Profilbild von girasole

girasole

Lesejury Star
offline

girasole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit girasole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2021

Es fehlte die Spannung

Unter dem Sturm
0

Ich lese sehr gerne skandinavische Krimis und Thriller. Aus diesem Grunde wurde ich durch den Klappentext und die vielen positiven Stimmen aus Schweden angefixt, das Buch lesen zu wollen.

Der Roman spielt ...

Ich lese sehr gerne skandinavische Krimis und Thriller. Aus diesem Grunde wurde ich durch den Klappentext und die vielen positiven Stimmen aus Schweden angefixt, das Buch lesen zu wollen.

Der Roman spielt auf drei Zeitebenen – 1994, 2004 und 2017
Es beginnt mit dem Brand des Markström Hauses, dem Fund der Leiche von Lovisa, der Beschuldigung und Verhaftung von Edvard. Gleich zu Beginn kristallisieren sich Edvards Neffe Isak und Vidar, der Polizist als Hauptfiguren heraus. Soweit so gut. Als Leser ahnt man, daß es Edvard bestimmt nicht war und die Eltern die ganze Angelegenheit von Isak fernhalten wollen. Die Familie Edvards neigte zu Gewalt und deshalb steht die Frage im Raum, ob böse Gene vererbbar sind.

Leider hat mich die Geschichte überhaupt nicht gepackt, sie hatte selbst für einen Kriminalroman keinerlei Spannung, die Figuren kamen mir nicht nahe und die Atmosphäre war nur düster, melancholisch und erdrückend. Mich hat das Buch schlußendlich sehr enttäuscht zurückgelassen.

Das Cover finde ich zum Buch passend und das meine ich jetzt positiv, genauso ein Lesebändchen samt der ganzen Aufmachung.

Es ist gut, daß die Geschmäcker unterschiedlich sind, mein Fall war das Buch nicht. Ich werde kein weiteres Buch des Autors lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2020

Enttäuschend

Schwestern im Tod
0

Ich fand das Cover gelungen und der Klappentext hat mich neugierig auf diesen Psychothriller gemacht.


Er spielt auf zwei Zeitebenen, zum einen 1993 und dann 25 Jahre später, 2018. Im ersten Teil geht ...

Ich fand das Cover gelungen und der Klappentext hat mich neugierig auf diesen Psychothriller gemacht.


Er spielt auf zwei Zeitebenen, zum einen 1993 und dann 25 Jahre später, 2018. Im ersten Teil geht es um zwei Schwestern, die in ihren Kommunionskleidern ermordet aufgefunden werden. Dieser Fall kann u. a. unter Mitwirkung des jungen Martin Servaz von der Kripo Toulouse aufgeklärt werden. Im zweiten Teil wird bei Erik Lang, einem Krimiautor, eingebrochen, seine Frau wird erschlagen und mit Schlangen aus den Terrarien vergiftet. Sie trägt unter ihrem Bademantel auch ein Kommunionskleid. Und auch hier ermittelt Martin Servaz, ebenso taucht Erik Lang, der Kriminalautor, bei beiden Taten auf. Das sind im großen und ganzen die Fakten.


Aus dieser Reihe des Autors habe ich bereits Band 1 und 2 gelesen, dann allerdings eine Pause eingelegt. Jetzt wollte ich wieder neu einsteigen und war durch die Kurzbeschreibung angefixt. Die Idee des Buches finde ich nach wie vor gut und hätte auf jeden Fall Potential gehabt. Aber nun kommt von mir ein ABER. Der Autor hat mich mit seinen Beschreibungen nicht abgeholt, ich fühlte mich nicht mitgenommen bei den Ermittlungen, weder 1993 noch 2018. Auch die Figuren blieben mir fremd, distanziert und unsympathisch. Ok, das muß kein Grund sein, daß mir ein Buch nicht gefällt, hier war es leider so. Auch das Privatleben von Martin Servaz fand ich kompliziert, vielleicht weil es dürftig beschrieben war. Für mich kam während des Lesens keinerlei Spannung auf, von einem Pageturner eines Bestsellers meilenweit entfernt.

Leider war dieser Psychothriller für mich eine herbe Enttäuschung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2019

Mutter-Sohn-Verhältnis steht im Mittelpunkt

Der Wald
0

Im ersten Teil des Buches begegnet der Leser einer wohlhabenden Familie in Warschau während des Krieges. Es leben dort Zofia und ihr etwas verträumter Sohn Pawel, ihre Mutter eine Ärztin und ihre Schwester ...

Im ersten Teil des Buches begegnet der Leser einer wohlhabenden Familie in Warschau während des Krieges. Es leben dort Zofia und ihr etwas verträumter Sohn Pawel, ihre Mutter eine Ärztin und ihre Schwester Joanna. Auf Personal müssen sie mittlerweile verzichten und sind ständigen Bombenangriffen ausgesetzt. Der Ehemann Karol ist in den Widerstand gegangen und kommt nur nachts mit verletzten Soldaten, um sie von seiner Schwiegermutter verarzten zu lassen. Das geht so lange gut, bis er Michael, einen Engländer bringt. Joanna widersetzt sich und will, daß er überlebt. Nur dann kommt es noch schlimmer und zum zweiten Teil des Buches. Zofia und Pawel müssen fliehen und sie tauchen auf einem Bauernhof im Wald unter. Dann ein größerer Zeitsprung – Sofia und Paul, wie sie mittlerweile heißen, leben in England. Sofia geht auf die 60 zu und Paul ist erwachsen, geht seinen eigenen Weg.





Ich wollte dieses Buch lesen, weil mich „Die Farbe von Milch“ begeistert hat. Daher hatte ich schon hohe Erwartungen an den Nachfolger. Das vorliegende Buch hat mich jedoch nicht recht begeistert. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, mir persönlich aber zu detailverliebt und die Handlung blieb überschaubar. Bis zum Schluß stand das Mutter-Sohn-Verhältnis im Mittelpunkt. Die eigentliche Geschichte nahm mich nicht mit, alles blieb mir zu distanziert erzählt. Die einzelnen Abschnitte gefielen mir unterschiedlich gut. Am besten fand ich den letzten Teil in England mit der Änderung ihrer Identität in Sofia und Paul, sowie dem Leben als Künstler. Das Ende war für mich versöhnlich und positiv. Weshalb der Titel des Buches DER WALD gewählt wurde, hat sich mir nicht erschlossen.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Nur für Hardcore-Fans der Autorin

Heimliche Versuchung
0

Im Büro bei Commissario Guido Brunetti spricht eine Bekannte von Paola vor, weil sie sich um ihren Sohn sorgt, der anscheinend Drogen nimmt. Da Brunetti Kinder in dem Alter hat, versteht er ihre Ängste ...

Im Büro bei Commissario Guido Brunetti spricht eine Bekannte von Paola vor, weil sie sich um ihren Sohn sorgt, der anscheinend Drogen nimmt. Da Brunetti Kinder in dem Alter hat, versteht er ihre Ängste und kümmert sich neben seiner normalen Arbeit um die Angelegenheit. Kurze Zeit später wird er wegen eines Überfalls mit einem Schwerverletzten aus dem Bett geklingelt. Der Patient stellt sich als der Ehemann der Bekannten von Paola heraus. Da dieser wegen seiner schweren Schädelverletzung im Koma liegt, deshalb nicht sprechen kann und man auch nicht weiß, ob das jemals wieder der Fall sein wird, steht Brunetti vor einem schwierigen Fall. Erste Vermutungen gehen wegen des Sohnes in Richtung Drogenszene. Intensive Unterstützung bei seinen Ermittlungen findet er wie immer bei Elettra. Bevor dieser Fall jedoch erfolgreich und schlüssig aufgeklärt werden kann, eröffnet die Autorin noch etliche unnötige Handlungsstränge, die am Ende ungeklärt in der Luft hängen bleiben.

Nach etlichen Jahren der Abstinenz hatte ich das vorherige Buch „Stille Wasser“ gelesen und war positiv überrascht, deshalb habe ich jetzt auch diesen 27. Band gelesen. Ok, die Autorin kennt ihr Venedig, deshalb führt sie die Leser in jedem Buch über diverse Brücken, Calli und lässt sie mit dem Vaporetto zu den einzelnen Orten fahren. Positiv finde ich ihre gesellschaftspolitische Kritik und daß sie diese immer in ihre Krimis mit einfließen läßt. Durch die Filme habe ich bei den Büchern die Schauspieler vor Augen, was durchaus Spaß macht und ich vor allem Elettra und ihr Auftreten hervorragend nachvollziehen kann. Sie hat ja eine ganz spezielle Art zu helfen, indem sie sich z.B. mit einem Lächeln in diverse, fremde Internet-Seiten hackt, um an Informationen zu kommen und in diesem Fall auch noch das Zimmer von Patta verwanzt. Ok, dieser Part sollte im realen Leben so nicht vorkommen, bringt aber Brunetti weiter und mich im Buch zum Schmunzeln. Die Idee des Krimis fand ich nicht schlecht und auch die Lösung hat mir gut gefallen, nur die vielen kleinen Nebenschauplätze, u. a. auch Brunettis Vorliebe für die griechische Tragödie lassen die zielführende Ermittlung in den Hintergrund treten und damit kam für mich Langeweile auf.

Dieser Band ist m. E. nur etwas für eingefleischte Donna-Leon-Fans, anderen Krimilesern fehlt eindeutig die Spannung. Ich werde in nächster Zeit wieder Abstand von ihren Büchern nehmen.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Wunder sind nichts anderes als absolute Zufälle

Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall
0

Der Roman beginnt im Jahr 1969 und der Schauplatz ist ein Dorf im ländlichen Italien. Das Leben und seine Bewohner werden bildhaft geschildert und man fühlt sich in diese Zeit hineinversetzt. Protagonist ...

Der Roman beginnt im Jahr 1969 und der Schauplatz ist ein Dorf im ländlichen Italien. Das Leben und seine Bewohner werden bildhaft geschildert und man fühlt sich in diese Zeit hineinversetzt. Protagonist ist der namenlose Postbote, ein feinfühliger, poetischer Philosoph und Einzelgänger. Neben seiner Arbeit besteht sein Leben hauptsächlich aus seiner geheimen Tätigkeit am Nachmittag, nämlich die eingehenden Briefe zu öffnen, zu lesen, abzuschreiben, zu archivieren und wieder zu verschließen bzw. sogar zu versiegeln. Dies wird zu einer regelrechten Sucht. Er greift dadurch auch aktiv in das Schicksal einzelner Personen bzw. der Politik ein und lenkt es in Bahnen, die er für richtig hält. So bringt er es z.B. auch nicht fertig, daß eine Mutter die Todesnachricht ihres Sohnes erhält. Diesen Brief ändert er ab, indem er den Sohn auf eine Reise in eine abgelegene Region schickt, von welcher er nicht schreiben kann. Er betreibt diese Leidenschaft mit absoluter Akribie, so besorgt er sich auch authentisches Briefpapier aus der Schweiz und Deutschland, um seine Werke authentischer zu gestalten. Er hebt Zeitungsartikel auf, um Geschehnisse in seine Briefe einfließen zu lassen und er kann Handschriften zu imitieren.

Ein zweites Hobby von ihm ist ein Notizbuch über Zufälle, die er sogar noch in Kategorien unterteilt. Hier notiert er alles, was in seinem täglichen Leben geschieht und er für Zufall hält.


Die Idee zu diesem Roman gefiel mir zu Beginn gut, ebenso das Entschleunigen durch das Dorfleben im Jahr 1969. Aber nach ca. der Hälfte wurden es mir zu viele Geschichtchen, die aneinander gereiht wurden und es fehlte jegliche Spannung in der Erzählung. Ich wollte gar nicht wissen, was weiter passiert. Der Autor hat für mich viele Banalitäten (vor allem bei dem Notizbuch der Zufälle) aneinandergereiht und konnte mich dadurch nicht bei der Stange halten. Vielleicht hätte eine Kürzung auf nur 240 Seiten gut getan. Trotz begeisterter Stimmen aus Italien gibt es von mir für dieses Buch leider keine Leseempfehlung.