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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2023

Tolles Finale!

Westwell - Hot & Cold
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Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Nach dem extremen Cliffhanger des zweiten Bandes war ich unglaublich gespannt auf das Finale. Dieses hat einiges zu bieten: eine ...

Achtung: 3. Band der Reihe. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Nach dem extremen Cliffhanger des zweiten Bandes war ich unglaublich gespannt auf das Finale. Dieses hat einiges zu bieten: eine Achterbahnfahrt der Gefühle und jede Menge unerwartete Aufdeckungen.

Helena und Jess sind sympathische Charaktere. Erneut schildern sie ihre Ereignisse abwechselnd aus der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Die beiden haben in der Vergangenheit schon viel durchgemacht und erneut scheint es das Schicksal nicht gut mit ihnen zu meinen.

Gut gefallen hat mir in diesem Abschluss, dass es zwar allerlei Drama gibt, sich dieses aber nicht zwischen Helena und Jess abspielt. Keine unnötig aufgebauschten Konflikte, die aus mangelnder Kommunikation oder voreinander verborgenen Wahrheiten entstehen, wie in dem Genre so gern üblich.
Drama gibt es trotzdem – nicht selbstproduziert sondern den Umständen geschuldet.

Neben angenehmen, ruhigen und entspannten Passagen, in denen auch die Figuren ein wenig abschalten können, enthält die Geschichte aufregende, temporeiche Szenen. Dank neuer Erkenntnisse nehmen die Ermittlungen um den Mord ihrer Geschwister Fahrt auf. Je mehr die zwei herausfinden, desto brenzliger wird die Situation aber auch für sie selbst, da die Zusammenhänge und Hintergründe lange nicht absehbar sind. Die Gesamtentwicklung und auch die Motive so mancher Figur konnten mich ein wenig überraschen und erklären vergangene Ereignisse.

Nach einem emotionalen und aufregenden Ende bleiben nur wenige Fragen offen.

Fazit

Ein toller Abschluss, der mit emotionalen Momenten, dramatischen Ereignissen und unerwarteten Entdeckungen punkten kann.

Veröffentlicht am 05.04.2023

Was hättest du getan?

Unsichtbar
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Anfangs fand ich die Erwählweise ungewöhnungsbedürftig, zum einem aufgrund der wechselnden Erzählperspektiven, aber auch aufgrund der Handlung, die quasi hinten anfängt.

Da ist ein Junge, der nach einem ...

Anfangs fand ich die Erwählweise ungewöhnungsbedürftig, zum einem aufgrund der wechselnden Erzählperspektiven, aber auch aufgrund der Handlung, die quasi hinten anfängt.

Da ist ein Junge, der nach einem Unfall (was passiert ist, erfährt man erst ganz zum Schluss des Buches) im Krankenhaus liegt. Er wird von Freunden besucht, die eine Weile nicht mehr wirklich seine Freunde waren. Seine Familie ist bei ihm. Und mit einer Psychologin soll er reden. Diese weiß, dass er nicht verrückt ist, aber dennoch klingt er anfangs ziemlich verrückt, als er erzählt, er sei mit einem Drachen geflogen, hätte Superkräfte entwickelt, könne ewig lang die Luft anhalten und sich unsichtbar machen… Man beginnt schon zu ahnen, was der Junge alles durchmachen musste. Und dann wird halbwegs chronologisch erzählt, was passiert ist, bis er in diesem Krankenhausbett gelandet ist…

Einige Passagen des Jungen schildert dieser selbst aus der Ich-Perspektive. Es gibt aber auch Abschnitte über ihn aus der Sicht eines allwissenden Erzählers, der abwechselnd auch andere Figuren in den Blick nimmt und dabei immer wieder vorausschauende Andeutungen (zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht…) macht.

Der Junge – unser Protagonist – bleibt namenlos. Bis zum Schluss. Es könnte jede/r sein, überall. An jeder beliebigen Schule oder einem anderen Ort, an dem Monster herumlaufen.
Die meisten anderen Figuren bekommen mit der Zeit Namen, was es etwas einfacher macht, sie auseinanderzuhalten.

