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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2018

Kommt, lasst uns einen Klassiker lesen!

Die Antwort kennt nur der Wind
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Zum Inhalt

Als ich 11 Jahre alt war, habe ich die bittersüße Liebesromanze von Robert Lucas und Angela Delpierre zum ersten mal gelesen. Die Liebesgeschichte konnte mich vor vielen Jahren schon in ihren ...

Zum Inhalt

Als ich 11 Jahre alt war, habe ich die bittersüße Liebesromanze von Robert Lucas und Angela Delpierre zum ersten mal gelesen. Die Liebesgeschichte konnte mich vor vielen Jahren schon in ihren Bann ziehen.
Roberts Traurigkeit ist zwischen den Zeilen spürbar. Es fehlt nicht an Geld. Eher fragt er sich, welchen Sinn sein Leben überhaupt hat. Mit seiner Frau Karin verbindet ihn nichts. Starke Schmerzen an seinem linken Bein bereiten ihm große Sorgen. Wenn er einen Anfall hat, zieht sich sein Brustkorb zusammen. Er bekommt keine Luft mehr. Ein Bekannter hat ihm Tabletten empfohlen, die rasche Linderung bringen.
Robert spürt, dass hinter seinen Beschwerden etwas Ernstes steckt. Er hat Angst, seinen Beruf als Angestellter der großen Versicherungsgesellschaft Global in Düsseldorf nicht mehr ausführen zu können. Sein Beruf ist mit vielen Reisen verbunden. Reisen, bei denen er sein tristes Dasein ein bisschen vergessen kann. Da kommt ein Auftrag in Cannes sehr gelegen. Die Jacht des deutschen Bankiers Hellman ist in die Luft geflogen. Mit ihm fanden 12 Menschen den Tod. War es Selbstmord oder Mord?

In Cannes lernt er Angela kennen. Sie war zu Hellmanns 65. Geburtstag auf dessen Yacht eingeladen. Ein verdorbener Magen hat ihr das Leben gerettet.
Robert muss die große rothaarige Frau befragen. Robert ist von der natürlichen Schönheit und Art dieser Frau begeistert. Angela zeigt ehrliches Interesse an ihm. Wünscht ihm einen schönen Tag. Wer hat Robert zuletzt einen schönen Tag gewünscht? Wer war das letzte mal aufrichtig freundlich zu ihm? Robert kann sich nicht erinnern .....

Meine Meinung

Von Anfang spürt man die Liebe, die beide auf Anhieb füreinander empfinden. Beide tragen eine Fassade, um ihre große Traurigkeit zu verbergen. Angela wehrt sich Anfangs gegen die Gefühle, die sie für den traurigen Deutschen empfindet. Dass gerade ein Wirtschaftsverbrechen an ihrer Begegnung schuld ist, empfand ich als Ironie des Schicksals. Robert hat es in Cannes mit skrupellosen Superreichen zu tun. Man weiß lange nicht, wer die Yacht Hellmanns in die Luft gejagt hat.
Eigentlich verrät der Prolog schon das Ende. Dennoch vergesse ich es beim Lesen jedes mal, da ich viel zu gefangen in dieser wunderbaren Romanze bin. Der Schreibstil ist nüchtern und schafft es trotzdem die Romantik rüber zu bringen. Das ist, meiner Meinung nach, bei einem Wirtschaftskrimi gar nicht so einfach. Kritisch nimmt der Autor die reiche Gesellschaft unter die Lupe. Trotzdem kommt diese Liebesgeschichte nicht einen Moment zu kurz.
Man merkt, dass dieser Roman in den Siebzigern geschrieben wurde. Angela und Robert genießen eine Zigarette nach der anderen. Alkohol fließt in Strömen. Gutes Essen wird zu jeder Tageszeit verzehrt. Die Passagen, in denen Angela in ihrer wunderbaren Wohnung gekocht hat, mochte ich besonders gerne. Sie haben gezeigt, wie beide sich an ein kleines Stückchen Glück geklammert haben.

