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Veröffentlicht am 02.05.2018

Kannst du ihr trauen?

Das Böse in deinen Augen
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Das Buch beginnt mit einem Prolog, der den Leser im ersten Moment ziemlich im Regen stehen lässt, denn man weiß gar nicht, um wen oder was es eigentlich geht.
Erst nach und nach lernt man die Protagonisten ...

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der den Leser im ersten Moment ziemlich im Regen stehen lässt, denn man weiß gar nicht, um wen oder was es eigentlich geht.
Erst nach und nach lernt man die Protagonisten kennen, vor allem die Kinderpsychologin Imogen und die elfjährige Ellie, deren Fall sie übernimmt.

Ellie scheint sehr intelligent für ein so junges Mädchen und das war mir irgendwie suspekt - ich konnte auch nicht erklären, warum. Trotzdem habe ich mitgelitten, als beschrieben wurde, wie sie ausgeschlossen und in der Schule gemobbt wird. Vor allem das Verhalten einer ihrer Lehrerinnen konnte ich gar nicht verstehen - so sollte es keinem Kind ergehen.
Über Imogen erfährt man anfangs nur sehr wenig. Man weiß, dass sie in ihr Heimatdorf zurückkehrt, aber das mehr dahinter steckt. Ihre Vergangenheit wird dem Leser ist im Laufe der Handlung verraten. Das hat mir gut gefallen, denn so konnte man sie immer besser verstehen.

Gut gefallen hat mir, dass man bei diesem Thriller auch zwischen den Zeilen lesen kann. Es wird dem Leser nicht alles "hingeklatscht", sondern manche Dinge nur angedeutet. Das gefällt mir immer sehr gut, wenn es die Handlung bzw. das Verständnis nicht beeinträchtigt. Hier konnte man aber auch ohne ausschweifende Erklärungen alles gut verstehen.

Etwas gestört hat mich allerdings, dass manche Dinge zu oft wiederholt wurden. Einmal erfährt man es, weil es eine Protagonistin gerade erlebt, man ist also "live" dabei. Dann wiederum berichtet eben diese über das Erlebnis, man liest es also zum zweiten Mal. Hier hätte man für meinen Geschmack etwas kürzen können, weil es so zu kleinen Längen kam.

Diese werden aber durch die Spannung wieder wettgemacht. Denn irgendwie ist schnell auch dem Leser Ellie unheimlich und man versucht vorauszuahnen, was als nächstes kommen könnte. Gerade am Ende überschlagen sich die Ereignisse und man legt das Buch nicht mehr aus der Hand. Das abschließende Ende ist dann wirklich sehr spektakulär - hier hätte es für mich auch ruhig etwas weniger sein dürfen. Aber es passt zum Buch und rundet die Handlung gut ab, sodass man noch etwas zum Nachdenken hat.

Insgesamt hat mir das Buch echt gut gefallen und es hat nach meiner Lesepause gut getan, an etwas Spannendes zu geraten, sodass ich wieder gut in den Lesefluss gekommen bin. Von mir gibt es deshalb 4 Sterne.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Wenn Kleider sprechen könnten...

Das rote Kleid
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Am Anfang war es für mich etwas irritierend, aber dann hat es richtig Spaß gemacht. Das Buch ist nämlich aus der Sicht eines Kleides geschrieben - das Seidenkleid Anascha. Aus ihrer Perspektive wird auch ...

Am Anfang war es für mich etwas irritierend, aber dann hat es richtig Spaß gemacht. Das Buch ist nämlich aus der Sicht eines Kleides geschrieben - das Seidenkleid Anascha. Aus ihrer Perspektive wird auch der Roman erzählt. Die Idee, dass Kleider nicht nur etwas fühlen, sondern sich auch miteinander unterhalten, ist richtig witzig.

Das ist auch eindeutig der Hauptaspekt des Buches: Der Leser lernt die verschiedensten Kleidungsstücke kennen, die alle einen unterschiedlichen Charakter haben. Egal ob alt, neu, Einzelstück oder Massenware. Kretschmer hat das richtig gut umgesetzt. Irgendwann betrachtet man die Kleider als Protagonisten und vergisst, dass es ja eigentlich leblose Stoffe sind.

Viel Handlung gibt es nicht unbedingt. Das ist aber wahrscheinlich auch dadurch bedingt, dass sich die Kleider nicht selbst bewegen oder handeln können. Im Mittelpunkt stehen die Unterhaltungen. Am Anfang lernt man die Geburt eines Kleides - Anascha - kennen. Diese ist am Anfang herrlich naiv und erinnert an ein Kind. Ihre Verwandlung im Verlauf der Geschichte ist wirklich schön und dem Autor gut gelungen. Trotzdem habe ich mir zu Beginn etwas schwer getan, mich auf das Buch einzulassen. Zum Glück hat sich das nach wenigen Seiten gelegt.

