Mitreißend!
Elias & Laia - Die Herrschaft der MaskenSelten hat mich ein Buch so gefangen genommen und mitfiebern lassen wie "Elias und Laia - Herrschaft der Masken"! Es handelt sich hierbei um eine Dystopie: Das Imperium unterdrückt die Kundigen und bildet ...
Selten hat mich ein Buch so gefangen genommen und mitfiebern lassen wie "Elias und Laia - Herrschaft der Masken"! Es handelt sich hierbei um eine Dystopie: Das Imperium unterdrückt die Kundigen und bildet die besten Kämpfer des Landes, die Masken, aus. Diese sind blutrünstige Kämpfer ohne jegliches Mitgefühl. Der Widerstand, der sich gegen das Imperium aufzulehnen versucht, ist sehr schwach und hat dem nichts entgegenzusetzen.Die Geschichte wird abwechseln aus Sicht von Elias, einem Anwärter zur Maske, der kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung steht und Laia, eine Kundige, deren letzte Verwandte von einer Maske umgebracht wurden. Ihr Bruder sitzt nun im Gefängnis und sie möchte alles versuchen, um ihn zu retten. Beide Erzählungen sind aus der Ich-Perspektive heraus erzählt, was dazu führt, dass man alle Gefühle und Gedanken der Beiden perfekt mitbekommt und dementsprechend auch mitfühlt. Außerdem sind die Kapitel relativ kurzgehalten, was dazu anregt, immer weiter zu lesen - die einzelnen Perspektiven enden nämlich so gut wie immer mit einem gemeinen Cliffhanger. Sehr gut fand ich, dass der Schauplatz im Buch nicht wechselt. Alles spielt sich in der Stadt Serra ab. Diese ist sehr gut beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Ich bin immer von Dystopien enttäuscht, die nur ganz kruz am eigentlichen ort spielen und sich auf einmal ganz woanders hin orientieren und damit oberflächlich bleiben. Dies ist hier, wie gesagt, nicht der Fall.Ein weitere Pluspunkt ist die genaue und intensive Ausarbeitung der Hauptfiguren. Sie sind nicht, wie sonst, die tapferen Kämpfer ohne Fehl und Tadel - im Gegenteil. Sie haben beide ihre Schwäche und sind von Selbstzweifel geplagt. Dies macht sie glaubwürdiger, denn sie sind eben keine Übermenschen, bei denen alles auf Anhieb klappt.Das zeigt sich leider auch daran, dass es nicht nur Happy Ends gibt. Selten habe ich beim Lesen eines Buches so viele Tränen vergossen - wer Friede, Freude, Eierkuchen sucht, ist bei diesem Buch an der falschen Stelle. Manchmal hätte ich am liebsten "Warum?" geschrien, wenn wieder etwas Trauriges passierte.Das Buch ist an einigen Stellen wirklich brutal und nichts für schwache Nerven.
Leichte Probleme hatte ich am Anfang des Buches mit den vielen verschiedenen und für das Deutsche eher ungewöhnliche Namen. Auch, weil die Personen mal mit Vor-, mal mit Nach- und dann wieder mit Spitznamen angesprochen werden, viel es mir zu Anfang schwer, sie auseinanderzuhalten. Dies gibt sich aber im Laufe des Buches, weil sich schnell herauskristallisiert, wer die wichtigen Personen in dem Buch sind. Und die kennt man dann auch :)
An alle Romantiker: Hier gibt es keine Liebesgeschichte wie sonst in dieser Art von Dystopien üblich. Das hat mit persönlich sehr gut gefallen, da es dadurch nicht so kitschig und vorhersehbar wurde.
Apropos vorhersehbar: Dieses Buch ist es wirklich nicht! Immer wenn man denkt, man weiß, wie es weitergeht, kommt es ganz anders. Das garantiert Spannung bis zur letzten Seite.
Da das Buch mit einem fiesen Cliffhanger ändert, warte ich gespannt auf den nächsten Teil und hoffe, dass es nicht so lange dauert.
Ich bin restlos begeistert und kann dieses Buch nur weiterempfehlen!