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Veröffentlicht am 11.12.2021

Ohrwürmer, gute Laune und ein ganz persönlicher Einblick

If you believe - Die Autobiografie
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Ich gehöre definitiv zur Generation Sasha – seine Hits sind Ohrwürmer, Gute-Laune-Garanten und sein Alter Ego Dick Brave hat sich noch schneller in mein Herz geschlichen, als des Sasha selbst je konnte ...

Ich gehöre definitiv zur Generation Sasha – seine Hits sind Ohrwürmer, Gute-Laune-Garanten und sein Alter Ego Dick Brave hat sich noch schneller in mein Herz geschlichen, als des Sasha selbst je konnte gg

In „If you believe“ erzählt der smarte Sänger seine Geschichte von A bis Z und gibt dabei einen ganz persönlichen Einblick über seine Gedanken, Familiensituation und seine Karriere.

Der Traum vom großen Durchbruch als Sänger – manchmal unerreichbar weit weg und dann plötzlich zum Greifen nah. Sasha kann die Massen mit seinen einschlägigen Songs begeistern und will zuerst gar nicht glauben, dass er es geschafft hat. Der Junge, der es in seiner Kindheit nicht leicht hatte, der es aber immer irgendwie durchgezogen hat. Und der Erfolg gibt ihm Recht – es lohnt sich, an sich und seine Fähigkeiten zu glauben, seine Träume nie aufzugeben und dafür zu kämpfen.

Aber es gibt auch die Schattenseiten des Erfolges und so schildert der Sänger, wie er plötzlich das Gefühl hat, einfach leer und ausgebrannt zu sein. Die Energiereserven sind aufgebraucht, als plötzlich, wie Phönix aus der Asche, die Idee mit Dick Brave einschlägt wie eine Bombe. Eine zweite Karriere ist geboren und auch hier beweist Sasha, dass er einfach nur auf sein Gefühl hören muss, um aus dem Nichts einen echten Renner zu machen.

Es scheint, als würde alles, was er anpackt, zu Gold (im wahrsten Sinne des Wortes) werden und er kann die Straße des Erfolges immer weiter gehen. Mittlerweile hat er viele Projekte am Start, ist nicht nur als Sänger, sondern auch als Entertainer erfolgreich und kann sein Leben in vollen Zügen genießen.

Und dann gibt es da noch die Krönung, die mit keinem Geld der Welt, keinem Erfolg und keiner Auszeichnung zu toppen ist – die Liebe zu seiner Frau Julia und die Geburt des gemeinsamen Sohnes Otto. Für den netten Jungen aus dem Ruhrgebiet die schönste Rolle seines Lebens – Ehemann und Vater sein zu dürfen.

Aus jeder Zeile spricht die unendlich große Liebe und Dankbarkeit, diese Erfahrungen machen zu dürfen.

Eine Biografie, die Mut macht, den eigenen Traum zu verwirklichen, eigene Wege zu gehen und nie aufzugeben.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Subtile Boshaftigkeit und nichts für zarte Gemüter

Mit mir die Nacht
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Madonna hat die Hölle hinter sich gelassen und doch ist sie gefangen in den Erinnerungen ihres Martyriums. Wie ein Mantra kreist Ruf nach Rache in ihren Gedanken, denn nur so kann sie Ruhe. Aber alles, ...

Madonna hat die Hölle hinter sich gelassen und doch ist sie gefangen in den Erinnerungen ihres Martyriums. Wie ein Mantra kreist Ruf nach Rache in ihren Gedanken, denn nur so kann sie Ruhe. Aber alles, was sie versucht, scheint ins Leere zu laufen. Erst als Jaxx ihren Weg kreuzt, eröffnen sich Möglichkeiten...

Michaela Kastel vollendet mit "Mit mir die Nacht", was sie in "Ich bin der Sturm" begonnen hat und liefert ihren Leser:innen einen ausgefeilten Plot mit viel Konfliktstoff. Missbrauch, Prostitution, Mord und Verstümmelungen sind nichts für schwache Nerven und hinterlassen eine blutige Spur der Machtdemonstrationen, die in schonungslosen Bildern auf die Leser:innen einprasseln.

Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, braucht ein paar Seiten, um sich zurecht zu finden, aber es ist auch für "Neulinge" möglich, diesen absolut bösen und spannenden Thriller zu lesen, ohne dass großartige Logiklücken zu verzeichnen sind.

