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Veröffentlicht am 29.09.2021

Die Umweltsünder von heute sind die Angeklagten von morgen

Glashauseffekt
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Nürnberg im Jahr 2049.
Die große Bundeskunstaktion hat begonnen.
Es ist ein großer (Show)-Prozess gegen 30 exemplarisch Angeklagte aus den führenden Positionen der 2000er bis 200er Jahre.
Sie waren unter ...

Nürnberg im Jahr 2049.
Die große Bundeskunstaktion hat begonnen.
Es ist ein großer (Show)-Prozess gegen 30 exemplarisch Angeklagte aus den führenden Positionen der 2000er bis 200er Jahre.
Sie waren unter anderem in der Konsumwirtschaft, der Motorsportbranche und der traditionellen konventionellen Landwirtschaft tätig.
Nun soll das Gericht für Gerechtigkeit gegenüber den Opfern eben dieser Umweltverbrecher sorgen.
Erica Mazur berichtet in der Presse über den Prozess.
Ein Prozess der sie ihre eigenen Eltern immer fremder werden lässt.
Auch ihre Beziehung zu Dingo ist nach einer wilden Party-Nacht etwas angeschlagen.
In seinem Roman "Glashauseffekt" aus dem @und.toechter Verlag nimmt mich @alexsper.ling perling mit in eine von Klimawandel und Umweltverschmutzung gebeutelten Welt.
Die Wohnsituationen haben sich dramatisch verschlimmert.
Das Grundeinkommen vom Staat reicht kaum zum Leben, viele müssen noch zusätzlich arbeiten.
Die Schere zwischen Arm und Reich klafft noch weiter auseinander.
Babys werden mit schweren Behinderungen geboren.
In der ersten Hälfte dominiert die Handlung des spannenden Buches um die oben genannte Gerichtsverhandlung.
Die Hauptperson Erica hat Mühe einen guten Artikel zu verfassen.
Der Prozess macht sie nachdenklich.
Denn auch ihre Eltern haben vor ihrer Geburt ein sehr gutes Leben geführt.
Das Familienauto war ein SUV und es würde gerne Urlaub auf Kreuzfahrten verbracht.
Die Folgen für die Umwelt waren bekannt aber es war einfacher diese zu verdrängen.
Etwa in der 2. Hälfte liest sich die Dystopie eher wie ein klassischer New Adult Roman.
Es gibt absurd lustige Situationen, die meines Erachtens nicht zum ursprünglichen Thema passen.
Auch das Ende habe ich als viel zu simpel im Kontext mit dem Generationenkonflikt um die Umweltschäden der Zukunft empfunden.
Trotzdem ist es ein Buch, das es wert ist jede Seite zu lesen.
Denn wie können wir die zukünftigen Probleme mit den Folgen des Klimawandels lösen?
Unsere Eltern und Großeltern verklagen?
Oder wollen wir eine Brücke der Vergebung bauen?

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Sie strebten danach, etwas besseres zu sein

Die Schwestern Chanel
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Die Schwestern Julia-Berthe, Gabrielle und Antoinette wachsen in einem Klosterwaisenhaus auf, in dem ihr Vater sie nach dem Tod der Mutter 1897 zurück gelassen hat.
Judithe Little erzählt in ihrem biografischen ...

Die Schwestern Julia-Berthe, Gabrielle und Antoinette wachsen in einem Klosterwaisenhaus auf, in dem ihr Vater sie nach dem Tod der Mutter 1897 zurück gelassen hat.
Judithe Little erzählt in ihrem biografischen Roman "Die Schwestern Chanel" aus der Perspektive Antoinette's die wichtigsten Stationen im Leben der drei Schwestern.
Schon als junge Mädchen im Kloster streben die danach, bald etwas besseres zu sein.
Nachdem Gabrielle es immer wieder versucht hat als Sängerin und Tänzerin auf die Bühne zu kommen ohne Erfolg, eröffnet sie mit ihrer Schwester Antoinette eine Hut-Boutique.
Die läuft bald sehr erfolgreich. Und noch während des 1. Weltkrieges werden noch weitere Boutiquen in anderen Städten, unter anderem Biaritz, eröffnet.
Coco Chanel wird zur Modeschöpferin.
Doch am Höhepunkt dieses Erfolges wird den Chanels schmerzhaft bewusst, dass finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit nicht das sind wonach sie sich schon ihr Leben lang sehen.
Mir hat der Roman sehr gefallen, der sich grob an der Biographie Coco Chanels orientiert.
Nicht nur die Wirkungsorte der Frauen werden sehr authentisch beschrieben.
Auch die unterschiedlichen Charaktere und zugleich ähnlichen Sehnsüchte hat die Autorin auf sympathische Art gezeichnet.
Ein toller Roman über eine Mode-Ikone und ihren Werdegang.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Stuttgart im Jahr 1926

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Judith und Viktor Rheinberger führen nun seit vielen Jahren eine glückliche Ehe und gemeinsam die Schokoladenfabrik Rothmann.
Ihre beiden Kinder Martin und Viktoria krönen dieses Glück.
Der Sohn ist angehender ...

