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Veröffentlicht am 05.05.2020

nette Geschichte

Pandatage
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An diesem Buch hat mich wirklich alles angesprochen, deshalb habe ich es mir besorgt. Ein sehr schönes Cover, ein ungewöhnlicher Titel und ein Klappentext, der Gefühl und Humor verspricht. In weiten Teilen ...

An diesem Buch hat mich wirklich alles angesprochen, deshalb habe ich es mir besorgt. Ein sehr schönes Cover, ein ungewöhnlicher Titel und ein Klappentext, der Gefühl und Humor verspricht. In weiten Teilen habe ich auch bekommen, was ich mir erhofft habe.

Danny Maloony wurschtelt sich so durchs Leben seit seine Frau vor einem Jahr tödlich verunglückt ist. Eigentlich ist es vor allem sein kleiner Sohn Will, der ihn morgens noch zum Aufstehen bringt, denn er hat den Schicksalsschlag nicht verarbeitet. Dem kleinen Jungen geht es ähnlich, denn seit diesem Drama, bei dem er als Beifahrer dabei war, spricht er nicht mehr.

Danny ist ein ziemlich verpeilter und doch phasenweise total lebensuntüchtiger Mann und deshalb ist es keine große Überraschung, als er seinen Job verliert und auch keinen neuen findet. Hier muss ich einschieben, dass ich Typen wie ihn eigentlich nicht besonders mag. Er ist sein Leben lang zu faul gewesen, etwas zu lernen und drückt sich gerne mal vor Verantwortung und vor dem Ernst des Lebens. Und er ist eigentlich auch kein besonders guter Vater. Er sorgt nur notdürftig für das körperliche und seelische Wohl des Kindes. Das störte mich sehr und hat mich nicht gerade für ihn eingenommen.

Dann beschließt er als letzte Idee um an Geld zu kommen, dass er ein tanzender Pandabär im Park wird, der dadurch zu so viel Geld kommt, dass er die Miete bezahlen kann. Ein schwieriges, wenn nicht gar aussichtloses Unterfangen. Er ist nicht komisch und er kann nicht tanzen.

Wie im Klappentext beschrieben schafft er statt dessen anderes. Er schafft, seinen Sohn aus der Sprachlogiskeit und Trauer zu holen - und sich selber damit auch irgendwie. Die Möglichkeit, einen Neustart zu schaffen, ist plötzlich wieder in greifbare Nähe gerückt. Mehr erzähle ich jetzt nicht von der Storyline.

Die Sprache ist angenehm und hat sehr viel Situationskomik und Wortwitz - das mag ich beides.
Wie gesagt störte mich nur das Wesen des Hauptdarstellers und auch wenn er eine Entwicklung mitmacht so finde ich doch bis zum Schluss, dass er nicht der Vater ist, den der kleine Will eigentlich brauchen würde. Aber das ist sicherlich auch irgendwie realistisch.

Veröffentlicht am 05.05.2020

guter Krimi

Die Herren der Zeit
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Der Kraken ermittelt zum dritten und voraussichtlich letzten Mal. Schade eigentlich, denn ich mag Krimis, die in fernen Ländern spielen, weil sie neben den Mordermittlungen auch etwas über das Land und ...

Der Kraken ermittelt zum dritten und voraussichtlich letzten Mal. Schade eigentlich, denn ich mag Krimis, die in fernen Ländern spielen, weil sie neben den Mordermittlungen auch etwas über das Land und die Leute erzählen. Und gerade bei den Krimis von Saenz kam da einiges rüber. Diesmal sogar noch etwas mehr, denn der Krimis spielt in weiten Teilen ein paar hundert Jahre in der Vergangenheit, wo über das Buch "Die Herren der Zeit" berichtet wird und über die Morde, die als Blaupause für die Morde in der Gegenwart genommen werden. Diesmal ist auch noch eine größere Portion Privatleben mit dabei, das mochte ich auch.

Wie andere schon beschrieben haben, habe auch ich mit den Namen der Akteure so meine liebe Not. Ich hätte nie gedacht, dass die so komplizierte Namen haben. Aber ansonsten ein guter Kriminalroman mit einem beängstigend grausamen Mörder, einem hartnäckigen Kommissar und eines an Spannung und Action.

Veröffentlicht am 17.04.2020

Neues von Merlin und Arthur

Cursed - Die Auserwählte
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Dank der Trilogie von Bernard Cornwell befinde ich mich gerade in einer King-Arthur-Lesephase. Da kam mir „Cursed – Die Auserwählte“ gerade zur rechten Zeit. Hier wird die Sage von Merlin und Arthur neu ...

Dank der Trilogie von Bernard Cornwell befinde ich mich gerade in einer King-Arthur-Lesephase. Da kam mir „Cursed – Die Auserwählte“ gerade zur rechten Zeit. Hier wird die Sage von Merlin und Arthur neu erwärmt und mit ein paar Facetten neu erzählt. Ich war gespannt, ob mich diese Variante überzeugen kann, denn Cornwell hatte die Latte reichlich hoch gesteckt.

