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Veröffentlicht am 04.07.2019

spannender, temporeicher Thriller

Todesschuss
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Da es sich um den vierten Band der Baltimore-Reihe handelt, halte ich es für sinnvoll, wenn man die vorherigen Bände kennt, um die Geschichte der Personen weiter verfolgen und ihre Beziehung zueinander ...

Da es sich um den vierten Band der Baltimore-Reihe handelt, halte ich es für sinnvoll, wenn man die vorherigen Bände kennt, um die Geschichte der Personen weiter verfolgen und ihre Beziehung zueinander besser verstehen zu können. Den Thrilleranteil an sich kann man sicher auch verstehen und genießen, wenn einem das Vorwissen fehlt. Da die Handlung der Charaktere jedoch sehr auf den Ereignissen aus Band drei aufbaut, entgeht einem die Steigerung der Geschehnisse in dem Fall.

Detective Stevie Mazzetti kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach dem aufreibenden, turbulenten Fall, der im dritten Band behandelt wurde und aus dem sie nicht ganz unbeschadet herausgegangen ist, ist es ihr kaum gelungen, ihre Kräfte wieder zu mobilisieren und zur inneren Ruhe zurück zu finden. Nun rückt sie selbst in den Fokus eines Wahnsinnigen, der alles daran setzt, um sie aus dem Weg zu räumen. Es ist nicht der erste Anschlag auf sie, so dass die Hintergründe schnell klar erscheinen, allerdings werden die Methoden immer brutaler und skrupelloser. Doch nicht immer ist das Offensichtliche auch die richtige Idee, denn die Vergangenheit der Polizistin spielt eine viel größere Rolle, als zunächst angenommen.

Wie bereits die ersten drei Teile der Baltimore-Reihe habe ich auch diese Geschichte als Hörbuch gehört. Ich mag die ausdrucksstarke, intensive Stimme von Sabina Godec, die die spannende Handlung fesselnd rüberbringt und die unterschiedlichen Atmosphären der Geschichte gut transportiert. Durch anschauliche Beschreibungen werden Schauplätze und Figuren lebendig und greifbar. Inzwischen kennt man viele von den Ermittlern gut und lernt sie auch in diesem Buch noch besser kennen. Da jedes Mal ein anderer Protagonist im Fokus steht, bekommt man einen guten Überblick über die wichtigsten Figuren. Besonders gut gefällt mir, dass man die Charaktere aus den anderen Bänden auch immer wieder mit dabei hat. so erfährt man, wie es ihnen ergangen ist und teilweise können sie im aktuellen Fall wieder unterstützend mitwirken.
Die Handlung ist sehr komplex, immer wieder werden neue Zusammenhänge und Verstrickungen aufgedeckt und Komponenten sichtbar, die man zunächst so nicht erwartet oder bedacht hatte. Durch die Perspektivwechsel ist die Geschichte dynamisch und die Spannung wird gleichzeitig erhöht. Man bekommt Einblicke in verschiedene Handlungsstränge, die parallel zueinander verlaufen und zunächst gar nicht unbedingt alle in Verbindung zu stehen scheinen. Stück für Stück fallen alle Puzzleteile an ihren Platz und ergeben ein stimmiges Gesamtbild.
Die Veränderungen in der Stimmlage, der Lautstärke und Betonung bringen sowohl den Ernst der Lage, als auch die wenigen ruhigeren, gefühlsbetonten Momente sehr gut rüber. Als Zuhörer ist man selbst mit angespannt, hofft, bangt und ist immer nah bei den Figuren. Auch wenn man durch die Wechsel in der Perspektive einige Dinge schon weiß, wird es nie langweilig und ich war durchweg gespannt, wie es weitergeht, wo die nächste Falle lauert, welche Gefahren noch verborgen sind und wann die richtigen Schlüsse gezogen werden können. Die Kombination aus packendem Kriminalfall und den privaten Entwicklungen hat mir sehr gut gefallen, da diese nie vom Geschehen ablenken und die Bedrohungen nie länger in den Hintergrund rücken. Die Charaktere sind sich bewusst, wie wenig Zeit ihnen für Ruhe und Erholung bleibt, was authentisch und zu dem Rest der Ereignisse passend ist.

