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Veröffentlicht am 09.08.2020

Interessante Idee, aber mit Längen

Jadewein 1: So golden wie Stroh
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Ayjana ist die Tochter eines mächtigen Magiers, der Opfer der machtgierigen Königin wurde, nachdem er sie gerettet hatte. Nun versteckt Ayjana ihre Identität und ihre Kräfte, um nicht, wie so viele andere ...

Ayjana ist die Tochter eines mächtigen Magiers, der Opfer der machtgierigen Königin wurde, nachdem er sie gerettet hatte. Nun versteckt Ayjana ihre Identität und ihre Kräfte, um nicht, wie so viele andere magisch Begabte, hingerichtet zu werden.
Doch als Kind einer Heilerin ist sie gezwungen, jeden Tag an den Hof zu gehen, nachdem die Königin erkrankt ist. Dort wird der junge Prinz Nicholas auf sie Aufmerksam. Doch er darf auf keinen Fall erfahren, wessen Tochter sie ist…

Wie hätte Rumpelstilzchen anders laufen können? Wie hätte die Geschichte weitergehen können? Einst hat Ayjanas Vater für die Müllerstochter Stroh zu Gold gesponnen. Doch von dem hilflosen Mädchen ist nichts mehr übrig. Nun regiert sie mit harter Hand das Königreich und verachtet die Magie…
Diesen Ansatz der Märchenadaption fand ich total spannend. Die Umsetzung konnte mich allerdings nicht durchweg überzeugen. Die Handlung zieht sich leider nach einem interessanten Start immer wieder. Erst das dramatische Ende konnte mich wieder mehr fesseln.

Zudem fand ich Ayjanas Verhalten nicht immer nachvollziehbar. Sie agiert oft sehr naiv. Obwohl sie ihre Identität schützen muss, vertraut sie verschiedenen Fremden sehr schnell, wofür sie letztlich auch die Konsequenzen tragen muss… Sie sinnt auf Rache an der Königin, durchdenkt ihre Pläne aber nicht bis zum Ende. Auch mit ihrer Magie geht sie teilweise leichtfertig um.
Und auch manche Handlungen ihrer Mutter empfand ich teilweise als unlogisch. Viel zu selten suchen die zwei das Gespräch, um einander ihre Absichten zu erklären, obwohl sie sich in einer gefährlichen Situation befinden.

Gefallen haben mir die vielen Wendungen innerhalb der Handlung. Vorhersehbar war das Geschehen für mich zu keiner Zeit. So hat mich auch der Wandel einiger Figuren komplett überrascht und der Geschichte plötzlich eine ganz andere Richtung gegeben.

Aufgrund des offenen Cliffhangers bin ich gespannt auf den zweiten Teil.

Fazit

Rumpelstilzchen 2.0 Die Tochter des mächtigen Magiers muss ihre Identität verstecken, um ihre Pläne zu verwirklichen. Interessante Idee mit Längen in der Umsetzung. Ayjana handelt oft sehr impulsiv und oft zu naiv, wodurch sie sich in Schwierigkeiten bringt. Zwar ist die Handlung selten vorhersehbar, durchweg packen konnte mich das Geschehen aber nicht.

Veröffentlicht am 09.08.2020

Nette Geschichte mit zu viel Streit

Mister Secret
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2. Band der Reihe.
Edens Schwester Asha ist nun die Protagonistin, Eden und Max aus Mister Perfect kommen am Rande vor. Vorwissen ist aber nicht zwingend notwendig.

Asha ist Lektoratsassistentin. Eine ...

2. Band der Reihe.
Edens Schwester Asha ist nun die Protagonistin, Eden und Max aus Mister Perfect kommen am Rande vor. Vorwissen ist aber nicht zwingend notwendig.

Asha ist Lektoratsassistentin. Eine Beförderung ist möglich, wenn sie dem Verlag einen Bestseller beschafft. Ihre Chance sieht sie in einem bekannten Instagramer, dessen gefühlvolle Gedichte über eine unglückliche Liebe eine große Leserschaft begeistern – und Asha zum Schwärmen bringen.

Der Schreibstil gefällt mir wieder gut. Flüssig und bildhaft. Asha schildert das Geschehen in der Ich-Perspektive und gibt dabei Einblicke in ihre Gedankenwelt. Zusätzlich hätte ich mir allerdings Perspektivwechsel zu Jake gewünscht, um einen Eindruck zu bekommen, was in ihm vorgeht.

