Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mitreißend!

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
0

Selten hat mich ein Buch so gefangen genommen und mitfiebern lassen wie "Elias und Laia - Herrschaft der Masken"! Es handelt sich hierbei um eine Dystopie: Das Imperium unterdrückt die Kundigen und bildet ...

Selten hat mich ein Buch so gefangen genommen und mitfiebern lassen wie "Elias und Laia - Herrschaft der Masken"! Es handelt sich hierbei um eine Dystopie: Das Imperium unterdrückt die Kundigen und bildet die besten Kämpfer des Landes, die Masken, aus. Diese sind blutrünstige Kämpfer ohne jegliches Mitgefühl. Der Widerstand, der sich gegen das Imperium aufzulehnen versucht, ist sehr schwach und hat dem nichts entgegenzusetzen.Die Geschichte wird abwechseln aus Sicht von Elias, einem Anwärter zur Maske, der kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung steht und Laia, eine Kundige, deren letzte Verwandte von einer Maske umgebracht wurden. Ihr Bruder sitzt nun im Gefängnis und sie möchte alles versuchen, um ihn zu retten. Beide Erzählungen sind aus der Ich-Perspektive heraus erzählt, was dazu führt, dass man alle Gefühle und Gedanken der Beiden perfekt mitbekommt und dementsprechend auch mitfühlt. Außerdem sind die Kapitel relativ kurzgehalten, was dazu anregt, immer weiter zu lesen - die einzelnen Perspektiven enden nämlich so gut wie immer mit einem gemeinen Cliffhanger. Sehr gut fand ich, dass der Schauplatz im Buch nicht wechselt. Alles spielt sich in der Stadt Serra ab. Diese ist sehr gut beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Ich bin immer von Dystopien enttäuscht, die nur ganz kruz am eigentlichen ort spielen und sich auf einmal ganz woanders hin orientieren und damit oberflächlich bleiben. Dies ist hier, wie gesagt, nicht der Fall.Ein weitere Pluspunkt ist die genaue und intensive Ausarbeitung der Hauptfiguren. Sie sind nicht, wie sonst, die tapferen Kämpfer ohne Fehl und Tadel - im Gegenteil. Sie haben beide ihre Schwäche und sind von Selbstzweifel geplagt. Dies macht sie glaubwürdiger, denn sie sind eben keine Übermenschen, bei denen alles auf Anhieb klappt.Das zeigt sich leider auch daran, dass es nicht nur Happy Ends gibt. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so viele Tränen vergossen - wer Friede, Freude, Eierkuchen sucht, ist bei diesem Buch an der falschen Stelle. Manchmal hätte ich am liebsten "Warum?" geschrien, wenn wieder etwas Trauriges passierte.Das Buch ist an einigen Stellen wirklich brutal und nichts für schwache Nerven.
Leichte Probleme hatte ich am Anfang des Buches mit den vielen verschiedenen und für das Deutsche eher ungewöhnliche Namen. Auch, weil die Personen mal mit Vor-, mal mit Nach- und dann wieder mit Spitznamen angesprochen werden, viel es mir zu Anfang schwer, sie auseinanderzuhalten. Dies gibt sich aber im Laufe des Buches, weil sich schnell herauskristallisiert, wer die wichtigen Personen in dem Buch sind. Und die kennt man dann auch :)
An alle Romantiker: Hier gibt es keine Liebesgeschichte wie sonst in dieser Art von Dystopien üblich. Das hat mit persönlich sehr gut gefallen, da es dadurch nicht so kitschig und vorhersehbar wurde.
Apropos vorhersehbar: Dieses Buch ist es wirklich nicht! Immer wenn man denkt, man weiß, wie es weitergeht, kommt es ganz anders. Das garantiert Spannung bis zur letzten Seite.
Da das Buch mit einem fiesen Cliffhanger ändert, warte ich gespannt auf den nächsten Teil und hoffe, dass es nicht so lange dauert.
Ich bin restlos begeistert und kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Jesus lebt?! Hochspannung!!!

Das letzte Sakrament
0

Ich lese gerne mal einen Thriller, der sich um die Kirche, Religion oder andere Glaubensableger dreht. Deswegen hat mich auch dieses Buch von Anfang an gepackt.

Alles beginnt in Basel mit einem Mord in ...

Ich lese gerne mal einen Thriller, der sich um die Kirche, Religion oder andere Glaubensableger dreht. Deswegen hat mich auch dieses Buch von Anfang an gepackt.

