Profilbild von holdesschaf

holdesschaf

Lesejury Star
offline

holdesschaf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit holdesschaf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2023

Witzige Hotelgeister-Geschichte

Pernille und die Geisterschwestern (1). Gut gespukt ist halb ermittelt
0

Pernille und ihr Vater sind die Inhaber des Hotel Mirabell und tun ihr Bestes für die wenigen Gäste, die kommen. Und gerade in diesem Hotel sollen die beiden Geisterschwesteren Röschen und Lila ihre Ausbildung ...

Pernille und ihr Vater sind die Inhaber des Hotel Mirabell und tun ihr Bestes für die wenigen Gäste, die kommen. Und gerade in diesem Hotel sollen die beiden Geisterschwesteren Röschen und Lila ihre Ausbildung zu wertvollen Hotelgeistern fortführen, nachdem sie an ihrer letzten Wirkungsstätte nur Chaos anrichteten. Doch dummerweise werden sie schon bald von Pernille entdeckt. Die beiden helfen ihr, neue Gäste für das Hotel anzulocken. Das klappt wunderbar, doch dann verschwindet der Hund einer Gastfamilie und die drei machen sich gemeinsam an die Ermittlung.

Uns hat vor allem erstmal das tolle und sehr farbenfrohe Cover angesprochen. Es wirkte witzig auf uns und wir haben schon mit jede Menge Spaß und Chaos gerechnet. Die Charaktere werden dann auch in kurzen Szenen eingeführt. Pernille, als sie einen Gast beim Diebstahl von Hoteleigentum erwischt und die Geisterschwestern, als sie von ihrer Ausbilderin in das neue Hotel gebracht werden. Dass die drei aufeinandertreffen war natürlich klar. Röschen und Lila sind nicht gerade die nützlichsten Hotelgeister und machen eigentlich, was sie wollen. Doch sie vermissen ihr vorheriges Luxus-Hotel. Trotzdem lassen sie Pernille nicht hängen. Ein bisschen fehlt uns die Entstehung einer Freundschaft zwischen den Dreien, es ist eher eine Zweckgemeinschaft. So richtig wollte kein Gefühl für die Mädchen aufkommen.

Geheimnisvoll wird es, als der Hund verschwindet und sie nur vereint dessen Verschwinden aufklären können. Dabei spielt auch der Zufall etwas mit. Der Text selbst ist für Kinder gut zu verstehen und von der Fülle her doch schon recht ordentlich. Sehr gut geübte Erstleser, aber vor allem Kinder ab Klasse 3 und 4 dürften die Geschichte problemlos schaffen. Die Schrift ist noch recht groß, auch wenn es nicht die typische Erstleser-Fibelschrift ist. Die Kapitel haben dafür eine recht angenehme Länge für Kinder und zwischendurch gibt es immer wieder Rätsel und Fragen zum Mitdenken, so dass die Leser*innen bei der Aufklärung helfen können. Richtig toll sind die vielen, bunten und magischen Illustrationen, die die Kinder beim Lesen und Verstehen des Textes sehr gut unterstützen und sie motivieren können. Insgesamt ein kunterbunter Lesespaß, der mit etwas mehr Gefühl für die Protagonistinnen noch Luft nach oben hätte. Der Titel ist übrigens bei Antolin gelistet und Band 2 erscheint demnächst. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2023

Erleichtert jedem den Einstieg in vegane Ernährung

Vegan Gladiators
0

Zwei starke Männer, die für vegane Ernährung werben, können mitunter sehr überzeugend sein. Nicht nur auf dem witzigen Titelbild kämpfen die beiden Gladiatoren für diese Ernährungsweise, auch im Einleitungstext, ...

Zwei starke Männer, die für vegane Ernährung werben, können mitunter sehr überzeugend sein. Nicht nur auf dem witzigen Titelbild kämpfen die beiden Gladiatoren für diese Ernährungsweise, auch im Einleitungstext, der mit vielen Anekdoten, Begründungen und Fotos gespickt ist, sind der bekannte Schauspieler Ralf Moeller und Kochgenie Timo Franke sehr überzeugend. Doch bin ich der Meinung, dass die wenigsten, die zu einem solchen Kochbuch greifen und dieses kaufen, noch auch 50 Seiten motiviert werden müssen, die vegane Ernährung zu testen. Ein paarmal musste ich allerdings doch schmunzeln, weil die beiden einfach sympatisch sind. Mich hat vor allem interessiert, ob das Buch hält, was es verspricht, nämlich "Lieblingsrezepte für jeden Tag" anzubieten. Nach einigem Test-Kochen und -Schlemmen kann ich sagen, dass dieser Untertitel durchaus gerechtfertigt ist.