Die Geschichte ist nicht uninteressant, konnte mich aber auch nicht komplett überzeugen.
Figuren, die sich ununterbrochen streiten und anmotzen, obwohl sie sich doch zueinander hingezogen fühlen, hatte ich in letzter Zeit vielleicht einfach zu häufig, sodass das ständige, übertriebene Gezicke mich zwischenzeitlich genervt hat.
Hinzu kommen vorhersehbare Ereignisse und einige übertrieben geschilderte Situationen sowie jede Menge erfüllte Klischees.
Dennoch bietet die Geschichte von Asha und Jake auch spannende und berührende Momente. Dabei werden ernste Themen leider teilweise nur angeschnitten, obwohl sie der Story mehr Tiefe hätten geben können.

Interessant fand ich den Prozess um die Buchentstehung, der aber leider nicht sehr ausführlich geschildert wird.
Mit Jakes Gedichten konnte ich wenig anfangen – vielleicht auch eine Folge der Übersetzung.

Fazit

Dank des flüssigen, anschaulichen Schreibstils liest sich das Buch sehr gut. Der ständige Streit zwischen Asha und Jake wird mit der Zeit aber etwas anstrengend.

Veröffentlicht am 06.06.2020

leider etwas zäh

Lips Don't Lie
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Riley ist neu in der Gegend. Ihr größter Wunsch ist es, Baskettball zu spielen, doch auf dem örtlichen Platz zeigen ihr die Jungs die kalte Schulter, bis sie zu drastischen Maßnahmen greift.
Tristan ist ...

Riley ist neu in der Gegend. Ihr größter Wunsch ist es, Baskettball zu spielen, doch auf dem örtlichen Platz zeigen ihr die Jungs die kalte Schulter, bis sie zu drastischen Maßnahmen greift.
Tristan ist Mitglied einer berühmt berüchtigten Gang. Dealen und Gewalt stehen an der Tagesordnung und auch mit dem Tod wird er häufig konfrontiert. Dass er Riley mag, darf er nicht zeigen und versucht sie deshalb zu vertreiben. Sonst könnte es für sie beide gefährlich werden…

Riley ist eine sympathische Protagonistin. Nach dem Verschwinden ihrer Mutter hat sich ihr Leben stark verändert. Sie sorgt sich liebevoll um ihren Vater, kämpft verbissen für ihre Ziele und geht freundlich auf ihre Mitmenschen zu. Dass Tristan etwas in ihr berührt, bringt sie aus dem Konzept, besonders weil er sich oft wie ein Mistkerl verhält.

Der 17-jährige Tristan wurde sozusagen in die Gang hineingeboren. Er kennt kein anderes Leben und hat sich ein Stück weit damit abgefunden – zumal ein Ausstieg nahezu unmöglich ist. Obwohl er oft gezwungen ist, schlimme Dinge zu tun und manches durchaus auch cool findet, zieht er für sich dennoch Grenzen. Er versucht, seine Familie und Freunde zu schützen – und hält dafür oft den eigenen Kopf hin. So versucht er auch, Riley durch seine Unfreundlichkeit auf Abstand zu halten, um die Aufmerksamkeit des Gangführers nicht auf sie zu lenken.
Auch Tristan fand ich im Verlauf sympathisch, da sein ätzendes Verhalten gutgemeinte Gründe hat. Die beginnende Freundschaft mit Riley setzt ein Umdenken in ihm in Gang, doch die Gefahren, die ihn umgeben, kann er nicht einfach hinter sich lassen.

Abwechselnd schildern die beiden das Geschehen in der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt.

Ich bin ein wenig enttäuscht von der Geschichte, da in meinen Augen mehr Potential vorhanden war, die Story mich letztlich aber einfach nicht so richtig fesseln konnte. Zwar ist das Buch zu keinem Zeitpunk uninteressant, die latent vorhandene Gefährlichkeit der Gang bleibt aber oft so weit im Hintergrund, dass Spannungsmomente ausbleiben. Hier hätte ich mir wohl einfach mehr Ganggeschehen und insgesamt ein höheres Tempo erhofft. Stattdessen werden die Passagen, wie Tristan Aufträge erledigt, oft ausgespart. Nur in wenigen Szenen wird es wirklich aufregend und dramatisch – diese Passagen haben mir unglaublich gut gefallen. Die restliche Zeit plätschert das Geschehen aber leider oft vor sich hin. Dennoch schildert die Handlung eindringlich, wie Perspektivlosigkeit und Verzweiflung das Handeln bestimmen können. Die Stimmung ist entsprechend oft betrübt, hoffnungslos und düster. Auf dieser Ebene hat mir das Buch durchaus gefallen. Riley ist ein Lichtblick in einem von Gewalt und Angst geprägten Viertel. Zwar wird auch sie oft von den Umständen und der Sorge ihrer Mitmenschen eingeschüchtert und beginnt an der Umsetzbarkeit ihrer Träume zu zweifeln, dennoch arbeitet sie beharrlich weiter und verliert auch nicht den Glauben an das Gute um sie herum.