Fazit
Ein fesselnder, spannender Thriller, der einen bis zum Schluss gefangen nimmt. Mich hat die ausdrucksstarke, wandlungsfähige Stimme von Sabina Godec wieder intensiv in die Geschichte gezogen, mich mit den Figuren bangen, hoffen und rätseln lassen. Komplexe Entwicklungen, Geheimnisse, Verstrickungen und Offenbarungen lassen es nie langweilig werden und geben sowohl die Ermittlern, als auch den Bösen immer wieder etwas zu tun.

Veröffentlicht am 04.07.2019

komplexer, spannender Thriller, interessante Charaktere

Todeskind
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Es ist der dritte Band der Baltimore-Reihe. Meine Rezension wird zwar keine direkten Spoiler enthalten, wenn man aber die anderen Bücher der Reihe noch lesen/hören möchte, bietet es sich an, in er Reihenfolge ...

Es ist der dritte Band der Baltimore-Reihe. Meine Rezension wird zwar keine direkten Spoiler enthalten, wenn man aber die anderen Bücher der Reihe noch lesen/hören möchte, bietet es sich an, in er Reihenfolge zu bleiben, besonders bei Band zwei und drei, da viele Figuren wieder eine Rolle spielen und ihre Geschichte teilweise weiter geht.

Daphne Montgomery hat einen harten Weg hinter sich und lange darum gekämpft, ihr Leben selbst organisieren und erfolgreich führen zu können. Jetzt hat sie ihren ersten eigenen Fall als Staatsanwältin und schlägt sich im Gericht gar nicht schlecht. Doch leider hat sie ihre Rechnung ohne die rachsüchtige Familie des Angeklagten gemacht. Kaum verlässt sie das Gerichtsgebäude, bricht das Chaos los. Und als wäre das alles noch nicht aufwühlend genug, ist auch noch ihr Sohn verschwunden. Viele Baustellen, zahlreiche Verstrickungen und Intrigen und mitten drin Daphne, FBI Agent Joseph Carter und einige andere Freunde und Ermittler.

Die behandelten Kriminalfälle in „Todeskleid“ und „Todeskind“ haben nichts miteinander zu tun. Man muss also die anderen Bände der Reihe nicht kennen, um die Handlung zu verstehen. Jedoch geht besonders von Band zwei zu drei die private Geschichte einiger Figuren weiter und da schadet es nicht, wenn man sie schon kennt und weiß, wie sie zueinander stehen bzw. was sie bereits durchgemacht haben. Die wichtigsten Fakten werden aber auch noch mal aufgegriffen, so dass man auch ohne Vorwissen gut in die Geschichte rein finden wird.
Es geht direkt spannend los, man wird mitten in die Handlung geworfen und recht schnell wird deutlich, wie verstrickt und komplex all die Dinge sind, die da ablaufen und nun mühsam von der Polizei wieder aufgedröselt werden muss.
Durch die Perspektivwechsel ergibt sich ein umfassendes Bild auf die vielschichte Geschichte und man kann an verschiedenen Schauplätzen anwesend sein, um die parallel und zunächst teilweise unabhängig voneinander laufenden stränge zu begleiten. Im Verlauf des Buches verbinden sich immer mehr Handlungsstränge miteinander, die Geschehnisse bedingen und beeinflussen sich, bis sich am Ende ein großes Ganzes ergibt. Als Leser bzw. in meinem Fall Hörer weiß man mehr, als die Charaktere im Buch, das mindert allerdings die Spannung überhaupt nicht. Man kann trotzdem mitfiebern und rätseln, an welcher Stelle die Cops auf die richtige Spur kommen, wie es nun wirklich zusammen hängt und aus welchen Ereignissen sich welche Konsequenzen ergeben haben. Man kennt zwar schon recht früh einige der Beteiligten, aber ihre Verknüpfungen zueinander werden zunächst nur angedeutet, so dass man auch noch nicht alles durchblicken kann.
Die Stimme von Sabina Godec ist ausdrucksstark und transportiert besonders die hektischen, aufwühlenden und gefährlichen Szenen sehr gut. Die Handlung wird richtig lebendig und man kann sich gut vorstellen, wie ängstlich und erschüttert die Figuren sind, wie groß die Hoffnungslosigkeit und gleichzeitig wie intensiv die Hoffnung auf eine Wendung ist und wie stark die Gefühle zwischen den Charakteren, die immer wieder zum Ausdruck kommen.
Veränderungen in der Tonlage und Sprechweise machen es leicht, die verschiedenen Figuren auseinander zu halten. Durch die Angaben von Ort und Zeit hat man die gesamte Zeit eine gute Orientierung, weiß an welcher Stelle man sich gerade befindet und wen man dort begleiten wird. Die verschiedenen Schauplätze und die Wechsel zwischen den Szenen, den Figuren und die unterschiedlichen Stände der Ermittlungserfolge machen die Handlung sehr spannend, temporeich und aufwühlend. Man möchte immer wieder zurück zu den Passagen, an denen weg geblendet wird, damit man erfährt, ob man an der Stelle weiter kommt, wie es den Opfern gerade geht und was als nächstes passiert.
Obwohl man schon einiges mehr weiß, als die Ermittler, gibt es immer wieder Überraschungen und Wendungen. Ermittlungen nehmen eine neue Richtung an, Puzzlestücke fallen an ihren Platz und Stück für Stück kommt man der Auflösung näher.
Die eingebundenen privaten Entwicklungen haben mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn diese nicht wirklich überraschend kamen. Durch die turbulente Geschichte rund rum bleibt ihnen kaum Zeit, sich auf diese Dinge zu konzentrieren, so dass es zwar immer irgendwie präsent ist, aber dem Kriminalfall nicht die Show stiehlt.
Fazit
Ein spannender, fesselnder Thriller, der auch beim Zuhören für Gänsehautmomente sorgt. Die ausdrucksstarke Stimme nimmt einen intensiv mit durch die Handlung und lässt die erschreckenden Machenschaften lebendig werden. Damit sehr schön verknüpft, sind die privaten Entwicklungen der zum Teil bekannten Figuren. Eine komplexe Geschichte mit vielen Intrigen, Geheimnissen und Verstrickungen, die von Beginn an temporeich gestaltet ist.

Veröffentlicht am 14.06.2019

leidenschaftlich, tolle Protagonisten

Park Avenue Prince
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Es handelt sich zwar um eine Reihe, man kann die Bücher jedoch unabhängig voneinander lesen. Einige Figuren tauchen wieder mit auf, mich hat es jedoch nicht gestört, erst den vierten Band gelesen zu haben, ...

Es handelt sich zwar um eine Reihe, man kann die Bücher jedoch unabhängig voneinander lesen. Einige Figuren tauchen wieder mit auf, mich hat es jedoch nicht gestört, erst den vierten Band gelesen zu haben, bevor ich den zweiten als Hörbuch gehört habe.

Sam Shaw hat zielstrebig und ausdauernd für seinen Erfolg gearbeitet. Er hatte nichts und kann sich nun leisten, wonach sein Herz sich sehnt. Doch aus persönlichem Besitz macht er sich gar nicht so viel. Seine teure, neu erworbene Wohnung ist leer und ein wenig trostlos. Auf Drängen seiner besten Freundin, möchte er das gern ändern und die Wände mit ein paar Gemälden schmücken – eine lohnende Anlage, die gleichzeitig etwas Leben in seine geräumigen Zimmer bringt. In der Galerie begegnet er Grace und schnell ist für Sam klar, die gutaussehende Frau interessiert ihn viel mehr, als die Kunstwerke, die es zu sehen gibt.