Das Thema Mobbing ist sehr eindringlich, intensiv und beklemmend umgesetzt. Bemerkenswert finde ich, wie hier die Perspektive aller irgendwie Beteiligten in den Blick genommen wird und deren Sichtweise dargestellt wird – auch wenn man sie nicht immer verstehen kann.

Den größten Anteil machen die Abschnitte über den Jungen aus. Seine Erlebnisse werden geschildert, seine Ängste und Hilflosigkeit. Er entwickelt Taktiken, den Mobbern auszuweichen und flüchtet schließlich ein Stück weit aus der Realität. Durch die hierbei verwendete Bildsprache hat die Geschichte eine ganz leichte übernatürliche Note, ohne tatsächliche Fantasyelemente zu enthalten.

Es gibt die Perspektive von zwei Freunden, KlassenkameradInnen, die aus Angst wegsehen. Sie erleben aufgrund der Ereignisse ihr eigens Drama. Sind ebenfalls hilflos, aber auf andere Art.

Dann gibt es eine Lehrerin, die Anzeichen erkennt, in der Lehrerschaft aber auf taube Ohren stößt und dennoch zu helfen versucht.

Und die Perspektive des Täters, sein Denken, seine Hintergründe, die versuchen sein Handeln zu erklären und zumindest ein bisschen greifbar machen, was so schwer zu begreifen ist.

Richtig schlimm ist der Auslöser. Wie sich alles hochschaukelt. Wie immer mehr SchülerInnen wegsehen, je intensiver der Junge drangsaliert wird. Wie blind die Lehrer sich geben (auch sie haben ihre Gründe, richtig, richtig dumme Gründe), während sich während ihres Unterrichts Dramen abspielen.

Was am Ende ein wenig fehlt, ist das, was danach geschah. Wie es für alle weiterging. Welche Konsequenzen sich für Einzelne ergeben. Aber vielleicht wäre das auch einfach eine Geschichte für sich…

Am Schluss soll das Buch – laut anderen Bewertungen – weiterführende Hinweise, Informationen und Anlaufstellen enthalten, was bei so einem ernsten Thema definitiv sinnvoll ist. Mein Vorab-eBook enthält diese Informationen allerdings nicht.

Fazit

Wie beschreibt man, was einen sprachlos macht? Einerseits ist das Buch schwer zu ertragen und andererseits schwer aus der Hand zu legen, nachdem man sich erst mal in die ungewöhnliche Erzählweise eingefunden hat.
Das Thema Mobbing wird sehr vielschichtig, berührend aber doch schonungslos brutal dargestellt. Es ist ein Buch das nachdenklich und betroffen macht – die eindringliche Ermahnung, niemals wegzusehen schwingt durchweg mit – und für mich auch das Potential hat, Schullektüre zu werden.

Veröffentlicht am 28.03.2023

Tolle Welt, spannende Story

Die Braut des Elfenkönigs - Band 1
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Einst war Calithea eine Prinzessin, doch seit ihr Vater meint, sie hätte ihm Schande gebracht, darf sie nur noch als Kindermädchen ihrer zwei Schwestern am Hof bleiben. Dennoch ist es Calithea, die von ...

Einst war Calithea eine Prinzessin, doch seit ihr Vater meint, sie hätte ihm Schande gebracht, darf sie nur noch als Kindermädchen ihrer zwei Schwestern am Hof bleiben. Dennoch ist es Calithea, die von dem Elfenlord Talon ausgewählt wird, an den Hof des Elfenkönigs zu reisen, um dort als eine von fünf Prinzessinnen um die Hand des Elfenkönigs zu kämpfen. Und es ist Calithea, die den Lord viel interessanter findet als den König…

Das Buch konnte mich von Beginn an in seinen Bann ziehen. Calithea, genannt Cali, ist eine sympathisch, fürsorgliche und mutige Protagonistin. Als der Elfenlord am Hof ihres Vaters erscheint, hat sie zwar Angst vor diesem, dennoch stellt sie sich ihm entschlossen entgegen, um ihre Schwestern vor dem Schicksal, zum Elfenkönig zu müssen, zu bewahren.
Denn anders als in vielen anderen Büchern sind die Elfen hier nicht die strahlenden, positiven Wesen. Lord Talon und der König sind herzlose (wortwörtlich) Dunkelelfen. Zudem leben im Elfenreich dunkle, gefährliche Wesen.