Zwar gibt es durchaus eine Lovestory, aber nicht so dominant, wie ich aufgrund des Klappentextes gehofft und erwartet hätte, und so hinterlässt die Geschichte auch auf emotionaler Ebene nur wenig Spuren, obwohl die Gefühle der Figuren durchaus eine große Rolle spielen. Zwar sind die Gedankengänge der Jugendlichen, ihre Hoffnungen, Zweifel und Ängste nachvollziehbar, wriklich berühren konnte mich das Geschehen aber nur selten.

Fazit

Auf einen interessanten Start folgt leider eine eher ereignislose Story, bis die Spannung und Dramatik kurz vor Schluss explosionsartig zuschlagen. Leider werden diese Ereignisse aber dann auch sehr schnell aufgelöst.
Der Klappentext weckte bei mir bezüglich Liebesgeschichte und Ganggeschehen falsche Erwartungen – beides bleibt eher im Hintergrund, während es viele Einblicke in die beiden Teenager gibt, die sich zahlreiche Gedanken über ihre (ausweglose?) Zukunft oder über einander machen. Intensiv wird aufgezeigt, wie Wohnort und soziales Milieu das Leben bestimmen und verändern können. Wirklich fesseln, berühren oder überraschen konnte mich die Geschichte aber leider nur in wenigen Momenten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2020

hätte mir mehr Spannung gewünscht

Bad. Irish. Mine.
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Nach dem Klappentext hatte ich mir mehr von der Geschichte versprochen – mehr Spannung, mehr von der Gefahr, die im Klappentext erwähnt wird.
Es beginnt damit, dass sowohl die gemeinsame Nacht als auch ...

Nach dem Klappentext hatte ich mir mehr von der Geschichte versprochen – mehr Spannung, mehr von der Gefahr, die im Klappentext erwähnt wird.
Es beginnt damit, dass sowohl die gemeinsame Nacht als auch der Überfall, welche Teil des Klappentextes sind, beinahe ausgespart werden. Nur in kleinen bruchstückhaften Rückblenden werden diese Ereignisse erwähnt. Danach plätschert die Geschichte erstmal relativ gemächlich vor sich hin. Erst ganz am Ende wird die Gefahr, die mehrfach erwähnt wird, so präsent, dass die Spannung schlagartig ansteigt. Davon hätte ich gern mehr über die Handlung hinweg gehabt.

Stattdessen gibt es jede Menge Gefühlschaos. Eva ist nach der gemeinsamen Nacht ziemlich durch den Wind – vor allem, nachdem Deaglan sie danach eher abweisend behandelt hat. Dementsprechend verwirrt ist sie, als er einige Tage später wieder bei ihr auftaucht und sie von nun an beschützen möchte.
Dabei fand ich es schwer nachvollziehbar, was zwischen den beiden am Anfang passiert. Sie kennen sich kaum, trotzdem macht Deaglan sich zu einem Teil ihres Lebens, wogegen Eva sich – zum Glück, denn das macht sie sympathischer – zumindest ein wenig auflehnt. Erst später im Verlauf, nachdem der Ire sich etwas öffnet, wird sein Verhalten verständlicher. Dennoch war mir sein Macho-Bad-Guy-Gehabe inklusive Drohgebärden und böser Blicke oft etwas too much.
Obwohl die erhoffte Spannung ausbleibt, war es nicht uninteressant, die Gefühlsentwicklung zu beobachten. Beide verbergen schmerzhafte, aufwühlende Erlebnisse, die ihr Handeln beeinflussen. Nur langsam öffnen sie sich und sind bereit, sich aufeinander einzulassen, obwohl eine gemeinsame Zukunft nicht möglich scheint.

