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Veröffentlicht am 09.01.2020

Wenn du nicht mehr weiter weißt....

Des einen Freud, des anderen Tod
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Grit Loch hat ihren ersten Arbeitstag. Ihr Wiedereinstieg in den Polizeidienst verläuft alles andere als geplant.

Sie muss sich direkt mit einem toten Jungen auf einem Ostseecampingplatz beschäftigen ...

Grit Loch hat ihren ersten Arbeitstag. Ihr Wiedereinstieg in den Polizeidienst verläuft alles andere als geplant.

Sie muss sich direkt mit einem toten Jungen auf einem Ostseecampingplatz beschäftigen und der Fall geht ihr von der ersten Sekunde an an die Nieren.

Unterstützung erhält sie von einem zusammengewürfelten Team aus diversen Polizisten, die das Wort Team jedoch nicht annähernd verdient haben.

Jeder ermittelt für sich, Teamarbeit scheint ein Fremdwort zu sein. Doch Grit lässt sich nicht unterkriegen.

Mit aller Macht und einer guten Portion Motivation kämpft und beißt sie sich durch den Fall.

Doch die Ermittler haben ihre Rechnung ohne die eingeschworene Campinggemeinde gemacht. Die hält mal zusammen und mal nicht. Jeder hat Leichen im Keller und keiner traut dem anderen. Jedoch der Polizei trauen alle am wenigsten. Somit steht es Front gegen Front.

Jeder Ermittler macht sein eigenes Ding und somit führen diverse Irrungen und Wirrungen zu keinen nennenswerten Fortschritten.

Hinzukommt, dass sich Grit noch mit Nebensächlichkeiten wie scheinbarer Prostitution, Diebstahl und Erpressung herumschlagen muss.

Dennoch gelingt es Grit Loch, die mit ihrem Nachnamen auch so schon genug Sorgen hat, mit ihrer ganz besonderen Ermittlungsarbeit die Spur des Mörders aufzunehmen.

Bei Emlin Borkschert begibt man sich in die wenn auch nur scheinbare Camper-Romantik. Die jedoch ist geprägt von Mord, Neid und den nicht gerade gewöhnlichen Marotten der Wohnwagengemeinde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2020

eine tödliche To-Do-Liste

Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen
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Was wäre, wenn man es auch nach dem dritten Mal nicht schafft? Owen hat einfach keinen Nerv mehr für das Leben. Er hasst es und schafft es trotzdem nicht wirklich, ihm davon zukommen.

Auf der Suche nach ...

Was wäre, wenn man es auch nach dem dritten Mal nicht schafft? Owen hat einfach keinen Nerv mehr für das Leben. Er hasst es und schafft es trotzdem nicht wirklich, ihm davon zukommen.

Auf der Suche nach einer Lösung für sein Lebensproblem wird er im Internet auf eine Gruppe von Jugendlichen aufmerksam, die ein klares Ziel vor Augen haben.

Gemeinsam mit ihnen beschließt er einen unumgänglichen Pakt zum Selbstmord.

Was anfangs also alles nur total fern, fremd und anonym im Internetchat stattfand, wird nun für die Vier bittere Realität.

Um sich darüber aber auch völlig im Klaren zu sein, bereisen sie in einem alten klapprigen Auto auf Friedhöfen quer übers Land verteilt die Grabstätten berühmter Selbstmörder und es gilt eine aktuelle To-Do Liste vor dem Tod noch abzuarbeiten. Die Liste ist so ungewöhnlich wie die Vier.

Doch die Reise wird immer länger, mehr Friedhofstourismus fordert das Quartett. Unterwegs lernen sich die vier Jugendlichen Owen, Audrey, Frank und Jin immer näher kennen. Obwohl alle vier sich ihres endlichen Zieles immer klarer werden, beginnen aber auch der Zweifel und somit auch ein Hauch von aufkeimendem Lebenswillen mit auf diese Reise zu gehen.

Albert Borris erzählt über ein oft stillgeschwiegenes Thema. Als Leser hofft man natürlich, dass die To-Do Liste niemals enden wird und somit auch das Überleben dieser vier außergewöhnlichen Jugendlichen gesichert ist. Doch der Zweifel nagt auch ab und an am Leser und man fragt sich, wie diese jungen und weltoffene Jugendliche für sich eine solche Entscheidung treffen können. Es gilt hier das Leben zu besiegen und nicht den Tod.

Borris schafft es leicht, die vier mit ihrem perfiden Plan zu mögen und auch deren Gründe für den selbst gewählten Tod zu akzeptieren. Aber die Hoffnung stirbt bekannter Weise zu Letzt. Seite um Seite kommt man dem Ende näher….

