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Veröffentlicht am 13.06.2023

Wenn das Idol in Flammen steht

Idol in Flammen
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Kennt ihr das, wenn euer „Idol in Flammen“ steht? Ein brandaktuelles Thema, da kam der Roman von Rin Usami gerade wie gerufen. In der Vergangenheit standen schon zahlreiche Idole und Stars im Pranger und ...

Kennt ihr das, wenn euer „Idol in Flammen“ steht? Ein brandaktuelles Thema, da kam der Roman von Rin Usami gerade wie gerufen. In der Vergangenheit standen schon zahlreiche Idole und Stars im Pranger und mussten sich für Dinge verantworten, die sie getan oder auch nur angeblich getan haben. Viele Menschen stürzen sich auf solche Schlagzeilen und Themen, wie wir es aktuell auch wieder beobachten können. Deshalb freute ich mich auf das Buch, in welchem ein Idol sich auch für seine Taten verantworten muss und wie seine Fans damit umgehen.

Akari ist von ihrem Idol Masaki gerade zu besessen. Wenn man sie fragt, dreht sich ihr ganzes Leben nur um diesen Star. Sie hat sein Leben in ihres integriert und es total verinnerlicht. Für sie gibt es nur noch Masaki und seine Musik. Masaki ist Mitglied einer Idol Band, die durch sein Verhalten einem Fan gegenüber negativ in die Schlagzeilen gerutscht ist. Angeblich soll Akaris großes Idol einen Fan geschlagen haben. Wie Fangemeinde reagiert zum Teil entsetzt über diese Handlung und wendet sich von ihm ab. Ein anderer Teil jedoch ist empört darüber, dass solche Unterstellungen gemacht werden und halten ihrem Star die Treue. So auch Akari. Für sie rückt der Skandal in den Hintergrund, sie fokussiert sich weiter auf Masaki. Und dieser Fokus, den sie auf den jungen Mann legt, den sie schon sein halbes Leben lang verfolgt, wird zu einer Obsession. Akari scheint völlig den Sinn für die Realität zu verlieren, weil sie diesem einen Menschen nacheifert. Sie wird schlechter in der Schule, verliert den Bezug zu Mitschülern und Freunden und auch den zu ihrer Familie. Doch das scheint alles egal, solange sie Masaki hat. Aber was passiert, wenn dem nicht mehr so ist? Wenn ihr Idol in Flammen aufgeht und einfach nicht mehr existiert?

Wie oben bereits erwähnt, könnte dieses Buch zu keinem Zeitpunkt besser passen, als jetzt gerade. Was ein Skandal rund um einen berühmten Star alles ausmacht, erfahren wir in den Sozialen Medien aktuell tagtäglich. Das Interesse an solch einem Skandal ist immer groß und das wird auch im Buch gut rübergebracht. Man merkt, wie nahe den Fans von Masaki dieses Thema geht und dazu zählt Akari natürlich auch. Ich vermute, dass es vielen der Fans wie Akari gehen wird und sie kein Einzelfall in diesem Beispiel ist. Jeder Mensch geht anders mit seinem Idol oder dem Lieblingsstar um. Bei manchen wird es allerdings regelrecht krankhaft, wie wir hier schön sehen können. Akari nimmt fast nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teil und hat nur noch ihr Idol im Kopf. So verliert sie den Bezug zur Realität und igelt sich immer mehr in sich selbst und ihre Obsession zu Masaki ein. Ich finde es sehr erschreckend, dass es oft so weit kommt und dass das Fan Sein solche Ausmaße annehmen kann. Leider wird mir im Buch hier aber zu wenig in die Tiefe gegangen. Klar, man merkt Akari an, wie sehr sie sich dadurch verändert, aber das ist meiner Meinung nach nur an der Oberfläche gekratzt. Auch die Gruppe aus verschiedenen Idolen, zu welcher Masaki gehört, wird hier nur angerissen und es wird nicht weiter auf sie eingegangen. Da hätten mich die einzelnen Mitglieder schon sehr interessiert. Auch wenn das Verhalten derer schon nachvollziehbar ist. Sie halten sich bedeckt, so wie es die Stars im echten Leben auch teilweise tun. Trotzdem war mir die Geschichte alles in allem zu oberflächlich gehalten. Mehr Tiefe hätte hier gutgetan, noch mehr Gefühl, vor allem die Gefühle von Akari, hätten mehr Leben in die Geschichte gebracht. An sich finde ich diese Art von Story sehr spannend. Die Umsetzung hier hat mir aber leider nicht so gut gefallen. Für zwischendurch waren die knapp 130 Seiten aber eine gute Abwechslung und man kann einfach mal in die Geschichte reinlesen.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Geschichte mit vielen Längen