Sämtliche Protagonisten vermitteln einem ein Bild von den Superreichen. Ihre Ticks fand ich oft unglaublich. Ihre Oberflächlichkeit und Gier unerträglich. Angela bezeichnet sie als Freunde. Doch in ihrer größten Not hatte sie sich an keinen von ihnen gewendet. Mit Robert fängt sie wieder an wirklich zu lachen. Der traurige Ausdruck in ihren Augen verrät, dass sie in der Vergangenheit viel mitmachen musste.

Robert lernt durch Angela wieder das Leben zu lieben. Ich fand ihn sehr sympathisch. Seine anfängliche Traurigkeit - sowie seinen neuen Lebensmut, spürt man zwischen den Zeilen.

Wunderbare Umgebungsbeschreibungen vermitteln einem Sonne, Meer und Urlaubsfeeling. Reichtum und Luxus findet man in Cannes an jeder Ecke. Ein normaler Beamter gehört da zu den armen Menschen.

Ich habe dieses Buch nach vielen vielen Jahren sehr gerne wieder gelesen. Für die politisch- und gesellschaftlichen Themen habe ich natürlich nun ein besseres Verständnis. Die Nachwirkungen des Holocaust finden auch Erwähnung. Die Liebesgeschichte in diesem Krimi konnte mich zwar wieder berühren, mutete jedoch stellenweise etwas kitschig an. Aber mal ehrlich ... Verliebte verhalten sich halt manchmal so. Daran hat sich bis heute nichts geändert.


Mein Fazit

Ein gesellschaftskritischer Roman, der bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Wenn auch in unserer Zeit das Ganze in anderen Dimensionen verläuft.
Ein kranker Mann, der mit 48 Jahren das erste Mal die große Liebe erlebt.

Ob mir das Ende gefallen hat? Nein! Vor einigen Jahren hatte ich viele Taschentücher gebraucht.

Danke Johannes Mario Simmel

Eine Passage im Buch, die mich zum Lachen brachte. Ein Superreicher ist zu geizig, den Angestellten Trinkgeld zu geben. Der Gastgeber schämt sich dafür schon seit Jahren und legt immer selber Geld auf den Teller.

>>Die Diener reden schon über Sie. Ich habe ihnen deshalb fünfzig Francs gegeben und gesagt, sie seien von Ihnen.<<
Darauf der Herr: >>Fünfzig? Hundert hätten Sie ihnen geben müssen, Pasquale! Jetzt werden sie sagen, ich bin geizig!<<

Ich bin nicht geizig. Das Buch bekommt von mir die beste Bewertung!

Veröffentlicht am 03.01.2018

"Wunderweiße Tage" ist nun meine Weihnachtsbibel

Wunderweiße Tage. Zwölf winterliche Geschichten
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Meine Meinung

Ich habe mich auf Anhieb in die wunderschöne Aufmachung des Buches verliebt. Der goldbraune Leineneinband und der himmelblaue Leserücken punktet in seiner eleganten Schlichtheit. Schrift ...

Meine Meinung

Ich habe mich auf Anhieb in die wunderschöne Aufmachung des Buches verliebt. Der goldbraune Leineneinband und der himmelblaue Leserücken punktet in seiner eleganten Schlichtheit. Schrift und Sterne darauf komplementieren diesen Eindruck noch mehr. Gleich am Anfang wird uns Weihnachten näher gebracht. Der Geist der Weihnacht hält dadurch automatisch Einzug beim Leser.

