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Veröffentlicht am 26.04.2023

Nett für zwischendurch

Sieben Männer später
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Was Esther noch zu ihrem Glück fehlt, ist ein Mann. Doch das ist stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn ihre Dates haben positiv ausgedrückt so einige Luft nach oben. Als sie mit ihren Freundinnen ...

Was Esther noch zu ihrem Glück fehlt, ist ein Mann. Doch das ist stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn ihre Dates haben positiv ausgedrückt so einige Luft nach oben. Als sie mit ihren Freundinnen zufällig auf einen Artikel in der Zeitung stößt, scheint sich das Problem endlich zu lösen: dort wird behauptet, dass jede Frau im Leben 7 Beziehungen geführt hat, von der jede in ein bestimmtes Schema passt. Und noch besser: ein ehemaliger Partner soll sogar die große Liebe sein. Kein Wunder, dass sich Esther direkt auf die Suche nach ihren Ex-Partnern macht…

Nach und nach versucht Esther nun Treffen mit den Ex-Freunden zu arrangieren, um diese im Nachgang mit ihren Freundinnen zu analysieren. Die Anekdoten rund um ihre damaligen Partner waren wirklich witzig, wenn auch oft von Banalitäten geprägt, sodass man nicht wirklich viel von der Beziehung der beiden mitbekommen hat. Das hat sich auch in den Treffen widergespiegelt: alles war sehr lustig aufgezogen, doch wirklich tiefe Gespräche haben gefehlt. Daher konnte ich es Esther nicht ganz abkaufen, dass ihre Ambitionen, unter den Männern den einzig wahren ausfindig zu machen, wirklich ernst waren. Das ist vielleicht auch gar nicht notwendig - denn die Treffen waren dennoch nett und die ein oder andere offene Frage aus der Vergangenheit konnte geklärt werden.
Esthers Freundinnen waren eine bunt gemischte Truppe und vor allem die Problematik mit der Toilette war sehr amüsant. Was mir allerdings etwas negativ aufgestoßen ist, war der gefühlt dauerhafte Alkohol-Konsum, der überhaupt nicht reflektiert wird. Egal ob bei Langeweile oder bei einem Problem - die Lösung scheint immer „Alkohol“ zu lauten, was ich auf Dauer bedenklich fand.
Esther selbst fand ich zeitweise etwas anstrengend: oftmals verhält sie sich unnötigerweise total kindisch und ihre Meinung gleicht einem Fähnchen im Wind. Ihr ist es super wichtig, einen Partner zu finden. Es kommt fast so rüber, als definiere sie sich darüber, was echt schade ist.
Dafür mochte ich aber die Auflösung sehr gerne, auch wenn mich das Buch an sich nicht komplett überzeugen konnte. Es war eine amüsante RomCom mit einer guten Grundidee, von der man allerdings nicht zu viel Tiefgang erwarten sollte.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Kommt nicht ganz am Band eins ran

Everything We Lost (Love and Trust 2)
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Das Buch beginnt damit, dass Hope und Yeonjun sich kennenlernen - zunächst freundschaftlich. Die beiden machen Ausflüge, gehen Essen und unterhalten sich vor allem ganz viel. Dieses gegenseitige Interesse ...

Das Buch beginnt damit, dass Hope und Yeonjun sich kennenlernen - zunächst freundschaftlich. Die beiden machen Ausflüge, gehen Essen und unterhalten sich vor allem ganz viel. Dieses gegenseitige Interesse am Leben des jeweils anderen hat mir total gut gefallen, vor allem da Yeonjun zunächst nur auf einer platonischen Ebene an ihr interessiert ist und sie wirklich als eine Freundin kennenlernen möchte und nicht als DIE Freundin. Er ist ein total einfühlsamer Charakter. Was zunächst als nette Freundschaftsgeschichte beginnt, wird bald zu Slow Burn, was sich leider ab einem gewissen Punkt total im Kreis gedreht hat. Es wird sehr ausführlich von ihren Unternehmungen berichtet, aber die Geschichte kommt nicht mehr voran. Der Fokus liegt sehr stark auf diesem Kennenlernen, so gehen leider einige wichtige Schlüsselmomenten im Alltag verloren. Was beim Dating zu ausführlich war, war an anderer Stelle zu knapp.
Beide betonen immer wieder, wie wichtig ihnen die Freundschaft ist und wie wohl sie sich beim jeweils anderen fühlen, doch als sie sich endlich näher kommen, reden sie ihre Taten und Gefühle total klein. Die Auflösung des Konflikts zwischen den beiden und den Konflikt an sich konnte ich gut verstehen und ich mochte die Auflösung - auch wenn ich nicht verstehen konnte, warum sie hier nicht mehr so ausführlich miteinander kommunizieren, obwohl sie das vorher immer gemacht haben.
Wo mir die Auflösung jedoch nicht gefallen hat, war bei der Situation bei Hope zuhause. Zunächst konnte ich ihre Beweggründe verstehen und fand es rührend, wie sie sich um ihre Schwester gesorgt hat. Für den Schaden, der im Laufe des Buches angerichtet wird, wird die bestimmte Person aber nicht genug zur Rechenschaft gezogen meines Erachtens nach - gemessen an dem, was sie verursacht hat.
Zum Ende hin nimmt die Handlung an Geschwindigkeit auf, im Verhältnis zum Rest der Geschichte überschlagen sich die Ereignisse dann regelrecht.
Gewünscht hätte ich mir noch ein paar mehr Szenen im Café Cozy Corner, das mir im ersten Band so gut gefallen hat.

