„Dafür werde ich dich einen hohen Preis zahlen lassen.“
Der Spion der KöniginIm August des Jahres 1572 beginnt in der Bartholomäusnacht in Paris der Kampf um die Vormachtstellung Großbritanniens in der Welt. Blindlinks wird gemordet, dann getanzt und gebranntschatzt. Die Nacht ...
Im August des Jahres 1572 beginnt in der Bartholomäusnacht in Paris der Kampf um die Vormachtstellung Großbritanniens in der Welt. Blindlinks wird gemordet, dann getanzt und gebranntschatzt. Die Nacht färbt sich blutrot und die Mörder hören nicht auf zu töten.
Nur einer versucht sich nicht in den Kampf einzumischen, er hat ein ganz anderes Ziel vor Augen. Der englische Diplomat Francis Walsingham versucht an ein Dokument zu gelangen, das er sicher versteckt zu haben glaubt, nun aber ist es in Gefahr und er setzt alles daran, dieses Papier von unschätzbarem Wert wieder an sich zu bringen. Er ist bemüht, das Dokument zu Königin Elizabeth I. bringen zu lassen. Aber Walsinghams Spione werden überfallen und die Papiere geraubt. Nun kommt der Gelehrte John Dee ins Spiel, er kennt Elizabeth schon lange und soll nun das Dokument finden und zu ihr bringen. Kann er diesen schwierigen Auftrag ausführen?
Es gibt aber noch eine wichtige Person in diesem Spiel, und zwar Mary Stuart, sie sitzt im Tower und sinnt auf Rache. Denn sie möchte auf den Thron, auf dem Elizabeth I. sitzt. Wird ihr das intrigante Spiel gelingen?
Fazit:
Mit „Der Spion der Königin“ schreibt der Autor Oliver Clements einen historischen Roman, der uns nicht nur mit in die Bartholmäusnacht nimmt, sondern auch in die Intrigen am königlichen Hofe. Das gelingt ihm ganz gut, aber nicht alles kann mich überzeugen.
Der Schreibstil ist leicht und gut lesbar, teilweise sehr langezogen, aber auch mit spannenden Momenten. Nicht immer kann ich den ausführlichen Ausschweifungen folgen, denn es gibt so viele schnelle Perspektivwechsel in den Kapitelabsätzen, dass ich manchmal den Überblick zu verlieren scheine. Hilfreich wäre hier eine Überschrift gewesen. Die gibt es aber nur am Anfang. Sicher weiß man dann am Ende des Kapitels die ganzen Orts- und Perspektivwechsel zuzuordnen, aber das hätte man auch anders lösen können und so den Lesefluss nicht gestört.
Alle Charaktere sind vielschichtig, undurchsichtig und bleiben trotzdem blass. Überzeugen konnte mich hier weder Francis Walsingham, der immer irgendetwas im Schilde führte, noch der intelligente Dr. John Dee. Keiner von ihnen hat mein Herz berührt, weil sie einfach zu steif und ohne Empathie geschildert wurden.
Die Geschichte ist teilweise spannend und auch durchaus überzeugend, aber das Ende war nun wirklich hanebüchen. Die Königin und der Geheimdienst, das allein hätte doch gereicht und ist durch Walsingham ja auch aufgebaut worden. Aber dann noch 007 ins Spiel zu bringen, das war dann wirklich des Guten zu viel. Manchmal ist weniger mehr.
Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben. Eine Leseempfehlung vergebe ich hier aber dennoch, denn das Buch ist durchaus interessant und historisch belegbar. Lest selbst, denn die ist ganz allein meine Meinung.