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Veröffentlicht am 02.08.2018

Wenn aus Vergangenheit Zukunft wird

Alligatoren
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Mit dunklen Geheimnissen, Rassenhass und Sumpffieber fordert Deb Spera mit ihrer Südstaatensgeschichte dem Leser so einiges ab. Mit der verarmten und von Ihrem Mann übel zugerichteten Getrude, Mutter von ...

Mit dunklen Geheimnissen, Rassenhass und Sumpffieber fordert Deb Spera mit ihrer Südstaatensgeschichte dem Leser so einiges ab. Mit der verarmten und von Ihrem Mann übel zugerichteten Getrude, Mutter von vier Kindern, beginnen wir mitten im alligatorenverseuchten Sumpf.

Ein gezielter Schuss und aus Vergangenheit wird die Zukunft.

Aber die Jahre um 1920 sind besonders hart, die Baumwollernten verloren.

Getrude bekommt dank Retta, der schwarzen Haushältern der Coles, eine zweite Chance. Ihr Talent als Näherin ist in Annie Coles Näherei, die einzige Einnahmequelle der Plantage, gefragt.

Retta, geplagt vom Alter, schwerer körperlicher Arbeit und der unglaublichen Liebe zu ihrem Mann hat stets auch ein Auge auf die Toten, die ihren Alltag säumen, ahnt die unheilvollen Zeichen der Zeit.

Erst fegt ein Hurrikane über die Gemeinde, dann bricht das Sumpffieber aus. Tod und Krankheit sind allgegenwärtig, bis Annie beschließt, die Vorbereitungen für das alljährliche Fest selbst in die Hand zu nehmen und ein dunkles Familiengeheimnis aufdeckt.

Mit „Die Wahrheit ist ans Licht gekommen, das Geheimnis ist tot“, beschwört Spera eine Lawine an Rache, Hass und Gier herauf, die nur von Retta, Getrude und Annie aufgehalten werden kann.

Gewalt und Diskriminierung beherrschen diesen Roman. Dennoch finden die drei großartigen Frauen Annie, Retta und Getrude noch genügend Liebe für ihre Kinder und ihre Mitmenschen auf und lernen schnell, dass ein Miteinander, auch so unterschiedlich sie alle sein mögen, die Welt für immer verändern kann.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Gefangen in der Kunst

Die Gesichter
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Bear Bavinsky, der gefeierte Künstler, gerade hoch angesagt und mit allen Meistern per Du, zieht durch das Leben seiner vielen Frauen wie ein Wirbelwind und zeugt zahlreiche Kinder.
Charlie, genannt Pinch, ...

Bear Bavinsky, der gefeierte Künstler, gerade hoch angesagt und mit allen Meistern per Du, zieht durch das Leben seiner vielen Frauen wie ein Wirbelwind und zeugt zahlreiche Kinder.
Charlie, genannt Pinch, ist dem Charme seines Vaters vollständig erlegen und buhlt schon im Kindesalter in Konkurrenz mit seiner Mutter Natalie stehend, um dessen Aufmerksamkeit.

Nach dessen Auszug beginnt für Charlie und dessen Mutter eine schwierige Zeit. Die Depressionen kehren zurück und Natalie, mittlerweile verarmte Künstlerin, erdrückt Charlie mit ihrer Liebe, der daraufhin mit seinem ersten eigenen Kunstwerk zu Bear in die USA flieht nur um festzustellen, dass ihn hier im Kreise seiner jetzigen Geschwister nur noch mehr Konkurrenz erwartet und sein Werk mit nur einem Blick vernichtet wird.

Welche Zukunft bleibt Charlie nun nach dem vernichtenden Urteil Bears?

Charlie, gefangen in einer Welt der Kunst, bei der nur Ausnahmetalente es zu wirklichem Ruhm und Ehre bringen, ergibt sich dem ausgeprägten Gott-Komplex seines Vaters und geht gnadenlos unter. Trotz Freundschaften und diversen katastrophalen Partnerschaften gelingt es ihm nicht, sich aus den Fängen seines Vaters zu befreien bis er schließlich ein einziges Mal eine eigene Entscheidung trifft, die ihm zum Verhängnis wird.

Mein erster Tom Rachman stellte sich anfangs ebenfalls als eine Art Hassliebe heraus. Während man Charlie und dessen Ergebenheit verflucht und verzweifelt auf seine Befreiung aus den Fängen seines Vaters hofft, begibt man sich in diese ganz eigene Welt der Kunst und glaubt ernsthaft, dass sich diese natürlich zu lieben lohnt und wird abermals enttäuscht, wenn sich herausstellt, dass es tatsächlich nur ein Abklatsch der Realität ist.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Nichts als die reine Wahrheit

Wir sehen dich
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Clementine Starke forscht für ihre Doktorarbeit über Onlineforen und deren Strukturen. Von ihrer eigenen gebrandmarkten Vergangenheit nicht loslassend begibt sie sich in True-Crime-Szene in London. Ein ...

Clementine Starke forscht für ihre Doktorarbeit über Onlineforen und deren Strukturen. Von ihrer eigenen gebrandmarkten Vergangenheit nicht loslassend begibt sie sich in True-Crime-Szene in London. Ein Killer geht in London um, die Polizei tappt im Dunkeln und das heizt natürlich das Forum mächtig an. Dort schließt sie sich einer kleinen unscheinbaren Gruppe mit dem Ziel an, den Killer vor der Polizei zu schnappen.

DI Bell ermittelt mit seinem Team ohne dem Killer auch nur in die Nähe zu kommen. Der Druck der Presse und seiner Vorgesetzten ist enorm, sein letzter Fall ist jetzt ein Fall für die Dienstaufsicht und in seinem Team gibt es ausgerechnet jetzt auch noch einen Maulwurf.

