat mir das gefallen.

Mein Fazit:
Ich hoffe doch sehr auf eine Fortsetzung! Bei dem Ende wäre es eine Qual für die Leser, keine zu schreiben. Ich würde Keira unfassbar gern noch weiter begleiten und mit ihr auf die Suche nach weiteren Geheimnissen und deren Wahrheiten zur Seite stehen.
Für Jugendbuchleser eine spannende Geschichte, die ich bedenkenlos weiterempfehlen kann! Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, wenn mir das Buch auch etwas kurz vorkam.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Wasser für die Hexe, Feuer für ihre Sklaven.

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
0

„Ich habe es in deinen Augen gesehen, du hattest keine Angst.Vor mir. Vor irgendwem. Und genau in diesem Moment wurde mir klar, dass du ein Dorn in meinem Fleisch sein würdest.“ (aus Sara Wolf: 'Heartless ...

„Ich habe es in deinen Augen gesehen, du hattest keine Angst.Vor mir. Vor irgendwem. Und genau in diesem Moment wurde mir klar, dass du ein Dorn in meinem Fleisch sein würdest.“ (aus Sara Wolf: 'Heartless – Kuss der Diebin')

Zera ist herzlos, im wahrsten Sinne des Wortes. Als Untergebene einer Hexe wurde ihr Herz ihr genommen und um frei zu kommen gibt es nur einen Weg: Sie muss das Herz des Kronprinzen stehlen und ihrer Hexe bringen. Doch die Herzlose, die sich in die Brautschau des Thronerben einschleusen lässt, rechnet nicht damit, dass sie Gefühle für den Prinzen entwickeln könnte, was ihre Mission gehörig durcheinander bringt.

Als erstes fällt einem wohl das wunderschöne Cover ins Auge, wie sollte es auch anders sein. Es wirkt düster und geheimnisvoll, dazu diese glänzenden Details wie der Schmuck und der matte Umschlaghintergrund, einfach ein Buch, was man gern in die Hand nimmt, falls man nicht wie ich Angst hat, Fingertapsen drauf zu hinterlassen.

Die Idee der Geschichte, dass man durch den physischen Verlust seines Herzens in den Besitz einer Hexe gelangen kann, finde ich ziemlich spannend, ebenso alle Einschränkungen die für Zera damit einhergehen. Man vermutet hinter dem Klappentext zunächst aufgrund der Hexen und der Regierung durch einen König, dass das Buch etwas altbackenes hat und etwa Ende des Mittelalters oder Anfang der Neuzeit spielt, aber die Ausdrucksweise mancher Charaktere, besonders der Protagonistin, lassen einen diese Annahme ganz schnell wieder vergessen.
Zuerst war ich ein wenig überrascht, als die schlagfertige Zera anfing, mit modernen Ausdrücken und speziell Flüchen und Beleidigungen um sich zu werfen, aber es hat dem Buch meiner Meinung nach gut getan und ihm trotz der stellenweise geschwollenen Sprache etwas leichtes verliehen.

Zera erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, sodass man all ihre Gedanken und die Stimme ihrer inneren „Glut“ mitverfolgen kann. Ich fand es interessant zu sehen, was Herzlose unter Menschen für einem Kampf ausgesetzt sind, sich selbst im Zaum zu halten. Sie werden angetrieben und gestichelt von einer Grausamkeit, die sie in Monster verwandeln kann, wenn sie nicht aufpassen. Aber Zera tut ihr Bestes, sich nicht davon überwältigen zu lassen, sie passt sich langsam aber sicher an die höfische Gesellschaft an, ohne jedoch ihren Biss und ihre freche, rechtschaffende Art abzulegen.
Sie gefiel mir als Protagonistin unfassbar gut, ich die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert!