Man verfolgt Anaschas Weg weiter zum Film. Hier wird es dann etwas turbulent und das Buch nimmt Schwung auf. Es gibt sogar eine kleine kriminalistische Handlung - diese passt wunderbar zur Geschichte, auch wenn sie nicht so ausgefeilt ist, dass man als Leser nicht recht schnell versteht, wer dahinter steckt :)

Insgesamt waren es kurzweilige, amüsante Lesestunden. Da ich etwas Probleme mit dem Anfang hatte, gibt es von mir 4 - um Guido zu zitieren - gutgemeinte Punkte :)

Veröffentlicht am 28.03.2018

EInmal um die Welt...

Frühstück mit Giraffen
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Das Buch ist sehr persönlich gestaltet, was mir gut gefallen hat. Gemeinsam mit der Familie Pohlmann reist man von Afrika über Asien und Australien in die USA und Kanada. Die einzelnen Länder sind in unterschiedlich ...

Das Buch ist sehr persönlich gestaltet, was mir gut gefallen hat. Gemeinsam mit der Familie Pohlmann reist man von Afrika über Asien und Australien in die USA und Kanada. Die einzelnen Länder sind in unterschiedlich lange Kapitel eingeteilt - je nachdem, was die Familie erlebt, werden einzelne Passagen ausführlicher geschildert. Am Ende jeden Kapitels gibt es außerdem Buch- und Filmtipps der Autorin zum jeweiligen Land.

Witzig fand ich, dass auch Tochter Antonia Raum im Buch bekommt. Von ihr werden immer wieder kleine Erlebnisgeschichten eingestreut, sodass man die Reise auch aus Kinderaugen sehen kann. Und was für Kinder bedeutsam und einprägsam ist, ist manchmal wirklich überraschend.

In der Mitte des Buches gibt es außerdem eine Reihe von Reisefotos, die neidisch machen. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn die Bilder immer direkt in das jeweilige Kapitel eingebunden gewesen wären, sodass sie immer zu dem passen, was man liest. Da sie aber auf besonderem Papier gedruckt sind, war es wahrscheinlich praktisch nicht möglich, das anders umzusetzen.

Lust auf Reisen bekommt man auf jeden Fall, wenn man das Buch liest. Mir haben die Schilderungen sehr gut gefallen und ich habe mein Herz an Neuseeland verloren, auch wenn ich noch nicht dort war. Es klingt wirklich wie ein Paradies und ich möchte unbedingt mal hin.

Neuseeland wird auch sehr viel Raum gewidmet, andere Länder bzw. Reiseziele kamen mir dafür etwas zu kurz. Gerade Australien - was mich auch sehr reizt - wird relativ knapp dargestellt. Natürlich bin ich mir bewusst, dass alle Eindrücke sehr subjektiv sind und einiges, was Familie Pohlmann gefallen hat, nicht jedem anderen gefällt. Es ist natürlich kein Reiseführer, trotzdem hätte ich mir gewünscht, an der ein oder anderen Stelle einfach noch etwas mehr über das Land und seine Besonderheiten an sich zu erfahren.

Insgesamt hat es wirklich Spaß gemacht, in fremde Länder und Kulturen abzutauchen und mit der Familie die Welt zu entdecken. Das Fernweh hat mich auf jeden Fall gepackt. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Einer schlimmer als der andere...

Das Buch der Schurken
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Das Buch ist kein Roman, aber irgendwie für mich auch kein Sachbuch, da es mit viel Witz und Ironie geschrieben ist. Mir gefällt, dass man es nicht am Stück lesen muss. Es eignet sich dazu, immer mal wieder ...

Das Buch ist kein Roman, aber irgendwie für mich auch kein Sachbuch, da es mit viel Witz und Ironie geschrieben ist. Mir gefällt, dass man es nicht am Stück lesen muss. Es eignet sich dazu, immer mal wieder hineinzublättern, einfach irgendwo eine Seite aufzuschlagen und diese zu lesen. Man kann es also gut auf den Nachttisch legen und immer, wenn man mal nur ein paar Minuten Zeit hat, sich ein oder zwei Schurken zu Gemüte führen.

Die 100 Bösewichte sind in verschiedene Kategorien eingeordnet, zum Beispiel "Die Psychopathen", "Die Erziehungsberechtigten" oder "Die Gierigen". Das ist ganz witzig, denn man kann auch ganz gut Vergleiche ziehen. Meiner Meinung nach lassen sich auch einige Figuren in mehrere Kategorien einordnen - denn einige sind wirklich durchweg böse.