Der ganze Weltenentwurf hat mir gut gefallen. Es gibt verschiedene Arten von Elfen, die durch optische Merkmale zu unterscheiden sind und verschiedene Magie beherrschen, und andere teils zauberhafte, teils angsteinflößende, fantasievolle Wesen, auf die Cali im Elfenreich trifft. Und es gibt verschiedene Menschenreich, in denen die üblichen politischen Machtspielchen herrschen, denen Cali in gewisser Weise zum Opfer gefallen ist.

Die fünf Prinzessinen wissen alle nicht, was sie im Elfenreich erwartet. Sie wollen zurück nach Hause – denn nur eine wählt der König als seine Braut. Sie müssen verschiedene Aufgaben bewältigen und Prüfungen überstehen, bei denen es zu mancher Überraschung kommt.

Der Klappentext deutet bereits an, dass der König nicht derjenige sein wird, der Calis Herz berührt. Die zarte Annährung zwischen ihr und dem dunklen Lord hat mir richtig gut gefallen. Die zwei liefern sich hitzige Schlagabtausche, aber es gibt auch ruhige, gefühlvolle Szenen.
Dabei ist es bis zuletzt schwer, den rätselhaften Lord tatsächlich zu greifen zu bekommen.

Denn Cali, die als Ich-Erzählerin durch die Geschichte führt, wird am Hof der Elfen mit vielen Geheimnissen konfrontiert. Auf ihre Fragen bekommt sie oft nur ausweichende Antworten oder solche, die immer neue Fragen aufwerfen. Dementsprechend gibt es im Verlauf einige unerwartete Wendungen. Ich habe durchweg mitgerätselt und mitgefiebert und wie Cali auf hilfreiche Hinweise gehofft. Tatsächliche Antworten gibt es in diesem Band, der mit einem fiesen Cliffhanger endet, allerdings nur wenige.

Fazit

Eine liebevoll ausgearbeitete Welt voller magischer Wesen, eine sympathische Protagonistin und jede Menge Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Die Geschichte ist von Beginn an spannend und konnte mich mit ihren vielen offenen Fragen fesseln. Die Mischung aus aufregenden Passagen und gefühlvollen Momenten hat mir gut gefallen. Der bildhafte Schreibstil trägt dazu bei, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Am Ende bleibt nahezu alles offen.

Veröffentlicht am 29.01.2023

Spannend und voller Überraschungen

Court of Sun 1: Court of Sun
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Das Buch konnte mich mit seinen vielen Wendungen total fesseln. Am liebsten würde ich sofort auch den zweiten Band verschlingen.

Brie ist zu allem entschlossen, um ihre Schwester zu retten. Dafür muss ...

Das Buch konnte mich mit seinen vielen Wendungen total fesseln. Am liebsten würde ich sofort auch den zweiten Band verschlingen.

Brie ist zu allem entschlossen, um ihre Schwester zu retten. Dafür muss sie einige schwere Entscheidungen treffen, Verbündete hintergehen und sich mit vermeintlichen Feinden einlassen.
Aber wer ist eigentlich Freund und wer ist Feind? Das ist in dieser Geschichte gar nicht so leicht zu sagen. Die Story ist gespickt mit Intrigen und Verrat, sodass Brie – und mit ihr die Leser/innen – nicht immer mit Sicherheit sagen kann, wer zu ihr steht und wer sie ausnutzt. Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die ganzen Wendungen und Überraschungen haben mir super gefallen und mich letztlich auch ein wenig in die Irre geführt.

Allerdings habe ich mich auch so manches Mal über Brie, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive schildert, geärgert. Einerseits ist sie sehr clever und geschickt, aber andererseits verhält sie sich oft extrem naiv und gutgläubig – zumindest in Bezug auf einen Charakter.
Sie verliert sich immer wieder in ihren durcheinandergeratenen Gefühlen, wodurch ihre Aufgabe zeitweise ein wenig in den Hintergrund rückt. Während ihre Gefühle für den einen Prinzen nachvollziehbar sind, war die Anziehung zum zweiten für mich nicht so richtig greifbar.