Morgen, morgen und wieder morgen
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„Morgen, morgen und wieder morgen“. Der Titel sagt an sich nicht viel aus und man weiß zu Beginn absolut nicht, worum es in diesem Roman von Gabrielle Zevin gehen soll. Das Cover bringt insofern Aufschluss, ...

„Morgen, morgen und wieder morgen“. Der Titel sagt an sich nicht viel aus und man weiß zu Beginn absolut nicht, worum es in diesem Roman von Gabrielle Zevin gehen soll. Das Cover bringt insofern Aufschluss, da man hier direkt erkennt, dass es um die 90er Jahre und die dort hervorgekommenen Videospiele geht. Das war zumindest mein erster Gedanke, als ich es sah. Und so war es dann schließlich auch. Bei „Morgen, morgen und wieder morgen“ handelt es sich um einen Roman, der in den frühen 90er Jahren der USA spielt und in welchem es um die Entwicklung von Videogames geht.

Sam und Sadie könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem freunden sie sich eines Tages im Krankenhaus an, als Sadie dort ihre krebskranke Schwester besucht und Sam dort selbst Patient nach einem schweren Unfall ist. Sie spielen zusammen Videospiele; die große Leidenschaft beider Kinder. Wie es bei Kindern so üblich ist, entsteht schnell eine tiefe Freundschaft, die leider nicht so lange andauert, wie sich das beide gewünscht hätten. Jahre später treffen sie sich in einer U-Bahnstation wieder und beschließen ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Dieses Mal dann auch für länger und in Verbindung mit einer geschäftlichen Beziehung. Denn die beiden wollen an ihre Liebe zu Videospielen anknüpfen und beschließen zusammen neue Spiele zu entwickeln. Beide haben sich in der Zwischenzeit auch beruflich in diese Richtung entwickelt und studieren Programmieren an der Uni. Schnell wird klar, dass Sams und Sadies unkomplizierte Freundschaft von damals so nicht existieren kann. Eine tiefe und sehr seltsame Verbindung ist jedoch weiterhin da. Meist sind Videospiele mit dem ganzen Programmieren drum herum wesentlich einfacher für sie, als über die echten Gefühle zu sprechen. Werden Sam und Sadie ihren Gefühlen auf den Grund gehen? Wie werden sich ihre Spiele auf dem Weltmarkt entwickeln und werden sie damit glücklich werden?

Zu Beginn fand ich den Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, kam dann aber doch ganz gut hinein. Auch, dass man am Anfang so mitten ins Geschehen geworfen wurde und der Schauplatz dazu waren mir etwas suspekt. Man landet direkt in einer Geschichte rund um tiefe Freundschaft, Herzschmerz und Verlust. Aber auch die Nostalgie der frühen 90er ist hier deutlich zu spüren und das liebe ich! Ich bin selbst ein Kind der 90er und habe früher auch eine Menge Videospiele gespielt. An die „alten Spiele“ von damals, kommen heute nicht mehr viele ran. Dass Sam und Sadie nun Videospiele entwickeln wollen, ist eine sehr originelle Idee und kam für mich auch in noch keinem Roman, den ich vorher gelesen habe, vor. Im Laufe der Geschichte kommt es zu vielen Höhen und Tiefen. Oft hatte ich das Gefühl, dass einige Passagen in die Länge gezogen wurden. So richtig Spannung kam auch erst im letzten Drittel auf, wo es zu einem unschönen Vorfall kommt, der aber mächtig Spannung und Emotionen reinbringt. Sams und Sadies Beziehung ist auch eher schwierig zu betrachten. Beide Protagonisten sind extreme Sturköpfe und oft herrscht Neid und Missgunst. Sie sind sich beide ihrer Gefühle oft nicht klar und verrennen sich in Konflikten. Das machte sie für mich auch eher unsympathisch. Der einzige, der mir im Laufe des Buches sympathisch wurde, war Marx, Sams Mitbewohner und Mitgründer der Videogame-Firma von Sam und Sadie. Ansonsten blieben mir die Charaktere eher fern. Oft wurde es durch den Wechsel in den Zeiten auch schwierig nachzuvollziehen, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Dies geschah ohne große Vorwarnung und endete dann auch wieder plötzlich. Schön fand ich allerdings, dass auch zwischen den Welten hin und hergewechselt wurde. Man befand sich einmal in der realen Welt und dann auch mal in der fiktiven, von Sam und Sadie erbauten Welt. Die Videospiele haben dieses Buch auch für mich ausgemacht und es zu etwas Besonderem gemacht. Da mir die Charaktere leider eher unsympathisch waren und das Buch auch seine Längen hatte, vergebe ich hier 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Gute Story, Umsetzung hätte besser sein können