Als Clementine und Bell aufeinandertreffen, hat der Killer schon sein nächstes Opfer in seinen Händen.

Stephanie Marland hat mit Clementine einen Charakter erschaffen, deren Glaube an das Gute im Menschen so zerrüttet ist, dass Lügen und Korruption allgegenwärtig sind. Bestätigung findet sie in ihrer True-Crime-Onlinewelt und ihrer fast zwanghaften Überwachung von DI Bell. Ihr Drang, der Welt die Schlechtheit ihrer Umwelt zu zeigen bringt sie erneut in eine Situation, von der sie nunmehr hofft, dass ihre dunkle Vergangenheit endlich ans Licht kommt.

Marland gelingt es spielerisch, den Leser selbst an das Gute im Menschen zweifeln zu lassen. Niemand scheint der zu sein, der er vorgibt und das Internet ist ein Moloch, bei dem es einem schwerfällt, zwischen dem klar Ersichtlichen und der wirklichen Wahrheit zu unterscheiden.

Ich hoffe auf eine Fortsetzung mit DI Bell und bin überzeugt, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt.

Veröffentlicht am 28.07.2018

eine starke Alternative!

Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie - 3. Auflage, aktualisierte, erweiterte Ausgabe
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Wieviel Chemie steckt in unseren Putzmitteln? Jeder, der regelmäßig putzt kennt den strengen chemischen Geruch, den Kalkreiniger und andere Putzmittel nach deren Gebrauch verströmen. Letztes Jahr habe ...

Wieviel Chemie steckt in unseren Putzmitteln? Jeder, der regelmäßig putzt kennt den strengen chemischen Geruch, den Kalkreiniger und andere Putzmittel nach deren Gebrauch verströmen. Letztes Jahr habe ich dann zufällig ein tolles Rezept für einen Allzweckreiniger gefunden und nutze diesen nun regelmäßig. Basierend auf Zitronenschale, Essig und Wasser reinigt er fast alle unempfindlichen Böden, Möbel und Gegenstände. Aber ist es damit getan?

Mit „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“ von Smarticular hat sich mein „Reinigungshorizont“ doch gewaltig erweitert.

Einfach zu den guten alten Reinigungsmitteln besinnt man sich bei Soda, Essig, Natron, Zitronensäure und Kernseife zurück, ohne ein schlechtes Gewissen gegenüber unserer Umwelt zu haben und spart dabei nicht nur unnötig viele verschiedene Reinigungsmittel sondern auch tatsächlich etwas Haushaltsgeld.

Meine erste Gelingprobe waren die Rezepte für Fleckentfernung, einfaches Reinigen von Tee- und Kaffeebehältern und Holzmöbel aufpolieren. Mit wenigen Zutaten gelang es mir zeit- und wirklich großer Kostenersparnis zielgenau meine Putzprobleme zu lösen.

Für mich ist dieser kleine handliche Ratgeber eine gelungene Alternative, um seinen Putzschrank endlich auszumisten, umweltschonend Hausmittel gekonnt einzusetzen und ganz nebenbei die Haushaltskasse zu schonen.

Veröffentlicht am 22.07.2018

ein wirkliches Thriller-Erlebnis!

Niemand sieht mich kommen
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Eric ist erfolgreicher denn je. Seine Abteilung der Psychiatrie ist gerade zur zweitbesten in den USA ausgewählt worden und besser könnte es beruflich für ihn nicht kommen. Doch privat läuft es bei dem ...

Eric ist erfolgreicher denn je. Seine Abteilung der Psychiatrie ist gerade zur zweitbesten in den USA ausgewählt worden und besser könnte es beruflich für ihn nicht kommen. Doch privat läuft es bei dem Chefarzt gerade gar nicht gut. Seine Frau Caitlin will reicht die Scheidung ein und beantragt auch noch das alleinige Sorgerecht für die geliebte Tochter Hannah.
Um sich etwas abzulenken nimmt er aufgrund der Empfehlung der befreundeten Ärztin Laurie aus der Notaufnahme den jungen Max als einen seiner wenigen Privatpatienten auf. Max stellt sich als schüchterner Mathenerd mit einer kleinen Zwangsneurose heraus und dass dieser schwer in seine hübsche Nachhilfeschülerin Renee verliebt ist.
Tags darauf gerät für Max plötzlich alles aus den Fugen. Max ist mit scheinbaren Selbstmordgedanken verschwunden. Eric wird von einer Praktikantin auf der Station Belästigung vorgeworfen und dann wird auch noch Renee ermordet aufgefunden.
Für Eric steht es denkbar schlecht, mehrere Polizeiteams ermitteln gegen ihn, in seiner Klinik hat er Hausverbot und für Max hat scheinbar seine letzte Stunde geschlagen. Doch Eric glaubt unangefochten an seine Ausbildung und an seine Menschenkenntnis und setzt alles daran, die Wahrheit für diese unglaubliche Verstrickung ans Licht zu bringen und merkt erst zu spät, das jemand ein ganz perfides Spiel mit ihm treibt.
Lisa Scottoline überzeugt mit ihrem Erstlingswerk "Niemand sieht mich kommen" auf ganzer Linie. Man betrachtet Seite um Seite die Entwicklungen Erics und kann seinen Glauben an die Wahrheit bis zur letzten Seite kaum fassen.
Gekonnt verstrickt sie die losen Enden Erics Verzweiflung und lässt dann eine Wahrheit nach der nächsten platzen bis man feststellt, dass keine mehr übrig bleibt. Doch da hat man sich bei Lisa Scottoline verrechnet!
Ausgezeichnet, mit vielen Wendungen ein wirkliches Thriller-Erlebnis!