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Veröffentlicht am 10.11.2020

Ein emotionales Highlight, wie ich es von Colleen Hoover erwartet habe

All das Ungesagte zwischen uns
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In ihrer Jugend waren sie beste Freunde, Morgan, ihre Schwester Jenny, ihr Freund Chris und dessen bester Freund Jonah. Seit Morgan mit siebzehn Jahren schwanger wurde, ist sie mit ihrer Chris verheiratet, ...

In ihrer Jugend waren sie beste Freunde, Morgan, ihre Schwester Jenny, ihr Freund Chris und dessen bester Freund Jonah. Seit Morgan mit siebzehn Jahren schwanger wurde, ist sie mit ihrer Chris verheiratet, ihre Tochter Clara ist mittlerweile sechzehn Jahre alt. Als Chris und Jenny bei einem Autounfall sterben, muss sich Morgan der schmerzhaften Erkenntnis stellen, dass ihre heile Welt nur eine Fassade war. Um Clara zu schützen, versucht Morgan, das perfekte Bild von Chris und Jenny zu erhalten, doch in ihrem Schmerz entfernen sich Tochter und Mutter immer weiter voneinander.

"All das Ungesagte zwischen uns" von Colleen Hoover zeigt wieder einmal, dass die Autorin es meisterlich versteht, ihre Leser*innen die Gefühle der Protagonisten nicht nur beobachtend wahrnehmen, sondern regelrecht mit empfinden zu lassen. Dieses Buch hat mich gemeinsam mit Morgan und Clara in die tiefsten Abgründe der Trauer gestoßen und nach einigen tränenreichen Lesestunden wieder daraus auftauchen lassen. Beide Figuren waren mir sympathisch, auch wenn sie sehr unterschiedlich mit der Situation und ihren Emotionen umgehen.

Morgan tut, was sie schon immer getan hat, sie versucht alles Schlechte von ihrem Kind fern zu halten und die Fassade der vermeintlich heilen Welt zu bewahren. Clara, die sich insgeheim die Schuld an dem Unfall gibt und auch bemerkt, dass ihre Mutter Geheimnisse vor ihr hat, reagiert auf typische Teenagerart mit Rebellion. Da die Erzählperspektive zwischen Mutter und Tochter wechselt, konnte ich mich in beide Frauen gut hinein versetzen und ihre jeweiligen Gefühle nachvollziehen.

Dass manche Probleme zwischen ihnen nur entstanden sind, weil sie nicht offen miteinander geredet haben, schien mir ein durchaus realistisches Szenario zu sein, schließlich war nur ich als Leser in der komfortablen Lage, beide Ansichten und Gedanken zu kennen. Dabei hat mich Colleen Hoovers Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die Frau kann es einfach und nach Beendigung des Buches habe ich mich rundum wohl und zufrieden gefühlt. Deshalb empfehle ich den Roman an Jeden, der emotionale Geschichten mag, gerne weiter.

Fazit: Wie ich es von Colleen Hoover kenne, hat mich dieses Buch auf eine emotionale Achterbahnfahrt mit genommen und am Ende positiv gestimmt zurück gelassen. Dafür gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.11.2020

Campino und sein Lieblingsverein

Hope Street
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Es ist schon interessant, zu sehen, wie viele Leute ein Buch lesen wollen, das vom Verlag hauptsächlich als Geschichte über die Leidenschaft für einen Fußballverein angepriesen wird - ohne selbst auch ...

Es ist schon interessant, zu sehen, wie viele Leute ein Buch lesen wollen, das vom Verlag hauptsächlich als Geschichte über die Leidenschaft für einen Fußballverein angepriesen wird - ohne selbst auch nur ein Fünkchen Interesse an dem Sport zu haben. Auch ich gehöre zu diesen Banausen, denen der Lieblingssport der Deutschen ganz weit hinten vorbei geht, dennoch hatte ich einige spannende Lesestunden mit dieser Lektüre und habe das Buch mit einem Lächeln im Gesicht beendet.

Denn weit mehr als der Ballsport haben mich die Passagen aus Campinos Leben interessiert und in dieser Hinsicht kann ich sagen, dass ich bekommen habe, was mir der Klappentext versprach. Unterhaltsam und nahbar erzählt der Frontmann der Toten Hosen aus seinem Leben, vom Kennenlernen seiner Eltern über Kindheitserinnerungen bis hin zu aktuellen Ereignissen. Dabei entspricht die Reihenfolge der Geschichten nicht unbedingt einer chronologischen Ordnung, was meinen Lesefluss nicht wirklich gestört hat. Möglich, dass hier meine Sympathie für den Autor eine Rolle spielt, ich habe schon Bücher gelesen, bei denen mich diese ungeordnete Erzählweise tierisch genervt hat. Der unkomplizierte Schreibstil macht es allerdings auch leicht, den roten Faden nicht zu verlieren.