Vor uns die Dämmerung
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„Vor uns die Dämmerung“, der Roman von B. Celeste verrät erst einmal mit seinem Titel und dem unfassbar hübschen Cover nicht viel über den Inhalt und die Thematik des Buches. Liest man sich dann aber den ...

„Vor uns die Dämmerung“, der Roman von B. Celeste verrät erst einmal mit seinem Titel und dem unfassbar hübschen Cover nicht viel über den Inhalt und die Thematik des Buches. Liest man sich dann aber den Klappentext durch, wird man schnell hellhörig und bekommt Lust in diese wirklich herzzerreisende Geschichte einzutauchen. Denn hier werden Themen wie Verlust einer geliebten Person, eine lebensbedrohliche Krankheit und die Liebe zwischen Teenagern behandelt. Also genau die Mischung, die einen guten Roman für mich persönlich ausmacht.

Emery ist noch sehr jung als ihre Zwillingsschwerster Logan an Lupus stirbt. Mit ihr starb damals auch ein großer Teil von Emery selbst und auch die Liebe ihrer Eltern ist durch den Tod der Schwester fast vollständig erloschen. Ihre Mutter sieht in Emery nur noch Logan und lässt sie dies auch deutlich spüren. So bleibt Em keine andere Wahl, als doch zu ihrem Vater zu ziehen, welcher in der Vergangenheit auch nicht wirklich etwas mit ihr zu tun haben wollte. Emerys Leben ändert sich dort jedoch total, denn das Leben in einer Patchworkfamilie ist alles andere als einfach. Vor allem nicht dann, wenn man einen neuen Bruder wie Kaiden bekommt. Kaiden ist ungefähr in Ems Alter und macht ihr das Leben nicht gerade leicht. In der Schule ist er derjenige, mit dem sich niemand anlegt und auf dessen Wort alle hören. Zu Hause ist er jedoch der verschlossene, mürrische Junge, der nicht hinter seine Fassade blicken lässt. Nach und nach kommt Emery allerdings dahinter und Kaiden so ein ganzes Stück näher. Denn auch er musste in der Vergangenheit mit viel Schmerz und Trauer umgehen. Em hilft ihm mit ihren Erfahrungen auf ihre Weise, hält aber zurück, dass sie ihm in der Zukunft vielleicht noch weiteren Schmerz bringen wird. Denn auch Emery ist krank und hat, wie ihre Zwillingsschwester auch, Lupus. Wird Emery ein Leben mit dieser Krankheit führen können? Wird Kaiden ganz aus seinem Schneckenhaus herauskommen und sich seiner Familie öffnen?

