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Veröffentlicht am 19.09.2020

Neidzerfressen...

Die Nachbarin
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Die Plotidee finde ich sehr spannend: Zwei Frauen, die Tür an Tür wohnen, sich nicht kennen, aber der anderen trotzdem ihr scheinbar perfektes Leben neiden.

Gut gefallen hat mir, dass ständig aufgezeigt ...

Die Plotidee finde ich sehr spannend: Zwei Frauen, die Tür an Tür wohnen, sich nicht kennen, aber der anderen trotzdem ihr scheinbar perfektes Leben neiden.

Gut gefallen hat mir, dass ständig aufgezeigt wurde, dass vieles doch einfach mehr "Schein als Sein" ist. Dadurch wirkte die Handlung sehr real.

Auch gelungen ist meiner Meinung nach der Aufbau des Buches. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Lexie bzw. Hariett erzählt. Manchmal ist dann zwar das Ereignis doppelt, aber weil es aus unterschiedlichen Blickwinkel erzählt wurde, fand ich das nicht schlimm.

Allerdings war das dann teilweise auch etwas langatmig. Es dreht dich einfach alles darum, dass sie selbst mit sich und ihrem Leben unzufrieden sind. Ein bisschen genervt hat mich dieses ewige Negativ-Sehen dann schon.

Darüber hinaus wurde ich mit Harriet einfach nicht warm. Sie war von allem zu viel. Interessant war ihre Vergangenheit schon, es erklärt auch einiges von ihren teilweise komischen Verhaltensweisen, aber für mich war es trotzdem keine Entschuldigung.

Den Thriller-Anteil habe ich lange gesucht, für mich war es eher ein tragischer Roman. Zwar kommen zum Schluss einige spannende Momente auf, aber das war mir zu wenig. Das Ende an sich ist dann abr ganz schön gruselig...

Alles in allem eine gute Idee mit schönen Ansätzen, aber auch noch etwas ausbaufähig. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Nette Geschichte, aber weinerliche Protagonistin

Klammerblues um zwölf
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Das Cover ist meiner Meinung nach total gelungen, denn es weckt die Aufmerksamkeit. Allerdings vermisse ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, den Zusammenhang zum Inhalt.
Im Mittelpunkt der Geschichte ...

Das Cover ist meiner Meinung nach total gelungen, denn es weckt die Aufmerksamkeit. Allerdings vermisse ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, den Zusammenhang zum Inhalt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Fee, frisch verwitwet, die nichts mehr mit sich anzufangen weiß. Ich fand es schön, dass in einem Roman auch mal diese Altersgruppe zum Zug kommt und es nicht immer nur um junge Frauen geht, die die Liebe suchen. Denn wenn man plötzlich alleine dasteht und sein Leben nochmal neu aufbauen muss, ist das nicht einfach.
Die Autorin hat es geschafft, trotz des eher ernsten Themas die Probleme ihrer Protagonistin mit viel Humor zu würzen, sodass man auch mal schmunzeln muss. Allerdings war Fee mir doch etwas zu weinerlich. Sie ist sehr pessimistisch, lässt sich oft gehen und braucht viel Anstoß von außen. Manchmal habe ich mich gewundert, dass ihre Freunde so ein Durchhaltevermögen zeigen.
Und ihre Freunde haben es mir wirklich angetan. Jede Person hat Eigenheiten, die sie wirklich liebenswert machen. Das hat es wieder aufgewogen, dass ich mich mit Fee nicht so sehr anfreunden konnte.
Der Roman ist wunderbar, um in zwischendurch zu lesen. Leider ist er aber auch sehr vorhersehbar - oft geht alles einfach zu glatt. Hier hätte ich mir ein paar mehr "Stolpersteine" gewünscht, einfach um die Geschichte noch etwas realer zu machen.
Das Ende rundet das Buch gut ab, kommt allerdings sehr schnell.
Ich wurde unterhalten, es war mal etwas anderes als die typische ChickLit, einige Schwächen gab es meiner Meinung nach aber schon. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Mord oder Selbstmord?

Heute wirst du sterben
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Der Klappentext hat hohe Erwartungen geweckt, ich habe viele Handlungssprünge und Spannung erwartet. Dem war dann nicht so. Das Buch ist eher "leiser", alles eher subtil als offensichtlich. Das muss nicht ...

Der Klappentext hat hohe Erwartungen geweckt, ich habe viele Handlungssprünge und Spannung erwartet. Dem war dann nicht so. Das Buch ist eher "leiser", alles eher subtil als offensichtlich. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, hat mich nur im ersten Moment irritiert.

Geschrieben ist das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei vor allem Hannah, die in der Psychatrie ist, und ihre Mutter den Großteil einnehmen. Mir hat dieses Zusammenspiel gut gefallen, vor allem weil es einmal die Innensicht und einmal die Außensicht war. Dadurch, dass die Kapitel immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben sind, kommt man auch nicht durcheinander.

Allerdings ging die Geschichte für meinen Geschmack sehr langsam los. Man weiß, dass Hannah in der Psychatrie ist - warum kommt aber erst sehr viel später heraus. Und hier konnte mich die Autorin auch wirklich überraschen. Ansonsten stehen aber für meinen Geschmack die Selbstmorde bzw. Morde nicht im Mittelpunkt, sondern Hannahs Schicksal. Das ist auch in Ordnung, wird meiner Meinung nach aber im Klappentext falsch suggeriert, was sehr schade ist. Denn das eigentliche Thema, weswegen Hannah in Behandlung ist, fand ich sehr interessant und ist in unserer Gesellschaft auch immer noch ein Tabu.

Auch die Hintergrundgeschichte war gut gemacht, denn es gibt einige überraschende Wendungen, die für Spannung sorgen. Allerdings hatte ich auch schon früh eine Ahnung, was hinter all dem stecken könnte, auch wenn die Autorin mehrfach versucht, den Leser auf falsche Fährten zu führen.

Erst ganz am Ende, wenn man gar nicht mehr damit rechnet, gibt es nochmal einen Plottwist, der das Buch auf jeden Fall nochmal aufwertet und den Leser zum Nachdenken zwingt - denn ganz abgeschlossen scheint die Handlung dann doch nicht zu sein.

Der Schreibstil war für meinen Geschmack etwas träge, es geht eher langsam voran, was auch daran liegt, dass viele Details beschrieben und Dinge wiederholt werden. Trotzdem war das Buch flüssig zu lesen.

Letztendlich hatte ich mir aber mehr erhofft. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Schneckenliebe...

Der Mondscheinmann
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Leider, leider muss ich als allererstes das Cover kritisieren, denn es hat meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun. Das finde ich sehr schade, denn bei den Vorgängerbänden ...

Leider, leider muss ich als allererstes das Cover kritisieren, denn es hat meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun. Das finde ich sehr schade, denn bei den Vorgängerbänden hat das immer sehr gepasst. Auch der Titel ist auf den ersten Blick etwas irreführend, allerdings kann man nach dem Lesen einen Zusammenhang herstellen, auch wenn dieser nicht allzu offensichtlich ist. Natürlich fügen sich Cover und Titel gut in die Reihe ein, aber mehr Bezug zum Inhalt wäre schöner gewesen.

Auch dieser Thriller ist aufgebaut, wie man es von Max Bentow kennt und wie ich es mag: Man hat die Perspektive von den Ermittlern, allen voran Nils Trojan, dann lernt man ein Opfer näher kennen und schließlich blickt man auch immer wieder mal durch die Augen des Mörders.

Vielleicht liegt es daran, dass ich dieses Buch sofort im Anschluss an "Der Schmetterlingsmann" gelesen habe, aber irgendwie hat es mich ein bisschen gelangweilt. Natürlich macht ein ähnlicher Aufbau eine Reihe aus, aber hier ist es mir extrem aufgefallen. Deswegen hat bei mir der Spannungsaufbau auch nicht so gegriffen, wie er es normalerweise tut. Im Gegenteil, manchmal war es fast etwas langweilig, denn auch hier werden die Tatorte inszeniert, es werden Frauen aufgrund einer Obsession umgebracht und ein Tier steht im Mittelpunkt. Genauer gehe ich nicht darauf ein, um nichts zu verraten, aber ich hatte das Gefühl, dass manche Dinge einfach nur ausgetauscht wurden, ansonsten es aber so ziemlich das gleiche ist.

Einen deutlichen Unterschied zum Vorgänger gibt es allerdings: "Der Mondscheinmann" ist um einiges ekliger und ging mir deswegen auch durch den Magen. Die Morde hier kann man wirklich nichts als "ästhetisch" bezeichnen, wie ich es beim Schmetterlingsmann getan habe.

Nichtsdestotrotz war der Schreibstil wieder sehr, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Man fliegt nur so über die Seiten.

Und auch Nils Trojan kommt nicht zu kurz. Ihn mag ich einfach sehr. Aber diesmal habe ich mir fast schon Sorgen um ihn gemacht und ich frage mich, ob es eine Fortsetzung geben wird oder ob Max Bentow die Reihe mit diesem achten Fall abschließt. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

Auch dieser Buch ist ein solider Thriller, aber das nächste Mal werde ich mehr Zeit zwischen dem Lesen der einzelnen Teile vergehen lassen. Von mir gibt es schweren Herzens nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Satanistische Rituale

Seelenangst
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Mittlerweile weiß ich ja, dass die Bücher von Veit Etzold nichts für schwache Nerven sind. Nichtsdestotrotz war ich wieder überrascht, dass sich mein Magen schon beim Prolog umgedreht hat - denn der ist ...

Mittlerweile weiß ich ja, dass die Bücher von Veit Etzold nichts für schwache Nerven sind. Nichtsdestotrotz war ich wieder überrascht, dass sich mein Magen schon beim Prolog umgedreht hat - denn der ist ziemlich eklig. Das muss man mögen - und ich gebe zu, vielleicht bin ich ein bisschen zu weich dafür. Denn die Stellen, in denen ich mich wirklich zusammenreißen musste, sind über das ganze Buch verteilt. Für meinen Geschmack darf es hier ruhig ein bisschen weniger sein und ich hoffe, dass alles wirklich nur Fiktion ist und dass es keine Menschen auf der Welt gibt, die wirklich zu solchen Handlungen fähig sind.

Denn in diesem Buch geht es um satanistische Rituale, aber auch um Teufelsaustreibung. Das Grundthema fand ich sehr spannend, da ich mich damit noch gar nicht beschäftigt habe. Es ist dunkel, brutal und trotzdem - oder gerade deshalb - faszinierend. Zwischendurch hat mich etwas gestört, dass es ein bisschen ins phantastische abgleitet, vor allem wenn es darum geht, wie sich Menschen verhalten, die besessen sind. Hier bin ich einfach zu rational. Aber das meiste wird auch wissenschaftlich erklärt.

Und das ist etwas, dass ich am Stil von Veit Etzold sehr schätze. Man merkt, dass er die Themen sehr genau recherchiert und viele Hintergrundinfos liefert, die dafür sorgen, dass man ihm alles auch abnimmt.

Ermittelt wird wieder von Clara Vidalis. Ich mag sie sehr, weil sie sehr engagiert an die Aufklärung der Mordfälle geht und sich dabei keine Angst hat, sich selbst in Gefahr zu bringen. Das ist auch hier wieder der Fall. Diesmal ist ihr kein Weg zu weit, um den Täter zu verstehen und so begleitet sie der Leser zum Beispiel bis nach Rom.

Spannend geht es auf jeden Fall zu. Man weiß so ungefähr, wer der Täter ist - aber nicht, warum er das tut. Das wird erst nach und nach deutlich und lässt einen erschaudern. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei, denn immer wenn man denkt, jetzt gibt es den entscheidenden Hinweis, löst sich dieser wieder in Luft auf. Deshalb konnte mich das Buch auch wirklich fesseln.

Ein bisschen enttäuschend war für mich dann der Schluss. Er ist gut gemacht, da er der Geschichte, die eigentlich abgeschlossen ist, noch eine Art offenes Ende verpasst. Allerdings war das ein bisschen vorhersehbar, weil vorher alles zu rund lief.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen und ich werde Veit Etzold treu bleiben. Aber es ist mir einfach zu blutig und zu brutal. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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