Es gibt nicht viele weihnachtliche Bücher, die mich bisher in festliche Stimmung gebracht haben. "Wunderweiße Tage" hat es geschafft. Die Autorin liebt Weihnachten. Das ist auf jeder Seite spürbar. Die Geschichten sind wunderschön und stimmig. Besonders die Geschichte "Schneemama" konnte mein Herz berühren. Die zwölf Geschichten kommen mal festlich- mal spirituell-gruselig daher. Nach jeder Geschichte präsentiert uns die Autorin weihnachtliche Rezepte. Wie sie die dem Leser nahe bringt, hat mir oft ein Grinsen in´s Gesicht gezaubert. Ist schon eine feine Sache, was Miss Winterson so mit ihrem AGA-Ofen zaubert.
Die Weihnachtsrituale, die sie mit ihrer verstorbenen Autorenkollegin Ruth Rendell zelebriert hatte, fand ich einfach nur wunderbar. Irgenwie hatte ich das Gefühl, ich wäre mit dabei.

Jeanette Winterson erzählt auch aus ihrem Leben, welches nicht immer leicht war. Sie schreibt aber auf eine Weise, die selbst traurigen Themen eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Man hat bei ihr das Gefühl, mit einer guten Freundin bei Glühwein und Keksen alles in ein besseres Licht zu plaudern. Dennoch geht nichts von der nötigen Ernsthaftigkeit verloren. Ob das letzte Weihnachten mit ihrem Vater oder Ruth Rendell, die Herzlichkeit und weihnachtliche Stimmung sprüht förmlich aus den den Seiten.

Auch die Tipps zu Silvester und Neujahrsfeier haben mir sehr gut gefallen. Beim Käsegebäck ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen. Ich habe es tatsächlich gerochen, als es frisch aus dem AGA-Ofen kam ......

Mein Fazit

Seit meiner Kindheit hat mich kein Buch so in Weihnachtsstimmung versetzt, wie dieses magische Büchlein. Ein Leuchtherz hat auch mein Herz erwärmt. Die Geschichte dahinter ist bittersüß! Geschichten, die selbst den größten Weihnachtsmuffel dazu bringen können, einen Tannenbaum aufzustellen und zu feiern.

"Wunderweiße Tage" ist nun meine Weihnachtsbibel, die nächsten Weihnachten begleiten wird.

Danke Jeanette Winterson.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Lia trauert, Lia will Rache, Lia kämpft!

Die Gabe der Auserwählten
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Meine Meinung
In diesem Zwischenband geht es etwas ruhiger zu. Es geht nahtlos weiter. Rafe konnte Lia schwer verletzt zu dem Stützpunkt Marabella bringen. Beide sind sich nicht sicher, ob der Komziar ...

Meine Meinung
In diesem Zwischenband geht es etwas ruhiger zu. Es geht nahtlos weiter. Rafe konnte Lia schwer verletzt zu dem Stützpunkt Marabella bringen. Beide sind sich nicht sicher, ob der Komziar noch lebt. Sie wissen nicht, wer im Moment im Sanctum das Sagen hat. Rafes Leute versorgen sie mit gutem Essen. Lia kommt langsam aber sicher wieder zu Kräften. Mich haben die Auseinandersetzungen zwischen Lia und Rafe etwas traurig gestimmt. Nachdem sie einen sehr beschwerlichen Weg zu ihrer Rettung hatten, hätte ich mir mehr Harmonie gewünscht. Lia will unbedingt nach Morrighan um klar Schiff zu machen. Sich den Missverständnissen stellen. Rafe bangt um Lias Leben. In Morrighan gilt Lia als Verräterin. Lia kann Rafe nicht verzeihen, dass er das Versprechen, sie nach Teravin zu bringen, nicht ernst gemeint hat.
Bei Kaden blicke ich ehrlich gesagt nicht ganz durch. Hat er sich nun von von dem düsteren Königsreich Venda distanziert? Kann Lia ihm trauen? Kaden ist Rafe ein Dorn im Aug.
Auch ich hatte stets das Gefühl, dass sich Lia Kaden immer mehr verbunden fühlt.
Fakt ist, dass Rafe und Kaden Lias Leben schon mehrere Male gerettet haben. In Morrighan wird Lia des Verrats beschuldigt. >>Mutig genug, zwei Königreichen eine lange Nase zu drehen.<< (Seite 73)
Meiner Meinung nach sind es mit Venda drei Königreiche, bei denen sich Lia wahrhaftig behauptet hat. Lia denkt oft an die Menschen in Venda. Manche Rituale vermisst sie sogar.
Es passiert auch in diesem Band wieder viel. In diesem Band wird auch um geliebte Menschen getrauert. Lia trauert, Lia will Rache, Lia kämpft!
Mein Fazit
Ich freue mich auf das Finale. Worauf ich am meisten neugierig bin: Werden Prinzessin Arabella Jezelia, erste Tochter des Hauses Morrighan und Prinz Jaxon Tyrus Rafferty von Dallbreck ein Paar? Oder sollte ich besser König zu Rafe sagen?
Kann Lia mit ihrer Begabung beide Königreiche retten? Kann sie ihr eigenes Leben retten? Wird es zu einem weiteren blutigen Krieg kommen?
Gibt es den Komizar noch oder war Lia erfolgreich?
Ein ruhiger, dennoch spannender 3. Teil, der sehr neugierig auf das Finale macht.
Eine absolute Empfehlung von mir, für diese komplexe Geschichte.
Danke Mary E. Pearson

