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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2022

Leider enttäuschendes Finale ...

Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt
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"Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt" ist der dritte und finale Band der Kaleidra-Reihe von Kira Licht. Der zweite hatte schon so seine Schwächen, aber der dritte hat mich am meisten enttäuscht. Von unlogischen ...

"Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt" ist der dritte und finale Band der Kaleidra-Reihe von Kira Licht. Der zweite hatte schon so seine Schwächen, aber der dritte hat mich am meisten enttäuscht. Von unlogischen bis hin zu klischee-besetzten Szenen, über schwache Charaktere und langatmige Handlungsstränge war leider alles dabei, wodurch ich mich zeitweise echt durchs Buch gequält habe.

Fangen wir mit Emilia an, die im dritten Teil gefühlt eine komplette charakterliche Wendung gemacht hat - und das nicht zum Positiven -, denn sie war nicht nur unglaublich nervig, naiv und kindisch, sondern auch viel zu overpowered. Ich weiß jetzt nicht die genaue Zeitspanne zwischen dem ersten und dem letzten Teil, aber dass sie in so kurzer Zeit so viele Aufgaben und Fähigkeiten geradezu perfektioniert hat, ist für mich einfach absolut unlogisch und hat mir einfach die Lesefreude genommen; vor allem deswegen, weil es neben ihr so viele andere Charaktere gibt, die auf so vielen Fachgebieten spezialisiert sind - und trotzdem kommen sie nicht gegen die unglaublich starke Emilia an. Dass Hauptcharaktere auch heldenhaft sein können, gerade weil sie gewisse Schwächen haben, wurde hier leider überhaupt nicht durchgesetzt - und wenn, dann war ihre Schwäche kindisches und unvorsichtiges Verhalten, welches andere Charaktere immer wieder in Gefahr gebracht hat.

Hinzu kommt, dass die Beziehung zwischen Ben und Emilia leider genauso flach geschrieben worden war. Während man im ersten Teil noch mitgefiebert hat, hat man im letzten kaum bis gar kein Kribbeln mehr gespürt. Das war, vor allem weil der Titel anderes verrät, leider ziemlich enttäuschend.

Des Weiteren gab es viel zu viele Handlungsstränge und Höhepunkte, die zeitweise so schnell aufgetaucht und dann wieder abgehandelt worden sind, dass man kaum mitgekommen ist. Auch die Storyline mit Professor Avalanche, die im zweiten Teil aufgebaut wurde, war mit einem Schlag zu Ende gewesen - um es mal ganz spoilerfrei auszudrücken. Zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, wofür dann die ganze Vorarbeit geleistet wurde, wenn es am Ende dann doch ziemlich spannungsfrei gelöst wurde.

Die vielen Zusammenhänge und familiären Hintergründe waren an sich interessant und haben gezeigt, dass die Autorin sich Gedanken gemacht hat, allerdings war die Art, wie diese verpackt und dargestellt wurden, nicht besonders vorteilhaft. Es war viel zu viel auf einmal, wodurch die Geschichte nicht wirklich in die Tiefe gegangen ist. Im Gegensatz dazu ist am Anfang nicht wirklich was passiert.

Für ein Storyfinale war der dritte Band leider sehr enttäuschend. Insgesamt war es für mich eine 3/5. Schade eigentlich, denn ich mochte den ersten Teil ziemlich gern.

Veröffentlicht am 02.04.2022

Was befindet sich auf dem Grund der Nordsee?

Tiefwasser für Nordstrand
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kann Spoiler enthalten

Das ist sowohl mein erster Krimi von Dirk Trost als auch der erste Teil, den ich von der Jan-de-Fries-Reihe lese. Ganz überzeugen konnte er mich leider nicht, dennoch war es ein ...

kann Spoiler enthalten

Das ist sowohl mein erster Krimi von Dirk Trost als auch der erste Teil, den ich von der Jan-de-Fries-Reihe lese. Ganz überzeugen konnte er mich leider nicht, dennoch war es ein gutes Buch für zwischendurch.

Ich habe vor einiger Zeit mal eine Hausarbeit über diese Region (Nordstrand usw.) geschrieben und fand es daher interessant, ein fiktionales Buch zu lesen, welches dort spielt. Der Autor hat auf jeden Fall Ahnung von der Umgebung, was das Lesen ansprechender gestaltet hat.

Die Geschichte beginnt mitten im Geschehen, wodurch man gleich in die Spannung reingezogen wurde, doch danach haben sich Szenen ergeben, die für meinen Geschmack etwas zu viel waren. Jan de Fries ist ein Anwalt (ehemaliger Strafverteidiger), der sich in der Region niedergelassen hat, um es etwas ruhiger anzugehen. Er hat weder Ahnung noch die nötigen Fähigkeiten, um brutalen Mördern und Kopfgeldjägern auszuweichen, und dennoch schafft er es jedes Mal aufs Neue, diesen zu entkommen - einerseits dem Mörder-Laster, der versucht, ihn von der Straße zu drängen, andererseits der sinkenden Jacht, der er ohne Tauchkenntnisse entrinnt.