Die Figuren sind eine Mischung aus subtiler Boshaftigkeit (Vendetta), Teufel mit Engelsflügeln (Jaxx) und geschundenen Seelen (Madonna, Flora) , die sich in einem düsteren Szenario bewegen. Die Gewaltspirale kennt keine Grenzen, die Handlung ist verstörend, provokant und trotzdem jederzeit spannend, sodass man einfach nicht anders kann, als Seite um Seite dem Ruf nach Rache zu folgen. Manchmal ist es mir aber einfach etwas zu viel des Bösen und ich fühle mich regelrecht erschlagen von der Brutalität, die hier tonangebend ist.

Die Brut des Bösen wird hier personifiziert und treibt ihr Unwesen. An Madonnas Seite erleben die Leser:innen, wie sich durchschlägt, um dem Ganzen ein Ende zu setzen.

Der Sprachjargon ist mitunter sehr gewöhnungsbedürftig, passt aber zu den polarisierenden Akteuren, die eher nicht zur feinen Gesellschaft gehören und mit aller Macht im Buch demonstrieren, zu welchen erlebbarem Horror sie fähig sind.

Das Buch ist ein gelungener Abschluss, überzeugt mit raffiniert gesponnenen Abläufen und Nervenkitzel auf so gut wie jeder Seite.


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Veröffentlicht am 27.10.2021

Interessanter Einblick in die Strukturen unseres Gehirns

Intelligenz
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Sind wir alle tatsächlich kleine Genies, wenn man die Ergebnisse von diversen Intelligenztests aus der heutigen Zeit mit den Ergebnissen von vor 100 Jahren vergleicht ? Stimuliert klassische Musik von ...

Sind wir alle tatsächlich kleine Genies, wenn man die Ergebnisse von diversen Intelligenztests aus der heutigen Zeit mit den Ergebnissen von vor 100 Jahren vergleicht ? Stimuliert klassische Musik von Mozart die kleinen grauen Zellen und warum sinkt der globale IQ in unserer hochmodernen Zeit ?

Alles unglaublich spannende Fragen, denen Jakob Pietsching in seinem Buch nachgeht und verblüffende Erkenntnisse zum Vorschein bringt. Nämlich die, dass Intelligenz ein Zusammenspiel vieler Faktoren ist, die von äusseren, wirtschaftlichen, häuslichen und emotionalen Einflüssen geprägt wird.

Wird ein Kleinkind schon früh gefördert (Motorikschleife, knifflige Aufgaben, Antrieb eigene Erfahrungen zu machen) so entwickelt sich auch das Gehirn in dieser Richtung und die kognitiven Fähigkeiten sind ausgeprägter. Auch der Erziehungsstil trägt dazu bei, wie sich das Gehirn und somit die Intelligenz entwickelt.

Auch erklärt der Autor einfach und verständlich, wie das Erkennen von Hochbegabung an einem einfachen Modell mit den Schnittmengen aus Kreativität, Leistungsmotivation und überdurchschnittlichen Fähigkeiten möglich wird.

Pietschung räumt mit Bauernschläue, Pseudointelligenz und Mythen auf, zeigt in mitunter doch sehr fachlich angehauchten Ausführungen, wie Intelligenz nachweisbar wird und verpackt dies alles mit einer Prise Humor und Augenzwinkern zu einem Sachbuch, das einen fundierten, aber unterhaltsamen Einblick in die Welt der Intelligenzforschung möglich macht.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Wann ist der beste Moment für die perfekte Welle ?

Shots of Adventure
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"Shots of Adventure" ist mehr als ein Bildband und Abenteuerbericht. Das Buch zeigt die Passion und Seele von Chris Burkard . Ein Fotograf, der sein Herz an die Natur und das Surfen verloren hat und immer ...

"Shots of Adventure" ist mehr als ein Bildband und Abenteuerbericht. Das Buch zeigt die Passion und Seele von Chris Burkard . Ein Fotograf, der sein Herz an die Natur und das Surfen verloren hat und immer auf der Suche nach der perfekten Welle und dem besten Moment für seine außergewöhnlichen Fotos ist.

In seinem Buch erfährt man viel über die Entstehungsgeschichte seiner spektakulären Fotos, aber auch über ihn selbst. Die ersten zaghaften Gehversuche in der Branche, die mit Misserfolgen, Rückschlägen und einer Nacht im russischen Gefängnis für kleine Hürden sorgen. Aber auch von dem Fieber, das ihn erfasst, wenn es um das Entdecken von ungewöhnlichen Surfrevieren geht. Immer dabei - seine Kameras und sein Team, ohne das er nicht seine Träume verwirklichen könnte.