Die Inhaltsübersicht ist kurz und schmerzlos, es gibt ein Kapitel für morgens, "mittach"s und abends und zusätzlich Snacks und süße Sünden. Die Aufmachung des Rezeptteils überzeugt. Alle Rezepte sind übersichtlich dargestellt, verständlich und bieten neben der üblichen Zutatenliste und der Zubereitungsanleitung noch Angaben zur Zubereitungszeit, zur Personenzahl, Nährwertangaben und der preislichen Lage des Gerichts. Vor allem letztere Angabe findet man in Kochbüchern selten, obwohl sie doch gerade heute sehr praktisch ist, um zu hohe Kosten beim Kochen zu vermeiden. Auch angegeben ist, wenn bestimmte Lebensmittel im Rezept nicht enthalten sind, z. B. Soja, Gluten, raffinierter Zucker usw. Zu jedem Rezept gibt es ein wunderbares Food-Foto in saftigen Farben, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Leider haben meine Ergebnisse nicht immer so farbenfroh ausgesehen (z.B. der Linsen-Kohl-Eintopf). Geschmacklich gab es bei allen getesteten Gerichten nichts zu meckern, allenfalls musste ich mal nachwürzen. Was meiner Meinung nach etwas dürftig geraten ist, sind die Portionsgrößen. Das wundert mich angesichts der beiden Kochgrößen doch etwas.

Auch wenn ich statt der langen Einleitung lieber ein paar Rezepte mehr gehabt hätte, muss man es den Vegan Gladiators lassen, dass sie mit ihrem Buch wirklich den Einstieg in die vegane Ernährung erleichtern. Ich habe weder Fleisch noch Tierprodukte vermisst. Zudem waren die Rezepte für uns als berufstätige Eltern ohne großen zeitlichen Aufwand und stundenlanges Zutaten-Suchen im Supermarkt realisierbar. Uns hat es auch nicht gestört, dass die ein oder andere Dose mit z.B. stückigen Tomaten Anwendung findet. Auch Süßkartoffel kommt häufiger in den Rezepten vor, ebenso wie Proteinpulver. Vor allem letzeres mag ich nicht. Trotzdem gibt es noch genug Rezepte zum Ausprobieren. Empfehlen kann ich die köstliche Pasta mit Spinat-Erdnusssoße. Megalecker. Insgesamt bekommt das Buch von mir 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2022

Spannungsroman über ein Geheimnis in der Vergangenheit

Der Sturm
0

Kieran kehrt nach Jahren mit seiner Freundin Mia und seiner 3 Monate alten Tochter Audrey in seinen Heimatort auf Tasmanien zurück. Dieser liegt direkt an der See und ist vor allem im Sommer bei Touristen ...

Kieran kehrt nach Jahren mit seiner Freundin Mia und seiner 3 Monate alten Tochter Audrey in seinen Heimatort auf Tasmanien zurück. Dieser liegt direkt an der See und ist vor allem im Sommer bei Touristen beliebt. Kieran möchte seiner Mutter und seinem dementen Vater beim Umzug helfen. Er trifft sowohl seine besten Freunde Ash und Shaun wieder, als auch auch Liv und deren Mitbewohnerin Bronte. Doch nicht jeder ist erfreut, Kieran wieder im Ort zu sehen. Vor allem Liam macht ihn für den Tod seines Vaters und Kierans Bruder Finn verantwortlich. Vor 12 Jahren bei einem Sturm passierten schreckliche Dinge, die Kieran bis heute zu vergessen versucht. Im Sturm verschwand auch ein Mädchen, dessen Verbleib bis heute ein Rätsel ist. Als eine junge Frau zu Tode kommt und alles wieder aufgewirbelt iwird, muss Kieran sich wohl oder übel seiner Vergangenheit stellen.

Ich dachte bei der Inhaltsbeschreibung an einen typischen, atemlosen Thriller mit Cold Case Elementen, in dem ein alter Fall ans Licht kommt oder ein Mörder gejagt wird. Doch Jane Harper schlägt hier etwas vorsichtigere und auch leisere Töne an. Sie zeichnet ein ausgefeiltes Bild der Personen und ihren Beziehungen zueinander - damals und heute. Die Vielzahl an Beteiligten dürfte auf einige Hörer dann auch erstmal etwas verwirrend sein, da man nirgendwo nachlesen kann, wenn man sich einzelne Personen nicht gemerkt hat. Hier ist eine eigene Liste keine schlechte Idee. Es dauert auch recht lange, bis alle Charaktere eingeführt sind. Doch immer ist da eine sehr hintergründige Spannung, die sich aber noch nicht greifen lässt, auch nach dem neuerlichen Mord nicht. Es dauert lange, bis erste Details zum 12 Jahre zurückliegenden Sturm preisgegeben werden.