Diese Geschichte habe ich als Hörbuch genossen und habe mich von Anfang an sehr wohl und gut von den Sprechern mitgenommen gefühlt. Durch die zwei verschiedenen Sprecher sind die Perspektiven und Charaktere gut voneinander zu unterscheiden. Die Lesung ist ausdrucksstark und durch Anpassung von Stimmlage, Ausdruck und Lautstärke kommt die Atmosphäre der Geschichte gut rüber. Durch die zwei Perspektiven kann man die Protagonisten auch begleiten, wenn sie gerade nicht beisammen sind. So kann man auch die Personen kennenlernen, die für sie wichtig sind und mit denen sie viel zu tun haben. Dabei gibt es dann auch Berührungspunkte zu den Charakteren aus den anderen Büchern der Reihe. Mich persönlich hat es aber nicht gestört, ein paar der Namen aus dem vierten Band zu kennen, da ich die Bücher ja in der „falschen“ Reihenfolge gelesen/gehört habe. Da ich den Schreibstil der Autorin in „British Knigth“ sehr angenehm fand, denke ich, mir hätte „Park Avenue Prince“ auch gut gefallen, wenn ich es gelesen hätte. Sie Mischung aus Witz, Charme, Sarkasmus und den temperamentvollen Figuren war wirklich schön.

Neben den vielen Gesprächen, die Sam und Grace führen bekommt man auch einen intensiven Einblick in die oft sehr privaten, aufgewühlten Gedanken und Gefühle. Sam steht inzwischen mit beiden Beinen im Leben und weiß, was er will und was ihm nichts bedeutet, auch wenn es auf andere Menschen seltsam wirkt. Seine Vergangenheit hat ihn jedoch auch geprägt und er tut sich schwer damit, sich zu öffnen und wieder jemanden nah an sich heran zu lassen. Im Verlauf des Buches versteht man gut, woher das kommt und wieso einige Situationen ihn so aus der Bahn werfen. Umso schöner ist es, seine Entwicklung zu begleiten, an der Grace beteiligt ist.
Grace hatte es auch nicht immer ganz leicht in ihrem Leben, obwohl sie gut behütet und in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen ist. Ihr ist Eigenständigkeit sehr wichtig und sie möchte sich nicht auf dem Vermögen der Familie ausruhen. Ein schwieriger Weg, für den sie bereit ist zu kämpfen.

Die Protagonisten sind eine tolle Kombination. Immer wieder necken und provozieren sie sich, nähern sich an, machen erneut Rückzieher, zweifeln, hoffen, wagen sich vor, unsicher, was nun das richtige wäre. Dabei ist die Anziehung zwischen ihnen so sehr spürbar. Neben den Szenen, in denen die Kunst dominiert und den Augenblicken, in denen sich Sam und Grace auf der persönlichen Ebene näher kommen, gibt es auch immer wieder Passagen mit viel Leidenschaft und Erotik, die sich gut in die Gesamthandlung einbinden. Da man einige Abschnitte aus beiden Perspektiven erlebt, wird die Handlung noch lebendiger und man kann gleichzeitig in die Köpfe der Charaktere schauen, die sich ja gern mal zurück halten mit den Gefühlen, die sie empfinden, auch wenn sie sonst um Worte nicht verlegen sind.

Fazit
Eine wirklich schöne Liebesgeschichte mit tollen, facettenreichen Protagonisten, die als Kombination für Momente zum Schmunzeln sorgen. Es kommen aber auch nachdenklichere Themen zur Sprache, es dreht sich häufig um Kunst und auch die Leidenschaft, die zwischen Sam und Grace früh erwacht, spielt immer wieder eine Rolle. Die anderen Bände der Reihe werde ich bestimmt auch irgendwann noch hören/lesen.

