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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2022

Klappe zu, der nächste Tote der bist du!

Nordwestnacht
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Meine Meinung:

Bei Matoms Bücherwelt bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Danke ihr Zwei, mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Nun aber gehts ins Eingemachte.
Der romantische Ort St. Peter-Ording ...

Meine Meinung:

Bei Matoms Bücherwelt bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Danke ihr Zwei, mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Nun aber gehts ins Eingemachte.
Der romantische Ort St. Peter-Ording in Nordfriesland lädt zum Urlaub machen ein. Noch dazu wird dort gerade eine weitere Folge einer Krimireihe gedreht. Polizeiobermeister Nils Scheffler darf das Team im kriminalistischen Bereich beraten. Das macht dem jungen Mann wahnsinnig viel Spaß. Etwas unprofessionell mutet jedoch seine pubertäre Verliebtheit in die junge Hauptdarstellerin an. Als diese nach einem Drohbrief spurlos verschwindet, dreht der junge Nils am Rad.
Ich bin Quereinsteigerin in dieser Krimireihe. Jedoch hatte ich beim Lesen keine Schwierigkeiten deswegen. Schnell war ich in der Geschichte gefangen. Wie der Klappentext verrät, wird einer der Aufnahmeleiter bestialisch ermordet. Auf Stelzen an ein einen Pfahlbau gekettet und auf seinen Tod wartend, hat nicht unbedingt zu meinem anfänglichen Urlaubsfeeling beigetragen. Der Thriller kommt von Anfang an spannend daher. Neben der Ermittlung verschiedener Mordfälle, bekommt man auch ein Stück weit die Atmosphäre eines Filmdrehs mit. Anna Wagner und Hendrik Norberg sind ein sehr sympathisches Ermittlerduo. Beide haben Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen. Beide versuchen ihren jungen Kollegen Nils wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Doch schon bald müssen die Beiden feststellen, dass Nils Besorgnis nicht unbegründet ist.

Fazit:

Eine malerische Kulisse lädt zum relaxen ein. Ein Filmdreh verleiht dem Örtchen etwas Spannung. Doch auch in der Realität lernen zwei des Filmteams das wahre Grauen kennen. Ich habe lange nicht gewusst, was es mit dem Verschwinden der Hauptdarstellerin auf sich hat. Das Ende konnte mich überraschen. Es kommt nicht oft vor, aber dieses Mal hatte ich für die Person, die für die Verbrechen verantwortlich war, Mitleid.

Von mir eine absolute Empfehlung für diesen soliden Thriller. Danke Svea Jensen

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Sprachgewaltig und ohne Filter

Das Versprechen
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Meine Meinung:

Hier handelt es sich um keine Geschichte, die man mal schnell zwischendurch wegsuchtet. Vielmehr ist es ein Buch, welches intensiv gelesen und verstanden werden will. Mir hat besonders ...

Meine Meinung:

Hier handelt es sich um keine Geschichte, die man mal schnell zwischendurch wegsuchtet. Vielmehr ist es ein Buch, welches intensiv gelesen und verstanden werden will. Mir hat besonders gut gefallen, dass sämtlichen Personen und Geschehnisse mitten aus dem Leben gegriffen sind. Das Ganze passiert in einer poetisch anmutenden Sprache, die immer wieder von Derbheit abgelöst wird.

Drei Jahrzehnte begleiten wir die weiße südafrikanische Familie Swart. Sie beginnt mit dem Tod der Mutter Rachel. Amor ist die kleinere Tochter und möchte den Tod der Mutter nicht akzeptieren. Solange sie das Haus nicht betritt, in dem ihre Mutter sich noch befindet, solange ist sie auch nicht tot. Amor belauschte einst ein Versprechen, welches ihr Vater Manie der Mutter am Sterbebett gegeben hat. Die langjährige schwarze Bedienstete Salome soll das Haus bekommen, in welchem sie schon jahrelang mit ihrem Sohn lebt. Salmoe hatte die komplette Pflege von Rachel übernommen. Saß als Einzige am Sterbebett! Die Farm in der Nähe von Pretoria ist groß. Das Lombarhaus, in dem Salome lebt, ist klein und schäbig. In den 80ern haben schwarze Menschen kaum Rechte. Und so sieht die Familie keine Dringlichkeit, den Wunsch einer Sterbenden zu erfüllen. Noch dazu ist Rachel wieder zu ihrem jüdischen Glauben zurück gekehrt. Amor ist unglücklich über den Verrat ihres Vaters. Auch ihre älteren Geschwister Anton und Astrid schenken ihr keinen Glauben.