Die Charaktere selbst finde ich recht gut beschrieben. Man weiß nicht so recht, wem man hier vertrauen kann. Ist die überbordende Art von Ash nur gespielt, was hat der demente Vater mit der Sache zu tun und ist der junge Liam wirklich verdächtig? Im Kopf habe ich dauernd versucht, die Möglichkeiten auszuloten und dem Geheimnis von vor 12 Jahren auf die Spur zu kommen. Das hat auch für mich den Reiz der Geschichte ausgemacht, denn ein typischer Thriller mit geschilderten Ermittlungen und spannenden Verfolgungsjagden ist dieses Hörbuch definitiv nicht. Und auch die Auflösung kommt nicht mit Pauken und Trompeten, d.h. mit aufgemöbeltem Showdown daher. Sie lässt mich aber sehr nachdenklich und fassungslos zurück.

Der Hörbuchsprecher hat es nicht leicht, aus diesem Porträt eines Ortes und seiner Bewohner eine spannungsgeladene Hörbucheinspielung zu machen. Dafür gibt es einfach zu wenige hitzige Dialoge, zu wenig Bewegung oder Action. Da die Stimme und der Vortrag auch eher ruhig sind, entsteht teilweise der Eindruck von Langatmigkeit. Da ich aber meist eh die Geschwindigkeit beim Abspielen immer erhöhe, fiel dies für mich nicht ganz so ins Gewicht. Man braucht dennoch etwas Konzentration beim Hören. Also eher perfekt zu hören im Auto oder bei Tätigkeiten, die für den Kopf wenig anstrengend sind. Nicht so gut fand ich die Stimme des Sprechers bei den weiblichen Charakteren. Diese wirkten durch die verstellten Stimmen auf mich etwas naiv, aber ich denke, das ist Geschmackssache.

Insgesamt habe ich das Hörbuch gern gehört, auch wenn es sich etwas gezogen hat. Dafür war die rätselhafte Atmosphäre in dem von Wellen umtosten Küstenort sehr dicht beschrieben. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Adventsthriller für Rätselfans

Escape Room. Das Hotel der tausend Augen
0

Tommy nimmt an der Fernsehshow "Hotel Extreme" teil, um eine Chance auf 10 Millionen Euro Preisgeld zu haben. Das Geld könnte er, genau wie die anderen Teilnehmer gut gebrauchen. Gedreht wird in einem ...

Tommy nimmt an der Fernsehshow "Hotel Extreme" teil, um eine Chance auf 10 Millionen Euro Preisgeld zu haben. Das Geld könnte er, genau wie die anderen Teilnehmer gut gebrauchen. Gedreht wird in einem verlassenen und abgelegenen alten Hotel in den verschneiten Bergen. 24 Tage lang sollen sie gefilmt werden, wie sie Rätsel lösen, Essen erspielen und miteinander auskommen. Es gibt keinen Kontakt zur Außenwelt. Doch dann finden sie im Schnee die Leiche eines Kandidaten und Tommy erhält geheimnisvolle Botschaften. Was steckt dahinter?

Einen Rätseladventskalender für die Kinder hatte ich schon mal, dieser war mein erster für Erwachsene. Die Story hat mir hier echt gut gefallen, sämtliche Kandidaten brauchen Geld, jedem ist alles zuzutrauen und Protagonist Tommy muss zusätzlich zu den Rätseln für die Verpflegung noch geheimnisvolle Botschaften entschlüsseln, ohne zu wissen, wer dahinter steckt. Die Spannung steigt, nachdem ein Kandidat das Zeitliche segnet und ein weiterer spurlos verschwindet.

