Wenn ich an Olivia Jones denke, hab ich eine laute, bunte und schrille Dragqueen vor meinen Augen. Doch Olivia ist noch so viel mehr, und davon erzählt dieses Buch.
Man begleitet sie von relativ klein auf und erfährt ein Stück der Geschichte, wie sie zu dem wurde, was sie heute ist. Dabei kommt sie oft von Höckchen auf Stöckchen, was ich sehr unterhaltsam fand. Allgemein hatte ich das ganze Buch über das Gefühl, eine Person würde bei einem Stück Kuchen und einer Cola mit mir über ihr Leben quatschen, was ich wirklich sehr gelungen fand. Natürlich kann man hier kein literarisches Kunstwerk erwarte, sondern der Text ist eher so geschrieben, wie man die Worte erzählen würde. Ich fand es super spannend, so viel über ihr Leben zu erfahren. Dass es ein steiniger Weg war zu dem, wo sie heute steht. Dass sie auch viel Gegenwind erfahren hat, von allen möglichen Seiten, und trotzdem ihr Ding durchgezogen hat. Vor allem viele ihrer Aktionen fand ich einfach klasse: wie sie aus Prinzip eine NDP Sitzung besuchte, wie sie im Bundestag den Bundespräsidenten wählte, wie sie sich selbst für das Dschungelcamp beworben hat, aber auch wie sie und ihr Team die Corona Krise bewältigt haben.
Sie und ihre Olivia Jones Familie sind nach den Beschreibungen so ein gutes Team, was man auch dadurch erfährt, dass viele von Olivias Freunden im Buch fragen zu ihr beantworten. Ebenso gut gefallen haben mir die Passagen über St Pauli, in denen sie über den Zusammenhalt und das Leben dort spricht.
Doch hinter der schrillen Olivia steckt Oliver, über den man im Buch genauso viel erfährt. Tatsächlich fand ich es besonders interessant, dass Oliver sehr gerne auch alleine ist, was ich nie vermutet hätte.
Zusammenfassend also ein Buch, über die wohl bekannteste Dragqueen in Deutschland, die nicht nur erfolgreich, witzig und liebenswert ist und sich für viele wichtige Dinge einsetzt, wie Toleranz und Vielfalt, sondern der man hier wohl so privat wie nie begegnet. Am meisten gefallen haben mir all die Anekdoten und lustigen Geschichten,die sie hier zum besten gegeben hat und die an der ein oder anderen stelle auch mal schwarz überfärbt werden mussten.

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Riley Wynn ist der neue Star in der Musikszene und aktuell mit ihrem neuen Album „The Breakup Record“ auf großer Welttour. Diese Platte besteht aus 12 Songs, die sich um ihre Exfreunde drehen und in denen sie die vergangenen Beziehungen verarbeitet. Besonders ein Song sticht dabei heraus: Until you: ein Song über Max, ihre Jugendliebe, mit der sie nie so wirklich abgeschlossen hat. Als Max dann als Musiker mit auf die Tour kommt, um genau diesen Song mit ihr auf der Bühne zu performen, ist Gefühlschaos vorprogrammiert…

Durch die vielen Titelreferenzen und Songwiritingprozesse bin ich direkt in der Geschichte angekommen. Wenn man sich mit Taylor Swifts Liedern und deren Hintergründen auskennt, konnte man die versprochenen Referenzen auf jeden Fall finden - was ich als Swiftie sehr schön fand.

Das Tour-Leben war gelungen eingefangen und ich mochte die Kombination aus Konzerten, Busfahrten, Schreibsessions und Privatleben sehr gerne. Mit wem ich nicht ganz warm wurde, waren Riley und Max, da ich beide als etwas distanziert wahrgenommen habe. Durch entsprechende Rückblicke konnte ich deren Liebesgeschichte und Gefühle zwar gut nachvollziehen, doch die Handlungen in der Gegenwart waren teilweise etwas widersprüchlich, vor allem in Bezug auf die wieder aufkeimende Liebe.

Zusammenfassend war es ein schönes Buch, was ich zwar nicht als Highlight bezeichnen würde, was aber auf jeden Fall Spaß gemacht hat zu lesen!

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Jemma setzt sich für Klimaschutz ein und schaut dabei besonders zu Tara auf, einer Umwelt-Aktivistin, die ihre Mission mit vollem Herz und Einsatz verfolgt. Auf einem Fest lernen die beiden sich kennen und schon bald knistert es. Die Anziehung ist zwar groß, doch durch Taras Aktivismus bleibt kaum zeit für Zweisamkeit und schon bald häufen sich die Missverständnisse..

