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Veröffentlicht am 16.07.2023

Super schön zu lesen

Plötzlich Gutsherrin
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In diesem Buch erzählt Gutsherrin und Autorin Elisabeth Neufeld-Picciani davon, wie sie und ihr Mann das alte Gutshaus in Volzrade gefunden haben, restauriert haben und wie schließlich ein ein Haus daraus ...

In diesem Buch erzählt Gutsherrin und Autorin Elisabeth Neufeld-Picciani davon, wie sie und ihr Mann das alte Gutshaus in Volzrade gefunden haben, restauriert haben und wie schließlich ein ein Haus daraus wurde, in das man einkehren kann.

Dieses Buch hat mich einfach absolut geerdet. Zu sehen, wie jemand nach seiner Aufgabe im Leben sucht, diese findet und mit vollem Herzblut ausführt, hat sich wirklich so schön angefühlt. Ich habe gespannt den Fund des Gutshauses verfolgt und all die schönen und bösen Überraschungen, die sich dahinter verborgen haben. Die Autorin hat starke (visuelle) Visionen, während ihr Mann eher der rationale Part ist, was wunderbar zusammen gepasst hat. Die beiden sind ein eingespieltes Team, was bei einem solchen Mammut-Projekt wirklich von Vorteil ist. Neben Erzählungen zu den Bauarbeiten und Zielen, gab es auch historische Hintergrundinformationen zu dem Gutshaus sowie Einblicke in die Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde. Das Gutshaus ist nicht nur ein privates Anliegen von den beiden Besitzer*innen, sondern verbindet auch die Menschen im Dorf sowie die Familien des Paars. Ganz viele Personen haben dazu beigetragen, dass das Gutshaus zu dem geworden ist, was es heute ist und tun es immer noch. Es ist besonders, wie das Gutshaus Menschen vereint und allgemein wie viel Gutes mit dem Erhalt des Gutshauses bewirkt werden konnte.
Teilweise hat sich der Inhalt bzw. bestimmte Aussagen vermehrt wiederholt und es gab ein paar Längen zwischendurch, aber davon habe ich gerne abgesehen, denn es geht ja um die Geschichte und Elisabeth Neufeld-Picciani ist hauptsächlich Gutsherrin und keine Autorin.

Ein wirklich schönes Buch, um einfach mal zu entschleunigen und jemanden dabei zu begleiten, seiner Lebensaufgabe nachzukommen.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Gelungene Fortsetzung

Let's be bold
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Um nicht zu Spoilern, fasse ich mich kurz: Band zwei beginnt da, wo Band eins aufhört. Während wir die Charaktere und ihre Hintergründe in Band eins ausführlich kennengelernt haben, begleiten wir sie nun ...

Um nicht zu Spoilern, fasse ich mich kurz: Band zwei beginnt da, wo Band eins aufhört. Während wir die Charaktere und ihre Hintergründe in Band eins ausführlich kennengelernt haben, begleiten wir sie nun dabei, richtig Fuß in New York zu fassen - sowohl privat als auch beruflich. Bereits im ersten Band wurden einige Probleme angerissen, diese werden hier vertieft und wir begleiten die Freundesgruppe auf ihrem weiteren Weg.

Nachdem der erste Band ein absolutes Highlight von mir war, habe ich mich natürlich umso mehr auf den zweiten gefreut. Die Arbeit rund um die Agentur wurde hier etwas zurückgestellt, auch wenn es natürlich immer noch Einblicke gab. Der Fokus lag vielmehr auf der persönlichen Entwicklung der Charaktere sowie auf der Bewältigung ihrer psychischen Probleme. Obwohl jeweils die Sicht aller vier Protagonist*innen dargestellt wurde, wurden jegliche Probleme mit der nötigen Tiefe behandelt. Besonders gefallen hat mir dabei, dass die Themen realistisch und ausführlich waren, ich persönlich aber nicht schon in x Bücher davon gelesen hatte. Die Hektik, das Arbeitsleben, die vielen Möglichkeiten und die Menschen sowie die damit verbundene Atmosphäre in New York hat mir wieder total zugesagt und wurde sehr passend eingefangen.
Etwas gestört hat mich zu Beginn Taylor und sein Fokus auf ein bestimmtes Thema, was mir mit der Zeit auf die Nerven ging. Dies ist jedoch nur eine persönliche Präferenz. Außerdem konnte mich das Buch im allgemeinen nicht ganz so mitreißen wie Band 2, da es einfach viel tiefgründiger war und man gemerkt hat, dass die anfängliche Euphorie etwas nachgelassen hat, jeder in der Realität angekommen ist und sich nun eine Basis aufbaut. Dieses Buch war auch sehr gelungen - jedoch einfach auf eine andere Art und Weise.
Zum Ende hin hat jeder sein persönliches, soweit zu diesem Zeitpunkt mögliches, Happy End bekommen. Das war einerseits schön, denn Happy Ends sind natürlich immer willkommen, andererseits waren mir die Konflikte zu schnell aufgelöst und das Ende kam mir teils etwas erzwungen vor. Das kann aber auch daran liegen, dass die Autorinnen sich die Option auf einen weiteren Band offen halten wollten und das Ende dementsprechend formuliert haben, sodass man möglicherweise daran anknüpfen kann, es aber nicht müsste.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Besonderes Setting und gute Unterhaltung

A History of Us − Vom ersten Moment an
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Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich aufgrund des Settings, welches sehr außergewöhnlich ist und für eine tolle Atmosphäre gesorgt hat. Die Sprache und die Gesellschaft wurde an die damalige Zeit angepasst ...

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich aufgrund des Settings, welches sehr außergewöhnlich ist und für eine tolle Atmosphäre gesorgt hat. Die Sprache und die Gesellschaft wurde an die damalige Zeit angepasst und haben mich sehr gut unterhalten. Besonders die Szenen zwischen Simon und Emily haben dazu gepasst, denn auf dem Festival kommen die beiden sich immer näher, im echten Leben scheint vor allem jedoch Simon eine andere Persönlichkeit zu haben…
Emily ist zu Beginn eher verschlossen und versucht noch, ihren Platz zu finden, nachdem sie schwer enttäuscht wurde. Nach und nach findet sie in der Kleinstadt Anschluss, Freunde und verliebt sich, während sie einen unvergesslichen Sommer auf dem Festival erlebt. So ganz lassen sie ihre schlechten Erfahrungen jedoch nicht los - genau wie Simon, der sehr an dem Tod seines Bruders leidet und gewissermaßen versucht, dessen Leben weiterzuführen. Emily gibt ihm dabei den Schubs in die richtige Richtung und zu einem eigenbestimmten Leben, auch wenn er dies zunächst abwehrt.

Der erste Band hat mir total zugesagt und ich würde die Reihe eigentlich gerne weiterverfolgen - ich fürchte aber, durch meine lange Wunschliste an aktuellen Titeln wird es erstmal nicht dazu kommen. Dennoch werde ich die Reihe auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Adoption und ihre Folgen

Mika im echten Leben
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Mika wurde vor 16 Jahren sehr früh, ungewollt und auf unschöne Weise schwanger und hat daher beschlossen, ihr Kind Penny zur Adoption freizugeben. Lediglich einmal im Jahr bekommt sie einen Brief, geschrieben ...

Mika wurde vor 16 Jahren sehr früh, ungewollt und auf unschöne Weise schwanger und hat daher beschlossen, ihr Kind Penny zur Adoption freizugeben. Lediglich einmal im Jahr bekommt sie einen Brief, geschrieben von den Adoptiv-Eltern, in dem die wichtigsten Entwicklungen ihrer Tochter festgehalten sind. Natürlich vermisst Mika ihre Tochter immer, doch mit der Zeit hat sie gelernt, damit zu leben. Zumindest bis sich Penny plötzlich bei ihr meldet und sie kennenlernen will. Um ihr zu diesem Zeitpunkt recht armseliges und chaotisches Leben nicht offenlegen zu müssen und besser vor ihrem Kind dazustehen, erfindet Mika kurzerhand ein paar alternative Wahrheiten über sich und ihre Umstände. Als Penny sie jedoch besuchen kommen möchte, stellt es sie vor ein große Herausforderung, den Schein zu wahren.

Was eine grandiose und berührende Idee, denn in dem Thema Adoption steckte so viel Potenzial! Und tatsächlich fand ich die innere Zerrissenheit und die Sorgen, Gefühle, Wünsche und Gedanken von Mika sehr gut dargestellt. Ansonsten hat mir ihr Verhalten leider so einige Rätsel aufgeworfen: Mika, und besonders ihre Denkmuster und Glaubenssätze sind sehr geprägt von ihrer gefühlskalten Mutter, die immer nur nach Perfektion gestrebt hat und für die Mika nie genug sein konnte. Als sie jedoch die Chance bekommt, es bei ihrer eigenen Tochter besser zumachen, verstrickt sie sich bewusst in einem Meer voller Lügen, was ich sehr schade fand. Natürlich muss das ganze auffliegen und Penny ist sehr geschockt, allerdings gar nicht so sehr, wie ich es erwartet hätte. Für das, was Mika angerichtet hat, ist sie sogar noch echt gut davongekommen. Erst danach, circa bei der Hälfte des Buches, nimmt die Geschichte endlich an Fahrt auf. Bis dahin musste ich mich teils ziemlich quälen weiterzulesen - leider. Danach hat mir das Buch jedoch umso mehr zugesagt und ich habe es fast in einem Rutsch beendet. Es war so schön mitanzusehen, wie Mika und Penny sich näher kommen, die jeweils andere richtig kennenzulernen und einen Platz im Leben der anderen zu finden. Nicht zu vergessen natürlich die Struggles, die es in einer Mutter-Tochter-Beziehung gibt und die vielen Selbstzweifel, die Mika plagen. Dazu gab es noch eine Liebesgeschichte, für die ich zwar nicht Spoilern möchte, aber so viel kann ich sagen: die Dialoge zwischen Mika und dem Mann waren sehr amüsant. Es sind vor allem zu Beginn die Fetzen geflogen und trotzdem spürt man das Kribbeln zwischen den Zeilen. Die Auflösung zum Ende hin hätte ich mir jedoch etwas anders gewünscht.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Queere Internatsgeschichte

Wie Wellen im Sturm
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Louise freut sich wahnsinnig: nachdem ein unschönes Ereignis ihre Schulzeit in den letzten Jahren überschattet hat, bekommt sie nun Dank eines Stipendiums die Möglichkeit, an einem Internat am Meer zu ...

Louise freut sich wahnsinnig: nachdem ein unschönes Ereignis ihre Schulzeit in den letzten Jahren überschattet hat, bekommt sie nun Dank eines Stipendiums die Möglichkeit, an einem Internat am Meer zu studieren. Dort gibt es nicht nur bestimmte Kurse, die Louises Traum Autorin zu werden, näher kommen lassen, sondern auch eine weibliche Fußballmannschaft, in die sie aufgenommen wird. Wäre da nicht nur Lous abweisende Zimmernachbarin, aus der sie einfach nicht schlau wird und dann scheinbar auch noch Gefühlt entwickelt…

Was mir direkt zugesagt hat, war das Internat-Setting und die Fußballmannschaft als queerer Safe-Place. Die Fußball-Thematik konnte mich voll für sich begeistern, obwohl ich sonst nicht viel mit diesem Sport am Hut habe. Die Menschen am Internat waren eine sehr offene und liebevolle Truppe voller Diversität. Fast war es teils zu harmonisch und fast unrealistisch, aber in Hinblick auf die anderen Punkte, mit denen Lou zu kämpfen hat, war es schön, dass die Menschen keins ihrer Probleme dargestellt haben. Was mir gefehlt hat, war der Alltag aus dem Internat, von dem man leider kaum etwas erfahren hat. Außerhalb von dem Freundeskreis von Louise hat man auch nur ein bis zwei andere Personen kennengelernt, sodass man das Gefühl hatte, außer der Fußballmannschaft gäbe es keine anderen Schüler*innen auf dem Internat. Lou selbst wird als lebensfrohe, aber oftmals eher unischere Person dargestellt, die sehr sensibel ist. Umso schöner ist es, sie auf ihrem Weg zu sich selbst zu begleiten, inklusive aller Zweifel und Unsicherheiten. Mika war für mich zunächst recht undurchschaubar, was im Nachhinein hinsichtlich ihrer Familiengeschichte aber Sinn gemacht hat. Die Lovestory zwischen den beiden war sehr cute, wobei mir der Übergang von Haters to lovers bzw Strangers to lovers doch etwas schnell ging - hier hätte ich mir noch ein paar Seiten gewünscht.
Während das Buch einerseits sehr offen und ehrlich ist, zb bzgl Selbstbefriedigung, wird diese Realität an anderer Stelle zerstört, zb zieht sich Lou gleich 2 Platzwunden am Kopf zu, wobei sie bei der einen relativ willkürlich vom Fensterbrett fällt, was unnötiges Drama erzeugt.
Leider sind mir einige Logikfehler aufgefallen, einige Lücken und zu gewollte Zufälle, die den Lesespaß dann doch eingeschränkt haben. Kleine Fehler passieren immer und sind menschlich, hier haben sie sich aber einfach gehäuft. Wie auch in anderen Büchern, die ich schon von der Autorin gelesen habe, hat teilweise einfach eine intensive Recherche gefehlt.

Ein tolles queeres Jugendbuch mit Meer-Setting, das einige Schwächen hatte, mir dennoch aber gut gefallen hat. Es ist ein Buch von der Sorte, von denen es noch viel mehr geben sollte: damit queere Jugendliche sich gesehen und verstanden fühlen!

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