Tödliche Insel
Never Coming HomeDie Rezi zu diesem Buch fällt mir sehr schwer, denn ich muss zwei Seiten betrachten: Zum einen mich, die erwachsene Leserin, und die eigentliche Zielgruppe, die Jugendlichen. Deswegen werde ich versuchen, ...
Die Rezi zu diesem Buch fällt mir sehr schwer, denn ich muss zwei Seiten betrachten: Zum einen mich, die erwachsene Leserin, und die eigentliche Zielgruppe, die Jugendlichen. Deswegen werde ich versuchen, beide Seiten einfließen zu lassen.
Aber erstmal generell: Das Cover ist wunderschön und man muss schon zweimal hinschauen, denn auf den ersten Blick vermutet man keinen Jugendthriller dahinter. Genau deswegen gefällt es mir, denn es ist mal etwas anderes.
Gelungen ist auch, dass man zu Beginn des Buches eine Übersicht mit den zehn Personen, den Influencern, findet, zu der man gerade am Anfang immer mal wieder zurückblättern kann, bis man alle genau einordnen kann. Zehn Figuren, die eine wichtige Rolle spielen, muss man nämlich erstmal auseinander halten können. Hier war der Personenregister sehr hilfreich.
Aufgebaut ist das Buch chronologisch. Es beginnt mit der Anreise der zehn Influencern auf die Insel und endet nach den Geschehnissen. Dadurch kann man die Story leicht mitverfolgen.
Jetzt zum Inhalt selbst: Dieser konnte mich leider nicht überzeugen. Ich bin ein großer Krimi-Fan und habe alle Bücher von Agatha Christie gelesen. Der Plot ist ziemlich 1:1 von "Und dann gabs keines mehr" übernommen. Deswegen war ich auch nicht überrascht, wie sich die Geschichte entwickelt. Natürlich war alles moderner und auf die heutige Zeit angepasst, aber sogar das Ende gleicht sich sehr. Das war wirklich sehr schade, denn dadurch hat sich für mich überhaupt keine Spannung aufgebaut.
ABER: Wer den Klassiker nicht kennt - und das wird die eigentliche Zielgruppe sein - der wird hier auf jeden Fall sehr gut unterhalten. Denn dann gibt es vor allem am Schluss eine sehr überraschende Wendung, die für den Aha-Effekt sorgt.
Auch die Erzählweise wird jugendlichen Lesern sehr gut gefallen. Es lässt sich leicht lesen, die Sprache ist authentisch und es gibt keine Längen. Allerdings hat mir persönlich auch an der ein oder anderen Stelle die Tiefe gefehlt, vor allem wenn es um die Emotionen geht. Hier hätte man noch stärker die Verzweiflung oder Angst herausarbeiten können.
Insgesamt war das Buch nicht unbedingt meins. Aber für Jugendliche ist es sicher spannend und dadurch, dass Influencer gewählt wurden, auch sehr modern. Ich kann mir vorstellen, es als Lektüre vorzuschlagen und in der Schule zu lesen, auch wenn ich nur für mich selbst keinen Re-Read machen würde :)