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Veröffentlicht am 29.08.2017

Bewegende Lebensgeschichte einer eigensinnigen Frau

Harte Tage, gute Jahre
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...gibt nix Besseres für mi auf derer Welt. So frei und dem Himmi so nah."

Diese Worte von Mare prägen das ganze Buch und geben tatsächlich alles wieder, was sie geprägt und geformt hat. ...


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...gibt nix Besseres für mi auf derer Welt. So frei und dem Himmi so nah."

Diese Worte von Mare prägen das ganze Buch und geben tatsächlich alles wieder, was sie geprägt und geformt hat.

Mare beschließt 1941, den heimischen Hof zu verlassen, weil sie von ihrer großen Liebe gedemütigt wurde. Ihr Herz ist gebrochen, das Vertrauen in die Menschheit dahin. So beschließt sie, fortan ihr Leben auf der Oberkaseralm im den Chiemgauer Alpen zu verbringen. Mit dem harten Alltag, den Entbehrungen und den Erfahrungen der Jahre wird aus der jungen Frau eine Sennerin, wie sie die Alpen noch nicht gesehen hat. Ein wenig starrköpfig und eigensinnig ist sie schon, die Oberkasermare, aber sie ist rechtschaffen und zufrieden mit dem, was das Leben ihr auf dem Berg bietet.

Mir den Jahren wandelt sich die zeit und Mare lebt in einer Art Schneekugel - draußen tobt das Leben mit Krieg, Plünderung und Wilderei. Die Welt wandelt sich - berühmte Menschen treten in ihr Leben, aber Mare bleibt in ihrer Hütte die bescheidene und ein wenig schrullige Sennerin.

Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte der Oberkasemare auf zwei Zeitebenen, die schön ineinander fließen. Man lernt sowohl die junge Mare, als auch die schrullige Alte sehr gut kennen. Es wird nichts beschönigt, das Leben auf der Alm wird mit klaren Worten geschildert. Die Zeit verläuft wie in einem Film, während man das Buchliest und man taucht tief in die Hütte am Berg ein.

Sehr gut hat mir außerdem gefallen, dass der Chiemgauer Dialekt im Buch lebendig wird - das macht die Geschichte echter, nachvollziehbarer und lässt Mare vorm inneren Auge erscheinen.

Mit dem Verlauf der Geschichte wächst einem die Mare richtig ans herz, auch wenn sie manchmal hartherzig und stur sein kann. Aber so ist das Leben - und Christiane Tramitz hat mit ihren Erzählungen der Sennerin ein würdiges Andenken bereitet.

Mich hat die Geschichte von Anfang an fasziniert und ich habe das Buch nicht aus der Hand legen können.

Dieses Buch besticht durchs eine Schlichtheit, seine Ehrlichkeit und seiner Authentizität - daher vergebe ich gerne 4 von 5 Sternchen

Veröffentlicht am 22.08.2017

Zuckersüß und richtig was fürs Herz

Und dann kam Mr. Willow
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Eine Reise nach London, mit deinem Liebsten- da kann doch nur ein Heiratsantrag dahinter stecken. ...So denkt Mirka, als sie di Taschen packt und sich mit Ruben auf dem Weg nach London macht. Aber es kommt ...

Eine Reise nach London, mit deinem Liebsten- da kann doch nur ein Heiratsantrag dahinter stecken. ...So denkt Mirka, als sie di Taschen packt und sich mit Ruben auf dem Weg nach London macht. Aber es kommt alles anders -  Ruben knallt ihr die Beziehung vor die füße und eröffnet ihr, dass er mit einer anderen Frau ein Kind erwartet. aus der Traum...
Und dann läuft ihr ein zuckersüßer Hund zu, Mr. Willow, und ihre Welt wird wieder bunt...


