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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2023

Spannendster Teil der Reihe!

Hiding Hurricanes
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Lennys und Creeds Band haben mich vom Klappentext bisher am meisten angesprochen, und ich wurde nicht enttäuscht. Die Leserinnen erwartet ein spannendes Versteckspiel/Doppelleben von Lenny James, die tagsüber ...

Lennys und Creeds Band haben mich vom Klappentext bisher am meisten angesprochen, und ich wurde nicht enttäuscht. Die Leserinnen erwartet ein spannendes Versteckspiel/Doppelleben von Lenny James, die tagsüber eine Studentin und bei Nacht die bekannteste Tänzerin der Stadt ist. Creed hingegen ist Lennys bester Freund, empfindet jedoch etwas für Daisy, Lennys Alter Ego.

Normalerweise finde ich solche Doppelleben-Geschichten oft zu klischeehaft und unrealistisch, doch hier konnte Tami Fischer mich überzeugen. Sie hat Lennys verschiedene Welten nachvollziehbar darstellen können, insbesondere den Grund, warum sie ihren Nebenjob vor ihren Freund
innen geheim hält.

Die Geschichte war spannend und flüssig geschrieben. Man kam schnell durch die Seiten und wurde durchgehend gefesselt. Es gab zwischendurch für mich keinen Part, der an Spannung abgenommen hatte oder zu langatmig war. Parallel zu Lennys Arbeitsleben wurde noch Creeds Struggle mit seinem Leben und seinen Zukunftsplänen geschildert und die Story mit Ches' Bruder Maxx angerissen, der im Folgeband seine eigene Geschichte haben wird. Auch wurden bereits einige Hinweise auf diesen gegeben.

Ich kann verstehen, dass einige vielleicht kritisieren, dass es so lange gedauert hat, bis Lenny und Creed sich ausgesprochen haben, allerdings fand ich auch das nachvollziehbar, da beide Angst hatten, ihre Freundschaft kaputt zu machen.

Ich lese die Fletcher-Reihe in der Reihenfolge, in der sie veröffentlicht wurde und muss ehrlich sagen, dass ich das jedem so empfehlen würde, weil jeder Band Spoiler zu den vorherigen Bänden enthält.

Ich vergebe klare 5 Sterne und freue mich schon auf Band 4!

Veröffentlicht am 21.01.2023

Elayne von Corbenic, das Rabendkind

Elayne (Band 1): Rabenkind
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kann Spoiler enthalten

"Elayne - Rabenkind" ist das erste Buch aus dem Sternensandverlag und das erste Buch von Jessica Bernett, welches ich lese. Als ich meine Bachelorarbeit über Wolframs von Eschenbach ...

kann Spoiler enthalten

"Elayne - Rabenkind" ist das erste Buch aus dem Sternensandverlag und das erste Buch von Jessica Bernett, welches ich lese. Als ich meine Bachelorarbeit über Wolframs von Eschenbach "Gawan" geschrieben habe, hat mir eine Userin auf Instagram diese Buchreihe empfohlen, und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich in die Geschichte und den Schreibstil verliebt habe.

Jessica Bernett hat ihre eigene Interpretation und Rezeption von Elayne von Corbenic und der Artus-Saga auf Papier gebracht. Da ich das Originalwerk nicht so gut kenne, habe ich einige Anspielungen wahrscheinlich nicht verstanden, doch Google und mein geringes Hintergrundwissen über die wichtigsten Charaktere haben mir die Augen geöffnet (und mich teilweise gespoilert).

Ich bin überaus begeistert von der Geschichte und der Figur Elayne, die zwar eine Prinzessin ist, sich aber nicht wie eine klischeehafte Prinzessin aus einem schicken Palast und mit teuren Kleidern aufführt. Stattdessen hilft sie ihrer Familie und den Dorfbewohner:innen, durch den Winter zu kommen und die Kranken zu pflegen. Generell ist sie taffer, als man es vielleicht von ihr erwartet hätte.

Der Schreibstil ist angenehm. Man fliegt nur so durch die Seiten. Auch haben mir das Nachwort und die historischen als auch die persönlichen Hintergründe der Autorin zur Geschichte sehr gefallen. Man merkt einfach, dass sich Jessica Bernett mit dem Stoff auseinandergesetzt hat.

Eine Sache hat mich jedoch gestört (Achtung, kleiner Spoiler): Ich fand es etwas unangenehm, zu lesen, dass und wie der Barde Galahad und Elayne miteinander angebändelt haben, da der Mann einfach doppelt so alt wie sie (= 15 Jahre) war. Ich weiß, das war ein Teil der Geschichte und wurde auch von dem Barden selbst verpönt, dennoch sind bei mir beim Lesen deutlich die Alarmglocken losgegangen. Ich weiß nicht, ob man das Alter vielleicht etwas hätte anpassen sollen; auch wenn es ein historischer Fantasyroman ist.

Ungeachtet dessen gebe ich dem Buch 4,5-5 Sterne und bin schon gespannt auf den nächsten Teil!

Veröffentlicht am 21.01.2023

Gawain, der Lichtfalke!

Gawain: Lichtfalke
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Vor ein paar Monaten habe ich Jessica Bernetts Buch "Elayne 1: Rabenkind" gelesen, wodurch ich auf das Spin-off "Gawain: Lichtfalke" aufmerksam geworden bin. Da ich meine Bachelorarbeit zu Wolframs von ...

Vor ein paar Monaten habe ich Jessica Bernetts Buch "Elayne 1: Rabenkind" gelesen, wodurch ich auf das Spin-off "Gawain: Lichtfalke" aufmerksam geworden bin. Da ich meine Bachelorarbeit zu Wolframs von Eschenbach Gawan geschrieben habe, wollte ich es unbedingt lesen, allerdings habe ich während des Lesens realisiert, dass ich das Spin-off an anderer Stelle hätte lesen sollen (womöglich nach Band 2 der Hauptreihe). Dadurch wurde ich zwar minimal gespoilert, dennoch kann man das Buch auch getrost als Einzelband lesen.

Es war wirklich spannend, rührend und vor allem magisch geschrieben. Wie auch bei Elayne hat man hier bemerkt, dass Jessica Bernett sich unfassbar gut mit der Materie und der Artussaga auseinandergesetzt hat. Hier wurde nicht nur Gawains Leben geschildert und seine Geschichte erzählt, sondern auch das des Artus' und teilweise das der anderen Ritter der Tafelrunde.

Der Bund der Tafelrunde kam durchaus zur Geltung, und auch wenn die vielen Verwandtschaftsbeziehungen zeitweise etwas verwirrend waren, so waren diese gut verknüpft worden. Gawains Darstellung von einem jungen Mann, der sich nicht binden möchte, dennoch loyal ist und weiß, was er will, ist äußerst gelungen, vor allem auch die Darstellung seiner ehrenwerten Seite, die in dem Buch letztendlich eine große Rollen spielen wird.

Eine schöne Geschichte, die sich schnell zwischendurch lesen lässt! Klare 5 Sterne!

Veröffentlicht am 21.01.2023

Vergessene oder eher verdrängte "Frauenliteratur"?

FRAUEN LITERATUR
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Ich studiere momentan im Master Germanistik mit dem Schwerpunkt Literaturwissenschaft. Das Buch von Nicole Seifert war für mich also nicht nur absolut lesenswert, sondern auch ein deutlicher Augenöffner! ...

Ich studiere momentan im Master Germanistik mit dem Schwerpunkt Literaturwissenschaft. Das Buch von Nicole Seifert war für mich also nicht nur absolut lesenswert, sondern auch ein deutlicher Augenöffner! Ich selbst habe im Bücherregal hauptsächlich Literatur von weiblichen Autoren zu stehen (die ich allerdings nicht bewusst gekauft habe), dennoch habe ich viele im Buch angesprochene Aspekte rückwirkend überdacht.

Seifert spricht über die hauptsächlich männliche literarische Präsentation in der Schule und die Abwertung der "weiblichen Literatur" in unserer Literatur(kritik)branche. Sie gibt viele Inputs zu Studien, die in den letzten Jahrzehnten im Hinblick auf die Unterschiede von "weiblicher" und "männlicher" Literatur geführt wurden, und führt auch viele Werke von bekannten oder auch vergessenen Autorinnen auf.

Das Buch ist kurz und bündig und doch fasst es die wichtigsten Merkmale zusammen. Es hat mir als Leserin und auch als Germanistin vor Augen geführt, welche Probleme und Ungleichheiten wir in der Literaturbranche immer noch haben und warum wir diese unbedingt beseitigen müssen.

Ich vergebe 5 Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 21.01.2023

Der Riss in der Antarktis

Der Riss
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kann Spoiler enthalten

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bin durchweg begeistert von dem Konzept und der Geschichte! Es war wirklich durchweg spannend und man ist nur so durch ...

kann Spoiler enthalten

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bin durchweg begeistert von dem Konzept und der Geschichte! Es war wirklich durchweg spannend und man ist nur so durch die Seiten geflogen.

Der Autor weiß auf jeden Fall, worüber er schreibt. In seinem Nachwort wird noch einmal deutlich, dass er sich weitläufig mit dem Thema beschäftigt hat, und das hat man auch beim Lesen bemerkt, so dass man wirklich das Gefühl hatte, einen Roman zu lesen, der nicht allzu weit von der Realität entfernt liegt. Viele Punkte, die er aufgeführt hat, wie die Süßwasserseen unter dem Eis und die Vulkane, existieren nämlich wirklich in der Antarktis.

Die Protagonistinnen sind ebenfalls interessant gestaltet. Antonia, die ihren verschollenen Bruder Emilio finden will und genau wie er eine Wissenschaftlerin ist, hat einen besonderen Bezug zu dem Ort. Bei ihrer Suche nach Emilio muss sie sich nicht nur Leuten mit fiesen Hintergedanken und Machenschaften stellen, sondern auch noch das Geheimnis um ihre Familie und die Entdeckung ihres Bruders lösen.

Es folgt Spannung über Spannung, zwischenzeitlich aber auch Hintergründe zu der Protagonistin und dem Antagonisten. Der Autor spielt mit Verwirrung und Täuschung, so dass man sich als Leser
in zunächst gar nicht sicher ist, wer eigentlich alles hinter der Intrige steckt. Das hat auf jeden Fall sehr zum Miträtseln angeregt!

Eine Sache fand ich nur etwas merkwürdig: Das Wesen im See und die plötzliche Wunderheilung der Schwämme war mir doch etwas zu fantastisch. Ich schließe nicht aus, dass es Leben in diesen Gewässern geben könnte, doch wirkte es beinahe, als wäre hier eine andere Zivilisation geschildert worden. Auch wäre es etwas überzeugender gewesen, wenn die Schwämme oder das Wasser nicht sofort als Wunderheilmittel funktioniert hätten. Letztendlich kann ich mich doch damit abfinden und die Darstellung tut der Geschichte auch keinen Abbruch. Irgendetwas Besonderes muss ja an den Schwämmen, die Emilio gefunden hat, sein, sonst gäbe es keinen runden Abschluss der Geschichte.

Ich finde es im Übrigen auch gut, dass Arlo und Antonia das Geheimnis nicht weitertragen, denn letztendlich haben die beiden recht: Wüsste jeder davon, würden alle etwas von dieser "Macht" haben wollen und jeder würde Anspruch auf die Antarktis erheben.

Durch und durch ein spannender Thriller mit erschreckendem Realitätsbezug. Klare 5 Sterne von mir!