Es war irgendwann viel zu unrealistisch bzw. zu klischee-besetzt und hat eher einem unauthentischen Action-Film geglichen. Ich für meinen Geschmack bin kein Fan von (Nicht-)Ermittlern, die auf Alleingang einen kompletten und komplexen Fall lösen können, und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mit dem Buch so meine Probleme hatte.

Auch gab es zwischendurch immer wieder Randinformationen, die zwar interessant, aber im Zusammenhang mit dem Geschehen völlig unnötig waren und die Spannung nur so gedrosselt haben. Auch die Wiederholungen, wie z.B. dass der Hund viel frisst, waren nach einer Weile zu viel.

Alles in allem ein guter Krimi, aber mit noch etwas Luft nach oben. Insgesamt gebe ich 3-3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.02.2022

Weil die Frau auch nur auf einen dominanten Mann wartet ...

Die Macht der Emotionen
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Ich lese psychologische Bücher immer mit einer gewissen Distanz und auch literaturkritisch, da man nicht alle Aussagen immer für Wahres nehmen kann und die Inhalte oft auf das Minimum heruntergebrochen ...

Ich lese psychologische Bücher immer mit einer gewissen Distanz und auch literaturkritisch, da man nicht alle Aussagen immer für Wahres nehmen kann und die Inhalte oft auf das Minimum heruntergebrochen sind. Selbiges gilt auch für den Forschungsstand: Mittlerweile sind die Informationen aus dem Buch 22 Jahre alt (in Bezug auf die Forschungsliteratur sogar noch älter). Nicht alles wird aktuell sein; dies muss man beim Lesen berücksichtigen.

Zu Beginn wurde eine Einführung geliefert, die versucht hat, die Frage zu beantworten, wie viele Basisemotionen es eigentlich gäbe. Hierbei ist sich die Forschung nicht sicher: Einige sagen 6, andere 16.

Das Buch selbst hat 8 Emotionen (Zorn, Neid, Freude, Traurigkeit, Scham, Eifersucht, Angst, Liebe) genauer unter die Lupe genommen und jeder ein einzelnes Kapitel zugeordnet. Gleichzeitig wurden aber auch immerzu Zusammenhänge und Verbindungen gestellt, was ich sehr gut fand. Es gab Tabellen, Übersichten und kleine Exkurse, die die Inhalte noch einmal genauer veranschaulicht haben.

Womit ich teilweise rein gar nichts anfangen konnte, waren die unzähligen Filmvergleiche. Dies liegt aber daran, dass ich so alt wie das Buch bin und viele der aufgeführten Filme, die vor den 2000ern entstanden sind, kaum bis gar nicht kenne.

Am Anfang konnte ich vielen Inhalten noch zustimmen bzw. empfand ich sie als einleuchtend. Über die diskriminierenden Bezeichnungen zu gewissen Völkern und Gruppen konnte ich teilweise hinwegsehen, da das Buch 2001 auf Französisch und erstmalig 2005 auf Deutsch veröffentlicht wurde und die Abschaffung und das Verbot vieler Bezeichnungen erst in den letzten Jahren verstärkter durchgesetzt worden ist. Wo sich bei mir dann aber alles gesträubt hat, waren die Pauschalaussagen in Bezug auf die Geschlechter:

Die Frau sucht einen "Papa" (kein Witz, dieses Wort wurde echt so verwendet), um ihrem Fortpflanzungstrieb nachzugehen und weswegen sie aus diesem Grund diese und jene Emotion empfindet. Ich denke, dass selbst Anfang der 2000er Jahre klar sein müsste, dass zwar in uns allen gewisse Instinkte über Generationen hinweg verankert sind, wir aber nicht aus Gründen der Fortpflanzung so und so reagieren (z.B. in Bezug auf Neid, Eifersucht und Ängste).

Auch bei Aussagen wie "Die Frau sucht nach einem dominanten Mann." hat sich bei mir alles gesträubt. Solche Aussagen sind so was von überholt und erwarte ich auch nicht in einem Buch der 2000er.

Hinzu kommt, dass der Adressat:innenkreis eher auf Ü30-Leute gesetzt war. Es gab zwischendurch Erfahrungsberichte von anderen Menschen/Nicht-Psychologen, die allerdings schon mitten im Leben standen, einen Job hatten, manchmal verheiratet waren und Kinder hatten. Ich als Anfang 20-jährige Studentin konnte mich damit nicht wirklich identifizieren. Dennoch haben die Beispiele geholfen, viele Emotionen und Situationen besser zu veranschaulichen, weswegen sie für mich auch besser nachzuvollziehen waren. Da sich aber vor allem zum Ende hin viele Pauschal- und antifeministische Aussagen gehäuft haben, werde ich dem Buch nur 3 Sterne geben. Wer weiß, wie solche Bücher heutzutage aufgezogen werden - hoffentlich weniger allgemein und engstirnig wie dieses hier.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Assassin's Creed - Black Flag

Assassin's Creed
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Zu meinem Bedauern muss ich leider sagen, dass das Buch mich enttäuscht hat. Ich habe Assassin's Creed - Black Flag nie selbst gespielt, ich kenne es aber vom "Angucken", und natürlich war mir klar, dass ...