Die Geschichte erzählt vom Leben und Sterben. Von einem Buch, das Anton nie zu Ende geschrieben hat. Dem Wandel der Zeit, in dem dunkelhäutige Menschen mehr Rechte erhalten und die Kriminalitätsrate steigt. Das bekommt besonders die Familie Swart zu spüren. Sie erzählt vom Verfall einer Familie, bei der jeder sein eigenes Süppchen kocht. Vorurteile und Rassismus nehmen einen großen Raum ein. Sei es der Glaube oder die Hautfarbe. Mir persönlich ist besonders der Verrat an der verstorbenen Rachel sauer aufgestoßen. Ich bin ein Mensch, der seine Versprechen hält. Besonders wenn es sich um den letzten Wunsch eines Menschen handelt. Somit konnte ich die gut situierte Familie Swart nicht verstehen. Einzig Amor verfügt über einen Charakter bei dem Versprechen nicht gebrochen werden.

Ich habe ganz besonders den Schreibstil von Galgut geliebt. Ohne Anführungszeichen und ungefiltert beschreibt er die verschiedenen Gedanken der Protas. Ein Pastor, der kaum noch erwarten kann bis eine Beerdigung zu Ende ist, weil er unbedingt zum pissen muss. Die Gedankengänge des Geistlichen sind alles andere als keusch. Auch die Gedanken aller anderen kommen so mitten aus dem Lieben daher. Sie haben mir das eine oder andere Lächeln ins Gesicht gezaubert und manchmal fassungslos zurückgelassen. Das Setting spiegelt Südafrika wieder. Heiß und trocken und dennoch mit einem ganz besonderen Charme.

Fazit:

Drei Jahrzehnte der Familie Swart haben mich bestens unterhalten. Der Verfall und mangelnde Zusammenhalt der Familie stimmen stellenweise sehr traurig. Der ungefilterte Schreibstil entbehrt so manches mal jeglicher Rührseligkeit. Der Autor spricht des öfteren die Leserschaft persönlich an. Das Besondere daran: Ich habe mich wirklich angesprochen gefühlt. Ein Versprechen, welches ganz leicht zu erfüllen gewesen wäre, hängt wie eine Damokleschwert viele Jahre über der Familie!

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Damon Galgut. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

Zitat:

Das Buch ist so etwas wie eine traumveränderte Version von Antons Leben. Ein Abbild dessen, was die Psyche im Schlafzustand aus dem Rohmaterial des Lebens macht.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Halbsieben bringt die Welt wieder in Ordnung

Eine Frage der Chemie
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Meine Meinung:

Elizabeth Zott hat mich regelrecht verfolgt. In jedem Medium ist sie mir begegnet. Ein bisschen skeptisch war ich schon. Was ist das für ein Buch, welches eine so große Werbepropaganda ...

Meine Meinung:

Elizabeth Zott hat mich regelrecht verfolgt. In jedem Medium ist sie mir begegnet. Ein bisschen skeptisch war ich schon. Was ist das für ein Buch, welches eine so große Werbepropaganda nötig hat? Jetzt kann ich es Euch verraten. Eine Frage der Chemie ist außergewöhnlich gut. Es schlägt dem Einheitsbrei ein Schnippchen. Elizabeth Zott ist eine coole Frau, die ihren Weg geht. Das war Anfang der 60er schwer bis fast unmöglich gewesen. Eine Frau gehörte an den Herd. Chemikerin werden ging ja wohl gar nicht. Weder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, noch das in Frage stellen ihrer Intelligenz konnte Elizabeth aufhalten. Es gibt Personen in Büchern, die ich sympathisch finde. Elizabeth habe ich regelrecht bewundert! Als alleinerziehende Mutter steht sie ihren Mann. Die Lunchbox, die sie ihrer Tochter jeden Morgen für die Schule einpackt, ist sehr speziell. Die Ratschläge die sie ihr mit auf den Weg gibt muten sensationell an. Negative Vorfälle spornen Elizabeth zu Höchstleistungen an. Den Vater ihrer Tochter hatte sie sehr geliebt. Die Chemie zwischen dem berühmten Chemiker Calvin Evan und Ihr hatte einfach gestimmt. Seine Hilfe hatte sie stets abgelehnt. Elizabeth wollte alles alleine schaffen. Hat sich dennoch von Calvin das Rudern beibringen lassen.
Als Elizabeth bemerkt dass ihre Tochter Madeleine ihre Lunchbox jeden Tag einer Klassenkameradin schenkt, beschwert sie sich bei deren Vater. Der arbeitet zufällig bei einen TV-Sender und verhilft ihr zu einer eigenen Sendung. In Essen um sechs soll sie als biedere Hausfrau Rezepte für nahrhaftes Essen vorstellen. Wie sie das macht lest ihr am besten selber. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass sich Elizabeth an den Text gehalten hat? Kochen ist Chemie!
Die Geschichte spielt abwechselnd in den 50ern und 60ern. Man erfährt viel über Elizabeths schwierige Kindheit. Auch an Calvinbs Vergangenheit dürfen wir teilhaben. Elizabeth hat ein großes Herz, welches sie jedoch nicht zur Schau stellt. Die intelligente Frau geht in allen Dingen des Lebens sehr pragmatisch vor. Als sie einen streunenden Hund mit nach Hause nimmt, verpasst sie ihm den Namen Halbsieben. Schließlich hat sie ihn um halbsieben gefunden. Halbsieben lernt Wörter. Halbsieben versteht die Menschen und hilft Elizabeth bei Laborarbeiten. Halbsieben versteht absolut nicht, warum das Töchterchen vom Frauchen nicht nach ihrer Geburtsstunde benannt wurde!
Die mutige Frau ist nicht immer stark. Später gibt es einige Menschen, die ihr helfen. In dieser Geschichte gibt es wahnsinnig tolle Charaktere, Fieslinge und einen wunderbaren Hund. Ich hätte nicht gedacht, dass ich am Ende Taschentücher brauche.
Fazit:
Mein Name ist sechzenuhrfünfzehn. Ich habe Halbsieben geliebt. Fand Elizabeth unheimlich klug und sympathisch. Wäre gerne mit der drolligen und gescheiten Madeleine in eine Bibliothek gegangen. Würde gerne Elizabeth mal besuchen und mir einen Kaffee per Zentrifuge in ihrem Küchenlabor machen lassen. Oder habt Ihr allen Ernstes geglaubt, dass Elizabeth eine normale Küche hat? Ich ziehe meinen Hut vor Frau Zott. Auch wenn sie einmal wie eine Kreuzung aus Zimmermädchen und Bombenentschärfer ausgesehen hat, wurde meine Bewunderung dadurch nicht geschmälert.
ihr liebt feinen Humor und eine wunderbare Geschichte? Dann stimmt die Chemie zwischen Euch und mir und ich kann Euch das Buch empfehlen.

Mut ist der Grundstein für Veränderung. (Zitat aus dem Buch)

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Spannend von Anfang bis Ende!

Rosenkohl und tote Bete
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Meine Meinung:


Der Titel verspricht eine lustige Geschichte. Der Humor um Schrebergärten und ihre schrulligen Betreiber ist sehr wohl gegeben. Dennoch handelt es sich hier um einen ernst zu nehmenden ...

Meine Meinung:


Der Titel verspricht eine lustige Geschichte. Der Humor um Schrebergärten und ihre schrulligen Betreiber ist sehr wohl gegeben. Dennoch handelt es sich hier um einen ernst zu nehmenden Krimi, der sehr spannend ist und oftmals emotional daher kommt. Besonders der Ex-Polizist Manne Nowak ging mir manchmal sehr zu Herzen. In der Kleingartenanlage Harmonie ist für den Vorstand Manne erst mal nichts mehr harmonisch. Zieht doch tatsächlich in die Nachbarparzelle ein Ehepaar mit kleiner Tochter. Dass es der kleinen Familie an einem grünen Daumen fehlt hindert sie jedoch nicht daran eine Leiche aus dem Gemüsebet zu graben. Zu allem Unglück handelt es sich dabei um Mannes besten Freund Kalle! Kalle war die letzte Zeit ziemlich sonderbar und hatte mit Manne einen Streit vom Zaun gebrochen. Einen trifftigen Grund dafür gab es jedoch nicht. Weil das alles noch nicht genug ist, wird Manne vom Kriminalpolizisten Lohmeyer als Hauptverdächtiger gehandelt. Die neue Parzellennachbarin Caro bietet Manne ihre Hilfe an. Sie möchte mit ihm den wahren Täter finden. Sie ist eifrig auf Instagram unterwegs.

Manne trauert nun um seinen besten Freund, der auch der Patenonkel seines Sohnes ist. Viel Zeit zum Trauern bleibt ihm jedoch nicht. Muss er doch mit der erstaunlich mutigen Caro dendie wahren Mörderin finden. Nicht eine Sekunde ist mir die Aufklärung dieses Falles langweilig geworden. Der gut dosierte Humor hat mir des öfteren ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Die Traurigkeit von Manne konnte ich förmlich zwischen den Zeilen fühlen. Er erfährt viele Dinge über seinen toten Freund, aus denen er sich keinen Reim machen kann. Die Neugier sämtlicher Gartennachbarn nervt ihn zusätzlich. So hat er sich seinen Ruhestand wahrlich nicht vorgestellt. Noch dazu als Hauptverdächtiger!

Fazit:

Spannungsgeladen führt einen dieser Krimi durch Berlin. Vor allem hat er mir vor Augen geführt, warum ich niemals einen Schrebergarten haben möchte. Die Vorgaben und neugierigen Nachbarn würden mir den Spaß verderben. Dann eventuell noch eine Leiche? Grillwürstchen für Manne, Quinoa-Salat für mich wäre okay. Mit dem Ende habe ich so nicht gerechnet. Raffiniert und absolut unvorhersehbar. So viel verrate ich Euch noch: Eine Familientragödie gibt es auch!

Danke Mona Nikolay. Ich freue mich nun
Amsel, Drossel, tot und starr!*

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Aschenputtel in den 70ern

Gretas Erbe
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Meine Meinung:

Es gibt Bücher, da kann das Haus einstürzen und man bemerkt es nicht. Es sei denn, der Lesesessel wird in Mitleidenschaft gezogen. So ging es mir bei Gretas Erbe! Ich habe zu lesen begonnen ...

Meine Meinung:

Es gibt Bücher, da kann das Haus einstürzen und man bemerkt es nicht. Es sei denn, der Lesesessel wird in Mitleidenschaft gezogen. So ging es mir bei Gretas Erbe! Ich habe zu lesen begonnen und wollte nicht mehr aufhören. Nur eine lästige Erkältung hat mich daran gehindert, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.

Was hat mich an dieser spannenden Geschichte so fasziniert? Sie spielt überwiegend in den 70ern. Ich konnte bei sämtlichen Dingen mitsprechen und mitfühlen. Greta hat ihre Mutter nie kennengelernt, da sie bei ihrer Geburt starb. Nur ein Foto besitzt sie von der geliebten Mutter. Sie weiß nicht, wer ihr Vater ist. Die Winzerfamilie Hellert hatte schon Gretas Mutter beschäftigt. Nach deren Tod durfte Greta bei den Hellerts leben. Das fand ich eigentlich nett von der Winzerfamilie. Dennoch ließen sie der fleißigen und hübschen Greta spüren, dass sie kein Familienmitglied ist. Sei es bei Familienfesten oder bei der Arbeitsverteilung. Greta ist ein sehr intelligentes Mädchen. Als Klassenbeste träumt sie davon Abitur machen zu dürfen. Erst sieht es so aus, als ob ihr Wunsch in Erfüllung ginge. Aber die Umstände sprachen nicht für sie.