Nicht warm geworden bin ich hingegen mit dem Schreibstil, was möglicherweise auch der Übersetzung geschuldet sein kann. Eva, die überwiegende Ich-Erzählerin, reiht, besonders wenn sie ihre Gefühle beschreibt, einen blumigen Vergleich an den nächsten. Das war mir insgesamt alles zu ausgeschmückt und kitschig. Löwenzahnflausch und samtige Gänseblümchen lassen grüßen…
Im Gegensatz dazu ist die Sprache, wenn es um Sex geht, durchweg derb und vulgär.
Das Highlight ist aber die Beschreibung von Deaglan. Dieser große, starke, harte, tätowierte Biker kichert. Nicht nur einmal. Er kichert ständig… Das passt für mich leider gar nicht zusammen.

Fazit

Die Liebesgeschichte ist nicht uninteressant, auch wenn ich nach dem Klappentext mehr Spannung, Gefahr und Action erwartet hätte. Eva und Deaglan sind sehr unterschiedlich, wobei Deaglan mit seinem harten Gehabe für mich teilweise über das Ziel hinausschießt. Beide haben schmerzhafte Ereignisse in der Vergangenheit, die der Geschichte ein wenig Tiefe geben. Der Schreibstil war mir zu überladen von kitschigen Vergleichen und einem kichernden Deaglan…

Veröffentlicht am 30.05.2020

spannende Welt, Handlung überzeugt nicht

Das Lied der Sonne
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Als der zukünftige Großkönig des Reiches eine Brautschau veranstaltet, soll Lanea anstelle ihrer Freundin, der Häuptlingstochter, an den Hof reisen. Sie geht davon aus, bald wieder zuhause zu sein, doch ...

Als der zukünftige Großkönig des Reiches eine Brautschau veranstaltet, soll Lanea anstelle ihrer Freundin, der Häuptlingstochter, an den Hof reisen. Sie geht davon aus, bald wieder zuhause zu sein, doch dann kommt alles anders. Plötzlich wird Lanea in gefährliche Intrigen verwickelt, während Prinz Aaren sie immer mehr fasziniert…

Da ich die Jahreszeiten-Reihe liebe, war ich gespannt auf das neue Buch von Jennifer Wolf. Komplett mitreißen konnte es mich leider nicht.

Die Grundidee finde ich total spannend: Unbedarftes Inselmädchen muss sich plötzlich mit höfischen Intrigen und Liebeschaos auseinandersetzen.
Die Welt ist sehr vielseitig und die Beschreibungen der einzelnen Landschaften und verschiedenen Völker sind sehr bildhaft. Da Lanea ihr Land bisher nicht verlassen hatte, ist alles neu für sie – die schönen Seiten ebenso wie das Leid der armen Bevölkerung.
Lanea wächst auf einer Insel auf, deren Volk sehr naturverbunden ist. Jeden Morgen stehen sie zur Begrüßung der Sonne gemeinsam singend am Strand. Dieses Leben steht in einem starken Kontrast zu allem, was Lanea am Hof kennenlernt. Mit der Etikette kann sie sich genauso wenig anfreunden, wie mit den pompösen, steifen Kleidern.

Lanea, die Ich-Erzählerin, ist eine freundliche, hilfsbereite junge Frau. Teilweise agiert sie impulsiv und naiv, sie fasst zu schnell Vertrauen zu Fremden, was bei all den Intrigen am Hof zu Schwierigkeiten führen kann.

Obwohl in der Geschichte eigentlich viel los ist, plätscherte für mich die Handlung dennoch vor sich hin. Ich habe die ganze Zeit auf eine große Wendung gewartet, einen plötzlichen Verräter oder dergleichen. Stattdessen bestätigt sich das Offensichtliche, sonst passiert aber nicht allzu viel.
Insgesamt läuft mir alles zu glatt. Dabei hätte es etliche Momente gegeben, in denen sich das Blatt hätte wenden und das Drama zunehmen können.

Obwohl die Figuren viel über ihre Gefühle nachdenken und reden und sich irgendwie auch alles um erlaubte, verbotene oder versteckte Gefühle dreht, kamen die Emotionen bei mir leider nicht an.

Am Ende ist nur ein Handlungsaspekt von vielen geklärt.
Da so vieles offen bleibt, vermute ich, dass die Geschichte fortgesetzt wird. Als Einzelband wäre mir das Ende zu offen.

Fazit

Den ganzen Weltenentwurf mit den verschiedenen Völkern und sehr kontrastreichen Lebensbedingungen fand ich sehr spannend. Leider konnte mich die Handlung nicht so recht packen, es fehlt an Spannung und Überraschungen. Obwohl sich viel um Gefühle dreht, kamen diese leider nicht bei mir an.