Veröffentlicht am 03.06.2019

leidenschaftlich, liebevoll, erotisch

Irresistible - Ein Single-Daddy zum Verlieben
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Es handelt sich zwar um den zweiten Band, die Bücher sind aber unabhängig voneinander lesbar!

Ethan ist alleinerziehender Vater und hat mit seinen zwei Kids und seiner Ranch alle Hände voll zu tun. Alles ...

Es handelt sich zwar um den zweiten Band, die Bücher sind aber unabhängig voneinander lesbar!

Ethan ist alleinerziehender Vater und hat mit seinen zwei Kids und seiner Ranch alle Hände voll zu tun. Alles was er benötigt, ist ein wenig Unterstützung, um seiner Arbeit weiter nachgehen zu können, ohne dass seine Kinder darunter leiden. Doch die Suche nach einer Nanny gestaltet sich in der Abgeschiedenheit seines Wohnorts ziemlich schwierig. Als er über Bekannte an Tori gerät, ist er zwar zunächst nicht begeistert, doch eigentlich kommt ihre Hilfe wie gerufen und sie versteht sich sofort mit seinen Kleinen. Und nicht nur das, auch ihn lässt ihre Anwesenheit alles andere als kalt…

Der Schreibstil von Lex Martin ist sehr angenehm, flüssig und emotionsgeladen. Umso weiter man in der Geschichte voran kommt, umso leidenschaftlicher und gefühlvoller wird die Handlung. Die hochkochenden Emotionen sorgen dabei allerdings nicht nur für positive Stimmung. Immer wieder gibt es Reibereien, Missverständnisse, kleine Intrigen und Lügen, die die mühsam aufgebaute Vertrauensbasis ins Schwanken bringen. Zusätzlich kommen noch die persönlichen Vorgeschichten der Charaktere hinzu, die es nicht immer leicht macht, mit den Situationen zurecht zu kommen.
Durch die zwei Ich-Perspektiven ist man den Protagonisten sehr nah und erlebt ihre Geschichte intensiv mit. Man kann hinter die Mauern gucken, die sie erst nach und nach sinken lassen und erhält Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt, noch bevor sie mit jemandem darüber reden. Dadurch kann man einige Entwicklungen in der Geschichte zwar erahnen, das hat jedoch nichts von dem Zauber zwischen den Charakteren genommen. Sie sind ein bisschen wie Feuer und Wasser, sehr unterschiedlich, aber doch irgendwie miteinander verbunden. Sie ziehen sich an, brauchen sich irgendwie, sobald sie sich zu nah kommen, ergibt es aber auch eine ziemlich heiße, explosive Mischung.
Neben dem ganz alltäglichen Familienwahnsinn gibt es auch immer wieder sehr leidenschaftliche, erotische Momente, in denen die Protagonisten ihre Sorgen mal hinter sich lassen können. Manchmal ist es sehr turbulent, dann wird es wieder etwas ruhiger und sanfter, langweilig oder langatmig wird es jedoch nie. Ein paar kleine Aspekte der Handlung hätte ich persönlich nicht gebraucht, da das Drama rundrum schon groß genug war, aber das ist sicher Geschmackssache. Es ist auf jeden Fall schlüssig, wie es dazu kommt und auch, dass es dazu kommen kann, daher ist es keine richtige Kritik, sondern nur ein persönliches Empfinden.

