Profilbild von kaddelkatja

kaddelkatja

Lesejury Star
offline

kaddelkatja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kaddelkatja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2022

Kein Thriller aber ein interessanter historischer Krimi

Ein Präsident verschwindet
0

1954 wird Kommissar Philipp Gerber nachts zu einem geheimen Treffen mit Kanzler Adenauer gebracht. Es sind Fotos vom verschwundenen Präsidenten des Verfassungsschutzes aufgetaucht, auf denen er zusammen ...

1954 wird Kommissar Philipp Gerber nachts zu einem geheimen Treffen mit Kanzler Adenauer gebracht. Es sind Fotos vom verschwundenen Präsidenten des Verfassungsschutzes aufgetaucht, auf denen er zusammen mit der Journalistin Eva Herden in Ostberlin zu sehen ist. Er war schon zu Nazi-Zeiten im Widerstand tätig. Eva ist Philipps Freundin und hat sich bereits seit Tagen nicht bei ihm gemeldet. Gerber macht sich auf den Weg ins besetzte Berlin, um sich beider Sachen anzunehmen.

Meinung:
Ich lese zwischendurch gerne historische Romane, auch mit Krimielementen. In EIN PRÄSIDENT VERSCHWINDET werden fundierte Fakten mit einer fiktiven Geschichte verwoben und zu einer interessanten Story zusammengefasst.

Auf diese Geschichte war ich wirklich sehr gespannt, denn ich wollte ausprobieren, ob politische Tatsachen bzw. Hintergründe auch etwas sind, was ich ohne Probleme lesen mag und wofür ich mich begeistern kann (bin sonst nicht so die "Politiktante"). Aber ich muss sagen, dass ich angenehm überrascht war!

Als ich den Print in den Händen gehalten habe, hat mich schon das in grün gehaltene schimmernde Cover mit dem historischen Bild fasziniert. Es ist wirklich ein wahrer Blickfang.

Die Leseprobe habe ich damals aufmerksam und flüssig lesen können und entschied mich dann für ein Untergenre des Thrillers/Krimis, um den ich ansonsten einen großen Bogen mache... und wurde nicht enttäuscht.

Den Autor Ralf Langroth kannte ich bis dato nicht, da ich dem ersten Band (Die Akte Adenauer) aus der Philipp-Gerber-Reihe bislang keine Beachtung geschenkt hatte. Ich überlege aber, diesen auch noch zu lesen.

Ich persönlich würde diesen Roman allerdings nicht unbedingt als Spionagethriller betiteln wollen. Es handelt sich meiner Meinung nach um einen gut geschriebenen und recherchierten historischen Krimi.

Das Buch ist am 15.02.2022 beim Rowohlt Verlag erschienen. Die 384 Seiten sind in angenehme kurze Kapitel unterteilt und ich kam somit gut in meinen Lesefluss hinein.

Zum besseren Vorstellungsvermögen wurde am Anfang des Prints eine Karte vom Berlin im Jahr 1954 abgebildet, was ich sehr gut fand; allerdings fand ich es schade, dass ich die einzelnen Straßen, die im Buch erwähnt wurden, nicht darauf finden konnte.

Die geschichtlichen Fakten wurden am Ende auch aufgezeigt und zusammengefasst, was für mich auch noch einmal sehr interessant war.


Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher eine Leseempfehlung für diesen politischen Krimi ab, der mich tatsächlich neugierig auf mehr in diese Richtung gemacht hat (4/5 Sterne ****)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2022

Ein Jugendthriller, der mich gut unterhalten konnte

Dreivierteltot
0

DREIVIERTELTOT ist das erste Buch von Christina Stein gewesen, das ich gelesen habe. Das Cover hatte mich bereits beim ersten Blick geflasht. Das stimmige schwarz-weiß-gehaltene Bild mit den rot abgesetzten ...

DREIVIERTELTOT ist das erste Buch von Christina Stein gewesen, das ich gelesen habe. Das Cover hatte mich bereits beim ersten Blick geflasht. Das stimmige schwarz-weiß-gehaltene Bild mit den rot abgesetzten Haaren ist ein Eyecatcher und nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen hatte, war klar, dass ich einfach zu diesem Jugendthriller greifen muss.

Inhaltsangabe:
Kim befindet sich im Urlaub in Schottland. Für sie ist es allerdings kein richtiger Erholungsurlaub, denn sie wandert auf dem West Highland Way und das bedeutet täglich eine bestimmte Strecke zurücklegen zu müssen. Bei Wind und Wetter und völlig untrainiert wie sie ist ist die ganze Aktion sehr anstrengend. Begleitet wird Kin von ihrem sportlichen Freund Jon, der auch die Idee zu dieser Wanderung hatte. Auf dem Weg sind auch andere Gleichgesinnte unterwegs, auf die immer wieder während der Wanderung getroffen wird. So auch auf den mysteriösen Sky, der anscheinend ein besonderes Interesse an Kim hat. Kontakt hält Kim die ganze Zeit zu ihrer Freundin Emma, bis auf einmal die Nachrichten aufhören und Sky und Kim eine weibliche Leiche im Wald finden. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse und eine tragische Wahrheit kommt ans Licht...