Veröffentlicht am 26.12.2017

Gelungene Fortsetzung

Das Herz des Verräters
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Zum Inhalt

Der zweite Teil der Chronik der verbliebenen ist düster. Lia muss aus Terravin flüchten und wird in das feindliche Venda verschleppt. Dort führt der gefürchtete Komizar das Zepter. Der Komziar ...

Zum Inhalt

Der zweite Teil der Chronik der verbliebenen ist düster. Lia muss aus Terravin flüchten und wird in das feindliche Venda verschleppt. Dort führt der gefürchtete Komizar das Zepter. Der Komziar hält in seinem düsteren Königsreich keine Gefangenen. Er bringt sie sofort um. Kaden erzählt dem Kommizar von Lias Gabe. Darin sieht der gierige Herrscher einen Vorteil für sich. Er lässt Lia erst mal am Leben.
Rafe schleicht sie als Gesandter des Königreichs Dalbreck ein. Auch er darf erst mal am Leben bleiben. Lia und Rafe schmieden einen Fluchtplan ....

Meine Meinung

War ich vom ersten Band auch ruhigere Passagen gewöhnt, wurde ich beim "Herz des Verräters" nur so durch aktionreiche Seiten gejagt. Die düstere Atmosphäre von Venda, kriecht einem förmlich durch die Seiten an. Dort sind Kinder keine Kinder. Das Essen ist knapp. Jeder hat Angst vor dem nahenden Winter. Der Komizar regiert mit strenger Hand. Ein Menschenleben ist bei ihm nichts wert.
Lia entwickelt schauspielerische Künste, um ihr Leben zu retten. Sie gewinnt das Vertrauen vieler Vendasen.

Auch hier vermittelt das Cover wieder ein genaues Bild der Geschichte. Düstere Ruinen stellen das Königreich Venda dar. Genauso düster fühlt es sich beim Lesen an.
Ich habe oft den Mut von Lia bewundert. Wusste nie was ich von Kaden halten sollte. Nachdem Lia Rafes wahre Identität erkannte, war sie erst mal zornig auf ihn. Waren seine Küsse echt?
Es entsteht eine Rivaltät zwischen Rafe und Kaden, die jedoch nicht offen ausgetragen wird.

