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Veröffentlicht am 08.08.2018

Mord auf dem Herbstball

Mit Speck fängt man Mäuse
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Nr. 16 der Südstaaten-Krimireihe rund um Sneaky Pie Brown!
Was wäre die kleine Südstaatenstadt Crozet ohne eine frische Leiche? Ausgerechnet Tazio Chappars, frisch zugezogen und keine wirkliche Südstaatenlady, ...

Nr. 16 der Südstaaten-Krimireihe rund um Sneaky Pie Brown!
Was wäre die kleine Südstaatenstadt Crozet ohne eine frische Leiche? Ausgerechnet Tazio Chappars, frisch zugezogen und keine wirkliche Südstaatenlady, wird des Mordes an der reichen Carla Paulson verdächtigt.
In Virginia steht der Herbst vor der Tür und der große Ball vor den Türen des Sommerhauses von Thomas Jefferson steht unmittelbar bevor.
Rita Mae Brown lässt den Leser ja bekanntlich auf den ersten Mord nicht lange warten, jedoch geht es hier gleich weiter zum nächsten Mord. Den soll angeblich Tazio, mit dem Tatwerkzeug in der Hand direkt über der nächsten Leiche gebeugt, begangen haben. Das Motiv steht schnell fest, ein Streit zwischen der Toten und der Architektin fand tagezuvor auf offener Straße statt.
Doch so schnell lässt sich Harry und ihre Ermittlertruppe von diesem Mordmotiv nicht überzeugen und gerät mitten hinein in einen Sumpf an Schmiergeldern und einer unfassbaren Liebschaft.
Rita Mae Brown lässt auch in diesem Teil der Krimi-Reihe kein Südstaatenklischee aus. Geld regiert die Welt und ganz besonders in Virginia, wo Tradition und Reichtum das Leben um einiges einfacher machen.

Veröffentlicht am 05.08.2018

Wenn dunkle Mächte regieren

Der Auftrag
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Oliver Stone, ehemaliger erfolgreichster Auftragskiller im Namen der amerikanischen Regierung wird vollständig rehabilitiert und soll einen letzten Auftrag erfüllen. Während er sich auf den Weg macht, ...

Oliver Stone, ehemaliger erfolgreichster Auftragskiller im Namen der amerikanischen Regierung wird vollständig rehabilitiert und soll einen letzten Auftrag erfüllen. Während er sich auf den Weg macht, seine Reise vorzubereiten fallen Schüsse im Lafayette Park und kurz darauf explodiert eine Bombe.

Das vermutliche Ziel ist im britischen Premier schnell gefunden und somit ist der MI6 mit an Bord. Oliver lässt sich davon vorerst nicht ablenken. Die Ermittlungen der einzelnen Behörden behindern sich gegenseitig, bis Oliver Unterstützung von alten britischen Freunden erhält, die den Anschlag in ein ganz anderes Licht rücken.

Gemeinsam mit Agent Chapman vom MI6 ermittelt jetzt auch ungewollt der Camel Club, nichtsahnend, dass in diesem Fall der Tod auf der Prioritätenliste des Killers ganz oben steht.

Olivers Weg wird von nun an von Leichen gepflastert bis er plötzlich in dem trüben Nebel der in losen Enden verlaufenden Ermittlungen sich zu seinen Fähigkeiten aus alten Zeiten besinnt und plötzlich den leuchtenden und entscheidenden Stern am Himmel sieht.

Der fünfte und bisherige letzte Teil der Camel-Club-Reihe ist für den Leser der nervenaufreibendste. Man hofft inständig, dass Oliver dieses Mal endgültig auch mit dem Schutz des Präsidenten in Ruhe sein Leben leben kann, merkt aber schnell, dass hier noch andere Mächte im Dunklen regierten, die weit aus mächtiger sind.

Zu spät wird allen klar, dass die Regierung sich in ihren geheimen Ausbildungszentren Killermaschinen herangezogen hat, die vielleicht irgendwann im Leben eigene Entscheidungen treffen.

Eine würdige Fortsetzung der Camel-Club-Reihe, bei der man als Leser inständig hofft, dass David Baldacci hier wirklich nur reine Fiktion niedergeschrieben hat.

Veröffentlicht am 04.08.2018

nervenaufreibend, gewaltsam und blutig

Schwarzes Requiem
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Das schwarze Kontinent, andere Regeln – alles ein Kampf ums reine Überleben. Grégoire Morvan reist mit seinem Sohn Erwan nach Zaire, um dort seinen illegalen Reichtum durch die Ausbeutung von Coltan-Minen ...

Das schwarze Kontinent, andere Regeln – alles ein Kampf ums reine Überleben. Grégoire Morvan reist mit seinem Sohn Erwan nach Zaire, um dort seinen illegalen Reichtum durch die Ausbeutung von Coltan-Minen zu vermehren. Erwan, Pariser Polizeikommissar interessieren die Geschäfte seines Vaters nicht, er begibt sich auf die Spur eines gnadenlos Killers, der auch in Frankreich sein Unwesen zu treiben scheint, nichtsahnend, dass er damit eine blutige Spur bei seiner eigenen Familie hinterlässt.

Der Kongo und dessen rohe Gewalt im Kampf ums Überleben, geplagt von Stammeskriegen, Aids und tiefem Hass gegen die Kolonialmächte bringt Erwan dazu, sich intensiver mit seiner Familiengeschichte, insbesondere die seines Vaters zu beschäftigen und öffnet dabei dem Killer Tür und Tor. Während Erwan mehr als einmal um sein Leben kämpft und sich oft nicht sicher ist, ob er von Freund oder Feind begleitet wird, geht seine Schwester in Paris ihren ganz eigenen Ermittlungen nach.

Schwarzes Requiem ist im gewohnten Stil von Jean-Christophe Grangé, nervenaufreibend, gewaltsam und blutig.

Den Leser erwartet eine schwarze Hölle auf Erden, von der man hofft, dass diese wirklich nur in der reinen Fiktion vorkommt, besinnt sich aber dank alltäglicher Meldungen in den Medien darauf zurück, dass der Kampf gegen Ausbeutung, Aids und unerträglichen Kriegen noch lange nicht ausgestanden ist.

Sprecher Dietmar Wunder versteht es blendend, diese brandmarkenden Themen zu vertonen!

Veröffentlicht am 02.08.2018

Wenn aus Vergangenheit Zukunft wird

Alligatoren
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Mit dunklen Geheimnissen, Rassenhass und Sumpffieber fordert Deb Spera mit ihrer Südstaatensgeschichte dem Leser so einiges ab. Mit der verarmten und von Ihrem Mann übel zugerichteten Getrude, Mutter von ...

Mit dunklen Geheimnissen, Rassenhass und Sumpffieber fordert Deb Spera mit ihrer Südstaatensgeschichte dem Leser so einiges ab. Mit der verarmten und von Ihrem Mann übel zugerichteten Getrude, Mutter von vier Kindern, beginnen wir mitten im alligatorenverseuchten Sumpf.

Ein gezielter Schuss und aus Vergangenheit wird die Zukunft.

Aber die Jahre um 1920 sind besonders hart, die Baumwollernten verloren.

Getrude bekommt dank Retta, der schwarzen Haushältern der Coles, eine zweite Chance. Ihr Talent als Näherin ist in Annie Coles Näherei, die einzige Einnahmequelle der Plantage, gefragt.

Retta, geplagt vom Alter, schwerer körperlicher Arbeit und der unglaublichen Liebe zu ihrem Mann hat stets auch ein Auge auf die Toten, die ihren Alltag säumen, ahnt die unheilvollen Zeichen der Zeit.

Erst fegt ein Hurrikane über die Gemeinde, dann bricht das Sumpffieber aus. Tod und Krankheit sind allgegenwärtig, bis Annie beschließt, die Vorbereitungen für das alljährliche Fest selbst in die Hand zu nehmen und ein dunkles Familiengeheimnis aufdeckt.

Mit „Die Wahrheit ist ans Licht gekommen, das Geheimnis ist tot“, beschwört Spera eine Lawine an Rache, Hass und Gier herauf, die nur von Retta, Getrude und Annie aufgehalten werden kann.

Gewalt und Diskriminierung beherrschen diesen Roman. Dennoch finden die drei großartigen Frauen Annie, Retta und Getrude noch genügend Liebe für ihre Kinder und ihre Mitmenschen auf und lernen schnell, dass ein Miteinander, auch so unterschiedlich sie alle sein mögen, die Welt für immer verändern kann.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Gefangen in der Kunst

Die Gesichter
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Bear Bavinsky, der gefeierte Künstler, gerade hoch angesagt und mit allen Meistern per Du, zieht durch das Leben seiner vielen Frauen wie ein Wirbelwind und zeugt zahlreiche Kinder.
Charlie, genannt Pinch, ...

Bear Bavinsky, der gefeierte Künstler, gerade hoch angesagt und mit allen Meistern per Du, zieht durch das Leben seiner vielen Frauen wie ein Wirbelwind und zeugt zahlreiche Kinder.
Charlie, genannt Pinch, ist dem Charme seines Vaters vollständig erlegen und buhlt schon im Kindesalter in Konkurrenz mit seiner Mutter Natalie stehend, um dessen Aufmerksamkeit.

Nach dessen Auszug beginnt für Charlie und dessen Mutter eine schwierige Zeit. Die Depressionen kehren zurück und Natalie, mittlerweile verarmte Künstlerin, erdrückt Charlie mit ihrer Liebe, der daraufhin mit seinem ersten eigenen Kunstwerk zu Bear in die USA flieht nur um festzustellen, dass ihn hier im Kreise seiner jetzigen Geschwister nur noch mehr Konkurrenz erwartet und sein Werk mit nur einem Blick vernichtet wird.

Welche Zukunft bleibt Charlie nun nach dem vernichtenden Urteil Bears?

Charlie, gefangen in einer Welt der Kunst, bei der nur Ausnahmetalente es zu wirklichem Ruhm und Ehre bringen, ergibt sich dem ausgeprägten Gott-Komplex seines Vaters und geht gnadenlos unter. Trotz Freundschaften und diversen katastrophalen Partnerschaften gelingt es ihm nicht, sich aus den Fängen seines Vaters zu befreien bis er schließlich ein einziges Mal eine eigene Entscheidung trifft, die ihm zum Verhängnis wird.

Mein erster Tom Rachman stellte sich anfangs ebenfalls als eine Art Hassliebe heraus. Während man Charlie und dessen Ergebenheit verflucht und verzweifelt auf seine Befreiung aus den Fängen seines Vaters hofft, begibt man sich in diese ganz eigene Welt der Kunst und glaubt ernsthaft, dass sich diese natürlich zu lieben lohnt und wird abermals enttäuscht, wenn sich herausstellt, dass es tatsächlich nur ein Abklatsch der Realität ist.