Abwechlsungsreiches Rätselraten mit Nordseeflair
InselerbeHella Brandt und Lars Mattes müssen in einem brisanten Todesfall ermitteln, denn es geht um Geld, viel Geld. Die Tote hat nicht nur im Testament verfügt, dass ihre Künstlerfreunde bedacht werden, sondern ...
Hella Brandt und Lars Mattes müssen in einem brisanten Todesfall ermitteln, denn es geht um Geld, viel Geld. Die Tote hat nicht nur im Testament verfügt, dass ihre Künstlerfreunde bedacht werden, sondern auch die nette Pflegerin im Altenheim, die sich bis zuletzt liebevoll um sie gekümmert hat. Eigentlich ist der Fall klar, doch Hella lässt das alles keine Ruhe. Sie ermittelt mit Lars und wird immer tiefer in ein Netz aus Lügen, Widersprüche und Neid verwickelt und die Fakten scheinen sich immer wieder neu zu sortieren. Doch wer hat wirklich Frau Detlefsen auf dem Gewissen?
Küstenkrimis haben ihren ganz eigenen Charme und überzeugen schon allein mit der einzigartigen Kulisse, die immer wieder für spannende und aufregende Geschichten sorgt. Nirgendwo sonst kann man den Wind so schön um die Hausecken heulen lassen, ist man abhängig von den Gezeiten und muss dabei die Ideen des Täters im Auge behalten.
„Inselerbe“ vereint all das und sorgt für spanende Lesemomente, denn Rieke Husmann spinnt eine abwechslungsreiche und verzwickte Geschichte zwischen Dünengras und Möwengeschrei.
Ihre Figuren sind sehr facettenreich angelegt und reichen von der verschuldeten Altenpflegerin bis hin zur Künstler-WG, die mehr Schein als Sein ist und somit haben alle dem Opfer nahestehenden Personen irgendwie einen triftigen Grund, an das Geld zu wollen.
Doch je mehr Tatsachen ans Licht kommen, desto mehr Verdächtige tauchen auf dem Whiteboard auf und Hella und ihr Kollege Lars müssen tief in die Ermittlungskiste greifen, um auf die Spuren des echten Täters zu kommen.
Neid, Missgunst, verschmähte Liebe und fehlende Anerkennung sind hier an der Tagesordnung, liefern breitgefächerte Hinweise auf ganz viele falsche Fährten, denen man bereitwillig folgt. Lange tappt man im Dunkeln und verdächtigt den vermeintlichen Täter, aber die beiden Ermittler belehren den Leser mit dem Sinn fürs Wesentliche und dem richtigen Riecher ihrer Spürnasen, um dem Frevler den Garaus zu machen.
Die Handlung baut sich nachvollziehbar auf, der Spannungsbogen ist gut gespannt und man ermittelt gerne auf eigene Faust mit, stellt hier eine Vermutung und da einen Verdacht auf, um dann die Hinweise, die die Ermittler dem Leser liefern, zu einem eigenen Täterprofil zusammenzufügen.
Die Auflösung des Falles bleibt bis zum Schluss gut versteckt und sorgt somit für abwechslungsreiches Rätselraten mit Nordseeflair.