Wer bei Surffotos jetzt aber die klischeebeladenen Sommer-Sonne-Beachboy-Varianten im Kopf hat, der wird hier eines Besseren belehrt, denn Burkard widmet sich mit Vorliebe dem Kaltwassersurfen. Dafür werden so einige Strapazen in Kauf genommen, Unterkühlungen, Eiskristalle an den Wimpern und klappende Zähne inklusive.

Außergewöhnliche Begegnungen mit interessanten Menschen, die alle die Leidenschaaft fürs Surfen in sich tragen fließen in dieses Buch ebenso ein wie bisher unveröffentlichte Bilder.

Die Reiseberichte sind fesselnd erzählt und lassen mit jeder Zeile die aufgedrehte Spannung spüren, die immer präsent ist, um ja nicht d e n perfekten Moment zu verpassen. Als Leser:in folgt man Gespannt den Geschichten, Anekdoten und Abenteuern.

Und jetzt kommt ein großes Manko - die Fotos sind zwar spektakulär, zeigen die ganze Bandbreite des Könnens von Burkard, aber die Wahl des Papieres ist qualitativ nicht ganz so glücklich getroffen. Die Aufnahmen büßen unglaublich viel an Strahlkraft ein, erscheinen blass und stumpf. Das Grün des Polarlichts wirkt müde, die Sonne kann die Wellen nicht zum Glitzern bringen, das Blau der Gletscher leuchtet nicht und bei Sonnenuntergängen fehlt das flammende Rot, um den Wow-Effekt beim Betrachten auszulösen. Schade, denn hier geht viel an Bildqualität und Aussagekraft verloren.


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Veröffentlicht am 25.10.2021

Aufregende Zeiten

Das Collier der Königin
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Lea hält völlig überraschend ein wunderschönes Diamantcollier in den Händen - ein Erbe schon zu Lebzeiten und dann auch noch mit einer solch unglaublichen Geschichte behaftet, das weckt natürlich ihre ...

Lea hält völlig überraschend ein wunderschönes Diamantcollier in den Händen - ein Erbe schon zu Lebzeiten und dann auch noch mit einer solch unglaublichen Geschichte behaftet, das weckt natürlich ihre Neugier. Denn das Schmuckstück hat eine bewegte Vergangenheit, die in die Zeit der Französischen Revolution zurückreicht. Gemeinsam mit Historiker Elias beginnt Lea zu recherchieren...


Die Romane von Beate Maxian bedeuten für ihre Leser immer Geschichte zum Anfassen, akribische Recherche und bewegenden Zeitreisen mit historischem Flair. Und genau das passiert im neuen Buch "Das Collier der Königin", denn die Autorin wirft die Zeitmaschine an, um die Wirren der Französischen Revolution hier in besonders plastischen Bildern zu schildern und für ihre Fans zugänglich zu machen.

Isabelle nimmt die Lesenden an die Hand und zieht sie direkt hinein in die Kulissen des Paris von 1974 und macht so das Unmögliche möglich - hautnah erlebt man die Schrecken der Französischen Revolution mit, spürt die aufgeheizte Stimmung und die Todesangst, die Robespierre mit seinen Anhängern verbreitet. Der Roman ist in diesem Erzählstrang einfach unglaublich spannend, mitreißend und aufwühlend erzählt, sodass ich hier nicht schnell genug die Seiten umblättern kann, um weitere Einzelheiten zu erfahren.

Wenn die Autorin aber in die Gegenwart wechselt und Lea zu Wort kommen lässt, verpufft diese Sogwirkung leider ein wenig. Lea macht auf mich an manchen Stellen einen überforderten Eindruck, wirkt fahrig und genervt und das überträgt sich leider auf mich als Leserin. Sie stösst mich damit von sich, anstatt mir ihre Welt zu zeigen - so wie Isabelle es tut. Hier rettet Elias die Handlung, denn er merzt mit seiner sympathischen Art aus, was Lea an Empathie fehlt. Auch erhält man einen sehr guten Einblick in seine Arbeit als Historiker.

Das Verbinden von realen Personen und Ereignissen mit den sehr guten Ideen der Autorin ist raffiniert gesponnen, sodass hier die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwindet. Dadurch greifen historische Ereignisse und Gegenwart wie Zahnräder ineinander, erzählen die Geschichte des Colliers und seinen Weg durch die unruhigen Zeit bis hin in die Hände von Leas Familie.

Wer historische Geschichten mit Herz liebt, der ist bei Beate Maxian in besten Händen, daher spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.

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