Zu meinem Bedauern muss ich leider sagen, dass das Buch mich enttäuscht hat. Ich habe Assassin's Creed - Black Flag nie selbst gespielt, ich kenne es aber vom "Angucken", und natürlich war mir klar, dass man die Szenen 1:1 zu den Cut Scenes vom Spiel mitlesen kann, allerdings hat mir die Umsetzung und der Schreibstil nicht sonderlich gefallen.

Ich hatte das Gefühl, dass die Szenen einfach aneinander gereiht waren. Das ganze Buch hat sich wie eine Berichterstattung oder wie ein langer Brief an seine Tochter gelesen, was ja letztendlich auch so war.

Es hat mir irgendwie an Emotionen gefehlt. Natürlich haben sich viele Kampfszenen gehäuft, weil das Spiel ja auch wesentlich daraus besteht, aber diese wurden vor allem am Ende hin ziemlich gestaucht. Oft kamen dann Sätze wie "Um es kurz zu halten" o.ä., und anschließend wurden nur der Reihe nach Leute getötet, ohne jedoch eine emotionale Ebene in der Erzählung abzudecken.

Mir kam es oft so vor, als würde man krampfhaft versuchen, ein gesamtes Spiel mit 60 bis 80 Spielstunden, auf 400 Seiten zu quetschen und dabei die wesentlichen und interessanten Ereignisse zu kurz und die langweiligen zu lang zu halten. Manchmal wurde man mit Informationen über die Pirat*innen überhäuft, wenn Edward Kenway gerade nichts Besseres zu tun hatte, als im Kerker zu sitzen oder auf seinem Schiff zu stehen.

Kurzum - so etwas hat einfach die Spannung genommen.

Warum ich trotzdem 3 Sterne gebe, ist, weil ich den Anfang und die Suche nach dem Observatorium interessant fand und auch das jeweilige Einbringen historischer Ereignisse und Figuren. Wahre Fans der Spielreihe werden vielleicht mehr Liebe für das Buch aufbringen können, mir hat einfach die Spannung gefehlt.

Veröffentlicht am 02.01.2022

Durch die unzähligen Beschreibungen wurde es etwas langatmig ...

Nijura - Das Erbe der Elfenkrone
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Das ist das zweite Buch, welches ich von Jenny-Mai Nuyen gelesen habe, und tatsächlich hatte ich nicht wirklich vorgehabt, noch eines von ihr zu lesen, allerdings wurde mir dieses hier wärmstens empfohlen.

Leider ...

Das ist das zweite Buch, welches ich von Jenny-Mai Nuyen gelesen habe, und tatsächlich hatte ich nicht wirklich vorgehabt, noch eines von ihr zu lesen, allerdings wurde mir dieses hier wärmstens empfohlen.

Leider hat es meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Am Anfang war ich noch begeistert von den vielen lebhaften Beschreibungen gewesen, doch irgendwann hat es sich ziemlich verlaufen und den Fokus von der eigentlichen Geschichte genommen. Der Schreibstil hat mich, auch wenn das jetzt komisch klingen mag, an viele Fantasy-Bücher aus der Zeit 2000-2010 erinnert. "Damals" (und auch in der Zeit davor) hat man viel langatmiger geschrieben, während man heute eher auf die Storyline achtet und nur das Nötigste preisgibt oder aber mehrere Bände schreibt, um nicht alles auf einmal erzählen zu müssen - so meine Empfindung.

Durch die vielen Beschreibungen gingen die Emotionen deutlich unter. Deswegen fand ich die Annäherung und angebliche Liebesgeschichte zwischen dem "Elfenbastard" Nill und dem Herrn der Diebe Scapa ziemlich unauthentisch bzw. nicht greifbar. Auch dass sich diese bis zum Ende teilweise durchgezogen hat, obwohl der Elfenprinz Kaveh weitaus mehr Interesse und Hilfsbereitschaft Nill gegenüber gezeigt hat, war für mich unverständlich.

Manche Dinge waren sehr vorhersehbar, die ich aufgrund von Spoilern nun nicht aufführen werde.

Das Buch ist in vier "Unter-Bücher" eingeteilt. Das erste war noch spannend, doch danach hat es sich deutlich in die Länge gezogen. Die vielen kleinen Zwischenabschnitte, in denen nur erklärt wurde, dass die Gefährten essen und schlafen, fand ich etwas unnötig, da sie der Geschichte die Spannung genommen haben.

Auch hatte ich zwischendurch öfter das Gefühl, dass vieles an Tolkiens "Der Herr der Ringe" angelehnt war - vielleicht war es aber auch nur Zufall.

An sich war die Grundthematik interessant, doch hätte man die Geschichte weitaus besser und spannender konzipieren können. Aus diesem Grund gebe ich dem Buch nur 3 Sterne.