Alles beginnt in Basel mit einem Mord in einem Labor. Aber schon schnell wird auch beim Lesen klar, dass da mehr dahinter steckt. Im Laufe des Buches wird nicht nur dort, sondern auch in Rom bzw. im Vatikan ermittelt. Was der Autor dann macht, ist eigentlich ziemlich fies: Er streut in einen realistischen Thriller auf einmal Elemente ein, die man als Leser nicht so wirklich greifen kann. Ein Jesus-Klon ist irgendwie schon sehr phantastisch... Aber Kowa beschreibt das so überzeugend, dass auch kritische Leser einsehen müssen, dass es möglich wäre... und wer weiß, vielleicht ist es hinter den geschlossenen Türen des Vatikans auch schon passiert, ohne dass es jemand weiß... Überhaupt kommt die Macht des Vatikan in diesem Buch sehr gut zur Geltung. Die Beschreibungen sind detailgetreu und gut recherchiert.

Auch das Ermittlerteam rund umAlex Pandera Kommissar ist sehr durchdacht: Denn es handelt sich nicht um Super-Ermittler, sondern auch sie haben ihre Macken (was häufiger mal zu sehr lustigen Situationen führt, bei denen ich ganz schön schmunzeln musste.) Das macht alle, aber allen voran Alex, der auch noch ein Familienvater ist, sehr sympathisch.

Zum Inhalt möchte ich nichts weiter sagen, denn dann würde ich mich nur verplappern - lest es lieber selbst.

Mir gefällt der Stil des Autors einfach wahnsinnig gut. Die Kapitel sind immer sehr, sehr kurz - nur wenige Seiten. Fast mit jedem Kapitel wird die Perspektive oder der Ort des Geschehens gewechselt. So bleibt die Spannung immer hoch, da es viele kleine Cliffhanger innerhalb des Buches gibt. Das verführt - nein, zwingt - zum weiterlesen.
Auch der Schreibstil an sich ist sehr flüssig. Einzig und allein mit den vielen Namen hatte ich manchmal Probleme. Diese sind teilweise etwas ungewöhnlich und für mich dann schwer zu merken. Da musste ich dann erst wieder überlegen, wer jetzt wo hingehört. Verständnisprobleme gab es dadurch aber nicht.

Aber ganz abgesehen vom Krimi an sich: Das Buch macht auch mal richtig Lust, die Städte, in denen es spielt, zu besuchen. Thomas Kowa beschreibt diese nicht nur anschaulich, er geht auch auf die historischen Gebäude und deren Geschichte ein. Einfach toll!

Ich kann das Buch nur empfehlen. Ich hatte Spaß beim Lesen und vor allem das Ende hat mich begeistert. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Thriller-Fans!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unglaublich toll!

Vielleicht morgen
0

Emma lebt in New York, Matthew in Boston - beide hadern aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Leben. Als Matthew sich auf einem Hausflohmarkt ein altes Laptop kauft, kommen die beiden miteinander in ...

Emma lebt in New York, Matthew in Boston - beide hadern aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Leben. Als Matthew sich auf einem Hausflohmarkt ein altes Laptop kauft, kommen die beiden miteinander in Kontakt.
Was als klassische Liebesschnulze beginnt, entwickelt sich zu viel mehr als nur einfach eine Romanze, wie man sie in vielen Büchern findet. Viel, viel mehr sogar!
Das Buch nimmt wirklich unerwartete Wendungen und die Spannung steigt immer mehr. Zwischendrin weiß man als Leser gar nicht mehr, welches Ende sich man denn jetzt wünschen würde, da man mit den unterschiedlichen Personen sympathisiert und man für alle Beteiligten nur das Beste möchte.
Gerade die Hauptfiguren Emma und Matthew sind sehr authentisch und klar gezeichnet. Sie sind nicht die Überflieger, sondern eher durch das Schicksal gebrochene Persönlichkeiten, die irgendwie mit ihrem Leben zurechtkommen müssen, aber nicht unbedingt wollen. Das berührt den Leser - ich habe selten bei einem Buch so mitgelitten und mitgefiebert wie bei diesem.
Der Mix aus unterschiedlichen Erzählperspektiven, die kurzweiligen Mails oder Stilbrüche, indem Zeitungsartikel zitiert werden, macht das Lesen sehr angenehm und lebendig. Die relativ kurzen Kapitel laden dazu ein, immer weiter zu lesen. Schön sind auch die Zitate, mit denen jedes Kapitel beginnt und die thematisch passen wie die Faust aufs Auge.
Es ist schwer, über die Genialität dieses Buches zu schreiben, ohne dabei zu viel vom Inhalt zu verraten. Deshalb nur so viel: Unbedingt lesen! Ein wirklich tolles Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung pur! Klare Leseempfehlung!