Tori ist durch ihre schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit etwas vorbelastet und möchte sich auf nichts einlassen, was ihr wieder weh tun könnte. Wenn man liest, was sie erlebt hat, kann man das zwar verstehen, trotzdem hofft man für sie, dass sie wieder bereit sein kann, über ihre schlechten Erlebnisse hinweg zu kommen, um sich auf diese liebevolle Familie einzulassen. Sie ist sehr schlagfertig und die meiste Zeit tritt sie recht selbstbewusst auf, doch sie hat auch andere Seiten, die man immer wieder miterlebt, die sie zweifeln und zögern lassen. Besonders wenn man sie im Umgang mit ihrer Schwester und den Kindern erlebt, kann man sie eigentlich nur ins Herz schließen. Und auch wenn ihre Zweifel ihr manchmal im Weg stehen, so kann ich sie doch ziemlich gut nachvollziehen und sie machen Tori eben auch zu dem Menschen, der sie ist.
Ethan ist ein toller, aufopferungsvoller Vater, der alles für seine Kids tun würde. Dennoch versinkt er in Arbeit und den Schwierigkeiten der Trennung, die ihn nachhaltig beschäftigen. Seine manchmal etwas schroffe Art kann man ihm da irgendwie nicht übel nehmen, schließlich zeigt er auch immer wieder, dass er ganz anders kann. Er scheint nicht nur unglaublich attraktiv, sondern auch sehr leidenschaftlich zu sein.
Neben den Protagonisten gibt es noch einige andere Charaktere, die im Buch eine wichtige Rolle spielen. Viele von ihnen sind wirklich sympathisch, einige sind furchtbar- geben der Handlung jedoch noch mal einen anderen Schwung, sorgen für Probleme und Wendungen. Die Gesamtkonstellation ist auf jeden Fall stimmig, angefangene Handlungsstränge werden zu Ende geführt und es ergibt sich ein komplexes und vollständiges Gesamtbild.

Fazit
Eine romantische, leidenschaftliche, gefühlsintensive Geschichte, die einen auf eine Pferderanche führt und intensiv in das Leben von Ethan und seinen Kindern eintauchen lässt. Tori und Ethan sind tolle Protagonisten, die der Handlung mit ihren Neckereien und schlagfertigen Antworten immer wieder neuen Schwung geben. Es wird ziemlich turbulent und zeitweise fahren einige Charaktere die Krallen mächtig aus. Doch es gibt auch ruhigere, sanftere und sehr erotische Momente im Buch. Alles in allem eine wirklich tolle, abwechslungsreiche, intensive Liebesgeschichte.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 27.05.2019

spannender, turbulenter Dilogieabschluss

Jagdfieber
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Da es sich um den zweiten Band der Dilogie handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler enthalten. Da die Handlung direkt weiter geht und es keine großen Rückblenden gibt, sollte man „Nachtjäger“ kennen, ...

Da es sich um den zweiten Band der Dilogie handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler enthalten. Da die Handlung direkt weiter geht und es keine großen Rückblenden gibt, sollte man „Nachtjäger“ kennen, um der Geschichte folgen zu können.

Vincents Leben in der Einsamkeit hat ein ziemlich chaotisches Ende gefunden. Obwohl er erleichtert ist, mit seinem düsteren, zerstörerischen Erbe nicht allein zu sein, hat er sich seine Zukunft nicht so vorgestellt. All die Eindrücke, Pflichten und Regeln, die nun auf ihn einstürzen, drohen ihn zu erdrücken und scheitern zu lassen. Einzig sein Anker gibt ihm Kraft und Halt, doch auch das verläuft nicht ohne Komplikationen. Immer neue Hürden und Intrigen bringen seine Hoffnung, die Herausforderungen zu bestehen, gehörig ins Wanken. Und als hätte Vincent allein nicht schon genug Probleme mit seiner dunklen Seite und seinen Gefühlen, droht der Gemeinschaft um ihn herum auch noch ein gnadenloser Kampf mit den Feinden.