Von Anfang an gefiel mir die Art und Weise, wie Frank Miller seine Darsteller in Szene setzt. Allen voran Nimue, ein junges Mädchen auf dem Weg zur Frau, die über seltsame magische Fähigkeiten verfügt. In einer rauen Männerwelt, in der rote Priester die Menschen mit Folter und Tod unterdrücken und Fürsten und Zauberer um Machtpositionen kämpfen, kommt sie in den Besitz eines geheimnisvollen Schwertes. Sie gerät mitten hinein in diesen Krieg. Wenigstens gibt es da noch den Söldner Arthur, der ihr zur Seite steht.

Die Geschichte ist irgendwie altbekannt aber auch ganz neu. Ähnlich wie bei Cornwell sind die scheinbar vertrauten Akteure hier neu geordnet, haben facettenreiche Charaktere, agieren überraschend anders, als man es gewohnt und erwartet. Das macht großen Spaß zu lesen. Ich hatte bereits vorher recherchiert, dass das Buch eine Netflix-Serie ist. Frank Miller scheint Autor, Produzent und Drehbuchautor dieser Reihe zu sein. Es ist scheinbar KEIN Buch zur Serie, sondern ein Buch, welches zeitnah verfilmt wurde. Ich bin auf jeden Fall schwer angetan von diesem Autor und hoffe sehr, dass es bald mit einer Fortsetzung weitergeht. Und ich hoffe, dass es bald einen Sendetermin für die Serie gibt. Ich würde sehr gerne sehen, wie die Geschichte umgesetzt wurde.

Fazit: Kann in weiten Strecken durchaus mit Cornwell mithalten. Unbedingt empfehlenswert.

Veröffentlicht am 05.04.2020

leichte Sommerlektüre

Sommerzauber in Paris
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Eigentlich sagen Klappentext und Titel des Buches bereits, was man bekommt für sein Geld und es wird weder zu viel versprochen noch gab es große Überraschungen.

Die Geschichte spielt in Paris. Es geht ...

Eigentlich sagen Klappentext und Titel des Buches bereits, was man bekommt für sein Geld und es wird weder zu viel versprochen noch gab es große Überraschungen.

Die Geschichte spielt in Paris. Es geht um einen zauberhaften Sommer, in dem die Hauptdarstellerinnen erst mal einige mehr oder weniger große Enttäuschungen verdauen, sich zusammenraufen und für sich klären müssen, wie es im Leben weitergehen soll.

Der Schreibstil ist leicht und eingängig und erfreulicherweise nicht zu trivial oder kitschig. Man kann das Buch zwischendurch lesen, auch mal weglegen, in kurzen Happen oder einem Rutsch genießen. Es hinterlässt einen durchaus positiven Eindruck, allerdings ohne allzu großen Nachhall. Dennoch - ich mag die Autorin und manchmal braucht der Mensch einfach etwas für die gute Laune und ein zufriedenes Lächeln. Die Welt ist gerade kompliziert genug.

Veröffentlicht am 05.04.2020

eine dystophishe Parabel

Mein Name ist Monster
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„Mein Name ist Monster“ ist eine Dystophie. Aber irgendwie ist es auch eine Robinson Crusoe Geschichte. Eine junge Frau überlebt als einzige auf der Erde und hat einen ungebrochenen Lebenswillen. Als sie ...

„Mein Name ist Monster“ ist eine Dystophie. Aber irgendwie ist es auch eine Robinson Crusoe Geschichte. Eine junge Frau überlebt als einzige auf der Erde und hat einen ungebrochenen Lebenswillen. Als sie ein junges Mädchen trifft – fast noch ein Kind – nimmt sie die Kleine unter ihre Fittiche. Sie schwankt zwischen dem Gefühl, die Kleine zu beschützen, und dem Wunsch, sich selbst und ihre Gefühle zu schützen, sollte dem Mädchen etwas zustoßen. Dass äußert sich u.a. darin, dass sie die Kleine Monster nennt und damit ihre ambivalente Beziehung signalisiert.

Das Buch schildert den Überlebenskampf der beiden Protagonistinnen. Andere Menschen spielen keine Rolle. Es scheint auch keine Aussicht zu geben, dass noch weitere Überlebend gefunden werden. Die Kommunikation der Darstellerinnen ist anfangs spröde und Monster tut einem fast ein wenig leid. Im Laufe der Geschichte ändert sich das und man merkt, wie die beiden zusammenwachsen.

Eigentlich geht es um die großen Fragen des Lebens. Was ist wirklich wichtig fürs Menschsein und fürs Überleben. Wie stark sind Menschen, die in solchen Ausnahmesituationen auf das Minimum an Technik oder Zivilisation zurückgeworfen werden. Einige Fragen bleiben unausgesprochen. Wie soll die Menschheit mit diesen zwei Frauen überleben? Soll sie gar nicht überleben? Darum geht es wohl auch nicht bei diesem Buch. Das merkt man auch daran, dass der Zusammenbruch kaum geschildert und fast nebensächlich ist. Auch die Vergangenheit spielt eine untergeordnete Rolle.

Ich habe das Buch in Zeiten von Corona gelesen. Keine Angst, es ist kein depressives Buch. Es macht irgendwie Mut. Der Mensch kann alles überstehen. Das war für mich die wichtigste Botschaft.