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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2017

Aussichtslose Schauspiel-Karriere

Lily - Verliebt in L.A.
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Die Geschichte ist knapp 80 Seiten lang, deswegen fällt die Rezi ein bisschen kürzer aus.

Die Protagonistin Lily ist eine erfolglose Schauspielerin aus England, die ihren Traum aber nicht aufgeben will. ...

Die Geschichte ist knapp 80 Seiten lang, deswegen fällt die Rezi ein bisschen kürzer aus.

Die Protagonistin Lily ist eine erfolglose Schauspielerin aus England, die ihren Traum aber nicht aufgeben will. Als sie aus privaten Gründen nach Los Angelos fliegt, sieht sie sich schon auf der großen Leinwand.
Leider bin ich mir ihr gar nicht warm geworden, sie hat mich teilweise sogar richtig genervt. Sie war ungeheuer naiv und hat sich wie ein kleines Kind benommen. Außerdem dachte sie nur an sich und ihren Traum. Deswegen habe ich ihre Rückschläge auch eher gelassen hingenommen.

Aber, das muss man ihr zu Gute halten, macht sie sogar eine Entwicklung durch - und das ist auf 80 Seiten schon eine Meisterleistung. Diese wirkt nämlich authentisch und nicht konstruiert.

Ein bisschen Liebe darf natürlich auch nicht fehlen, obwohl ich hier den Handlungsstrang etwas unglaubwürdig fand und er mich nicht überzeugen konnte.

Insgesamt war es ganz nett, aber wirklich umgehauen hat mich diese Short Story nicht. Deswegen nur 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Frauenhass trifft Gotteswahn

Die sieben Farben des Blutes
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Achtung! Diese Rezi enthält Spoiler!

Normalerweise vermeide ich in meinen Rezensionen Spoiler, aber bei diesem Buch komme ich leider nicht drum herum...

"Die sieben Farben des Blutes" beginnt mit einem ...

Achtung! Diese Rezi enthält Spoiler!

Normalerweise vermeide ich in meinen Rezensionen Spoiler, aber bei diesem Buch komme ich leider nicht drum herum...

"Die sieben Farben des Blutes" beginnt mit einem Prolog, in dem man den Serienkiller Dionysos und eine seiner Prophezeiungen kennenlernt. Dem Leser wird direkt klar, dass er aus sehr fragwürdigen Motiven heraus agiert und Frauen "heilen" will - auf seine ganz eigene Art.

Für schwache Gemüter ist das Buch nichts, denn auch wenn man von amerikanischen Thrillern noch schlimmeres gewöhnt ist, sind die geschilderten Morde sehr brutal. Ich fand am schlimmsten, dass die Mordopfer ihre eigenen Gliedmaßen essen mussten. Das wird auch immer wieder erwähnt, sodass es der Leser auf keinen Fall vergisst.

Schnell passiert ein weiterer Mord, an dem die Staatsanwältin Helena Faber arbeitet. Sie ist sehr taff und hat schon sehr jung eine steile Karriere hingelegt, allerdings wurde ich während des gesamten Buches nicht mir ihr warm. Irgendwie war sie mir unsympathisch, was jetzt nicht nur daran lag, dass sie nicht wählerisch ist, was ihre Bettpartner angeht. In Bezug auf die Protagonistin gab es aber für mich einige Ungereimtheiten: Sie leidet an Amnesien, es besteht anfangs sogar der Verdacht auf Alzheimer, weswegen sie die saubere Wäsche in den Biomüll schmeißt und die Haarbürste im Kühlschrank lagert. Allerdings passt das mit ihrem Image, dass der Autor zu Beginn des Buches gezeichnet hat, überhaupt nicht zusammen. Denn wie konnte sie so erfolgreich werden, wenn sie dieses Handicap hat? Bzw. wenn die Gedächtnislücken erst während der Geschichte auftreten, wurden sie meiner Meinung nach nicht gut eingeführt, da alles sehr plötzlich kam und man beim Lesen erstmal umdenken musste.

Die Gedächtnislücken bzw. die Amnesie macht einen Großteil des Buches aus. Und leider hat mir dieser Aspekt überhaupt nicht gefallen. Nicht nur, dass man als Leser sehr früh Hinweise bekommt, wer der Täter ist, so wäre das Buch auch nur halb so dick, wenn Helena gesund wäre. So weiß sie nämlich auch, wer der Täter ist, vergisst es aber immer wieder. Und komischerweise setzen die Gedächtnisschwierigkeiten immer zu den richtigen Zeitpunkten ein und aus. Das war mir zu konstruiert.

Von der Sprache her hat mir das Buch sehr gut gefallen und es liest sich wirklich sehr flüssig. Es wird zum einen aus der Sicht Helenas geschrieben, aber man bekommt auch immer wieder Einblicke in die Denkweise von Dionysos. Die Kapitel sind kurz und verleitet daher zum Weiterlesen.

Der Schluss hat mir leider gar nicht gefallen. Zwar ist am Ende alles aufgeklärt, aber trotzdem gibt es ein offenes Ende. Warum? Der Mörder ist tot, seine Mitwisser sitzen im Gefängnis und trotzdem verschwinden die Töchter von Helena ganz plötzlich??? Das war für mich leider nicht nachvollziehbar.

Insgesamt war das Buch schon spannend, aber leider konnte es mich nicht zu 100% überzeugen, vor allem weil ich mit der Protagonistin nicht warm wurde. Deswegen gibt es von mir nur 2,5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.01.2024

Nicht mein Fall

Die Einladung
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Eigentlich bin ich Fitzek-Fan erster Stunde. Allerdings kann ich mit seinen neuen Thrillern immer weniger anfangen.
Das war auch bei diesem der Fall. Ich habe lange überlegt, ob ich "Die Einladung" überhaupt ...

Eigentlich bin ich Fitzek-Fan erster Stunde. Allerdings kann ich mit seinen neuen Thrillern immer weniger anfangen.
Das war auch bei diesem der Fall. Ich habe lange überlegt, ob ich "Die Einladung" überhaupt lesen soll. Letztendlich haben mich die guten Rezensionen überzeugt.
Allerdings frage ich mich immer mehr, ob die nicht vor allem aufgrund des Autors zustande kommen, denn das Buch konnte mich überhaupt nicht überzeugen.
Ja, es gibt spannende Momente und ab und zu bekommt man auch mal Gänsehaut - aber irgendwie ist alles ein bisschen drüber und von allem zu viel.
Vor allem gibt es für mich zu viele Zufälle und zu viel Ekelfaktor. EIn Beispiel: Kann es kein normaler Badewannenmord sein? Nein, es müssen noch Fäkalien ins Spiel kommen. Das muss für meinen Geschmack nicht sein und wirkt auf mich eher abschreckend als spannend. Solche Beispiele könnte ich noch einige aufführen.
Werde ich FItzek in Zukunft noch eine Chance geben? Wahrscheinlich, denn seine "alten" Thriller liebe ich bis heute. Aber "Die Einladung" war nichts für mich.

Veröffentlicht am 07.09.2023

Tödliche Insel

Never Coming Home
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Die Rezi zu diesem Buch fällt mir sehr schwer, denn ich muss zwei Seiten betrachten: Zum einen mich, die erwachsene Leserin, und die eigentliche Zielgruppe, die Jugendlichen. Deswegen werde ich versuchen, ...

Die Rezi zu diesem Buch fällt mir sehr schwer, denn ich muss zwei Seiten betrachten: Zum einen mich, die erwachsene Leserin, und die eigentliche Zielgruppe, die Jugendlichen. Deswegen werde ich versuchen, beide Seiten einfließen zu lassen.

Aber erstmal generell: Das Cover ist wunderschön und man muss schon zweimal hinschauen, denn auf den ersten Blick vermutet man keinen Jugendthriller dahinter. Genau deswegen gefällt es mir, denn es ist mal etwas anderes.

Gelungen ist auch, dass man zu Beginn des Buches eine Übersicht mit den zehn Personen, den Influencern, findet, zu der man gerade am Anfang immer mal wieder zurückblättern kann, bis man alle genau einordnen kann. Zehn Figuren, die eine wichtige Rolle spielen, muss man nämlich erstmal auseinander halten können. Hier war der Personenregister sehr hilfreich.

Aufgebaut ist das Buch chronologisch. Es beginnt mit der Anreise der zehn Influencern auf die Insel und endet nach den Geschehnissen. Dadurch kann man die Story leicht mitverfolgen.

Jetzt zum Inhalt selbst: Dieser konnte mich leider nicht überzeugen. Ich bin ein großer Krimi-Fan und habe alle Bücher von Agatha Christie gelesen. Der Plot ist ziemlich 1:1 von "Und dann gabs keines mehr" übernommen. Deswegen war ich auch nicht überrascht, wie sich die Geschichte entwickelt. Natürlich war alles moderner und auf die heutige Zeit angepasst, aber sogar das Ende gleicht sich sehr. Das war wirklich sehr schade, denn dadurch hat sich für mich überhaupt keine Spannung aufgebaut.

ABER: Wer den Klassiker nicht kennt - und das wird die eigentliche Zielgruppe sein - der wird hier auf jeden Fall sehr gut unterhalten. Denn dann gibt es vor allem am Schluss eine sehr überraschende Wendung, die für den Aha-Effekt sorgt.

Auch die Erzählweise wird jugendlichen Lesern sehr gut gefallen. Es lässt sich leicht lesen, die Sprache ist authentisch und es gibt keine Längen. Allerdings hat mir persönlich auch an der ein oder anderen Stelle die Tiefe gefehlt, vor allem wenn es um die Emotionen geht. Hier hätte man noch stärker die Verzweiflung oder Angst herausarbeiten können.

Insgesamt war das Buch nicht unbedingt meins. Aber für Jugendliche ist es sicher spannend und dadurch, dass Influencer gewählt wurden, auch sehr modern. Ich kann mir vorstellen, es als Lektüre vorzuschlagen und in der Schule zu lesen, auch wenn ich nur für mich selbst keinen Re-Read machen würde :)

Veröffentlicht am 15.05.2022

Nicht mein Ratgeber

Kopf über Wasser im Alltagschaos
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Von diesem Ratgeber habe ich mir erhofft, dass er etwas den Druck rausnimmt, immer alles perfekt machen zu müssen und dass er dem Perfektionismus, der einem immer mehr durch die Sozialen Medien vermittelt ...

Von diesem Ratgeber habe ich mir erhofft, dass er etwas den Druck rausnimmt, immer alles perfekt machen zu müssen und dass er dem Perfektionismus, der einem immer mehr durch die Sozialen Medien vermittelt wird, entgegenwirkt.

Das tut er auf jeden Fall. Denn in kurzen Kapiteln betont die Autorin immer wieder, dass nichts perfekt sein muss. Außerdem fokussiert sie sich nicht nur auf Aufgaben im Haushalt, sondern die sogenannten "Care-Aufgaben" umfassen auch das Kümmern von sich selbst, also Dinge wie Körperhygiene und Ernährung.

Das Buch hat mir in sofern geholfen, dass ich gemerkt habt, dass ich eigentlich gar keine Probleme mit meinem Haushalt habe. Sie spricht eher Menschen an, die durch Krankheit oder psychische Probleme nicht in der Lage sind, in dieser Phase ihres Lebens essentielle Aufgaben zu erledigen. Sie beschreibt beispielsweise, dass es in Ordnung ist, nur einen Teller am Tag abzuspülen, wenn sich das dreckige Geschirr stapelt, denn im Fokus sollte stehen, einen Anfang zu finden. Hier stimme ich ihr zu, sehe mich selbst aber nicht in der Position.

Manche Tipps sind natürlich universell anwendbar, zum Beispiel die gerechte Aufteilung der Aufgaben und dass Hausarbeit auch Arbeit ist - und deshalb vom Partner als gleichwertig anerkannt werden soll. Andere Tipps sind für mich nicht nachvollziehbar, beispielsweise Einmalgeschirr zu verwenden, um sich den Abwasch zu sparen. Das habe ich als Schülern bei meinem Austausch in den USA kennengelernt und seitdem eine richtige Abneigung dagegen.

Grundsätzlich ist das Buch ein hilfreicher Ratgeber und Mutmacher. Allerdings sollte man die Zielgruppe genauer auf dem Cover oder im Klappentext eingrenzen. Wer nämlich damit kämpft, dass ab und zu die Regale verstaubt oder die Böden nicht gesaugt sind, der wird hier wenig mitnehmen können. Für andere wiederum ist das Buch ein Mutmacher und hilft dabei, einen Anfang zu wagen.

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