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Der erste Teil der Kitsune-Trilogie

Im Schatten des Fuchses
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Der erste Teil der Kitsune-Trilogie

Yumeko wächst völlig bescheiden in einem alten Mönchstempel auf. Gut behütet und streng erzogen findet sie jedoch immer wieder kleine Auszeiten aus ihrem Dienerleben ...

Der erste Teil der Kitsune-Trilogie

Yumeko wächst völlig bescheiden in einem alten Mönchstempel auf. Gut behütet und streng erzogen findet sie jedoch immer wieder kleine Auszeiten aus ihrem Dienerleben und kann ihr wahres Ich zeigen. Als Kitsune, als Fuchsmädchen, liebt sie es, ihre Mitbewohner und ihre Erzieher mit ein wenig Magie und Trickserei zu necken.

Eines Abends zieht eine Horde Dämonen und ein riesiger Oni herauf zum Tempel und zerstört und tötet alles, was ihnen in den Weg kommt. Ausgerechnet Yumeko wird kurz vor dem Tod der Mönche mit einem kleinen Kästchen betraut. Darin befindet sich ein Teil einer alten magischen Schriftrolle.

Diese soll Yumeko zum Tempel der Winde und somit in Sicherheit bringen, jedoch kommt es für Yumeko etwas anders als geplant.

Tatsumi, ein Samurai, gabelt Yumeko auf. Der Samurai muss sein Versprechen halten, Yumeko heil in den Tempel zu begleiten. Doch ist sein Versprechen auch sein wahres Ziel?

Unterwegs treffen die beiden auf diverse magische und mythische Geschöpfe und beide müssen schnell feststellen, dass sie nur gemeinsam diesen langen Weg werden meistern können.

Nach und nach schließen sich noch ein entehrter Samurai, ein Ronin und ein Adliger der Kaiserfamilie an, um Yumeko in ihr sicheres Ziel zu bringen.

Yumeko ist sehr bemüht, ihr wahres Ich nicht zu zeigen und stellt für jeden ihrer Begleiter etwas anderes dar. Tatsumi trägt als Kage-Samurai ein mystisches blutrünstiges Schwert mit sich, das ihm übernatürliche Kräfte verleiht aber stets droht, ihn seines Verstandes zu berauben. Er kämpft hart mit seinen Sinnen und Yumeko trägt einiges dazu bei, dass Tatsumi sich seines eigenen Lebens bewusst wird.

Mit Julie Kagawa steigen wir ein in eine klassische japanische Fantasywelt, die es einem anfangs nicht leicht macht, den Durchblick zu bewahren. Dämonen und allerlei todesbringende Gestalten tauchen auf und lassen uns tief in die uns doch sehr unbekannten Sagen eindringen.

Dank eines kleinen Stichwortverzeichnisses am Ende des ersten Teiles macht es einem leichter, die Geschichte Yumekos und auch deren immer größer werdende Schar an Begleitern zu verstehen.

Für den ersten Teil und somit dem Einstieg in ein japanisches Fantasieepos wirklich gut, wenn jedoch auch sehr blutrünstig gelungen.

Ich bin gespannt auf ein Wiedersehen mit der kleinen Füchsin und ihren illustren Trupp.

Veröffentlicht am 21.11.2019

Was bleibt, wenn man stirbt?

Das Geheimnis von Shadowbrook
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Was bleibt, wenn man stirbt?

Clara Waterfield hat es als Kind nicht leicht. Obwohl sie unter der Glasknochenkrankheit leidet, ist ihr Temperament nur schwer zu zügeln. Sie wächst gutsituiert in London ...

Was bleibt, wenn man stirbt?

Clara Waterfield hat es als Kind nicht leicht. Obwohl sie unter der Glasknochenkrankheit leidet, ist ihr Temperament nur schwer zu zügeln. Sie wächst gutsituiert in London auf und bezieht ihr ganzes Wissen aus Büchern.

Als ihre Mutter jung verstirbt, zieht es Clara aus dem Haus. Trotz ihres Handicaps und ihres eigenartigen Direktheit findet sie ihren Frieden ausgerechnet in der Botanik. Kew wird zu ihrer zweiten Heimat, bis diese sie als Fachkraft nach Gloucestershire verleihen. Dort soll ein stattliches privates Gewächshaus eines reichen Geschäftsmannes eingerichtet werden und ihr Fachwissen ist gefragt.

Nicht einen Augenblick zögernd packt sie ihre Koffer und somit auch in die scheinbare Freiheit und in einen etwas untypischen Lebensweg für eine junge gebildete Frau der damaligen Zeit.