Die Geschichte um eine tödliche Krankheit ist für mich immer schlimm und sehr emotional. Da bleibt eigentlich nie ein Auge trocken und ich verdrücke oft ein paar Tränchen. Die Stimmung ist hier schon zu Beginn des Buches sehr bedrückend und man weiß eigentlich sofort, dass ein Happy End sehr unwahrscheinlich werden wird. Die Tatsache, dass Emery schwer krank ist, ihre Mutter den Tod der Schwester nicht richtig überwinden konnte und auch, dass ihr Vater sie eigentlich nicht mehr wollte, macht die Geschichte so tragisch für mich. Denn dieses junge Mädchen möchte doch nur ein normales Teenagerleben führen. Geschrieben ist das Buch aus der Sich von Emery, weshalb man ihr und ihren Gefühlen hierbei auch sehr nahekommt. Sie ist mir auch am sympathischsten von allen Protagonisten. An alle anderen, außer vielleicht Kaidens Mutter, komme ich nicht wirklich heran. Da kommt kaum Sympathie auf und auch die Erklärungen, wieso die einzelnen Familienmitglieder damals so handelten, wie sie eben handelten, bringt mir keine Befriedigung. Generell finde ich, dass die Story an sich etwas platt ist. Vielleicht ist es bei mir einfach nur daran, dass ich vor nur wenigen Wochen ein Buch gelesen habe, welches fast eins zu eins dieselbe Thematik hat und mir wesentlich mehr Gefühle entlocken konnte. In dieser Geschichte hier wurden oft Dinge eingebracht, denen man eine deutlich höhere Bedeutung hätte beimessen können. So wäre die Geschichte etwas runder geworden und hätte mir mehr Emotionen bescheren können. Zum Ende hin ging leider auch alles sehr schnell und ich hatte gar keine Zeit mehr mich so wirklich darauf vorzubereiten. Was ich allerdings sehr gelungen fand, sind die Emotionen Emerys. Dadurch, dass man aus ihrer Sicht liest, bekommt man ungefiltert mit, wie sie sich fühlt und wie stark sie eigentlich ist. Obwohl sie eine tödliche Krankheit in sich trägt, hat sie sich selbst noch nicht aufgegeben und blickt auch dem Tod nicht mit Angst und Schrecken entgegen. Schön ist auch, und das könnte jetzt ein kleiner Spoiler sein, als bitte nicht weiterlesen, falls ihr nichts über den Lauf der Geschichte wissen wollt, dass Emery mit sich, ihrer Familie und den Gefühlen aller nachher im Einklang ist. Ein Trost, wenn man bedenkt, wie schwierig ihr bisheriges Leben aussah. Die Story an sich fand ich gut, leider war sie für mich nicht zu 100 % perfekt umgesetzt. Da ich eben den direkten Vergleich habe, weiß ich, dass es auch anders gehen kann.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Etwas langatmig, aber Gefühlschaos pur!

Du bist mein Lieblingsgefühl
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„Du bist mein Lieblingsgefühl“ von Kyra Groh handelt von einer scheinbar unmöglichen Liebe zwischen zwei Menschen, die sich durch Zufallen an einem Ort getroffen haben, an welchem man meist keine unverheirateten ...

„Du bist mein Lieblingsgefühl“ von Kyra Groh handelt von einer scheinbar unmöglichen Liebe zwischen zwei Menschen, die sich durch Zufallen an einem Ort getroffen haben, an welchem man meist keine unverheirateten Menschen oder Menschen die im Begriff sind zu heiraten, trifft: In einem Brautmodengeschäft. Doch genau dort lernen die Hauptprotagonisten Nela und Max sich kennen und es funkt sofort. Bei dem Roman „Du bist mein Lieblingsgefühl“ ist der Name Programm, Gefühle sind hier nämlich einige im Spiel. Sind es aber auch die richtigen Gefühle oder sind es verbotene Gefühle?

Nela und Max trifft es wie der Blitz. Als beide aus verschiedenen Gründen in einem Brautmodengeschäft aufeinander treffen trifft Armors Pfeil sofort ins Schwarze und zwar bei beiden. Sie fühlen sich beide jeweils von dem anderen angezogen und können ihre Gefühle nur schwer voreinander verbergen. Denn es gibt ein großes Problem: Nela steht im Hochzeitskleid im Laden und auch Max scheint seiner vermeintlichen Verlobten gerade in eine Korsage zu helfen. Da Kommunikation manchmal schwierig ist, klären sich diese beiden Tatsachen auch nicht auf, als Max mit seiner IT-Firma über Nelas Plattenladen einzieht. Sie gehen beide weiterhin noch davon aus, dass der jeweils andere bereits in festen Händen ist jegliche Annäherungsversuche zwecklos sind. Dabei haben sie aber die Rechnung ohne ihre Gefühle gemacht, denn die fahren wortwörtlich Achterbahn. Nela und Max tragen beide dieses Gefühl in sich, dass DIES der Partner fürs Leben sein könnte. Zuerst müssen sie aber ihre erste Begegnung klären, um ihren Gefühlen freie Bahn zu geben. Aber auch wenn das geklärt sein sollte, verbergen sowohl Nela, als auch Max tiefe Zweifel in sich, welche einer Beziehung im Weg stehen könnten. Max Vergangenheit birgt ein dunkles Familiengeheimnis und auch Nela hat in den letzten Jahren schwer mit ihren ehemaligen Beziehungen zu kämpfen. Werden die beiden es schaffen sich ihre Gefühle zu gestehen? Wird aus ihren das Paar fürs Leben? Und klärt Max Nela über seine Familie auf, sowie Nela Max über ihre Ängste in Beziehungen?

Ich muss sagen, dass mich das Cover und auch der Titel hier direkt angesprochen haben. Das Cover ist schön bunt gehalten und wenn es schon im Titel um Gefühle geht, dann kann sich hierhinter ja nur ein romantischer Liebesroman verstecken, oder? Ja, oder. Denn die meiste Zeit des Romans haben wir zwar die volle Breitseite von Nelas und Max‘ Gefühlschaos bekommen, ABER bis die richtigen Gefühle zum Vorschein kamen, war das Buch auch schon fast ausgelesen. Versteht mich nicht falsch, aber Nela und Max sind ständig um sich herumgeeiert und haben beide den Mund nicht aufbekommen, was ihre Gefühle zueinander angeht. Zu Anfang war das natürlich noch sehr unterhaltsam und da habe ich auch immer mitgefiebert und mir gedacht „JETZT, jetzt finden sie es bestimmt endlich raus“. Leider war dem nicht so und es dauerte doch echt lange, bis sich der Beziehungsstatus der beiden klärte. An Gefühl mangelte es hier jedoch, wie oben bereits gesagt, nicht. Man bekommt in jedem Kapitel völlig ungefiltert einmal Nelas Gedanken und auch Max‘ Gedanken mitgeteilt. Denn die Kapitel sind abwechselnd aus Nelas und aus Max‘ Sicht geschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so bekam man eine gute Einsicht in den jeweils anderen und wusste immer, wie dieser zu den Reaktionen und Handlungen des anderen steht. Auch wie das Buch geschrieben ist finde ich echt nicht schlecht. Ich mag die vielen Metaphern und finde, dass das Buch stellenweise auch super witzig ist. Zumindest ich konnte über manche Gedanken von Nela und Max doch sehr schmunzeln. In dieser Hinsicht hat mir das Buch viel Spaß bereitet. Die ein oder andere Überraschung hielt es in Bezug auf die Protagonisten auch bereit. Das hat Spannung und Abwechslung reingebracht. Auch wenn ich sagen muss, dass ich Nelas Gedankengang Richtung Ende nicht mehr sooo gut nachvollziehen konnte, hat man das Buch doch zu einem stimmigen Schluss gebracht. Gerne hätte ich jetzt aber noch ein paar Details über Nelas und Max‘ Zukunft erfahren. Da bliebt man leider ein wenig im Dunkeln.

Für mich war der Roman unterhaltsam, auch wenn er sich meiner Meinung nach etwas in die Länge gezogen hat. Ich mochte die Sprache sehr und fand manche Vergleiche super witzig. Gefühle sind auf jeden Fall direkt zu Anfang da und ziehen sich auch durchs komplette Buch und das in all ihren Facetten. Wer ein wenig Witz und Humor in solchen Liebesromanen mag, ist hier an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Zu viel Handlung, zu wenig Love Story

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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In dem Roman „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ von Mhairi McFarlane geht es um die Hochzeitsfotografin Harriet, die bisher in ihrem Leben nicht viel Glück mit den Männern hatte. Sie kommt gleich zu ...

In dem Roman „Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ von Mhairi McFarlane geht es um die Hochzeitsfotografin Harriet, die bisher in ihrem Leben nicht viel Glück mit den Männern hatte. Sie kommt gleich zu Beginn des Buches aus einer weiteren, eher unglücklichen Beziehung und steht mit Anfang Dreißig wieder als Single da. Und auch wenn ihr Job das so mit sich bringt, würde sie selbst nie heiraten wollen.