Ich konnte Kaden gut leiden. Er hatte einen großen Gewissenskonflikt auszutragen. Der Komizar und er hatten schon einiges miteinander erlebt. Zu Kaden war der Komizar immer gut. Anderseits ist Kaden unsterblich in Prinzessin Lia verliebt. Kaden kennt Lias Freundinnen. Obwohl ihm das Königshaus Morrighan verhasst ist, gibt es nun von dort Menschen, die er schätzen gelernt hat. Die nun ein Gesicht haben. Die er nur schwer umbringen kann. Ob er es trotzdem tut? Genau diese Frage hat mich durch die Seiten rasen lassen.
Man erfährt einiges über Kadens Kindheit.
Obwohl in Vendan ein einziger Überlebenskampf herrscht, gibt es viele Menschen mit einem großen Herz.

Auch in diesem Band habe ich mich oft gefragt, wer Freund- und wer Verräter ist.
Lia hat eigentlich kein Zuhause mehr. In ihrem Königreich gilt sie als Verräterin. In Venda begegnet ihr der Komizar mit Misstrauen. In Dalbreck ist man zornig auf sie.

Viele ungeahnte Wendungen machen auch diesen Band zu einem richtigen Pagetuner.

Mein Fazit

Drei Königreiche und eine Prinzessin, die sich deren Zorn aufgeladen hat.
Das gut gewählte Setting bringt die düstere Atmosphäre von Venda perfekt rüber.
Das Hoffen und Bangen um geliebte Menschen, verleiht der Geschichte viel Tragik.
Hoffnung, Liebe und Verrat!

Unbedingt lesen!

Meine Lieblingszitate

Sie bnutzte nicht das Wort Liebe. Meine Tante Cloris nannte es ein >>Zusammenfließen von Schicksalen<<. (Seite 355)

>>Die Regeln der Vernunft bauen Türme, die über die Bäume hinausreichen. Die Regeln des Vertrauens bauen Türme, die bis zu den Sternen reichen.<< (Seite 385)

>>Jemanden das Leben zu nehmen, selbst eines, in dem er Schuld auf sich geladen hat, sollte niemals leicht fallen. Sonst wären wir kaum mehr als Tiere.<< (Seite 495-496)
Danke Mary E. Person

Veröffentlicht am 26.12.2017

Die Braut, die sich nicht heiraten traut!

Der Kuss der Lüge
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Bis eine kommt, die mächtiger ist,

Die eine im Elend geboren,

Die eine, die schwach war,

Die eine, die gejagt wurde,

Die eine, gezeichnet von Klaue und Rebe.





Es ist ja nicht so, dass ich ...






Bis eine kommt, die mächtiger ist,

Die eine im Elend geboren,

Die eine, die schwach war,

Die eine, die gejagt wurde,

Die eine, gezeichnet von Klaue und Rebe.





Es ist ja nicht so, dass ich bisher noch kein Fantasy-Abenteuer gelesen hätte. "Der Kuss der Lüge" konnte mich jedoch so fesseln, dass ich alle drei bisher erschienenen Bände in einem Rutsch durchgelesen habe.

Das Cover gibt schon sehr viel von der Geschichte preis. Vor allem der Blumenhaarkranz hat in der Geschichte eine sehr romantische Note. Das Setting führt den Leser in die fantastische Welt Morrighans.

Prinzessin Lia konnte mein Leserherz auf Anhieb gewinnen. Sie ist in der Geschichte die Braut, die sich nicht heiraten traut. Die arrangierte Ehe stürzt sie in pure Verzweiflung. Warum lassen ihre Eltern zu, dass sie einen alten hässlichen Prinzen heiraten soll? Wäre er nicht alt und hässlich, wäre er dann ihrer Bitte nicht nachgekommen und hätte sich ihr vorher gezeigt?

Als älteste Tochter im Königshaus Morrighan soll sie mit ihrer Heirat dazu beitragen, zwei Königreiche zu vereinen. Mit ihrer Zofe Pauline flüchtet sie aus Civica und verdingt sich in einer Taverne. Dort lernt sie zwei charismatische Männer kennen, die ihr Herz höher schlagen lassen.