Mörderkind
0

Dieser Krimi hat mich mehr als begeistert. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Zum einen lag das an dem tollen Schreibstil von Inge Löhnig, den ich immer wieder super finde. Es lässt ...

Dieser Krimi hat mich mehr als begeistert. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Zum einen lag das an dem tollen Schreibstil von Inge Löhnig, den ich immer wieder super finde. Es lässt sich angenehm lesen, die Kapitel haben die richtige Länge und man fliegt nur so über die Seiten.
Zum anderen lag es aber auch daran, dass es mal ein Krimi der anderen Art war. Hier steht nicht etwa ein Serienmörder und ein Ermittlerteam im Mittelpunkt, die das Verbrechen aufklären, sondern eine junge Frau: Fionas Vater saß im Gefängnis, weil er seine damalige Geliebte ermordet haben soll. Nachdem seiner Freilassung stirbt er in einem Feuer. Augenscheinlich ein Unfall.
Fiona ist eine tapfe, starke Hauptperson, die allerdings im Laufe des Buches auch immer wieder ihre schwache Seite zeigt. Trotzdem kämpft sie wie eine Löwin, denn sie hatte es im Leben bisher nicht leicht. Inge Löhnig hat es hier verstanden, eine wirklich außergewöhnliche und sympathische Hauptfigur mit Leben zu füllen.
Geschrieben ist das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen erfährt man, was im Jahr 2014, also aktuell geschieht. Dann gibt es aber auch immer wieder Rückblenden in die Zeit vor dem augenscheinlichen Mord. Leider wechseln die Passagen natürlich immer dann, wenn man es am wenigsten erwartet, was natürlich erheblich die Spannung steigert.
Es handelt sich hier nicht um einen Krimi zum Miträtseln, bei dem der Leser erst am Ende erfährt, wer wen ermordet hat. Eigentlich weiß man die ganze Zeit, was passiert - aber eben die Hauptpersonen nicht. Deswegen ist es spannend, wie sie die Spuren verfolgen und letztendlich die Lösung erfahren. Zum Schluss allerdings gibt es nochmal eine sehr überraschende Wendung, sodass der "Aha-Effekt" nicht fehlt.
Für mich ein tolles Buch, für das ich hiermit eine ausdrückliche Leseempfehlung ausspreche!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfach nur wundervoll!

Ein ganzes halbes Jahr
0

Das Buch war ja lange in den Bestseller-Listen, meine Freundinnen haben es mir geradezu aufgedrängt, aber irgendwie konnte ich mich dann doch immer nicht überwinden, es einfach mal zu lesen - gerade bei ...

Das Buch war ja lange in den Bestseller-Listen, meine Freundinnen haben es mir geradezu aufgedrängt, aber irgendwie konnte ich mich dann doch immer nicht überwinden, es einfach mal zu lesen - gerade bei gehypten Büchern bin ich nämlich überkritisch und wurde schon oft enttäuscht. Nun habe ich mich aber doch herangewagt und ärgere mich, dass ich es nicht schon vorher gelesen habe. Das Buch ist einfach nur der Hammer!
Das Buch ist einfach wunderbar flüssig geschrieben, man wird richtig mitgerissen. Die Autorin versteht es, die Gefühle, die Ängste, die Hoffnungen aber auch die Zerrissenheit aller beteiligten Personen herüberzubringen - und nicht nur die von Lou und Will, sondern auch den Nebencharakteren.
Im Mittelpunkt stehen natürlich Lou und Will, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein können: Lou als das naive Mädchen, dass noch nicht einen Blick über den Tellerrand geworfen hat und sich keiner Herausforderung stellen will. Will, der Überflieger, der alles hatte, alles riskierte und nun sein Leben im Rollstuhl verbringt. Und trotz, oder gerade wegen dieser Unterschiede, beginnen die beiden eine Beziehung, die so ehrlich und schmerzhaft beschrieben ist, dass man selbst mitleidet. Denn eine Perspektive scheint den Beiden nicht wirklich gegeben zu werden.
Ich sage es ganz ehrlich: Das Ende war schrecklich! ich mag es einfach, wenn alles gut ausgeht und man Friede, Freude Eierkuchen in der Vordergrund stellt. In dieser Hinsicht hat mich das Buch wirklich überrascht. Für den Mut, dieses Ende zu schreiben, meinen Respekt an Jojo Moyes, denn ich denke, alles andere wäre einfacher gewesen.
Trotzdem: Ein herrliches Buch! Auch wenn ich am Ende wirklich etwas geweint habe, würde ich es wieder lesen!