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heinoko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2022

Da wurde handwerklich schlecht "Hand angelegt"

Die Stunde der Hyänen
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Was soll frau mit diesem Buch machen, das sich Thriller nennt und bei dem nicht versäumt, auf die zahlreich erlangten Preise des Autors hinzuweisen? Sich einschüchtern lassen und mit all den (männlichen) ...


Was soll frau mit diesem Buch machen, das sich Thriller nennt und bei dem nicht versäumt, auf die zahlreich erlangten Preise des Autors hinzuweisen? Sich einschüchtern lassen und mit all den (männlichen) Lobeshymnen ins gleiche Horn stoßen? Nein, ich sage es rundheraus: Dieses Buch fand ich schlichtweg abstoßend, aber nicht nur, weil zuviel männlicher Glibber durch die Seiten tropft. Sondern und vor allem, weil leider handwerklich schlecht „Hand angelegt“ wurde. Unausgegoren dargestellte Akteure, psychologisch oberflächlich skizziert, dazu lustlos-unrealistische Dialoge. Ein Sammelsurium von angerissenen, unfertig dargestellten Themen. Und bis auf wenige Stellen auch noch langweilig, ohne Spannungsbogen, noch dazu mit sehr fragwürdigem Ende.

Zum Inhalt: Ein Feuerteufel treibt in Berlin sein Unwesen. Eine junge Polizistin will mit nächtlichen Patrouillen den Täter stellen. Eine Reporterin vergisst keine Gesichter. Eine Sekte hat strenge Gesetze. Ach ja, Missbrauch und Gewalt gegenüber Frauen kommt auch noch vor. Klischees natürlich reichlich: Die Polizei ist frauenfeindlich und bringt nichts zustande. Die Presse braucht Sensationen. Missbrauchte Frauen haben irgendwie einen traurigen Blick. Fernfahrer brauchen Nutten. Männer stinken nach faulen Pilzen und Urin.

Wer da noch neugierig auf das Buch ist, dem ist nicht zu helfen. Meine Meinung!

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Langweilig und unkreativ

Auf fliegender Mission 5 - Die Wapatumi
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Das Buch kommt mit viel Grün daher: Grünes Cover, grüne Schrift auf dem Buchrücken, grünes Lesebändchen, grüne Vorsatzblätter, grün kolorierte Illustrationen und mehrere ganzseitig grün eingefärbte Textseiten. ...


Das Buch kommt mit viel Grün daher: Grünes Cover, grüne Schrift auf dem Buchrücken, grünes Lesebändchen, grüne Vorsatzblätter, grün kolorierte Illustrationen und mehrere ganzseitig grün eingefärbte Textseiten. Wer bis jetzt noch nicht begriffen hat, dass hier mit der Umweltbewusstseins-Pädagogik-Keule gearbeitet wird, dem ist nicht zu helfen.

Der Inhalt ist auf der Verlagsseite nachzulesen und wird deshalb hier nicht nochmals aufgeführt.

Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, war der Buchanfang „Was bislang geschah“ durchaus hilfreich. Dennoch verwirrten mich die vielen Namen, da die handelnden Personen irgendwie beliebig sind, austauschbar, ohne detaillierte individuelle Schilderungen. Sie blieben blass. Einzig der Teppich Kasimir war etwas origineller ausgestaltet. Ebenso blass war für mich leider die Lektüre insgesamt, denn der Handlung fehlte es von vorne bis hinten an Spannung, an einem geschickten Aufbau, der Lust gemacht hätte weiterzulesen. Die Themen Umweltbewusstsein und Klimaschutz wurden sehr aufdringlich-lehrhaft eingebaut. Kinder kann man damit nicht wirklich „einfangen“, denn sie spüren nur allzu deutlich die pädagogische Absicht und haben keine Freude am Buch. Anzumerken wäre noch, dass die dunkelgrau und dunkelgrün eingefärbten Seiten sehr schlecht zu lesen sind. Auch die holzschnittartigen Illustrationen gefallen mir nicht besonders.

Fazit: Langweilig zu lesen, pädagogische Absicht allzu deutlich, nicht empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Brutal, sprachlich oberflächlich, langweilig-detailreich

Heat 2
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Vielleicht wäre es für mich hilfreich gewesen, den Film zu kennen, vielleicht aber auch nicht. Zwar gibt es eine Art Zusammenfassung des Films, bevor die Handlung weiter erzählt wird. Aber das genügte ...


Vielleicht wäre es für mich hilfreich gewesen, den Film zu kennen, vielleicht aber auch nicht. Zwar gibt es eine Art Zusammenfassung des Films, bevor die Handlung weiter erzählt wird. Aber das genügte mir nicht, um mit den handelnden Personen vertraut zu werden. Fast 700 Seiten, die mich ehrheitlich langweilten – dafür kann ich keine Leseempfehlung abgeben.

Wenn ein Regisseur und Drehbuch-Autor ein Buch schreibt, erwarte ich ganz grundsätzlich nicht allzu viel. Vor allen Dingen was die Qualität der Sprache betrifft. Und so war es leider auch hier. Ich fand nicht ins Buch hinein und las irgendwann nur noch quer. Michael Mann schreibt genau in der Weise, die er es gewohnt ist: Wie ein Filmskript mit vielen, vielen detailreichen Beschreibungen, die jeglichen Spannungsansatz im Keim ersticken. Ohne sprachliche Feinheiten oder Sensibilitäten. Sich ins Kleinste verlierende Detailbeschreibungen ergeben noch lange keine Atmosphäre und keine spürbare emotionale Verbindung. Sie sind einfach nur langweilig für den Leser, denn die visuelle Vorstellung allein genügt einfach nicht. Ich mag Thriller sehr gerne, wenn sie spannend-raffiniert, sozusagen fein gestrickt sind. Aber im vorliegenden Buch werden mafiöse Verstrickungen, extreme körperliche Gewalt, Mord und Vergewaltigung herzhaft gemischt mit Drogenmissbrauch. Hauptsache hart, Hauptsache brutal. Nein, so plump-brutal muss ich es nicht haben.