Meinung:
Dieser Jugendthriller hat es mir am Anfang etwas schwer gemacht. Der Leser wird in die Handlung hineingeschmissen und muss sich Einiges zusammenreimen. Nachdem ich ins Geschehen gefunden hatte, hat mir die Wanderung etwas viel Zeit in Anspruch genommen; war aber mit Sicherheit so von der Autorin beabsichtigt, um sich selber ein Bild von den Ereignissen zu machen, einige Szenen kritisch zu hinterfragen und die Charaktere kennenzulernen.

Der Schreibstil von Christina Stein lag mir sehr. Ich kam gut in meinen Lesefluss, allerdings kamen mir ein paar Szenen merkwürdig vor, was sich aber im Laufe des Buches aufklären ließ. Ab einer gewissen Zeit überstürzten sich wirklich die Ereignisse und das eBook entwickelte sich zu einem Pageturner, was ich mir am Anfang des Buches schon gewünscht hätte. Leider kann ich nicht wirklich viel von der Handlung verraten, ohne zu spoilern. Es sind ein paar Rückblenden eingebaut, die sehr viel Sinn machen und mich zum Ende doch zufrieden zurückgelassen haben. Die Auflösung war für mich aufschlussreich und erklärte Einiges.

DREIVIERTELTOT ist am 23.02.2022 beim Fischer Sauerländer Verlag erschienen und umfasst 352 Seiten. Eine Altersempfehlung wurde ab 14 Jahre ausgesprochen, dem ich soweit zustimmen kann. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Fazit:
Es gibt von mir eine Leseempfehlung für diesen gut unterhaltenden Jugendthriller und ich vergebe 4/5 Sterne ****

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2022

Eine überraschende Auflösung lässt mich zufrieden zurück

Das verschlossene Zimmer
0

Marie wächst in Krakow/Polen bei ihrem Vater, dem Chirurgen Dominik Karska, auf. Sie möchte Medizin studieren und hat fast keine Erinnerungen mehr an ihre Mutter, die die Familie früh verlassen hat. Bis ...

Marie wächst in Krakow/Polen bei ihrem Vater, dem Chirurgen Dominik Karska, auf. Sie möchte Medizin studieren und hat fast keine Erinnerungen mehr an ihre Mutter, die die Familie früh verlassen hat. Bis es zum eigentlichen Thema des Buches kommt erfährt der Leser viel aus dem Alltag des Vaters und Maries Liebe zum Juden Benjamin Rosen. Ausgerechnet diese Liebe stellt Marie vor dem geschichtlichen Hintergrund (Frühjahr 1939, Polen - Nationalistisches Deutschland) vor Probleme, die sie in ihrer weltfremden Sicht der Dinge nicht hat kommen sehen. Es vergeht einige Zeit im Buch, bis es denn zum eigentlichen Thema, Das verschlossene Zimmer, kommt. Das Tabuthema in der Familie reicht Marie irgendwann und sie möchte mehr über ihre Mutter und erfahren und hofft diese Geheimnisse im besagten verschlossenen Zimmer zu finden...

Meinung:

Das Cover hatte mich neugierig auf die Geschichte gemacht und die Leseprobe erledigte den Rest. Von der Schriftstellerin Rachel Givney habe ich bislang noch nichts gelesen, aber da sie bereits als Drehbuchautorin bei meiner Lieblingsserie McLeods Töchter tätig war, konnte ja eigentlich nichts schief gehen.


Dieser historische Roman war für mich angenehm zu lesen. Durch die bildhafte Beschreibung konnte ich mir die Szenen sehr gut vorstellen. An manchen Stellen war es mir allerdings etwas zu langatmig und die über 500 Seiten hätten gut und gerne auf 400 zusammengefasst werden können.

Der politische Aspekt ist eher im Hintergrund zu spüren, was ich beim Lesen als sehr angenehm empfand.

Vor der derzeitigen europäischen "Situation" hatte ich eine besondere Beklemmung beim Lesen und fand einige Abschnitte wirklich erschreckend.


Der Schreibstil der Autorin hat mich angesprochen und ich kam gut in meinen Lesefluss. Die Handlung wurde unterhaltsam bis spannend dargestellt und ich wurde vom Ende bzw. der Auflösung quasi "überrollt".

Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher eine Leseempfehlung für diesen historischen Roman ab (4/5 Sterne ****)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2022

Ein guter historischer Prag-Roman

Die Brücke der Ewigkeit
0

Jan Otlin verliert seine Familie 1342 bei einem Hochwasser, als die Judithbrücke über der Moldau einstürzt; zumindest denkt er das. Viele Jahre später erfährt er, dass seine Mutter im Sterben liegt. Jan ...