Ein zunächst sehr ruhiges Buch, was zum Ende hin an Fahrt aufnimmt, was für mich aber leider nicht an Band eins rankam.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Mittelmäßiger Reihenabschluss

Worlds Beyond
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Nele hat es endlich geschafft und ein Volontariat in ihrer Traum-Literaturagentur in London ergattert. Sie hat sich zwischen hunderten Bewerbern durchgesetzt und nun wird all das wahr, wofür sie seit Jahren ...

Nele hat es endlich geschafft und ein Volontariat in ihrer Traum-Literaturagentur in London ergattert. Sie hat sich zwischen hunderten Bewerbern durchgesetzt und nun wird all das wahr, wofür sie seit Jahren arbeitet. Dann trifft sie in London in den ersten Tagen sogar noch ihren vermeintlichen Seelenverwandten Matthew, bis sie ein paar Tage später schmerzlich festellen muss, dass er die Literaturagentur leitet, in der sie zu arbeiten beginnt. Somit ist klar, dass sie entweder aufhören muss, ihn zu daten oder ihre Position direkt wieder aufgeben muss, denn Beziehungen mit dem Chef sind vertraglich verboten…

Die ersten zwei Bände dieser Reihe hatten mir unglaublich gut gefallen, weshalb ich hohe Erwartungen an den dritten Band hatte. Diese konnten leider nicht ganz erfüllt werden, warum, das erkläre ich jetzt:

Direkt zu Beginn war ich schon etwas skeptisch, da das Buch auf Liebe auf den ersten Blick basiert. Davon bin ich nicht der größte Fan, aber ich hätte noch drüber hinwegsehen können. Kurz darauf erfährt der Leser, dass Matthew der Chef von Nele ist und die Liebe der beiden keine Chance hat, wenn sie beide auf ihren Posten bleiben. Matthew als Chef und Nele als Volontärin. Ab diesem Punkt gab es schon nur noch zwei Möglichkeiten, wie das Buch ausgehen könnte und außerdem einige Parallelen zu Band zwei. Doch bis man erst mal zu diesem Ende kommt, zieht sich das Buch leider sehr. Zwar ist der Schreibstil super angenehm und ich bin durch die Seiten geflogen, doch es gab kaum interessante Handlungsstränge. Matthews Hintergrundgeschichte rund um seine nicht vorhandene Familie war super ausgearbeitet und emotional, doch von Nele kam in dieser Richtung kaum was - außer, dass die Literaturagentur und London schon immer ihr Traum waren und sie hart dafür gearbeitet hat. Die Linearts in London, die durch Gedichte und Zeichnungen in das Buch eingebaut waren, waren super liebevoll gestaltet und haben mir sehr zugesagt. Die Geschichte rund um den Künstler habe ich auch gerne verfolgt und das Thema Pronomen war sehr zeitgemäß und aktuell. Doch der Anteil dieser Handlungsstränge war mir einfach zu klein, und alles um die verbotene Liebe hat sich ziemlich im Kreis gedreht.

Nach einiger Zeit habe ich die Chemie zwischen Matthew und Nele definitiv gespürt, wenngleich mir nicht ganz klar wurde, worauf diese Anziehung begründet ist, denn beide hatten sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht oft getroffen. Die Szenen im Büro und das Verstecken war für mich noch das spannendste am Buch, wobei mir hierdurch klar wurde, dass Office Romane bzw eine Beziehung mit dem Chef einfach nicht mein Trope ist. Dafür war das Buch also definitiv gut!

Leider hat mir Band 3 also nicht so gut gefallen wie die anderen beiden Bände, die absolute Highlights für mich waren. Sehr schade, aber dennoch werde ich die Reihe als Gesamtpaket gut in Erinnerung behalten.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Etwas enttäuschend

No Place For Us
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Nachdem die beiden das erste mal aufeinandertreffen, wird schon von einer starken Verbindung gesprochen. Ich muss gestehen, dass mir solche Geschichten immer schwer fallen. Ich bin durchaus der Meinung, ...

Nachdem die beiden das erste mal aufeinandertreffen, wird schon von einer starken Verbindung gesprochen. Ich muss gestehen, dass mir solche Geschichten immer schwer fallen. Ich bin durchaus der Meinung, dass man jemanden zum ersten mal sehen kann und direkt eine Anziehung spürt. Mehr ist meiner Meinung nach aber erst möglich, wenn man sich näher kennenlernt, Zeit miteinander verbringt und Gespräche führt. Da der Zeitraum der Geschichte sich hier über ein Jahr erstreckt, lernen die beiden sich zwar noch näher kennen, allerdings immer mit großen Abständen, mit viel Aufwand verbunden und immer nur für einen kurzen Zeitraum.