Sicher findet dieser Thriller begeisterte Leser. Für mich jedoch war er nichts, gar nichts.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Ein unnützes Kochbuch

Casa Zarrella
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Wenn mir schon das Konterfei eines Semi-Prominenten auf einem Kochbuch entgegenlächelt, erwacht in mir das Misstrauen. Im vorliegenden Buch werden sogar zwei Zugpferde vor den Verkaufskarren gespannt: ...


Wenn mir schon das Konterfei eines Semi-Prominenten auf einem Kochbuch entgegenlächelt, erwacht in mir das Misstrauen. Im vorliegenden Buch werden sogar zwei Zugpferde vor den Verkaufskarren gespannt: Frau Zarrella und Johann Lafer. Alles klar!

Leider wird versäumt, auf dem Cover oder als Untertitel oder sonstwie deutlich zu machen, dass es sich um vegetarische Rezepte handelt. Das ist schade, denn eigentlich wäre das ein wichtiges Merkmal für dieses Kochbuch. Allerdings frage ich mich dabei auch, wo da der versprochene brasilianische Einschlag, der ja wirklich sehr fleischlastig wäre, geblieben ist.

Johann Lafer’s Tipps sind mehr oder weniger trivial und bringen mir leider keine neuen Erkenntnisse. Zwiebeln soll man mit einem scharfen Messer schneiden. Und Aufräumen ist auch gut. Ein Wochenplan ist auch nicht schlecht. Und so geht es weiter mit trivialen „Hacks“, die seit Jahren in jeder beliebigen Frauenzeitschrift zu finden sind.

Doch weiter geht es zu den Rezepten. Tja, da lese ich dann, dass man eine gute Küchenmaschine benötigt, wenn man gefrorene Früchte mixen möchte. Soso…. Und Acai-Bohnen fürs Frühstück bekomme ich im Online-Handel. Toll. Als Maßeinheit eine Tasse benutzen. Gut, dass mir Frau Zarrella diesen Rat gibt. Und so geht es weiter und weiter. Triviale Anweisungen oder Tipps, die mich, je mehr ich davon lese, richtig gehend ärgern.
Ab und zu finde ich allerdings doch ein Rezept, das meine Aufmerksamkeit erregt. So zum Beispiel die gesunde Version einer Schoko-Nuss-Creme. Gerade für Kinder wirklich sinnvoll. Doch ansonsten sind die Rezepte Durchschnitt. Gemüsesticks in einen Dip tauchen? Kürbis-Möhren-Suppe? Oder gar eine Tomatensuppe? Chili sin carne? Ach ja, nicht zu vergessen, eine Tomatensauce. Wow! Dafür darf ich 26 € bezahlen. Frau Zarrella und Herrn Lafer freut’s.


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Veröffentlicht am 28.06.2022

Diese Lektüre ist nur etwas für tapfere Leser

Was im Verborgenen ruht
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Tapfer muss man sein, weil die Autorin es geschafft hat, auf 800 Seiten ähnliche Szenen, ähnliche Dialoge, ähnliche Klischees, ähnliche Themen zu wiederholen und zu wiederholen und zu wiederholen. Und ...


Tapfer muss man sein, weil die Autorin es geschafft hat, auf 800 Seiten ähnliche Szenen, ähnliche Dialoge, ähnliche Klischees, ähnliche Themen zu wiederholen und zu wiederholen und zu wiederholen. Und nur tapferen Lesern gelingt es, diesen seltsamen Wiederholungs-Wust von Anfang bis Ende zu lesen. Ich war so tapfer…

Die Inhaltsangabe wurde vielfach veröffentlicht, deshalb erspare ich mir die Wiedergabe mit eigenen Worten. Im Zentrum steht das Thema der Beschneidung, das tief im Bewusstsein der afrikanischen Kultur verankert ist und sogar heute noch im aufgeschlossenen London im Verborgenen praktiziert wird.

Die Diskussion rund um dieses Thema nimmt viel Raum im Roman ein neben Mord, brutaler häuslicher Gewalt und dem Zusammenprall von moderner privilegierter Lebensform und der Lebensvorstellung von ethnischen Minderheiten. So weit so gut. Doch was macht Elizabeth George daraus? Eine endlose Tirade, ohne wirklich in die Tiefe der Thematik einzutauchen. Ich habe stattdessen das Gefühl, im Auto, im Taxi, zu Fuß, mit der Metro durch halb London gefahren und gelaufen zu sein. Ich lernte zig Gegenden kennen, lernte zig Menschen verschiedenster ethnischer Herkunft kennen, habe zig verschiedene Gerichte und reichlich Junkfood gegessen, wurde schier erschlagen von all den angerissenen unterschiedlichen Lebensstationen, von den vielen, teils undurchsichtigen Verknüpfungen, deren einzige Basis die richtige Hautfarbe zu sein scheint. Detailverliebt taucht die Autorin immer und immer wieder in ähnliche Situationen und Dialoge ein und malt dabei immer wieder die gleichen Feindbilder. Klischeehaft werden Andersdenkende verbal oder real niedergeprügelt. Für keinen der Protagonisten konnte ich auch nur einen Funken der Sympathie entwickeln. Dazu waren sie viel zu blutleer und langweilig geschildert. Langeweile ist überhaupt das einzig treffliche Wort zu diesem Roman. 800 Seiten angefüllt mit zu viel Wiederholung und mit zu wenig Gehalt.

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