Das Setting in einem verlassenen, teils baufälligen Berghotel hat mir gut gefallen. Es bietet vielfältige Möglichkeiten und Räume für Rätsel und Geheimnisse. Zunächst erhält man als Leser eine kurze Anleitung, wie der Adventskalender funktioniert. Zu jeder Frage gibt es drei Auswahlmöglichkeiten. Die Lösung des Rätsels deutet immer auf die richtige hin. Durch einen Bildausschnitt wird man auf die nächste Seite, die aufgeschnitten werden darf, weitergeleitet. So kommt man Tag für Tag der Auflösung des Falles näher. Größtenteils handelt es sich in diesem Band um Buchstaben- und Zahlenrätsel, seltener muss etwas im Bild gesucht werden. Teilweise hilft es, wenn man einen Stift zur Hand hat. Man muss aber nichts ausfüllen. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel variiert mir etwas stark. Ein paar waren für mich nicht wirklich anspruchsvoll und gleich gelöst. Für andere brauchte ich länger, um auf die Lösung zu kommen. Ein oder zwei waren richtig harte Nüsse.

Insgesamt ergibt sich aber eine gute Mischung aus Story und Rätseln, die einem die Tage bis Weihnachten versüßt. Eine perfekte Alternative zum Schoko-Adventskalender. 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.11.2022

Echte Probleme und fantastische Spielwelt

Lina Knut. Schülerin, Gamerin, Weltenretterin
0

Lina Knut bestreitet gerade die erste Woche in der 5. Klasse zusammen mit ihrer besten Freundin Mia. Die beiden sind unzertrennlich. Ein paar Stunden in der Woche taucht Lina jedoch in die virtuelle Fantasiewelt ...

Lina Knut bestreitet gerade die erste Woche in der 5. Klasse zusammen mit ihrer besten Freundin Mia. Die beiden sind unzertrennlich. Ein paar Stunden in der Woche taucht Lina jedoch in die virtuelle Fantasiewelt von Onitrea ein, wo sie als LinaFuriosa Aarona zockt und mit ihrer kleine Community aus Let's Playern herumdaddelt. Als die Entwickler von Aarona Lina zum spielen der Beta-Version eines Ad-ons einladen, ist sie Feuer und Flamme. Doch wie soll sie ihre Mama davon überzeugen, jeden Tag spielen zu dürfen? Warum ist Mia plötzlich sauer auf sie? Wer ist der geheimnisvolle Busfahrer, der nie Kommentare schreibt? Und wird LinaFuriosa die fantastische Welt von Onitrea retten können?

Das Cover ist sehr modern gestaltet und passt sehr gut zu einem modernen Comic-Roman. Beim ersten Durchblättern fällt schon auf, dass die Comic-Elemente im Inneren sich eigentlich auf einige Illustrationen am Textrand beschränken. Richtige Comicstrips gibt es nicht. Der Text überwiegt auf den schwarz auf weiß gedruckten Seiten, in denen es um Linas analoges Leben in der realen Welt geht. Hier überwiegen Themen wie Familie, Freundschaft und Schule, vor allem die Probleme von Lina, wenn sie vor der Klasse sprechen soll. Hier erzählt Lina wie in einem Tagebuch, was sie beschäftigt.

Auf den schwarzen Seiten taucht Lina in die Spielewelt von Aarona ein. Man erfährt die Handlung des Spieles und welche Rätsel und Kämpfe Lina dort bestehen muss. Zudem wird in Sprechblasen der Chat mit ihrer Community lesbar, die ihr beim Spielen zusieht und sie unterstützt, vor allem als es gilt, das Ad-on innerhalb einer Woche durchzuspielen. Sehr gut hat uns gefallen, dass Lina hier ebenfalls Freunde hat, die ihr am Ende sogar zu einer Weiterentwicklung verhelfen, nicht nur im Spiel. So ist es toll zu lesen, wie sich reale und virtuelle Welt verbinden.

Ein bisschen zu streng war uns Linas Mutter, die mit PC-Spielen nichts anfangen kann und sie somit für Quatsch hält. Hier hätte es uns besser gefallen, wenn sie das Spiel wenigstens mal ausprobiert hätte, bevor sie mit dem erhobenen Zeigefinger wegen zu langer Spielzeiten mahnt. Denn eine Kommunikation mit Kindern über Medien funktioniert nur, wenn auch die Eltern wissen, worüber sie urteilen. Dafür hat Linas Papa umso mehr Verständnis. Das Spiel an sich war gut beschrieben, allerdings war das Gameplay doch etwas zäh und die Rätsel nicht so fesselnd, wie erhofft.

Insgesamt gefällt uns aber die Botschaft am Ende des Buches, die zeigt, dass niemand perfekt ist, aber jeder einzigartig und dass Freundschaft einfach wichtig ist. Daher gibt es 4 Sterne für Linas erstes Abenteuer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere