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Veröffentlicht am 03.04.2019

Spannendes Szenario - anstrengend zu lesen

Das Modehaus - Töchter der Freiheit
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Die Autorin, in Österreich geboren, lebt schon viele Jahre am Schauplatz ihres neusten Romans, der Stadt Frankfurt am Main. Und dies merkt man der Geschichte von Anfang an an – sei es durch das eindrückliche ...

Die Autorin, in Österreich geboren, lebt schon viele Jahre am Schauplatz ihres neusten Romans, der Stadt Frankfurt am Main. Und dies merkt man der Geschichte von Anfang an an – sei es durch das eindrückliche Beschreiben des glühenden Mains oder die verschiedenen Winkel der Stadt, in die uns die Protagonisten mitnehmen. „Das Modehaus“ handelt von drei Geschichten – drei Generationen (Großmutter Fanny, eine Rebellin der 20iger; Mutter Lisbeth, die kreative Überlebenskünstlerin der 50iger; Enkelin Rieke, berufstätige Mutter der 70iger) – die auf den ersten Blick so unterschiedlich erscheinen, aber letztendlich doch an einem Strang ziehen.

Julia Kröhn zeigt uns auf interessante, aber leider auch ziemlich anstrengende Weise das Leben in diesen drei Jahrzehnten, die immer auch das darauffolgende geprägt haben. Die Aufbruchstimmung der 20iger, in welchem auch die Frauen Schritt für Schritt den Spaß entdecken; daraus entstehen selbständige, starke Frauen der 50iger, die im Krieg die Familie ernähren, Kriegsrückkehrer auffangen und das Land neu aufbauen müssen und nicht zuletzt die bunten Hippie-70iger mit dem Kontrast zwischen der suchenden, sich ausprobierenden Generation und den Familienmenschen, die das Glück im Altbewährten finden... eine spannende Reise, die gekonnt von der Autorin beschrieben wird. Viele Geschehnisse spielen sich beim Lesen vor meinem inneren Auge ab und den drei Protagonistinnen konnte ich größtensteils auch gut folgen... aber den einzelnen Kapiteln leider nicht!

Das große Manko dieses Romans ist für mich das „Kapitel-Hopping“. Wir wechseln immer wieder von einer Generation zur nächsten. Und mir fiel es ehrlich gesagt nicht leicht, nach zwei anspruchsvoll zu lesenden Generationenkapiteln wieder zurück zur ersten zu finden... was bei einem Wechsel von 2 Ebenen noch recht einfach erscheint, wirkt für mich bei einem Wechsel zwischen 3 Ebenen störend und anstrengend – ein Stimmungskiller, der mich das Buch immer wieder weglegen ließ (eigentlich untypisch für mich, bin ich doch der „in-einem-Rutsch-Leser“).

Dass ich dennoch bis zum Ende durchgehalten habe – und das Lesen des Endes lohnt sich! - ist wirklich der wunderbaren, bildlich anregenden Sprache der Autorin geschuldet, die ein spannendes Szenario geschaffen hat. Gerne würde ich diesen Roman als Verfilmung sehen... ein bisschen Anregung hierzu findet sich ja schon im Buchcover, welches gut und gerne als Filmcover durchgehen würde ;)

Alles in allem ein inhaltlich lesenswerter Roman für den konzentrierten Leser; mit eingeschränkter Empfehlung aufgrund des Kapitel-Hoppings, aber mit Daumen hoch für die Geschichte der drei faszinierenden Frauen rund um das Modehaus in Frankfurt am Main.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Unterhaltsamer Nordsee-Roman ohne Höhen und Tiefen, aber mit ganz viel Gefühl

Dünenwinter und Lichterglanz
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„Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segeln neu setzen“ (Zitat aus Dünenwinter und Lichterglanz) – dieses großartige Motto ist das Thema des neusten Winterromans von Tanja Janz, einer deutschen Schriftstellerin, ...

„Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segeln neu setzen“ (Zitat aus Dünenwinter und Lichterglanz) – dieses großartige Motto ist das Thema des neusten Winterromans von Tanja Janz, einer deutschen Schriftstellerin, welche den Nordseeort St. Peter Ording liebt und ihre Geschichte hier angesiedelt hat.

Ihre Protagonistin Alida ist Moderatorin der TV-Sendung „Die Wohnexpertin“ und bekommt gleich zwei Hiobsbotschaften hintereinander: ihre Sendung wird von heute auf morgen abgesetzt und ihre Oma verstirbt unerwartet... Beides wirft Alida erst einmal aus der Bahn, wird sie aber in der folgenden Geschichte (beg-) leiten, denn sie findet im Nachlass ihrer Großmutter geheime Liebesbriefe, welche Alida an den Adressat überbringen möchte. Und wie das Glück so will, findet sie auch als Wohnexpertin einen Weg, ihre Leidenschaft zur Dekoration auszuleben.

Der Roman ist unterhaltsam und und wunderbar bildlich geschrieben, so dass vor meinem inneren Auge sofort die passenden Bilder entstanden sind. Na, wer kann auch den Schnee riechen und das Glitzern sehen?

„Vor ihren Augen erstreckte sich eine weite Schneelandschaft, deren Kristalle im Sonnenschein glitzerten wie ein Lichtermeer aus Tausenden von Diamanten.“ (Se. 81, 1. Absatz)

Die Geschichte ist romantisch und wirkt vielleicht etwas seicht und vorhersehbar – aber ich bin ehrlich, so etwas brauche ich manchmal einfach ;) ein wenig leichte Unterhaltung; ein Roman, der sich schnell und mit einem Lächeln an einem Wochenende lesen lässt; ein Buch, welches mit einem guten Gefühl schließt. St. Peter Ording, die Menschen dort, das Meer, der Strand, die beginnende Weihnachtsstimmung und das schneereiche Winterwetter lassen einfach gute Laune aufkommen und daher mag ich diesen Roman.

Mir gefällt auch das hübsch arrangierte Buchcover, welches eine Laterne, Kerzenschein und einen Leuchtturm im Rieselschnee zeigt – schon alleine wegen dieses Covers hätte ich mir das Buch sicherlich auch im Buchladen näher angeschaut.

Meine Empfehlung für alle, die sich gerne auf eine romantische Inselreise begeben möchten, die etwas leichte Unterhaltung für eine Zugfahrt, eine verregnetes Wochenende oder zum „Abtauchen in die Fantasiewelt“ brauchen... ein schöner Nordseeroman ohne besondere Höhen und Tiefen, aber mit ganz viel Gefühl.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Unterhaltsamer Katzenroman

Mollys Weihnachtswunder
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„Die Wärme der tief stehenden Sonne, die durch die Fensterscheibe noch verstärkt wurde, übte ihre unwiderstehliche Wirkung auf mich aus. Ich legte mich auf das Kissen, verstaute meine Pfoten ordentlich ...

„Die Wärme der tief stehenden Sonne, die durch die Fensterscheibe noch verstärkt wurde, übte ihre unwiderstehliche Wirkung auf mich aus. <...> Ich legte mich auf das Kissen, verstaute meine Pfoten ordentlich unter mir und schnurrte schläfrig, als mich eine tiefe Zufriedenheit durchströmte.“ (S. 16, letzter Absatz)

Katze Molly begrüßt uns in der Fortsetzung zu „Glücksbringer auf Samtspfoten“, nun als Mama einer Kinderschar und Partnerin von Kater Jasper – vor allem aber als Chefin des Katzencafes. Die Cafebesitzerin Debbie hat sie aufgenommen und alle wohnen glücklich und zufrieden unter dem kleinen, aber liebevollen Dach. Da taucht Debbies Schwester Julia mit Koffer und Hund auf, was für ordentlich Wirbel sorgt.

Die Geschichte lebt von Emotionen – sei es wie oben die schnurrende, sich wohlfühlende Katze... so anschaulich erzählt, dass man die Wärme der Sonne selbst spürt und Molly vor sich räkeln sieht. Aber man erlebt auch die Wirrungen der einzelnen Romanfiguren mit: Linda durchlebt eine Trennung und versucht, sich selbst zu finden; Molly muss akzeptieren lernen, dass sich ihre Jungen abnabeln und dennoch die Welt nicht zusammenbricht und zuletzt wird auch Debbie vor die Herausforderung gestellt, sich mit ihrer Zukunft zu beschäftigen.

Eine Menge passiert in diesem leicht zu lesenden Roman, den man gut nachvollziehen kann, ohne Teil 1 gelesen zu haben. Allerdings habe ich mich einige Male dabei ertappt, Seiten zu überfliegen, denn wirklichen Tiefgang sucht man hier vergebens. Aber wer bereit ist, sich in den malerischen Cotswolds hinein zu leben, der wird sich gut unterhalten fühlen. Ideal für einen regnerischen Adventsnachmittag, daher – nicht nur für Katzenfans – eine weihnachtliche Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Unterhaltsame Geschichte rund um einen Foodtruck und ganz viel Liebe

Einmal Liebe zum Mitnehmen
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„Fast hätte sie sich verraten. Lily ließ Katharina stehen und ging nach oben, um sich umzuziehen. Ihr Gleichgewicht, das sich auf den Wellen zaghaft eingestellt hatte, war durch ihre Schwester zerschrien ...

„Fast hätte sie sich verraten. Lily ließ Katharina stehen und ging nach oben, um sich umzuziehen. Ihr Gleichgewicht, das sich auf den Wellen zaghaft eingestellt hatte, war durch ihre Schwester zerschrien worden“. (S. 57)

Lily hat es nicht leicht: sie hat ihren Traumjob als Chefköchin in einem Nobelhotel verloren, ihr verheirateter Freund hat sie sitzen lassen und ihrer Familie kann sie es auch nicht Recht machen... da ergreift sie die Flucht und fliegt von München nach Irland zu ihrem geschiedenen Vater. Sie bekommt als Beschäftigungs“therapie“ die Aufgabe, das Haus ihrer verstorbenen Tante, welches idyllisch an der Küste liegt, zu entrümpeln und als Ferienhaus umzubauen. Eine Aufgabe, in der sie aufgeht, Freunde kennenlernt, wieder ein wenig zu sich selbst findet und für sich einen neuen Berufsweg findet: sie eröffnet einen Foodtruck mit hochwertigem Angebot.

Wir dürfen die junge Frau bei Höhen und Tiefen der Selbstständigkeit, bei Selbstzweifeln, Unsicherheit, aber auch dem Weg in ein „befreites Ich“ begleiten... und erleben mit, wie sie sich in den Firmenchef der benachbarten Firma verliebt. Aus Kameradschaft wird mehr... und natürlich darf auch diese Entwicklung nicht ohne Probleme vonstatten gehen. Freundschaft + oder Familie? Lasst euch überraschen ;) Denn es gibt da noch einen netten Surfer, der sichtlich Interesse zeigt...

Modern und anschaulich führt uns der Schreibstil der deutschen Autorin durch die Geschichte in Deutschland und Irland. Geschickt werden landestypische Eigenarten eingeflochten und machen den Roman unterhaltsam. Alleine die diversen Brüche zwischen den einzelnen Kapiteln haben es mir schwer gemacht, mich völlig in die Protagonisten einzufühlen. Schade, denn so wirklich das Geschriebene trotz lockerem Sprachfluss auch ein wenig zu holprig.

Für mich ein unterhaltsamer Roman, der den Hype um Foodtrucks aufgreift, eine Brise Sex & Liebe dazupackt, einen Schuß Romantik als Sahnehäubchen oben drauf gibt und das ganze mit viel Familiendrama serviert.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Unterhaltsam und spannend, wenn auch teilweise vorhersehbar

Wo mein Herz dich findet
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Ein neuer Roman von Kathryn Taylor? Klasse und gleich mit Wiedererkennungswert auf dem Cover durch den „Farbkreis“ mit der gleichen Schrift wie schon auf „Wildblumensommer“. Dieses Mal geht es um Cara, ...

Ein neuer Roman von Kathryn Taylor? Klasse und gleich mit Wiedererkennungswert auf dem Cover durch den „Farbkreis“ mit der gleichen Schrift wie schon auf „Wildblumensommer“. Dieses Mal geht es um Cara, welche in ihrer Jugend mit ihren Geschwistern wohlbehütet im elterlichen Hotelbetrieb mitten in einem kleinen irischen Ort aufwächst, bis ein Drama – der Tod der älteren Schwester – die einzelnen Familienmitglieder und auch die ganze Dorfgemeinschaft verändert. Nach Jahren in Cork kehrt sie zur Hochzeit des Bruders in dieses Dorf zurück und trifft auf dem Heimweg auf Liam, der wie ein Einsiedler zurückgezogen in einer Hütte lebt. Nach und nach lernen sie sich besser kennen und gleichzeitig bekommen wir auch immer mehr Einblick in das Leben der Familie, den Hochzeitsvorbereitungen im Hotel und begrüßen Caras Freundin Amy, welche mit ihrem Sohn Charlie unerwartet in das Dorf zurückkehrt.

Es passiert viel! Und es bedarf ein wenig Konzentration, bei den Geschichten rund um Cara, Bruder Patrick, Liam und Amy nicht den Überblick zu verlieren. Denn all diese Menschen haben ihr Päcklein zu tragen und die Autorin führt uns mich einer leicht zu lesenden, weil bildlich ansprechenden Sprache durch die einzelnen Erzählstränge. Ja, sie verliert sich nicht in Ausschweifungen und schafft es doch, mit ihren Worten Bilder vor meinem inneren Auge zu erschaffen:

„Er fuhr herum, als sich hinter ihm die Haustür öffnete und ein großer, hagerer Mann hereinkam. Er trug einen blauen Arbeitsoverall mit einem Aufnäher der Brennerei auf der Brust und die graue Tweedmütze, die so typisch für ihn war.“ (Seite 222, mittlerer Absatz)


Die Geschichte ist spannend und sicherlich in manchen Passagen vorhersehbar. Aber letztendlich fiebert man dennoch immer wieder mit; wer kann z.B. am Ende beim Showdown auf der Hochzeit wirklich cool bleiben?

Kathryn Taylor hat mich erneut unterhalten und ich habe gerne ihren Roman in einem Rutsch durchgelesen. Ihren Personen fühlte ich mich verbunden und auch im Epilog nimmt sie uns noch einmal ein Stückchen mit, bis wir mit einem kleinen Seufzer das Buch endgültig beiseite legen. Eine wunderbare, leichte Unterhaltung für den Urlaub und daher gibt es eine Empfehlung meinerseits.

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