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Veröffentlicht am 15.04.2022

Realistisches und ehrliches Buch über das Leben, Begegnungen und Neuanfänge

Boy meets Girl
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In diesem Buch geht es um Nora, die herausfindet, dass ihr Mann sie betrogen hat und sich nun von ihm trennen möchte. Wir begleiten sie auf dem Weg, wie sie sich nun wieder alleine zurechtfindet. Sie lernt ...

In diesem Buch geht es um Nora, die herausfindet, dass ihr Mann sie betrogen hat und sich nun von ihm trennen möchte. Wir begleiten sie auf dem Weg, wie sie sich nun wieder alleine zurechtfindet. Sie lernt einen Mann, Gregory, kennen und trifft sich mit ihm, begegnet ihrem langen Freund Yann wieder, und wird immer unterstützt von ihrer besten Freundin.

So schnell wie ich in die Geschichte gestartet bin, war ich auch schon wieder am Ende angelangt, denn der Schreibstil war sehr fesselnd. Ich hatte das Gefühl, wie in einem Tagebuch zu lesen und dieser Stil hat mir sehr gut gefallen.
Mein Highlight war die Protagonistin Nora: sie war einfach so pur und echt. Sie hat emotional gehandelt und nicht alles konnte ich nachvollziehen, manchmal hätte ich sie gerne geschüttelt. Aber genau das hat sie so menschlich gemacht. Sie war keine perfekte Protagonistin, nein. Sie hatte Ecken und Kanten und war mir genau deshalb so sympathisch.
Die ganze Geschichte allgemein war sehr realistisch und hat immer mal wieder zum Nachdenken angeregt. Vor allem über die Aussagen von Noras Eltern über Beziehungen habe ich öfter schlucken und nachdenken müssen.

Manchmal hätte ich mir noch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, wie etwa bei der früheren Begegnung mit Yann oder den zwei älteren Herren, in deren Haus sie gewohnt haben. Die Erzählungen haben aber auch so definitiv gereicht, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Was mir zum Ende hin nicht so gut gefallen hat, war, dass die Geschichte um die Eltern einen so großen Platz eingenommen hat. Der Aspekt war durchaus wichtig, Noras Gedanken und Sorgen berechtigt, aber dennoch hätte man das ganze etwas kürzen können. Dies ist aber nur meine persönliche Meinung.

Zusammenfassend war es ein sehr ehrlicher und authentischer Roman über das Leben, Begegnungen und Neuanfänge.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Sehr interessante Reiseberichte

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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In diesem Buch berichtet Lena Wendt von ihren persönlichen Erfahrungen in Afrika und erzählt Geschichten, die sie dort erlebt hat. Die Kapitel wechseln sich zwischen vergangenen Erlebnissen und aktuellen ...

In diesem Buch berichtet Lena Wendt von ihren persönlichen Erfahrungen in Afrika und erzählt Geschichten, die sie dort erlebt hat. Die Kapitel wechseln sich zwischen vergangenen Erlebnissen und aktuellen Berichten von Beginn der Corona-Pandemie ab.

Mir haben die Einblicke von Lena Wendt sehr gut gefallen, vor allem weil sie aus erster Hand stammen. Das war auch ihr Ziel mit ihren Reisen, Afrika, die Kultur und die Menschen dort ganz nah kennenzulernen. Es gibt dort sehr viel Armut, Kriminalität, ein schlechtes Gesundheitswesen, und viel Leid. Gleichzeitig gibt es Traumstände, wunderschöne Hotels und einige reiche Menschen. Was ich vor allem mitgenommen habe, waren die Gegensätze, die auf dem Kontinent herrschen. Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war die Großzügigkeit, Dankbarkeit und Herzlichkeit der Menschen: egal, wie arm die Menschen waren und wie wenig sie hatten, überall wurde Lena zum Essen eingeladen, hat Geschenke bekommen und wurde herzlich aufgenommen. Diesen Aspekt fand ich sehr bezeichnend.

Teils fiel es mir schwer zu folgen, denn manchmal haben mir Informationen oder Hintergründe gefehlt, um etwas zu verstehen. Außerdem hatte ich oft Probleme, mit den ganzen Namen zurechtzukommen, denn es waren wirklich viele. (Wobei es dafür nicht wirklich eine Lösung gibt, dennoch hat es das vorankommen der Geschichte für mich teils etwas gehindert.)

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch mit all den persönlichen Einblicken in die Reisen der Autorin sehr gefallen hat und ich daraus sehr viel, vor allem über die Einstellung der Afrikaner*innen zum Leben mitnehmen konnte.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Tolles Buch mit wichtiger Message

The Sky in your Eyes
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Das Buch handelt von Elin: schon seit klein auf wurde ihr Körper kommentiert und sie wurde gehänselt, was seitdem große Auswirkungen auf ihr Denken und die Wahrnehmung hat. Besonders das unmögliche Verhalten ...

Das Buch handelt von Elin: schon seit klein auf wurde ihr Körper kommentiert und sie wurde gehänselt, was seitdem große Auswirkungen auf ihr Denken und die Wahrnehmung hat. Besonders das unmögliche Verhalten ihres Exfreundes hat tiefe Wunden in ihrem Herzen hinterlassen. Als sie den sympathischen Jon bei einem Kochkurs kennenlernt, fühlt sie sich zu ihm hingezogen, aber ein solch attraktiver Mann kann sie ja wohl nicht schön finden. Oder etwa doch?

Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben, denn abgesehen davon, dass ich Einges gelernt und daraus mitgenommen habe, behandelt es ein unfassbar wichtiges Thema: die Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Ich kam gut in die Geschichte rein, vor allem das Setting Island fand ich wunderschön. Ich war noch nie dort, aber einige Orte waren mit Bildern auf dem Umschlag abgedruckt, sodass ich gleich eine Vorstellung davon hatte. Zunächst fiel es mir etwas schwer, mit Elin warm zu werden. Ihre Gedanken drehen sich fast ausschließlich um ihr Aussehen, ihre Wahrnehmung und um Essen. Es war sehr schockierend für mich, einen Einblick in ihre Gedankenwelt zu bekommen. Es war einfach Wahnsinn, was sie über sich gedacht hat, aber was ich am schlimmsten fand: all das kam hauptsächlich durch andere Menschen zustande. Vieles durch ihren Exfreund, aber auch schon im jüngeren Alter fielen immer wieder Bemerkungen. Auch ihre Eltern sind davon nicht ausgenommen. Oft (aber nicht immer!) waren es Bemerkungen, die ohne Nachzudenken gefallen sind, und vom Grund her vielleicht nicht böse gemeint waren, aber doch so angekommen sind. Das hat mich noch einmal daran erinnert, sensibel mit Worten und solchen Bemerkungen umzugehen. Manchmal sind Äußerungen nett gemeint, kommen aber nur allein wegen guter Intention nicht gut an! Gerne hätte ich nach mehr von Elin erfahren, außerhalb der Körperthematik.
Die Storyline mit dem Kochkurs hat mir sehr gut gefallen, genauso wie die Teilnehmer. Diese waren zwar nicht alle sympathisch, haben aber für den ein oder anderen unterhaltsamen oder schockierenden Moment gesorgt. Ich bin selbst interessiert an Veganer Ernährung und meine Kochkünste lassen leider zu Wünschen übrig, weshalb ich sogar einiges gelernt habe.
Jon mochte ich von Beginn an sehr gerne, er ist so ein lieber Mensch. Währen Elin ständig über ihr Aussehen nachdenkt, findet er sie einfach wunderschön und möchte sie näher kennenlernen. Obwohl sie ihn immer wieder von sich wegstößt, gibt er nicht auf und gibt ihr die Zeit, die sie braucht. Die Beziehung der beiden habe ich als gesund und erwachsen wahrgenommen.
Die Handlung rund um Magnus und Johann fand ich spannend und vor allem wichtig, um zu zeigen, dass sich Elin nun für sich einsetzt und ihre Stimme erhebt. Nachdem sie sich von ihrem Exfreund so hat schikanieren lassen, finde ich das eine wichtige Entwicklung. Zu dieser Transformation zählt für mich auch, dass Elin ihre Eltern konfrontiert. Besonders die Mutter möchte ihre Tochter schützen, bewirkt damit aber leider teils das Gegenteil und lässt sehr unangenehme Sätze fallen. Ich fand es wichtig, dass sich damit auseinandergesetzt wurde.

Zusammenfassend ein Buch mit tollem Setting und unfassbar wichtigem Thema, was gut aufgearbeitet wurde, und mir sehr gut gefallen hat. Ich freue mich nun schon sehr auf Band 2, der ja im April schon erscheint.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Die Geschichte hinter einer schrillen Drag-Queen

Ungeschminkt
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Wenn ich an Olivia Jones denke, hab ich eine laute, bunte und schrille Dragqueen vor meinen Augen. Doch Olivia ist noch so viel mehr, und davon erzählt dieses Buch.
Man begleitet sie von relativ klein ...