Mir ging beim Lesen immer wieder das Märchen Aschenputtel durch den Kopf. Nein, ich will nicht ungerecht sein. Greta hätte es weitaus schlimmer treffen können. Manchmal sickerte doch ein kleines bisschen Verständnis für die Halbwaise durch. Besonders dann, wenn Greta half, unangenehme Umstände in der Familie zu beseitigen. Einmal hatte Greta tatsächlich das Gefühl endlich dazu zu gehören. Zu Robert Hellert hat Greta von jeher einen guten Draht. Das schwarze Schaf der Hellerts versteht sie. Hört ihr zu und nimmt sie ernst. Je älter beide werden, umso mehr fühlen sie sich zueinander hingezogen. Robert animiert Greta dazu, für ihre Träume zu kämpfen. Robert selbst möchte seinen Traum als Musiker verwirklichen. Robert wird von seinem Elternhaus eine Zeit lang verstossen. Renate Hellert begegnet Greta stets herablassend. Lässt sie spüren dass SIE die Tochter des Hauses ist. Nur wenn sie Greta braucht, gibt sie ihr das Gefühl ein Familienmitglied zu sein. Der kleine Matse liebt Greta sehr. Für ihn ist sie eine Schwester. Matse ist etwas anders als andere kleine Jungen. Greta nimmt ihn so, wie er ist. Johann ist der ach so brave Sohn der es versteht, seinem Vater Harald Honig um den Mund zu schmieren. Er ist bei weitem nicht so clever wie Greta. Dennoch darf er Wege gehen, die Greta verschlossen bleiben. Das Familienoberhaupt Harald Hellert sieht in Greta ein Mädsche, welches als billige Arbeitskraft taugt. Von seiner Frau Elfriede bin ich am meisten enttäuscht. Ich kann es verstehen, dass einem die eigenen Kinder am meisten am Herzen liegen. Dennoch hätte es für Elfriede ein leichtes sein können/müssen, auch für Greta mütterliche Gefühle zu entwickeln. Sie hat Greta doch aufgezogen! Greta ist so ein liebenswertes Geschöpf. Fleißig und stets freundlich zu allen. Ihre Weinkenntnisse sind unschlagbar. Wenn Greta das Bukett eines Weines beschrieben hatte, ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Ihr Talent blieb auch dem größten Konkurrenten der Hellerts nicht verborgen ….

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Greta ein Stück weit zu begleiten. Ich habe die große Hitze bei der Weinlese gespürt. Ich durfte ein Konzert mit Rod Steward erleben. Habe getanzt zu Schlagern, die in den 70ern so angesagt waren, und auch heute noch gerne gehört werden. Vor allem das Ende hat mir gefallen … und auch wieder nicht. Ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Eines ist jedoch sicher: Ein überraschendes Erbe wird Gretas Leben total verändern. Mit oder ohne Robert? Genau deswegen warte ich sehnsüchtig auf den Folgeband.
Mein Fazit:

Du kannst nicht immer siebzehn sein, Liebling das kannst du nicht ….

Das ist einer der Schlager, die mich an meine Jugend erinnern. Chris Roberts hatte ja so was von Recht. Wir alle können nicht immer siebzehn sein. Aber, wir können immer wieder in die 70er eintauchen. In Erinnerungen schwelgen und auf das eine oder andere mit Wehmut zurückblicken. Unsere Haare mit dem berühmten Shampoo, das 7 Kräuter enthält, auch heute noch waschen. Ich habe die wundervolle Greta ins Herz geschlossen. Mich in den 70ern wohl gefühlt. Längst vergessene Dinge wieder mit erlebt. Vinyl-Platten gehört. Mich an den Fernseher erinnert, bei dem immer einer aufstehen musste, um in ein anderes Programm zu schalten. Das alles in eine wunderschöne Geschichte verpackt, die mir die Weinlese und die Herstellung von Wein näher gebracht hat. Mich wieder daran erinnert, welcher Makel unehelichen Kindern angehaftet hat und die damit verbundenen Probleme. Nein, wir reden nicht vom Mittelalter. Das ist alles noch gar nicht so lange her. Es war einmal zur Flower Power – Zeit! Da gab es das Aschenputtel Greta ……

Cover spielen bei meinen Bewertungen keine Rolle. Dennoch möchte ich hier erwähnen, wie ausnehmend gut mir das einfach gehaltene Cover gefällt!

Herzlichen Dank Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung.

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