Shadowbrook verblüfft jedoch die junge Botanikerin. Soviel altes verlottertes Gemäuer und eine atemberaubend gut erhaltene Gartenanlage.

Der Spuk beginnt eines Nachts. Clara hört mysteriöse Schritte, sieht Kratzer an der Tür und verängstigte Hausangestellte. Was hat es mit diesem Anwesen auf sich?

Die Neugierde ist geweckt und Clara packt die Vergangenheit. Mit ihrer sehr direkten Art stößt sie auf Missbilligung und ihr etwas ungewöhnliches Aussehen macht es ihr nicht einfach, Kontakte zu den Menschen zu knüpfen.

Wie aus einem Herbarium heraus klappt Susan Fletcher nach und nach die Seiten Claras auf und man entdeckt Geheimnisse, Familientragödien und erkennt den Mut, der dahintersteckt.

Claras Hartnäckigkeit macht den Hörer anfangs etwas stutzig. Muss diese junge, durch ihre Krankheit gebrandmarkte Frau, stets alles Wissen und immer das letzte Wort haben?

Als der Krieg auch in Gloucestershire ankommt wird den Hörer klar, dass Claras Herz und auch Kopf einzig auf der Suche nach Liebe und Anerkennung sucht und dies die schwerste Aufgabe ihres Lebens sein wird.

Eine Überraschung jagt in dieser Geschichte die nächste. Scheinbar geschieht nichts in Shadowbrook zufällig und macht das Hörbuch, obwohl 942 Minuten nicht gerade zu schnellem Hörgenuss führen, nie langweilig oder langatmig.

Alexandra Segurnas Stimme verleiht Clara die Leichtigkeit und auch ein wenig Anmut, den man bei Ihrer Krankheit schnell vergisst.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Cold Case

Wisting und der Tag der Vermissten
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Katharina Haugen wird seit über zwanzig Jahren vermisst. Kurz vor deren Jahrestag zieht William Wisting die alten Ermittlungsakten aus seinem Kleiderschrank und hofft inständig auf eine Eingebung und um ...

Katharina Haugen wird seit über zwanzig Jahren vermisst. Kurz vor deren Jahrestag zieht William Wisting die alten Ermittlungsakten aus seinem Kleiderschrank und hofft inständig auf eine Eingebung und um Aufklärung.

Mit zum Ritual gehört das jährliche Treffen mit dem hinterbliebenen Ehemann Martin Haugen, doch den sucht Wisting dieses Jahr vergeblich.

Wisting, der sich hauptsächlich mit alten ungeklärten Fällen beschäftigt sieht sich plötzlich in einer Zwickmühle. Er traut sich selbst und seinen Überzeugungen nicht mehr, als Adrian Stiller scheinbar zufällig mit der neu gegründeten EU-Gruppe einen weiteren Vermisstenfall einer jungen Schülerin in Wistings Revier wieder aufrollt.

Schnell wird klar, dass Stiller ein ganz eigenes Ziel verfolgt und Wisting ihm auf die Schliche kommt. Beide ergänzen sich sodann und dennoch hat jeder ein ganz anderes Ziel vor Augen. Als Stiller auch noch Wistings Tochter als Journalistin mit einer Exklusiv-Story auf die vermisste Schülerin ansetzt, sind die Fronten verhärtet.

Horst erzählt über drei Erzählstränge hinweg über diese beiden vermissten jungen Frauen. Während Stiller, von Schlaflosigkeit und Albträumen geplagt, gewagte Ermittlungsmethoden bevorzugt, versucht Wisting sich von einer tief in seinem Inneren feststeckenden Theorie zu befreien. Die beiden Ermittlungsarten sind äußerlich zwar extrem unterschiedlich, aber im Kern treffen beide mit ihren Strategien ins Schwarze.

Line, zum Spielball der Polizei auserkoren, hat hingegen eine ganz andere Art, Dinge zu betrachten. Sie hinterfragt weitaus mehr den Menschen, egal ob Opfer oder Täter, was ihrem Ermittlungsstrang eine ganz andere Richtung gibt.

Es handelt sich hierbei um den siebten Band der Wisting-Ermittlungsreihe und dennoch lässt er sich völlig unabhängig von den vorherigen Serienteilen lesen.

Obwohl Horst seine Ermittler mit unterschiedlichen Ansätzen durch die Vermisstenfälle jagt, fehlte mir am Ende ein wenig die Spannung. Die innere Unruhe, die Stiller wie auch Wisting am Anfang plagten, verlor sich zum Ende hin. Ich fand keinen wirklichen Zugang zu William Wisting, was vielleicht aber daran lag, das es sich um den siebten Band der Krimireihe handelte und man als Leser somit den Einstieg verpasst hat.