Wenn ich an Olivia Jones denke, hab ich eine laute, bunte und schrille Dragqueen vor meinen Augen. Doch Olivia ist noch so viel mehr, und davon erzählt dieses Buch.
Man begleitet sie von relativ klein auf und erfährt ein Stück der Geschichte, wie sie zu dem wurde, was sie heute ist. Dabei kommt sie oft von Höckchen auf Stöckchen, was ich sehr unterhaltsam fand. Allgemein hatte ich das ganze Buch über das Gefühl, eine Person würde bei einem Stück Kuchen und einer Cola mit mir über ihr Leben quatschen, was ich wirklich sehr gelungen fand. Natürlich kann man hier kein literarisches Kunstwerk erwarte, sondern der Text ist eher so geschrieben, wie man die Worte erzählen würde. Ich fand es super spannend, so viel über ihr Leben zu erfahren. Dass es ein steiniger Weg war zu dem, wo sie heute steht. Dass sie auch viel Gegenwind erfahren hat, von allen möglichen Seiten, und trotzdem ihr Ding durchgezogen hat. Vor allem viele ihrer Aktionen fand ich einfach klasse: wie sie aus Prinzip eine NDP Sitzung besuchte, wie sie im Bundestag den Bundespräsidenten wählte, wie sie sich selbst für das Dschungelcamp beworben hat, aber auch wie sie und ihr Team die Corona Krise bewältigt haben.
Sie und ihre Olivia Jones Familie sind nach den Beschreibungen so ein gutes Team, was man auch dadurch erfährt, dass viele von Olivias Freunden im Buch fragen zu ihr beantworten. Ebenso gut gefallen haben mir die Passagen über St Pauli, in denen sie über den Zusammenhalt und das Leben dort spricht.
Doch hinter der schrillen Olivia steckt Oliver, über den man im Buch genauso viel erfährt. Tatsächlich fand ich es besonders interessant, dass Oliver sehr gerne auch alleine ist, was ich nie vermutet hätte.
Zusammenfassend also ein Buch, über die wohl bekannteste Dragqueen in Deutschland, die nicht nur erfolgreich, witzig und liebenswert ist und sich für viele wichtige Dinge einsetzt, wie Toleranz und Vielfalt, sondern der man hier wohl so privat wie nie begegnet. Am meisten gefallen haben mir all die Anekdoten und lustigen Geschichten,die sie hier zum besten gegeben hat und die an der ein oder anderen stelle auch mal schwarz überfärbt werden mussten.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

Mittelmäßig

Warum willst du jetzt schon gehen?
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Dieses Buch hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen.
Zunächst einmal die positiven Aspekte:
- ich hatte von der Autorin bisher ein Buch gelesen, dessen Schreibstil gar nicht meins war. In diesem Buch ...

Dieses Buch hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen.
Zunächst einmal die positiven Aspekte:
- ich hatte von der Autorin bisher ein Buch gelesen, dessen Schreibstil gar nicht meins war. In diesem Buch jetzt war der Stil viel angenehmer und lesbarer und nicht so verschnörkelt
- Das Thema Toxische Beziehung ist extrem wichtig, vor allem in Jugendjahren! Ich hoffe sehr, dieses Buch kann die Augen öffnen und für die Problematik sensibilisieren
- Die Handlung wird in verschiedenen Stilen erzählt, die ich sehr gelungen fand, auch wenn die Variation mit der Zeit leider abgenommen hat

Nun zu den Punkten, die mir nicht so gut gefallen haben:
- das Buch ist circa 330 Seiten lang - durch viele Chatnachrichten gehen aber etliche Seiten für Fließtext „verloren“ und mir fehlte mehr richtige Handlung
- Die Geschichte spielt auf einem Internat - davon hätte ich gerne noch mehr mitbekommen, da ich dieses Setting wirklich sehr mag
- Das Ende passt schon zur Geschichte und ich mochte den Aspekt, dass es sich von üblichen Friede-Freude-Eierkuchen-Enden unterscheidet, aber trotzdem fühlte es sich nicht ganz rund an und ich hätte mir zb noch ein Gespräch gewünscht
- Teilweise hat die Tiefe gefehlt

Eventuell war ich auch altertechnisch einfach nicht mehr die Zielgruppe

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