Judith und Viktor Rheinberger führen nun seit vielen Jahren eine glückliche Ehe und gemeinsam die Schokoladenfabrik Rothmann.
Ihre beiden Kinder Martin und Viktoria krönen dieses Glück.
Der Sohn ist angehender Berufspianist und studiert in Frankreich.
Seine jüngere Schwester experimentiert neben der Schule liebend gerne an neuen Schokoladenrezepturen.
Doch die Familie wird in diesem Jahr um ein Mitglied reicher, denn Serafina Rheinberger, Viktor's Halbschwester, zieht in die Schokoladenvilla ein.
Ein Ereignis, welches die nun erwachsenen Zwillinge Anton und Karl keines Wegs kalt lässt.
Die Schokoladenfabrik ist so gut wie unbeschadet durch den 1. Weltkrieg gekommen.
Jedoch häufen sich nun seltsame Zwischenfälle in der Produktion.
Und diese enden in einem großen Unglück, welches von einem alten Bekannten aus Band 1 der Trilogie ausgelöst wird.
Band 2 der Schokoladenvilla-Trilogie besticht wieder einmal durch die spannenden Entwicklungen der Mitglieder der Familie Rothmann/Rheinberger.
Auch das verruchte Nachtleben der 1920er Jahre, eine Zeit in der unter anderem Josephine Baker sehr bekannt wurde, spielt hier eine nicht unerhebliche Rolle.
Denn Serafina ist bei ihrer Ankunft in Degerloch nicht nur wegen ihres Vaters Tod sehr betrübt.
Für mich ist dieser Roman eine gelungene Fortsetzung um die Familie von Judith Rothmann bzw. Rheinberger.
Er ist eine unterhaltsame und spannende Reise für Menschen, die Romane mit historischen Schauplätzen lieben.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

In diesem Roman nimmt mich Kalmann, der Protagonist, mit in sein Dorf Raufarhöfn auf Island.

Kalmann
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Er ist bei seiner Mutter ohne Vater aufgewachsen, jedoch wurde er von kleinauf von seinem Großvater unter die Fittiche genommen. Die beiden haben ein sehr inniges Verhältnis zueinander.
Von seinem Opa ...



Er ist bei seiner Mutter ohne Vater aufgewachsen, jedoch wurde er von kleinauf von seinem Großvater unter die Fittiche genommen. Die beiden haben ein sehr inniges Verhältnis zueinander.
Von seinem Opa hat Kalmann auch das Haiefischen gelern und wie man sie zu Gammelhai bereitet.

In seinem Dorf ist Kalmann der inoffizielle Sheriff mit 🌟, Cowboyhut und seiner Mauser.
Eines Tages, bei einer Jagd auf Schwarzkopf, einen Polarfuchs, stößt Kalmann unverhofft auf eine große Blutlache. Als dann auch noch Róbert McKenzie, Hoteleigentümer und Fangquotenkönig von Raufarhöfn spurlos verschwindet, ist es in Kalmann's Leben nicht mehr so ruhig wie es war.

Das Buch ist sehr unterhaltsam, mitunter skurril und ich habe mir das Dorf und seinen Sheriff bildlich vorstellen können.
Auch wenn ich es nicht zu meinen Lieblingsromanen zähle, ist es durchaus lesenswert, denn der Held entspricht nicht dem klassischen Steretyp, was mich sehr an der Lektüre gereizt hat.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Ein Thema, welches mich seit vielen Jahren immer wieder beschäftigt: Der Kapitalismus.

Was ist so schlimm am Kapitalismus?
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Im Gespräch mit seiner Enkelin erklärt Jean Ziegler leicht verständlich die Grundlagen, Zusammenhänge und Auswirkungen des Systems in/mit dem wir alle leben. Er beginnt in der Vergangenheit, schaut auf ...

Im Gespräch mit seiner Enkelin erklärt Jean Ziegler leicht verständlich die Grundlagen, Zusammenhänge und Auswirkungen des Systems in/mit dem wir alle leben. Er beginnt in der Vergangenheit, schaut auf die Gegenwart und wagt einen Blick in die Zukunft.
Vieles wusste ich schon aus anderer Literatur. Jedoch ist es hier einfach und verständlich dargelegt.
Wer von dem System Kapitalusmus am meißten profitiert und wer nicht.
Trotzdem mir einiges schon bekannt war, hat mich das Buch doch noch sehr aufgewühlt und nachdenklich gemacht.

Und ich denke jeder/jede von uns sollte sich hin und wieder mit der Thematik kritisch auseinandersetzen, immerhin betrifft es uns alle.

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