Harriet hatte eigentlich alles, was man sich mit Anfang Dreißig so wünscht. Sie ist mit einem gutaussehenden, reichen Mann zusammen, der sie sogar heiraten möchte und ihr vor seiner Familie einen Antrag macht. Nur leider passt dieses Detail nicht in Harriets Konzept des Lebens, denn sie möchte auf gar keinen Fall heiraten und merkt nach diesem Antrag auch, dass ihr Freund Jon einfach nicht der Richtige für sie ist. Kurzerhand zieht sie aus der schönen, großen Villa aus und wird Untermieterin bei einem ebenfalls Anfang Dreißiger, Cal Clarke. Was die beiden nicht wissen ist, dass sich ihre Leben schon einmal gekreuzt haben… Aber nicht nur der neue Vermieter wird zum „Problem“, nein, auch ihr Ex Jon lässt nicht locker und will einfach nicht aus ihrem Leben verschwinden. Und als wenn das nicht alles schon genug wäre, taucht eine weitere, unliebsame Figur aus Harriets Vergangenheit auf. In Harriets Leben ist also so einiges los und mit dem ganzen Chaos zurechtzukommen ist nicht leicht. Wird sie trotzdem noch ihr großes Glück finden und sich so richtig verlieben? Wird ihr ihre Vergangenheit mit all den traumatischen Ereignissen zum Verhängnis?

Das Cover und der Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht. Optisch ist alles sehr schön gestaltet und man erwartet (so zumindest mein Empfinden) eine romantische Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen aber hoffentlich einem Happy End. Was man allerdings bekommt ist alles andere als romantisch und liebenswert. Leider konnte das Buch nicht so wirklich überzeugen, da einfach ZU VIEL passiert ist. In dieser Geschichte gab es gleich mehrere Handlungsstränge, die nicht zueinander gepasst haben und mehr Verwirrung stifteten als alles andere.

HIER FOLGT EIN SPOILER!: Da gab es zum einen den Teil mit Jon, Harriets Freund, der sie unbedingt heiraten möchte und auch dann nicht von ihr loskommt, als sie ausgezogen ist und die Geschichte für sich bereits beendet hat. Jon lässt nicht locker und macht sich doch schon sehr zum Affen. Auch die Affäre, die er später hat, passt für mich nicht ins Bild und erscheint mir eher so, als hätte man versucht einen Twist in die ganze Story zu bringen. Leider eher missglückt. Dann gibt es den zweiten Teil mit Cal, Harriets neuem Vermieter, mit dessen Geschichte sie schon einmal in Berührung gekommen ist. Es gibt hier kein langes Hin und Her zwischen den beiden, obwohl man merkt, dass von beiden Seiten etwas entstehen könnte. Die Geschichte mit Cal hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Man hätte sie mehr zum Thema machen sollen, DANN wäre eine schöne Love Story draus geworden! Teil drei behandelt das Thema rund um Harriets Vergangenheit mit ihrem fruchtbaren Ex Scott. Hier werden auch ernstere Dinge thematisiert und das finde ich an sich nicht schlecht. Leider war dieser dritte Teil dann doch etwas viel des Guten und machte Harriets Leben zu einer kompletten Katastrophe.

SPOILER ENDE: Insgesamt ist mir in dem Buch zu viel passiert. Es gab zu viele Handlungsstränge und zu wenig von dem, was ich eigentlich erwartet hatte. Die große Love Story blieb leider aus. Am Ende versuchte man da noch etwas Liebe reinzubekommen, was aber dann eher erzwungen wirkte. Schön fand ich in dem Buch allerdings die Botschaft, dass man sich nicht immer alles gefallen lassen darf. Und dass man sich von anderen Menschen nicht kleiner machen darf, als man ist. Aus toxischen und gefährlichen Beziehungen auszubrechen ist nicht leicht, aber hier wurde es geschafft. Hätte man hier weniger Handlung und dann mehr Augenmerk auf diese wenige Handlung gelegt, hätte mir das Buch sicher besser gefallen. Es war mir einfach zu viel los.

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