Der Schreibstil ist detailliert und anschaulich, sodass sich die abwechslungsreiche Welt der Fae mit all ihren Besonderheiten gut vorstellen lässt. Zudem gibt es ein paar Cinderella-Vibes, die gut in die Geschichte gepasst haben.

Das Ende kommt mit einer weiteren unerwarteten Wendung daher und lässt Bries weiteren Weg völlig offen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Fazit

Spannende, wendungsreiche Geschichte, die mich mit ihren Verlauf immer wieder überraschen und in die Irre führen konnte. Brie ist eine sympathische Protagonistin, verhält sich aber teilweise etwas zu gutgläubig. Dennoch habe ich durchweg mit ihr mitgefiebert. Die aufregenden und dramatischen Ereignisse enden mit einem fiesen Cliffhanger, der die Zukunft offen lässt und neugierig auf den Folgeband macht.

Veröffentlicht am 26.09.2022

zuckersüß

Grimm und Möhrchen – Teil 2: Frühling, Sommer, Herbst und Zesel
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Der erste Band von Grimm und Möhrchen hat mir Anfang des Jahres richtig gut gefallen. Eines Tages steht ein kleiner Zesel bei Buchhändler Grimm im Laden. Die zwei erleben in der Folge viele kleine Alltagsabenteuer, ...

Der erste Band von Grimm und Möhrchen hat mir Anfang des Jahres richtig gut gefallen. Eines Tages steht ein kleiner Zesel bei Buchhändler Grimm im Laden. Die zwei erleben in der Folge viele kleine Alltagsabenteuer, denn Möhrchen kennt viele Dinge noch nicht. Umgekehrt bietet er Grimm aber auch eine neue Sicht auf die Welt.

Natürlich war ich total gespannt auf die neuen Abenteuer des sympathischen Duos. Während die kleinen Geschichten im ersten Band eher lose zusammenhingen, hatte ich nun den Eindruck, dass sich die einzelnen Episoden viel mehr aufeinander beziehen. In „Frühling, Sommer, Herbst und Zesel“ erleben Grimm und Möhrchen ein ganzes Jahr miteinander: Möhrchens erstes Karnevalsfest, eine Pool-Party, gemütliche Herbsttage bis zum zweiten gemeinsamen Weihnachten.
Zwar hat der kleine Zesel schon einige Monate bei Grimm verbracht, dennoch kommt es immer wieder zu Situationen, in denen der neugierige Zesel neue Dinge kennenlernt, beispielsweise wenn er seinen allerersten Wunschzettel für den Weihnachtsmann schreibt (unglaublich toll!) – oder aber seinerseits die Erwachsenen ins Grübeln und Staunen bringt, wenn er mit seiner erfrischenden, kreativen Sichtweise Sachverhalte hinterfragt oder neu ordnet.
Viele bekannte Figuren sind natürlich auch wieder mit von der Partie.

Erneut werden nudelsuppenwarme Momente mit witzigen Passagen und lehrreichen Botschaften vermischt – stets ohne erhobenen Zeigefinger und kindgerecht verpackt. Der anschauliche Erzählstil mit den vielen Wortkreationen hat mir wieder gut gefallen.
Und erneut konnte mich die Hörbuchfassung überzeugen: Boris Aljinovic hat eine tolle Art, die Geschichte vorzulesen – sehr lebendig, mit guter Betonung und niedlich verstellten Stimmen. Es macht Spaß, ihm zuzuhören und so manches mal musste ich über den quengeligen Zesel schmunzeln.

Schade ist nur, das dem Hörbuch die supersüßen Illustrationen fehlen. Denn auch die Gestaltung des Buches ist wieder richtig zauberhaft. Die farbenfrohen, großformatigen Zeichnungen unterstreichen die Handlung toll und zeigen Grimm und Möhrchen in vielen der beschriebenen Situationen, während es allerlei Details zu entdecken gibt.

Fazit

Auch der zweite Band von Grimm und Möhrchen hat mich überzeugt. Es gibt wieder viele spaßige, aber auch erneut etliche herzerwärmende Momente und viele kleine Botschaften über, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und wie toll es ist, dass wir alle einzigartig sind.