Die Art, wie Campino über "seinen" Verein berichtet, die Entwicklung seiner Fußballleidenschaft, Spiele, die er besucht hat und auch Ereignisse aus der Vereinsgeschichte des FC Liverpool runden das Bild ab, das mir dieses Buch über Andreas Frege vermittelt hat. Jedes Kapitel beginnt mit der Auflistung einiger Spiele, der Endergebnisse, Torschützen sowie der Beschreibung, wie Campino das jeweilige Spiel gesehen hat - und besonders amüsant, sein persönliches Fazit.

Für Fußballfans dürften nicht nur die Beschreibungen der Spiele, sondern auch einige Anekdoten aus der Freundschaft des Autors mit Liverpool-Trainer Jürgen Klopp von Interesse sein. Nicht zu vergessen, die Vereinshymne "You´ll never walk alone", mit der mir Campino einen Ohrwurm verschafft hat - denn natürlich hat mich meine Neugier dazu getrieben, das Lied nach Beendigung des Buches auf Youtube zu suchen..... inzwischen überlege ich, mir "Hope Street" auch als Hörbuch anzuschaffen, dass Campino selbst den Text vorliest, ist für mich dabei ein ziemlicher Anreiz.

Fazit: Dieses Buch hat für mich gehalten, was der Klappentext versprochen hat, kleine Einblicke in das private Leben des Frontmanns der Toten Hosen, garniert mit viel Begeisterung für den FC Liverpool. Eine Lektüre, die meiner Meinung nach nicht nur für Fußballfans interessant ist und die ich Jedem empfehle, der etwas mehr über den Menschen Andreas Frege erfahren möchte.

Veröffentlicht am 06.11.2020

Der harte Alltag im Rettungswesen

Schockraum
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Kim ist Notfallsanitäter, sein Dienstalltag spielt sich zwischen kollegialem Geplänkel auf der Wache und täglichen Einsätzen im Rettungswagen ab. Um etwas gesellschaftlich Wertvolles zu tun, hatte er einst ...

Kim ist Notfallsanitäter, sein Dienstalltag spielt sich zwischen kollegialem Geplänkel auf der Wache und täglichen Einsätzen im Rettungswagen ab. Um etwas gesellschaftlich Wertvolles zu tun, hatte er einst seinen gut bezahlten Job in der Werbebranche an den Nagel gehängt, doch in letzter Zeit ist Kim immer öfter unkonzentriert und müde, ein wiederkehrender Albtraum lässt ihm keine Ruhe. Ein Trip ans Meer mit seinem besten Freund Benny ist erst der Anfang seines Weges zum Erkennen des Problems.

"Schockraum" von Tobias Schlegl ist ein fesselnder Roman, der schonungslos aus dem harten Alltag eines Notfallsanitäters berichtet. Dabei thematisiert der Autor den Frust, wenn der RTW wegen sinnloser Lappalien gerufen wird, genau so deutlich, wie die wirklich harten Einsätze, in denen es um Leben und Tod geht. Damit hat mich Tobias Schlegl, der selbst als Notfallsanitäter arbeitet und den ich, wie viele Andere, bisher "nur" als VIVA-Moderator auf dem Schirm hatte, nachhaltig beeindruckt und zum Grübeln angeregt.

Protagonist Kim erkennt erst spät seine posttraumatische Belastungsstörung, lange Zeit hat er einfach weiter funktioniert und sein Problem lieber verdrängt, anstatt ihm auf den Grund zu gehen - woran letztendlich auch die Beziehung zu Marie gescheitert ist. Obwohl die spannend erzählte Handlung des Buches fiktiv ist, hat der Autor seine eigenen Erfahrungen im harten Berufsalltag in die Geschichte eingebracht. In einem Zeitungsinterview berichtet Schlegl davon, dass er während seiner Ausbildung zeitweise von einem Kriseninterventionsteam betreut wurde - eine Hilfe die sein Protagonist, aber auch viele Ersthelfer in der Realität, nicht erhalten.

Damit regt er - hoffentlich - seine Leser an, darüber nachzudenken, wie in unserer Gesellschaft mit Menschen umgegangen wird, die jeden Tag im Einsatz sind und die jeder von uns möglicherweise einmal brauchen wird. Mich hat dieses Buch nicht wieder los gelassen, gemeinsam mit Kim konnte ich beim Lesen erst nach und nach heraus finden, was die Ursache seiner Störung ist. Die Geschichte wirkt authentisch und rückt den harten Alltag im Rettungsdienst in den Focus der Öffentlichkeit, für dieses eindringliche Buch gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung!