Die restlichen Charaktere sind mit ebenso viel Liebe wie Zera gestaltet worden, besonders Malachite, der Leibwächter von Prinz Lucien, hat bei mir für viel Begeisterung gesorgt. Die neuen Arten von, man kann fast sagen, Fabelwesen, die die Autorin erschaffen hat, fand ich generell faszinierend, vor sowas habe ich immer viel Respekt, einfach weil mir dafür jegliche Fantasie fehlen würde.

Prinz Lucien ist ein geheimnisvoller Typ, der sich ungern in die Karten schauen lässt. Es ist schwer, ihn aus der Fassung zu bringen und er verbirgt etwas, was man als aufmerksamer Leser allerdings schnell errät. Er passt zu Zera, ich persönlich finde, dass die beiden sich hervorragend ergänzen und liebe ihre Schlagabtausche.

Meiner Meinung nach war diese Geschichte mal was neues, zumindest von der Hexen-Herzlosen-Idee her. Man wird als Leser gut in die Story eingeführt und nicht gleich mit allem überrannt und dann ewig im unklaren über Details gelassen, wie es manchmal vorkommt. Ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt, auch wenn an manchen Stellen die Spannung etwas raus war, sodass ich trotz der an sich faszinierenden Idee nicht so gut durch das Buch kam wie vorher angenommen.

Mein Fazit:
Lesenswert, aber noch ein bisschen Luft nach oben für die kommenden Bände! Ich freue mich schon riesig auf den Folgeteil, mal schauen, wann wir damit beglückt werden.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Vorhang auf für Luc!

Revenge. Sternensturm (Revenge 1)
0

„Das Leben war seltsam. Und ich hatte das Gefühl, es würde noch seltsamer werden.“

Vier Jahre nach der Invasion durch die Lux scheint sich das Leben auf der Erde wieder normalisiert zu haben, die Aliens ...

„Das Leben war seltsam. Und ich hatte das Gefühl, es würde noch seltsamer werden.“

Vier Jahre nach der Invasion durch die Lux scheint sich das Leben auf der Erde wieder normalisiert zu haben, die Aliens leben Seite an Seite mit den Menschen im Frieden. Die 17-Jährige Evie Dasher ist fasziniert von den außerirdischen Wesen, und als sie den gutaussehenden und gleichermaßen charmanten wie frechen Luc zu trifft, geht er ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und als wäre er allein nicht schon verwirrend genug, offenbart er ihr eine Welt mit Geheimnissen, die Evie mehr betreffen, als sie sich vorher je ausgemalt hätte..

Dieser Reihe habe ich gefühlt eine Million Jahre entgegengefiebert, seit ich Band 1 in der Amazon-Vorschau entdeckt habe. Die Lux-Reihe von Jennifer L. Armentrout habe ich GELIEBT, selbst wenn ich ursprünglich mit drei statt fünf Bänden gerechnet habe und die drei Teile aus Daemons Sicht vielleicht nicht Not getan hätten. Die Geschichte um Daemon und Katy hat mich einfach von der ersten Seite an fasziniert, ich liebe das Amerika, das die Autorin mit den neuen Spezies von anderen Planeten konstruiert hat. Jedes Wort habe ich damals aufgesaugt und nun hat man als Leser die Ehre, die Welt vier Jahre nach der Invasion unter die Lupe nehmen zu dürfen.

Ich denke, es ist am sinnvollsten, erstmal die Obsidian-Reihe zu lesen, bevor man dieses Spin-Off in Angriff nimmt, würde aber nicht komplett ausschließen, dass man es auch ohne dieses Vorwissen versteht, da die grundlegenden Dinge noch mal neu erklärt werden. (Was sind Lux?, Was war die Invasion?, etc.)
Das Cover passt optisch schon mal super zum Rest der Bücher, die Art und Weise der Gestaltung ähnelt sich sehr und auch die Titelgebung ist nach dem gleichen Prinzip. Ich bin mal gespannt, wie Band 2 und 3 heißen werden, ob auch was mit „R“ vorn und „Stern“ im Untertitel? Wäre nur logisch.
Genau wie zunächst bei der Reihe um Katy und Daemon wird nur aus der Sicht der weiblichen Protagonistin erzählt, nämlich aus Evies Ich-Perspektive. Ich wäre ehrlich gesagt echt gespannt auf Lucs Sicht gewesen, aber was nicht ist, kann ja noch werden, vielleicht im nächsten Teil oder in Zusatzbänden wie der Oblivion-Trilogie. (hust, Geldmacherei, hust)