Bereits im Prolog wird wird der Konflikt bekannt, dem sich die beiden Protagonistinnen zum Ende des Buches hin stellen müssen, sodass die Spannung direkt genommen wurde und ich quasi nur gewartet habe, bis dieses Problem wieder auftritt. Konkret geht es um queer sein als Schauspielerin. Was mein Empfinden angeht, wird diese Branche immer offener und es gibt immer mehr queere Serien und Filme. Damit möchte ich auf keinen Fall die Hürden und Probleme absprechen, die Jane in dem Buch als queere Schauspielerin erlebt. Ich habe mich nur gefragt, inwiefern diese noch aktuell sind? Dafür, dass ihre Sexualität im ganzen Buch als Problem gewertet wird, da sie diese laut ihrem Vertrag nicht offen ausleben darf, wird das ganze am Ende super schnell gelöst. Vor allem die Reaktion des Managers fand ich sehr unrealistisch. Allgemein lösen sich die Probleme am Ende in Luft auf, dies betrifft ebenso den Blumenladen von Ives Vater, dem es plötzlich, wunder oh wunder wieder gut geht.
Ansonsten blieben das Buch und seine Charaktere relativ blass, es gab noch einen klischeebeladenen besten Freund, der sich in seine beste Freundin verliebt, die das so ganz und gar nicht bemerkt, obwohl es mehr als auffällig ist. Positiv hervorheben möchte ich dennoch die Dreharbeiten und die Filmevents. Die Autorin selbst ist in der Branche tätig und kennt sich entsprechend aus, somit waren es tolle Einblicke, die es aber dennoch leider nicht mehr rausreißen konnten. Insgesamt war es ein nettes Buch, aber leider weder mehr noch weniger.

Bei queeren Büchern fällt es mir immer umso schwerer, eine negative Rezension zu schreiben, da es mich wirklich glücklich macht, dass diese Geschichten in großen Publikumsverlagen ihren Platz finden. Nichtsdestotrotz kann ich keine Geschichte gut bewerten, wenn sie das nicht ist, bloß weil sie queer ist.
Aktuell lese ich den dritten Band der Reihe, der leider auch nicht viel besser ist und ich fürchte fast, die ganze Reihe wird ein Flop

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Humorvoll mit Kommunikationsproblemen

Du bist mein Lieblingsgefühl
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Nela ist 30, liebt ihren eigenen Plattenladen und hat mit Beziehungen nichts am Hut. Max hingegen ist hoffnungsloser Romantiker und wünscht sich nichts sehnlicher als die Frau fürs Leben, mit der er eine ...

Nela ist 30, liebt ihren eigenen Plattenladen und hat mit Beziehungen nichts am Hut. Max hingegen ist hoffnungsloser Romantiker und wünscht sich nichts sehnlicher als die Frau fürs Leben, mit der er eine Familie gründen kann. Die beiden treffen im denkbar ungünstigsten Moment aufeinander, nämlich in einem Brautladen und gehen daher davon aus, dass der andere bald heiratet. Doof nur, dass sie sich total voneinander angezogen fühlen und die Firma von Max über Nelas Plattenladen zieht, sodass sie sich bald täglich sehen..

Kyra Grohs Humor ist wirklich grandios und hat das Buch einzigartig gemacht. Die Idee der Geschichte hat mir total gut gefallen! Das Grundkonzept mochte ich gerne: beide denken, dass der andere heiratet obwohl das nicht der Fall ist. Somit können sie sich natürlich nicht kennenlernen, obwohl es sofort gefunkt hat. Beide waren so aufgeregt in der Gegenwart des anderen, dass sie kaum einen geraden Satz rausgebracht haben. Zwar sind sie so interessiert, trauen sich aber nicht zu fragen, ob der andere wirklich bald heiratet. Das stand für mich im Widerspruch.

Bis das Missverständnis aufgeklärt wurde hat es recht lang gedauert, zumal sich die Handlung im Kreis gedreht hat. Max und Nela waren für ihr Alter vor allem zu Beginn ziemlich unbeholfen, was wohl an der Anziehung liegt. Viele Konflikte bzw Missverständnisse wären mit entsprechenden Gesprächen aber nie entstanden, was ich zuerst noch verziehen habe, mich auf Dauer aber doch etwas gestört hat.
Vor allem zum Ende des Buches hin wurden beide offener und die Kommunikation dadurch erheblich besser, was die Sache viel einfacher gemacht hat.
Die Berufe der beiden, also Nela als Plattenladenbesitzerin und Max als ITler haben charakterlich 1a gepasst.
Die Nebencharaktere, vor allem Nelas Freundesgruppe waren pur und echt. Komplett aus dem Leben gegriffen und ein Querschnitt von dem, wo man in seinen 30ern so stehen kann. Die Treffen und Unterhaltungen waren so lustig und realistisch, so etwas habe ich lange nicht gelesen.

Zusammenfassend ein sehr humorvolles Buch mit der nötigen Tiefe, dass sich aber aufgrund von Fehlkommunikation teils ein bisschen gezogen hat.

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