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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2023

Was für ein tolles Buch

Durch das große Feuer
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Was für ein Feuerwerk der Emotionen diese Autorin entfesselt und dabei zwischen zarten Gefühlen und hartem Kriegsalltag changieren kann, das ist schon ganz großes Kino. Mich hatte das Buch durch das schöne ...

Was für ein Feuerwerk der Emotionen diese Autorin entfesselt und dabei zwischen zarten Gefühlen und hartem Kriegsalltag changieren kann, das ist schon ganz großes Kino. Mich hatte das Buch durch das schöne Cover, den klugen Titel und die Beschreibung, sofort für sich eingenommen. Meine Erwartungen waren hoch und wurden auf ganzer Linie erfüllt.

Zwei Jungs erleben im Internat eine Freundschaft, die immer inniger wird und bei der schon früh klar ist, dass daraus eine Liebe werden wird, die trotz all der harten Vorurteile und der Ablehnung der Gesellschaft unausweichlich ist und wunderbar. Dann werden die beiden, die kaum erste Schritte in der Liebe gewagt haben, durch den Krieg auseinandergerissen. Und dort herrscht eine grausame und blutige Männerwelt und Liebe und Wärme scheinen unmöglich.

In unglaublich empathischer Sprache beschreibt Alice Winn, wie ihre Darsteller versuchen, sich zurecht zu finden, sich mit Briefen und in ihrer Sehnsucht Halt geben. Man fürchtet um das Leben und die geistige Gesundheit der beiden jungen Männer. Und man hofft von der ersten Seite an, dass trotz all der Härte alles gut werden könnte für die beiden.

Was für ein tolles Buch.

Veröffentlicht am 26.04.2023

volle Punktzahl

Die Schuld, die uns verfolgt (Schmidt & Schmidt 1)
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Mein erstes Hörbuch von Alexander Oetker. Überhaupt mein erstes Buch dieses Autors. Warum bloß. Ich wurde hier wirklich hervorragend unterhalten. Natürlich angefangen bei dem tollen Vorleser. Aber auch ...

Mein erstes Hörbuch von Alexander Oetker. Überhaupt mein erstes Buch dieses Autors. Warum bloß. Ich wurde hier wirklich hervorragend unterhalten. Natürlich angefangen bei dem tollen Vorleser. Aber auch die Geschichte hat mich sofort gefangen. Und die Hauptdarsteller, die habe ich wirklich ins Herz geschlossen. Adam und Linh, was für ein tolles Paar. Hier wird genau der Ton getroffen, der mir in einem Krimi gefällt. Spannend mit ein wenig Ironie, interssantes Privatleben und ausgefeilter Plot. In diesem Fall auch noch eine bereichernde zweite Storyline, die in der Vergangenheit der beiden spielt, ihr Zusammenkommen erzählt aber auch Gründe dafür, wie sie in der Gegenwart agieren und welche Probleme sie teilweise haben.
Ich hoffe sehr, es kommt bald eine Fortsetzung. Volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 26.04.2023

tolle Sagensammlung

Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde
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Der Titel des Buches ist ein wenig unvollstänig, denn es müsste eigentlich heißen Die Legenden - also Mehrzahl - von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde. Denn der Autor John Matthews versucht tatsächlich ...

Der Titel des Buches ist ein wenig unvollstänig, denn es müsste eigentlich heißen Die Legenden - also Mehrzahl - von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde. Denn der Autor John Matthews versucht tatsächlich so viele schöne Legenden wie möglich in diesem Buch zu sammeln und dem geneigten Leser ans Herz zu legen. Er besteht zwar nicht auf Vollständigkeit aber schon auf einem großen Umfang und auf einer gewissen Vielseitigkeit, wie die einzelnen Ritter und der König und Merlin dargestellt werden. Jeder Person wird ein großes Kapitel gewidmet und innerhalb dieses Kapitels gibt es natürlich Überschneidungen und Widerholungen in den Erzählungen. Aber auch jede Menge Details und viel für mich Neues.

Für mich war es eine Sagensammlung mit einer wunderbaren Sprache und einem Thema, welches mich schon immer gefesselt hat. Zum Schmökern, Schwelgen und Genießen. Toll.

Veröffentlicht am 24.04.2023

wunderbar

22 Bahnen
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Tilda ist eine Meisterin im Jonglieren zwischen Studium, Supermarktjob und dem ganz alltäglichen Wahnsinn zuhause. Sie ist auch eine Meisterin im Verdrängen der eigenen Wünsche. Die stellt sie seit Jahren ...

Tilda ist eine Meisterin im Jonglieren zwischen Studium, Supermarktjob und dem ganz alltäglichen Wahnsinn zuhause. Sie ist auch eine Meisterin im Verdrängen der eigenen Wünsche. Die stellt sie seit Jahren hintan, denn die Mutter ist Alkoholikerin und phasenweise nicht in der Lage sich um die jüngere Tochter Ida, den Haushalt und das Geldverdienen zu kümmern. So stemmt Tilda all dies und vergisst dabei fast, an sich selber zu denken. Nur das tägliche Schwimmen - immer 22 Bahnen - gehört ganz ihr allein. Bis sie Viktor kennenlernt, der genau die gleiche Länge schwimmt und der ebenfalls sein Päckchen zu tragen hat. Zwei gleiche Seelen finden sich. Und dann bekommt Tilda auch noch ein unablehnbares Jobangebot.

Es gibt sie die kleinen feinen Büchlein, die einen von der ersten Seite an fesseln und die man kaum aus der Hand legen mag. Mit Geschichten so voller Klugheit und Wahrheit, so intensiv auf viel zu wenig Seiten, dass man eintaucht und nur widerwillig wieder auftauchen möchte. Genau so ein Buch ist "22 Bahnen". Unglaublich nah dran an den Protagonisten; dabei fast schmerzhaft klar und direkt aber dabei ganz ohne einen erhobenen Zeigefinger. Die Geschichte bietet viel Raum für eigene Gedanken, spricht nicht alle Gefühle aus, deutet an und lässt offen. Genau der richtige Ton, der die Leserschaft berührt ohne rührselig zu sein. Nachdenklich macht und doch einen Hoffnungsschimmer zulässt.

Wunderbar.

Veröffentlicht am 15.04.2023

Was für ein tolles Buch

Die Bahnhofsmission
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Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und ...

Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und dabei Gefahr laufen, von Zuhältern und Schleppern mitgenommen zu werden. Aber auch Obdachlose und Mütter mit Kindern, die einmal am Tag eine warme Mahlzeit brauchen. Mit Hilfe der Kirche und einiger beherzt helfender Frauen hat Natalie die Mission zum Laufen gebracht und versucht den Menschen zu helfen und sich gegen so manchen Widerstand zu behaupten. Mehr zufällig erfährt Alice von der Bahnhofsmission. Als Tochter eines reichen Arztes würde sie nur zu gerne selber studieren und einer sinnvollen Arbeit nachgehen und ist begeistert davon, dass sie hier am Bahnhof die Möglichkeit hat sich ehrenamtlich einzusetzen. Schon bald müssen Alice und Natalie feststellen, dass ein gefährlicher Mann es vor allem auf junge Mädchen abgesehen hat und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Aber was steckt wirklich dahinter?


Von der ersten Zeile an hatte mich die Geschichte gepackt und ich konnte das Buch wirklich kaum mehr aus der Hand legen. Alice und Natalie sind, so unterschiedlich auch ihr gesellschaftlicher Hintergrund, ihre Erziehung und Jugend war, beide so mutig und zupackend und ein so wunderbares Team, dass einem als LeserIN nur das Herz aufgehen kann. Dabei wird nicht nur viel über die Bahnhofsmission und die Schwierigkeiten, die diese Einrichtung hat, sondern auch ganz allgemein den schwierigen gesellschaftlichen Stand den Frauen damals hatten erzählt. Und es kommt zu einer sehr dramatischen Handlung, die sich fast wie ein Thriller liest. Neben der stetig wachsenden Spannung fand ich auch die facettenreichen Nebendarsteller und wie sie mit unseren zwei Mädels agieren toll. Ich konnte mit ihnen mitfiebern und war am Ende wirklich froh, dass Veronika Rusch so ein gutes "vorläufiges" Ende gefunden hat. Mit dem bin ich fast rundrum zufrieden. Und das letzte Fitzelchen Glück für unsere Heldinnen gibt es hoffentlich in der Fortsetzung nächstes Jahr.


Dicke Leseempfehlung für dieses Buch.