Meine Meinung



Lia und Pauline flüchten aus dem Königshaus Morrighan und erleben Abenteuer pur. In der Taverne in Terravin finden die taffen Ladys Zuflucht. Die Wirtin Berdi hat das Herz auf dem rechten Fleck. Sie hilft den beiden Ausreißerinnen wo sie nur kann. Kocht für ihre Gäste den besten Eintopf weit und breit.

Lia ist keine verwöhnte Prinzessin. Ihrem Bruder Walther hat sie zu verdanken, dass sie mit einem Messer umgehen kann. In der Taverne ist sie sich für keine Arbeit zu schade. Sie fühlt sich richtig wohl und vermisst den Luxus aus dem Königshaus nicht.

Als zwei zwielichtige attraktive Männer ihre Nähe in der Taverne suchen, gerät Lia in einen Zwiespalt. Der Landarbeiter Rafe lässt ihr Herz höher schlagen. Kaden hat etwas Geheimnisvolles an sich, dem sich Lia zeitweise nicht entziehen kann.

Lia schwebt in großer Gefahr. Zwei Männer sind auf der Suche nach ihr. Einer ist der Attentäter, der sie töten soll. Der andere ist ein Prinz, der vergeblich am Hochzeitstag auf seine Braut gewartet hat. Das Königshaus Dalbreck ist erzürnt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Lia, Pauline, Rafe und Kaden in der Ichform erzählt. So lernt man alle gut kennen.

Ich habe oft um Lia gebangt, weil man lange nicht weiß, wer Lia nach dem Leben trachtet. Die Freundschaft der drei Frauen und die Taverne wecken den Wunsch, mit den Frauen ein Abenteuer zu erleben. Ja, dieses Abenteuer bekommt man serviert. Ruhige Passagen hatten für mich einen ganz besonderen Reiz. Sie brachten mir das idyllische Leben, (Lia würde die karge Landschaft so nicht bezeichnen,) in Terravin nahe.

Der bildhafte Schreibstil und die sympathischen Protagonisten machen den Kuss der Lüge zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Besonders die 17 jährige Lia gerät in Situationen, die einem den Atem rauben.

Lia fühlt sich mit ihren Freundinnen in der Taverne wohl. Sie kann dort richtig leben. Sie wird um ihrer selbst Willen geliebt. Lia kann aber nicht in Terravin bleiben. Lia muss flüchten. Lia muss erkennen, dass der Krieg eigene Gesetze hat. Selbst Mörder haben eine traurige Vergangenheit. Loyalität wird großgeschrieben.

Lia besitzt eine Gabe. Eine Gabe, der sie lernen muss zu trauen.



Mein Fazit



Der Kuss der Lüge ist der erste Band einer Fantasy-Reihe. Bildgewaltig und mit der mutigen Prinzessin Lia wir man in eine Welt entführt, die man nicht mehr verlassen möchte. Die Abenteuer der Prinzessin sind stellenweise romantisch. Dann wieder traurig. Oftmals sehr gefährlich .....

Wer ist Freund - wer Feind?

Geheimnisvolle Bücher bringen Lia zusätzlich in Gefahr.

Der Schreibstil ist magisch. Die Protagonisten haben alle Erkennungswert.

Mir konnte der fiese Cliffhanger nichts anhaben, da ich die zwei Folgebände schon bereit liegen hatte.



Meine Lieblingszitate



>>Niemand verließ Berdis Gasthof hungrig - nicht einmal Bettler oder umherstreunende Prinzessinnen ......<< (Seite 127)



>>Ich wusste, dass Teravin entspannt mit zur Schau gestellten Körperparien umging; in Civica wären fast entblößte Brüste ein Skandal gewesen.<< (Seite 138-139)



>>Es war nicht gut, über das Vielleicht nachzusinnen. Das Vielleicht konnte schnell zu etwas werden, das nie richtig existiert hatte.<< (Seite 433)



>>Größere Geschichten gehen ihren eigenen Weg<< (Seite 475)



UNBEDINGT LESEN!

Danke Mary E. Pearson