Jan Otlin verliert seine Familie 1342 bei einem Hochwasser, als die Judithbrücke über der Moldau einstürzt; zumindest denkt er das. Viele Jahre später erfährt er, dass seine Mutter im Sterben liegt. Jan hatte damals Gott angefleht, seine Familie dieses Unglück überleben zu lassen. Er würde dann eine neue Brücke, DIE BRÜCKE DER EWIGKEIT, bauen. Kaiser Karl beauftragt den Neubau und Otlin ist dabei nicht nur von Freunden, sondern leider auch von Feinden und Intrigen umgeben.
Meinung:
Ich lese zwischendurch gerne auch historische Romane und das hübsche Cover und die interessante Leseprobe hatten mich dazu animiert, zu diesem Buch zu greifen. Vom Autor Wolf Hector habe ich bislang noch nichts gelesen, habe aber recherchieren können, dass er unter anderen Pseudonymen auch im Fantasybereich unterwegs ist.
Das Buch ist in zwei Zeitebene aufgeteilt und beginnt tatsächlich mit „Das Ende“. Es wird immer wieder zwischen dem „Werdegang“ und dem „Endergebnis“ hin- und hergesprungen, was für mich sehr interessant war und ich konnte dadurch mit Jan mitfiebern und leiden.
Der Schreibstil des Autors hat mich angesprochen und ich kam nach anfänglichen Schwierigkeiten gut in meinen Lesefluss. Einige Passagen waren für mich etwas zu langatmig geraten, aber an sich war die Handlung spannend dargestellt, mit unerwarteten Wendungen. Es wurde Wert auf die einzelnen Charaktere gelegt und die Beziehung zueinander, aber auch historisches Wissen wurde vermittelt. Die Mischung wurde meiner Ansicht nach gut getroffen.
Ich war leider noch nie in Prag und konnte noch keinen Blick auf DIE BRÜCKE DER EWIGKEIT werfen, aber dieses Reiseziel hat nunmehr einen Platz auf meiner Agenda gefunden. Gerne würde ich mich dort einmal umsehen, um die Landschaft und die historischen Gebäude/Werke in Augenschein zu nehmen.

Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe daher eine Leseempfehlung für diesen historischen Roman ab (4/5 Sterne ****)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2022

Doppeldeutiger, sehr passender Titel zum Buch

Strahlentod
0

STRAHLENTOD ist bereits der 6. Band aus der Angersbach-Kaufmann-Reihe, ist aber als Krimi/Fall in sich abgeschlossen. Die Hintergrundgeschichten und Rückblicke zu den vorherigen Fällen/Teilen kann man ...

STRAHLENTOD ist bereits der 6. Band aus der Angersbach-Kaufmann-Reihe, ist aber als Krimi/Fall in sich abgeschlossen. Die Hintergrundgeschichten und Rückblicke zu den vorherigen Fällen/Teilen kann man auch als Erstleser gut verstehen und nachvollziehen.
Ich habe mir bereits den ersten Band der Serie zum Lesen gesichert, da mich doch noch einige Details zu der (Liebes-) Geschichte von Ralph und Sabine interessieren und ich mich daher gerne auch noch durch Teil 1 bis 5 durchrätseln möchte (im besten Krimisinn).

Das Cover hat mich dieses Mal hauptsächlich dazu bewogen, den Krimi lesen zu wollen. Bei dem Titel STRAHLENTOD bin ich eher etwas zurückgeschreckt. Die Leseprobe hatte mich dann zum Glück auch überzeugen können.

Ein alter VW Bus explodiert und Ralph sitzt der Schock in den Gliedern, denn er denkt, dass die Leiche in diesem Wagen sein Vater ist. Es stellt sich bald heraus, das dem nicht so ist, sondern dass ein Freund aus alten Tagen das Opfer ist. Allerdings scheint es sich um eine Verwechslung zu handeln, denn auch Ralphs Schwester wird in Berlin überfallen. Hat es jemand auf die Familie von Angersbach abgesehen? Und die Todesfälle häufen sich...

Meinung:
Dieser Krimi konnte mich sehr gut unterhalten, sowohl mit den hier auflaufenden Todesfällen als auch mit den Rückblenden in die Castor-Vergangenheit.
In Rückblicken wird von einer Demo gegen den Atommülltransport berichtet, bei der ein Polizist Opfer eines tödlichen Steinwurfs wurde. Aber wie hängen diese Taten miteinander zusammen? Als Leser befindet man sich mitten im Geschehen und rätselt mit, was das Zeug hält. Die Auflösung ist gut durchdacht und erklärt worden.

Der Schreibstil des Autors hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich wusste, dass Daniel Holbe die alte Reihe des verstorbenen Andreas Franz rund um Julia Dumont fortsetzt; dass er aber noch eine weitere Krimi-Serie am Start hat, war mir nicht bewusst.
Ich kam schnell in meinen Lesefluss, muss aber sagen, dass mir die Dreiecksgeschichte rund um Sabine ab und zu etwas "genervt" hat. Dies war allerdings der einzige Wehrmutstropfen im gesamten Buch und ich hoffe, dass sich diese vermaledeite Story im nächsten Band auflösen wird.

Der Titel STRAHLENTOD ist wirklich passen gewählt worden, wie man im Laufe des Buches feststellen wird.


Fazit:
Es gibt von mir eine Leseempfehlung für diesen spannenden und gut durchdachten Krimi, der in der Gegenwart, aber auch in der Vergangenheit spielt, und ich vergebe 4/5 Sterne ****

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere