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Veröffentlicht am 01.06.2022

Erschreckende Wahrheit

Unsichtbare Frauen
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Schon mal davon gehört, dass
- Sicherheitsgurte im Auto auf den Standardmann angepasst sind und Frauen somit ein höheres Risiko haben, bei Unfällen verletzt zu werden?
- Frauen oft andere Symptome bei ...

Schon mal davon gehört, dass
- Sicherheitsgurte im Auto auf den Standardmann angepasst sind und Frauen somit ein höheres Risiko haben, bei Unfällen verletzt zu werden?
- Frauen oft andere Symptome bei Krankheiten haben als Männer und so viele Krankheiten nicht oder zu spät erkannt werden?
- Frauen im Büro oft frieren, weil die Raumtemperatur auf den Standarmann angepasst ist, nicht aber auf die Standardfrau?
- Frauen in bestimmten Ländern oft lange nicht auf Toilette gehen, weil die sanitäre Einrichtung zu weit entfernt ist und sie sich vor einem Übergriff fürchten?

Um diese und einige weitere Themen geht es in diesem Buch. Es wird aufgezeigt, wie sich die Wissenschaft oft/ fast immer an Männern, bzw dem Standardmann orientiert. Entweder werden Frauen ganz ignoriert, spezifische Daten werden erst gar nicht erhoben oder sie werden zwar erhoben, aber nicht berücksichtigt. Klingt unfair, weil etwa die Hälfte der Weltbevölkerung weiblich ist? Ist es auch!
Ich habe das Buch über einen längeren Zeitraum immer wieder zur Hand genommen und gelesen. Es war für mich kein Buch um Abends im Bett zu entspannen, sondern um meinen Blickwinkel und mein Bewusstsein zu stärken für Dinge, die falsch laufen. Das Buch besteht aus extrem vielen Fakten und ist deshalb eher nicht geeignet, es in einem Rutsch wegzulesen, sondern immer wieder mal dazu zu greifen.
Ich fand es unglaublich interessant, Augen öffnend, spannend, aber auch wütend machend, zu lesen, wie Frauen oft ignoriert und benachteiligt werden. An den meisten Dingen kann man so leider nichts ändern, aber mein Bewusstsein wurde sehr geschärft und allein dafür hat es sich gelohnt.

Es war ein super recherchiertes Buch mit lauter interessanten und erschreckenden Fakten, das mich um einiges schlauer gemacht hat. Definitiv eine Empfehlung zum Thema Feminismus.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Tolles Buch zum Thema Selbstfindung in toller Atmosphäre

Das Glück riecht nach Sommer
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Dieser Roman handelt von Ina, die endlich ihren Traum wahr werden lassen will und nach Hamburg geht. Doch leider läuft es dort nicht ganz so gut, denn sie findet keine Wohnung und auch der Bewerbungsprozess ...

Dieser Roman handelt von Ina, die endlich ihren Traum wahr werden lassen will und nach Hamburg geht. Doch leider läuft es dort nicht ganz so gut, denn sie findet keine Wohnung und auch der Bewerbungsprozess ihres vermeintlichen Traumjobs dauert ewig. Als wäre das nicht schon genug, begegnet sie noch Tim, ihrem Schwarm aus früheren Tagen, Sebastian, einem Nachbarn aus Jugendjahren und versucht zwischen all diesem Problem auch noch sich Selbst zu finden.

Meike Werkmeister ist eine meiner liebsten Autorinnen, weshalb ich mich extrem doll auf dieses Buch gefreut habe. Was soll ich sagen - ich wurde nicht enttäuscht.
Die Autorin kann auf ganz wundervolle Weise die Umgebung, Personen und Situationen beschreiben. Da ihre Romane am Meer oder wie hier, in einer meiner Lieblingsstädte Hamburg spielen, sind ihre Bücher ein kleiner Urlaub für den Kopf. Ich konnte mir die Parzellen und all die Schauplätze in Hamburg durch die tollen Beschreibungen bildlich vorstellen und habe die Beschreibungen wirklich aufgesogen.
Lediglich entspannen kann man im Urlaub ja aber bekanntlich nicht, und so war es auch hier. Zum einen geht es um das Thema Leukämie und DKMS, welche unglaublich wichtig sind und ich finde es toll, dass es hier angesprochen wird, da noch viel mehr Menschen dafür sensibilisiert werden sollten.
Außerdem - und darum ging es meiner Meinung nach hauptsächlich - liegt der Fokus auf der Selbstfinung von Ina. Eigentlich war inas leben geordnet, sie hatte einen Freund und das Leben ist vor sich hin geplätschert. Doch gewisse Umstände bringen Ina zu einem Neuanfang. Schon immer wollte sie nach Hamburg, nochmal auf ihrem Jugendschwarm treffen und einen bestimmten Job anfangen. Doch manchmal kommt alles anders: in Hamburg eine Wohnung finden - fast unmöglich. Der Jugenschwarm - mittlerweile verheiratet, doch die Sache ist kompliziert.
Während Ina ihr bisheriges Leben aufgeben muss und dann anfängt, ihre Träume umzusetzen, fällt sie so einige Male auf die Schnauze. Zum Glück ist sie aber nicht alleine, denn sie hat eine ganz wunderbare Freundin, Filiz. Auch die Mitbewohner von Filiz, die mir zunächst etwas merkwürdig vorkamen, entpuppen sich zu wahren Schätzen. Besonders gerne mochte ich auch die Großeltern des Mädchens mit Leukämie. Beide sind auf ihre eigene Art sehr fürsorglich und liebevoll.
Mit wem ich leider ein kleines Sympathieproblem hatte, waren Sebastian und Tim. Beide hatten ihre guten Seiten, keine Frage, aber so ganz konnte der Funke bei mir nicht überspringen.

Die Entwicklung von Ina mochte ich sehr gerne. Es erinnert daran, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte, auch wenn es schwierig wird. Dass es nie zu spät für einen Neustart ist. Dass alles irgendwann gut wird - auf die eine oder die andere Weise.

Es war wieder ein wunderbarer Roman von Meike Werkmeister, den ich super gerne gelesen habe. Dennoch konnte er mich nicht ganz so einnehmen, wie ihre anderen Bücher. Das ist aber meckern auf ziemlich hohem Niveau!

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Lovestory mit Chaos in der Influencerwelt

Worlds Collide
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Das Buch handelt von der erfolgreichen Beauty-Youtuberin Fiona, die es endlich geschafft hat und so richtig durchstartet. Zumindest war sie erfolgreich, bis der YouTube Demian aufdeckt, dass sie unfreiwillig ...

Das Buch handelt von der erfolgreichen Beauty-Youtuberin Fiona, die es endlich geschafft hat und so richtig durchstartet. Zumindest war sie erfolgreich, bis der YouTube Demian aufdeckt, dass sie unfreiwillig in einen Spenden-Skandal verwickelt ist. Fiona muss die Sache unbedingt klarstellen um ihre Karriere zu retten. Dabei arbeitet sie unter anderen mit Demian zusammen und kommt ihm unweigerlich näher. Aber man kann ja niemanden mögen, der sein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat - oder etwa doch?

Ich muss gestehen, ich hatte das Buch vor allem wegen dem Thema Social Media behandelt und wurde diesbezüglich nicht enttäuscht. Die ganze Influencer-Welt wurde sehr facettenreich und kontrovers dargestellt - mit all ihren positiven sowie negativen Seiten. Ich kann mir vorstellen, dass vieles davon sehr realistisch ist und es wirklich so zugeht. Natürlich nicht überall, aber teilweise. Was ich mich nur zu Beginn vor allem immer wieder gefragt habe: wie kann es sein, dass es von so einem Event so wenig „Beweise“ gibt, wie Unterhaltungen, Verträge oder Überweisungen? Ich hatte mir vorgestellt, dass ziemlich viel Bürokratie hinter einem solchen Event steckt , aber natürlich kann ich mit meiner Vermutung auch falsch liegen.

Fiona ist eine sehr ehrgeizige Person, sie arbeitet hart für ihre Träume und lässt sich nicht unterkriegen. Damian liebt die Wissenschaft, ist neugierig und schaut gerne hinter die Fassade von Menschen. Ich mochte die beiden sehr gerne, sowohl einzeln als auch zusammen. Sie haben wichtige Werte vermittelt: dass man für sich einstehen sollte, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte, wie wichtig Kommunikation und Wertschätzung sind, aber eben auch, dass die Wahrheit früher oder später immer ans Licht kommmt.

Wen ich gar nicht mochte war die Mutter von Fiona. Wirklich alles an ihr war unsympathisch und toxisch. Dennoch versucht Fiona alles, um ihre Liebe und Anerkennung zu erhalten und versucht sich diese sogar zu erkaufen. Das das nicht funktioniert, kann man sich vermutlich denken. Fionas beste Freundin spricht immer wieder Klartext und versucht, Fiona zu ermutigen, ihre Mutter zu konfrontieren. Diese Konfrontation hätte ich mir schon viel früher gewünscht, aber irgendwie konnte ich Fiona verstehen. Es ist schließlich ihre Mutter, ihre einzige Familie, und die gibt man nicht so schnell auf. Dennoch darf man nie vergessen, dass man sich Familie nicht aussucht. Sowohl im positiven Sinne nicht, aber besonders nicht im negativen! Den Umgang mit der Situation fand ich zu Ende hin gut gelöst und war froh, dass Fiona diesen Schritt gegangen ist.

Das Buch hatte ganze 560 Seiten, was ich für einen Liebesroman einiges finde. Alles war sehr ausführlich beschrieben und die Liebesgeschichte ging sehr langsam voran. der Slow-burn Aspekt hat mir gut gefallen, jedoch hätte das Buch für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle etwas gekürzt werden können.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Realistisches und ehrliches Buch über das Leben, Begegnungen und Neuanfänge

Boy meets Girl
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In diesem Buch geht es um Nora, die herausfindet, dass ihr Mann sie betrogen hat und sich nun von ihm trennen möchte. Wir begleiten sie auf dem Weg, wie sie sich nun wieder alleine zurechtfindet. Sie lernt ...

In diesem Buch geht es um Nora, die herausfindet, dass ihr Mann sie betrogen hat und sich nun von ihm trennen möchte. Wir begleiten sie auf dem Weg, wie sie sich nun wieder alleine zurechtfindet. Sie lernt einen Mann, Gregory, kennen und trifft sich mit ihm, begegnet ihrem langen Freund Yann wieder, und wird immer unterstützt von ihrer besten Freundin.

So schnell wie ich in die Geschichte gestartet bin, war ich auch schon wieder am Ende angelangt, denn der Schreibstil war sehr fesselnd. Ich hatte das Gefühl, wie in einem Tagebuch zu lesen und dieser Stil hat mir sehr gut gefallen.
Mein Highlight war die Protagonistin Nora: sie war einfach so pur und echt. Sie hat emotional gehandelt und nicht alles konnte ich nachvollziehen, manchmal hätte ich sie gerne geschüttelt. Aber genau das hat sie so menschlich gemacht. Sie war keine perfekte Protagonistin, nein. Sie hatte Ecken und Kanten und war mir genau deshalb so sympathisch.
Die ganze Geschichte allgemein war sehr realistisch und hat immer mal wieder zum Nachdenken angeregt. Vor allem über die Aussagen von Noras Eltern über Beziehungen habe ich öfter schlucken und nachdenken müssen.

Manchmal hätte ich mir noch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, wie etwa bei der früheren Begegnung mit Yann oder den zwei älteren Herren, in deren Haus sie gewohnt haben. Die Erzählungen haben aber auch so definitiv gereicht, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Was mir zum Ende hin nicht so gut gefallen hat, war, dass die Geschichte um die Eltern einen so großen Platz eingenommen hat. Der Aspekt war durchaus wichtig, Noras Gedanken und Sorgen berechtigt, aber dennoch hätte man das ganze etwas kürzen können. Dies ist aber nur meine persönliche Meinung.

Zusammenfassend war es ein sehr ehrlicher und authentischer Roman über das Leben, Begegnungen und Neuanfänge.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Sehr interessante Reiseberichte

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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In diesem Buch berichtet Lena Wendt von ihren persönlichen Erfahrungen in Afrika und erzählt Geschichten, die sie dort erlebt hat. Die Kapitel wechseln sich zwischen vergangenen Erlebnissen und aktuellen ...

In diesem Buch berichtet Lena Wendt von ihren persönlichen Erfahrungen in Afrika und erzählt Geschichten, die sie dort erlebt hat. Die Kapitel wechseln sich zwischen vergangenen Erlebnissen und aktuellen Berichten von Beginn der Corona-Pandemie ab.

Mir haben die Einblicke von Lena Wendt sehr gut gefallen, vor allem weil sie aus erster Hand stammen. Das war auch ihr Ziel mit ihren Reisen, Afrika, die Kultur und die Menschen dort ganz nah kennenzulernen. Es gibt dort sehr viel Armut, Kriminalität, ein schlechtes Gesundheitswesen, und viel Leid. Gleichzeitig gibt es Traumstände, wunderschöne Hotels und einige reiche Menschen. Was ich vor allem mitgenommen habe, waren die Gegensätze, die auf dem Kontinent herrschen. Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war die Großzügigkeit, Dankbarkeit und Herzlichkeit der Menschen: egal, wie arm die Menschen waren und wie wenig sie hatten, überall wurde Lena zum Essen eingeladen, hat Geschenke bekommen und wurde herzlich aufgenommen. Diesen Aspekt fand ich sehr bezeichnend.

Teils fiel es mir schwer zu folgen, denn manchmal haben mir Informationen oder Hintergründe gefehlt, um etwas zu verstehen. Außerdem hatte ich oft Probleme, mit den ganzen Namen zurechtzukommen, denn es waren wirklich viele. (Wobei es dafür nicht wirklich eine Lösung gibt, dennoch hat es das vorankommen der Geschichte für mich teils etwas gehindert.)

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch mit all den persönlichen Einblicken in die Reisen der Autorin sehr gefallen hat und ich daraus sehr viel, vor allem über die Einstellung der Afrikaner*innen zum Leben mitnehmen konnte.

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