Der angenehme Schreibstil von Jennifer Armentrout hat es gewohnt einfach gemacht, in die Geschichte reinzukommen und sich zwischen den ganzen neuen Eindrücken zurechtzufinden. Als ich erstmal angefangen hatte, mochte ich gar nicht aufhören zu lesen, die Welt der Lux hatte mich sofort wieder im Griff und das Gefühl, was ich damals beim Lesen der Obsidian-Bücher hatte, war auch wieder da, so etwas liebe ich. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen oder als wäre man lange unterwegs gewesen und dennoch ist es so, als hätte es die Abwesenheit nie gegeben. Wer nach langem mal wieder in eine Geschichte zurückgekehrt ist, versteht garantiert, was ich hier so umständlich zu sagen versuche. ^^

Wer sich nicht an Luc erinnert, hat die vorangegangenen Bücher zu schluderig gelesen und sollte sich schämen. Damals war er fast noch ein Knirps, hat aber bei mir persönlich schon ordentlich Eindruck geschunden mit seiner unverwechselbaren, seltsamen Art. Er lässt einen mit seinen unerwarteten, kuriosen Sprüchen immer baff zurück, ich würde ihn wahrscheinlich nur mit offenem Mund anstarren können, würde ich ihn treffen. Er schafft es immer, sein Gegenüber zu überraschen, das liebe ich so an ihm. Und dass aus dem schrägen Jungen nun ein schräger junger Mann geworden ist, setzt dem ganzen natürlich die Krone auf. (Bookboyfriend-Alarm!!)
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich mich nicht entscheiden könnte, müsste ich zwischen ihm und Daemon wählen, jeder für sich ist einfach besonders.

Evie ist die „Neue“ in der Geschichte, genau wie ihre Freunde und Familie. Sie erinnert mich ein wenig an eine kopierte und dabei leicht zerknittert geratene Version von Katy, ich bin nicht restlos von ihr überzeugt. So, wie sie sich benimmt und spricht, hat sie manchmal was von einem patzigen, trotzigen Kind, dem man vermeintlich unrecht getan hat. Das zieht sich leider durch die ganze Geschichte, aber ihr Mut und ihre Furchtlosigkeit haben mir gefallen. Evie ist was Besonderes, ich bin gespannt, inwiefern sich das in Zukunft noch äußern wird, und wer sich sonst noch ein böses Spiel mit ihr und ihren Liebsten erlaubt.

Ich muss gestehen, dass ich mich wohl beim Lesen einfach zu sehr an die vorige Reihe geklammert habe. Keine Frage, Luc ist der Hammer. Aber Katy und Daemon waren einfach das Dreamteam schlechthin, sodass ich mich auch in diesem Buch begeistert auf jedes Häppchen, das nebenbei von denen präsentiert wurde, gestürzt habe. Vielleicht konnte ich mich deshalb nicht komplett auf das neue Paar einlassen.
Aber an und für sich ist das Buch eine gut gelungene Fortsetzung, es gibt noch viele Geheimnisse, die in den Folgebänden geklärt werden müssen.

Mein Fazit:
Ein guter Auftakt der Spin-Off Trilogie! Der Schreibstil der Autorin macht einen Großteil des guten Lesegefühls aus, genau wie der faszinierende männliche Protagonist. Ich erhoffe mir von Band 2, dass ich noch mehr Sympathie zu Evie aufbauen kann!