Jedem Schurke ist eine Doppelseite gewidmet. Neben dem Autor und dem literarischen Werk, in dem er bzw. sie auftaucht, gibt es auch immer eine witzige Illustration und ein Zitat aus dem jeweiligen Buch. Dann wird die Figur - und vor allem ihre Taten - auf eine sehr witzige und ironische Art und Weise beschrieben, sodass man dazu neigt, die jeweilige Person gar nicht mehr so böse zu finden.

Die ausgewählten Bösewichte stammen aus den unterschiedlichsten Genres und auch Zeiten. So findet man Märchenfiguren wie die bösen Stiefmütter neben Figuren der Mythologie oder Romanen und Erzählungen. Die Mischung hat sehr gut gepasst und der Autor zeigt auch immer Querverweise zwischen verschiedenen Bösewichten auf.

Schade fand ich allerdings, dass ich relativ wenige Figuren gekannt habe. Die moderneren wie Dolores Umbridge aus "Harry Potter" natürlich schon - aber gerade bei den klassischen Werken wusste ich oft nicht, wer derjenige ist. Auf der einen Seite habe ich dadurch schon Lust bekommen, mich auch mehr diesen klassischen Geschichten zuzuwenden. Auf der anderen Seite lesen sich die Erklärungen einfach witziger, wenn man weiß um wen es geht. Dann versteht man die Ironie besser.

Insgesamt war das Buch mal etwas ganz anderes und hat Abwechslung in mein Leseleben gebracht. Man kann es gut zwischendurch lesen und es ist auf jeden Fall sehr witzig. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.03.2018

In 80 Tagen um die Welt!

Auf ewig mein
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Meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil der Timeschool-Reihe auf jeden Fall gelesen haben, bevor man sich Teil 2 widmet. Denn dann kennt man schon die Personen, die vorkommen und erkennt das ein ...

Meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil der Timeschool-Reihe auf jeden Fall gelesen haben, bevor man sich Teil 2 widmet. Denn dann kennt man schon die Personen, die vorkommen und erkennt das ein oder andere wieder.

Ich war sofort wieder in der Geschichte drin und habe mich gefreut, Anna und Sebastiano wiederzutreffen. Auch meine Lieblingsfigur, der Dämon Barnaby ist wieder mit dabei. Natürlich sind auch Fatima und Ole mit von der Partie.

Diesmal müssen die fünf eine Art Spiel spielen, um ihre gestohlene Zeitmaschine wieder zurück zu bekommen. Es gilt im Jahr 1873 in 80 Tagen einmal um die Welt zu reisen, so wie in Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt". Aber damit nicht genug: Sie müssen auch noch Aufgaben erledigen und Rätsel lösen. Sollten sie es nicht schaffen, ist nicht nur die Maschine verloren, sondern Sebastiano muss außerdem sterben.

Es ist also nicht verwunderlich, dass Anna alles dafür gibt, das Spiel zu gewinnen. Mir hat gefallen, dass alles wieder aus ihrer Sicht verzählt wurde. Ich mag auch ihren Charakter, auch wenn sie an der ein oder anderen Stelle für mich nicht nachvollziehbar gehandelt hat. Sie ist eben sehr emotional und hat sehr viel Mitgefühl - aber genau das wird hier mehr als einmal zur Gefahr.

Auf die Reise um die Welt habe ich mich auch sehr gefreut. Die Idee, auf Dampfschiffen über den Atlantik und mit der Eisenbahn zu reisen und dabei fremde Kulturen kennenzulernen, war super. Allerdings fand ich es etwas schade, dass die Etappen teilweise sehr schnell abgehandelt wurden. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, um mehr über die verschiedenen Länder und die Begebenheiten zur damaligen Zeit zu erfahren.

Nicht nachvollziehbar war für mich auch eine Wendung in der Geschichte - ACHTUNG SPOILER!
Mitten in der Handlung werden der Reisegruppe nämlich die zu lösenden Aufgaben erlassen. Sie müssen nur noch die Reise zu Ende schaffen. Das fand ich irgendwie komisch und auch schade, denn es hat etwas die Spannung herausgenommen.

Die Spannung kommt aber zum Schluss nochmal richtig auf. Da konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen und ich habe mich mehrmals gefragt, wie die Autorin das jetzt auflöst. Das war einfach nur super und richtig überzeugend.

Ich freue mich auf jeden Fall schon richtig auf den dritten Teil und hoffe, dass er nicht mehr so lange auf sich warten lässt. Von mir gibt es 4 Sterne!

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