Fazit: Anhand der fiktiven Geschichte des Notfallsanitäters Kim zeigt Tobias Schlegl den Alltag und auch die Missstände im Rettungswesen. Das Buch ist spannend geschrieben und lässt den Leser nachdenklich zurück, ich empfehle jedem, es zu lesen.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Traumhaft schöne Fantasygeschichte für Kinder

Aqua Mystica
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Vicky ist anders als ihre Altersgenossen, sie hat eine seltsame Schuppenflechte, leicht hervorstehende Augen, die beinahe immer weinen und auch ihre wilden Haare sind alles andere als normal. Als Vickys ...

Vicky ist anders als ihre Altersgenossen, sie hat eine seltsame Schuppenflechte, leicht hervorstehende Augen, die beinahe immer weinen und auch ihre wilden Haare sind alles andere als normal. Als Vickys Onkel Till wieder einmal nach Mexico reist, um als Berufstaucher eine neu entdeckte Cenote zu erforschen, dürfen Vicky und Tills Lebensgefährtin Sandra mit ihn begleiten. In der Cenote scheint ein geheimnisvolles Wesen zu leben, das Till für sehr gefährlich hält, doch Vicky schleicht sich nachts heimlich zum Wasser, denn sie fühlt sich beinahe magisch von diesem Wesen angezogen.

"Aqua Mystica" von Bettina Belitz ist eine zauberhafte Geschichte für Kinder, die ich mit viel Freude gelesen habe. Vicky ist eine sehr besondere Protagonistin, für erwachsene Leser ist es nicht schwer zu erraten, um was für eine Art Wesen es sich bei ihr handelt. Dabei ist mir das einfühlsame Mädchen schnell ans Herz gewachsen. Der Schreibstil ist angenehm leicht und an das empfohlene Lesealter angepasst, der farbenfrohe Hintergrund des mexikanischen Dschungels ist detailliert und bildhaft beschrieben, so dass ich beim Lesen jederzeit das Szenario vor Augen hatte.

Die Handlung habe ich als wunderbar mystisch und spannend empfunden, dabei werden die jungen Leser auch angeregt, über die Natur und unseren Umgang mit der Umwelt nachzudenken. Die Geschichte hat mich in eine nahezu märchenhafte Stimmung versetzt und dabei auch ein wenig zum Träumen gebracht, ich gebe daher sehr gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Die Autorin hat eine faszinierend mystische Geschichte mit traumhaft schönem Setting für Kinder geschaffen, die sich mit dem Thema Umweltschutz auseinander setzt und die ich von Herzen an junge, aber auch ältere Leser weiter empfehle.

Veröffentlicht am 02.11.2020

Wunderbare Familiengeschichten für Leseanfänger

FAMILIE ROSE (1)
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Familie Rose mit den Kindern Nora, Ronja und Jonas sind erst vor Kurzem umgezogen. Eine tolle Überraschung hilft den Geschwistern, sich an dem neuen Wohnort wohl zu fühlen. Auch in Schule und Kindergarten ...

Familie Rose mit den Kindern Nora, Ronja und Jonas sind erst vor Kurzem umgezogen. Eine tolle Überraschung hilft den Geschwistern, sich an dem neuen Wohnort wohl zu fühlen. Auch in Schule und Kindergarten müssen sich die Rose-Kinder erst eingewöhnen, besonders spannend ist das für Ronja, die gerade eingeschult wird. In den ersten Ferien fahren sie mit ihrer Mama zu den Großeltern, auch dort gibt es immer etwas Neues zu erleben.

"Familie Rose" von Anna Reiss ist ein schönes Kinderbuch für Leseanfänger. In drei nicht zu langen Geschichten können die kleinen Erstleser die Erlebnisse von Nora, Ronja und Jonas selbst entdecken. Die liebevolle Erzählweise und die große Schrift machen die ersten selbst gelesenen Geschichten um die sympathischen Rose-Kinder zu einem besonderen Buch, mit dem das Lesen lernen Freude macht.

Später, wenn die kleinen Erstleser größer geworden sind, gibt es für Kinder ab 9 Jahren in der Buchreihe um die SÜDNORD-Detektive ein Wiedersehen mit Nora, Ronja und Jonas.

Fazit: Wunderbare Geschichten für Leseanfänger, die familiäre Wärme mitbringen, das Buch empfehle ich gern für alle Erstleser.