Ich schätze Bücher über aktuelle Themen sehr und so hat mich auch diese Geschichte über Klimaschutz direkt angesprochen. Dieser Aspekt war auch gleich mein liebster im Buch, denn die Sorgen von Tara und Jemma waren sehr greifbar dargestellt: können wir den Klimawandel eindämmen? Wie kann man möglichst viele Menschen überzeugen, etwas fürs Klima zu tun? Taras Aktivismus ist ein Vollzeitjob und kostet enorm viel Zeit und Nerven, während Jemma eher in ihrer Heimat aktiv ist und sich einsetzt - was beides gleich wertvoll und wichtig ist.
Was mich leider nicht ganz überzeugen konnte, war die Beziehung der beiden. Schon beim zweiten Treffen sprechen die beiden von verlieben, obwohl sie sich zu dem Zeitpunkt kaum kennen. Das ändert sich auch nicht wirklich, denn beide haben vor allem durch Taras Aktivismus kaum Zeit füreinander- weshalb es oft zu Missverständnissen und Ignoranz kommt, was durch Kommunikation einfach hätte vermeiden können. Natürlich sollte diese wenige Zeit, die Tara hat, zeigen, wie sehr ihr Aktivismus sie einnimmt, aber leider konnte ich die Gefühle zwischen beiden dadurch nicht spüren. Dennoch mochte ich Klimawandel und Klimaschutz als große aktuelle Themen und deren Umsetzung sehr - ebenso wie die all die Details aus Jemmas Leben, ihr Beruf, sowie ihre Freunde und Freundinnen.

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Lydia Schmölzl schreibt Bücher mit unkonventionellen Ideen und aneckenden Protagonistinnen - das hat sie auch mit ihrer neuesten Veröffentlichung bewiesen. Die Idee mit dem Einstellungstest bzw. die verschiedenen Eignungsprüfungen als Suche nach dem perfekten Vater fand ich genial und das ganze war sehr unterhaltsam umgesetzt. Zwar hatte ich schon recht schnell im Gefühl, dass das alles nicht so läuft, wie Roxy sich das vorstellt und dass ihr das ganze kurz oder lang um die Ohren fliegen wird - das hat mein Leseerlebnis aber nicht geschmälert. Roxy selbst handelt sicher nicht immer perfekt, doch genau das wird ihr auch gespiegelt, sodass es für mich gut gepasst hat.
Zum Ende hin kam ich leider nicht mehr ganz mit und ich hätte gern noch ein paar mehr Details erfahren. Nichtsdestotrotz war der Ausgang der Geschichte für mich nicht wirklich vorhersehbar, was definitiv ein Pluspunkt ist.

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Lucas Leben läuft aktuell eher ausbaufähig: ihre Mutter mäkelt ständig an ihrer Figur herum und will sie zum abnehmen bewegen und auch in der Liebe läuft es eher suboptimal. Anstatt an nette Männer zu geraten, wird Luca belästigt und dann auch noch verurteilt, als sie sich wehrt. Ihre Sozialstunden muss sie in einer Jugendeinrichtung verbringen, die glücklicherweise einen von einem sehr charmanten Mann geleitet wird - doch von Männern hat Luca erst einmal genug…

Besonders gelungen fand ich die Passagen, in den Luca erläutert hat, warum einige Konzepte problematisch sind: etwa, wenn eine Frau von einem Mann belästigt wird, ein anderer Mann dann zur Hilfe eilt, obwohl die Frau diese Situation selbst kläre konnte und wollte und somit die Autorität der Frau untergräbt. Solche Szenen gab es mehrere, zum Beispiel noch bezogen auf Mehrgewicht und ich fand es grandios, dass das Problem nicht einfach nur genannt wurde, sondern die Problematik dahinter auch beleuchtet wurde. Zwar sollten Frauen nicht dafür zuständig sein, Männer auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen, aber es ist trotzdem leider noch Realität und diese wurde hier gut repräsentiert. 
Während dieses Thema seinen Platz bekommen hat, sind weitere wichtige, erwähnte Aspekte in der Vielzahl an Themen leider etwas untergegangen, was sehr schade war - denn die Themen hätten alle viel Potenzial gehabt. Ebenso hätte ich mir noch etwas mehr Fokus bei der Liebesgeschichte gewünscht, da mir hier die Entwicklung und Tiefe gefehlt hat - die Protagonisten haben zwar gut zusammengepasst, aber es fehlten noch ein paar entsprechende Szenen der beiden zusammen. Luca als Charakter war recht widersprüchlich: sie selbst wünscht sich, dass sie auf Augenhöhe behandelt wird - unabhängig von ihrem Geschlecht oder Gewicht - und verurteilt andere dann genau aufgrund dessen. Glücklicherweise macht sie aber eine entsprechende Entwicklung durch, weshalb ich ihr ihre Fehler verzeihen konnte. Noel hingegen bricht vermehrt mit Klischees, was ich sehr mochte.

Alles in allem ein Buch mit wichtigen Themen, bei dem ich mir noch ein paar mehr Seiten gewünscht hätte.

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