Da die Dilogie als Gesamtgeschichte angelegt ist, sollte man die Bände möglichst zeitnah nacheinander lesen. Das wird es auf jeden Fall einfacher machen bei der Vielzahl an Charakteren den Überblick zu behalten und die Zusammenhänge zwischen ihnen noch in Erinnerung zu haben. Auf große Rückblenden zum vorherigen Verlauf der Geschichte wird verzichtet, nur hin und wieder blitzen Erinnerungen auf, die zeigen, was die Figuren erlebt haben. Ohne Vorwissen aus dem ersten Band könnte es da schwierig werden, all den Handlungssträngen zu folgen.
Die Geschichte setzt sich aus unterschiedlichen, komplexen Strängen zusammen, die sich alle auf eine gewisse Weise beeinflussen und nach und nach miteinander verbinden. Durch die Perspektivwechsel wird die Handlung dynamisch und vielseitig. Man erlebt die einzelnen Handlungsstränge mit unterschiedlichen Figuren und hat dadurch einen umfangreichen Blick auf all die Entwicklungen. Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso intensiver wird die Geschichte- sowohl auf der emotionalen, als auch auf der düsteren Ebene.
Der klare, direkte Schreibstil unterstützt die aufgewühlte Atmosphäre der Dilogie. Hochkochende Gefühle, unerfüllte Hoffnungen, ungeahnte Chancen, Provokationen, Intrigen und Verrat prägen die turbulente, immer temporeicher werdende Geschichte. Das Leid und der Frust der Charaktere werden greifbar, die Spannung und Anspannung steigt, umso weiter sich die Fronten verhärten und die Schwierigkeiten häufen.
Das Buch ist wirklich keine leichte Kost, hat aber trotz all der Dunkelheit und dem Verderben eine schöne Tiefe und beleuchtet die persönlichen Entwicklungen der Figuren zwischen all den Grausamkeiten. Es wird immer wieder heftig und blutig, wenn die Biester die Oberhand haben. Aber es gibt auch schöne, gefühlvolle, leidenschaftliche Szenen, die im ziemlichen Kontrast zu den raus brechenden Monstern stehen.
Besonders nah erlebt man die Entwicklungen rund um Nina und Vincent. Begierde, Verlangen, Angst, ungezügelte Leidenschaft und der Wunsch einander zu erobern begleiten die Protagonisten lange Zeit. Ihr Weg ist sehr steinig und wird immer wieder durch die Rahmenhandlung beeinflusst.
Ein Aspekt, der mir an Swantje Berndts Büchern besonders gefällt, ist die Rolle der Nebenfiguren. Viele von ihnen bekommen einen festen und wichtigen Platz in der Geschichte, können eingreifen, hilfreich, schädlich oder einfach nur sie selbst sein, mit all ihren Ecken und Kanten. Auch wenn der Fokus auf einer bestimmten Charakterkonstellation liegt, werden die Nebenfiguren nie ganz außer Acht gelassen. Für den Fortgang der Handlung ist ihr Auftauchen und Eingreifen von Bedeutung. So erweitert sich der Personenkreis stets und es wird wahrlich nie langweilig. Und auch wenn nicht alle ihr Glück finden, werden die Charaktere nicht einfach in der Luft hängen gelassen. Am Ende der Dilogie sind die angefangenen Stränge soweit bearbeitet, dass man sie als für diese Geschichte abgeschlossen betrachten kann. Auch wenn keine Fortsetzung geplant ist, gäbe es ein paar Türchen, die man wieder öffnen und eine neue Handlung daraus bauen könnte- ich würde mich darüber freuen, falls das irgendwann passieren sollte.

Fazit
Eine komplexe, düstere Dilogie, die durch ihre facettenreichen, sehr individuellen Figuren und ihr faszinierendes Erbe punkten kann. Die Entwicklungen sind geprägt von Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit und Verrat, immer wieder blitzen aber auch positive Gefühle, Vertrauen und neuer Mut auf und bringen die Figuren immer wieder an den Rand ihrer Kräfte. Obwohl ich „Das Biest in ihm“ 2012 gelesen hatte, konnte ich die überarbeitete, ausgebaute Version jetzt noch einmal völlig neu erleben und genießen.