"Und dann kam Mr.Willow" ist ein wiirklich zuckersüßer Roman, der vor allen Dingen durch seinen kleinen Hauptdarsteller Mr Willow lebt. Der Kleine Hund hat sich von Beginn an in mein Herz geschlichen und ist dort bis zur letzten Seite auch geblieben. Sein Charme hat mich binnen Sekunden um den kleinen Finger gewickelt, sodass ich gar nicht anders konnte, als dieses buch ebenfalls zu lieben.
Sein Frauchen Mirka ist ebenfalls eine sympathische Frau, die durch die Turbulenzen des Lebens erst einmal ein wenig wachgerüttelt werden muss, um zu erkennen, dass sich auch nach einer vermeintlichen Katastrophe das Lebensrad weiterdreht. Mitunter sogar bunter und fröhlicher als vorher.
Anna Saalbach hat eine Geschichte zu Papier gebracht, die durch Leichtigkeit, viel Herz und vor allen Dingen viel Liebe zum Tier besticht. Klar, dass das Ende vorhersehbar ist, aber mal ganz ehrlich - so ab und an braucht man doch genau diese Geschichten, die einen die Stunden im stressigen Alltag versüßen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ein bisschen Wärme im Herz hinterlassen.
Und genau das hat dieses Buch geschafft - so vergebe ich gerne 4 von 5 Sternchen


Herzlichen Dank an NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares !




Veröffentlicht am 19.08.2017

Geheimnisvolle Geschichte vor der tollen Kulisse Südafrikas

Ein Saxofon im Handgepäck
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Eine Hundebissverletzung hat Jeffs Karriere als Saxofonist jäh beendet. Einst gefeierter Star im Rampenlicht, steht er heute seinen Mann und leitet ein Motel in Kapstadt. 
Jeff vermisst seine Tochter, ...

Eine Hundebissverletzung hat Jeffs Karriere als Saxofonist jäh beendet. Einst gefeierter Star im Rampenlicht, steht er heute seinen Mann und leitet ein Motel in Kapstadt. 
Jeff vermisst seine Tochter, denn mit dem Ende der Karriere zerbrach auch leider seine Ehe. Da weht das Schicksal plötzlich seine Ex-Frau vor die Tür und viele alte Wunden brechen auf. Doch dafür bleibt keine Zeit, denn Jeffs Tochter ist schwer erkrankt, benötigt dringend eine Spenderniere und Jeff ihre einzige Hoffnung. Die Geschichte nimmt ihren Lauf...

Susan Floryas Debütroman überzeugt durch seine geheimnisvolle Art und der afrikanischen Lebensweise. Schnell ist man abgetaucht und verliert sich Seite um Seite in der Geschichte  um Jeff und seiner Familie. 
Jeff ist ein unendlich sympathischer Charakter und sein Umgang mit seinen Angestellten hat mich begeistert. Weder Rang noch Hautfarbe spielen eine Rolle in seinem Leben - doch da ist ein Geheimnis, was ihn umschwirrt und  so begebe ich mich als Leser auf die Suche nach den Puzzleteilchen. Nach und nach werden diese freigelegt und ich erhalte ein wunderschönes Gesamtbild vor der traumhaften Kulisse Südafrikas. Der flüssige Schreibstil und die bildhafte Schilderung lassen keine Langeweile aufkommen und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen und eine Lesepause zu machen. Die zauberhafte Kulisse Südafrikas hält mich einfach gefangen....
Die Perspektivenwechsel gestalten die Geschichte interessant und abwechslungsreich. Es entsteht ein rundes Gesamtbild, welches die tolle Atmosphäre Südafrikas sehr schön transportiert.

Lediglich die afrikanischen Begriffe und Speisen haben mich ein wenig verwirrt, ein Glossar hätte hier Abhilfe geschafft. Das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau und tut der eigentlichen Geschichte  keinen Abbruch.

Für die literarische Reise nach Südafrika vergebe ich  daher sehr gerne 4 von 5 Sternchen

Veröffentlicht am 15.08.2017

Melancholisch, voller Poesie und zauberhaft

Der gefundene Garten
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Hannah hat einen außergewöhnlich guten Draht zu Pflanzen - unter ihren Händen, ihrer Zuwendung und Pflege werden aus verkümmerten und vernachlässigten Sprößlingen wieder strahlende Schönheiten.

Aus ...


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Hannah hat einen außergewöhnlich guten Draht zu Pflanzen - unter ihren Händen, ihrer Zuwendung und Pflege werden aus verkümmerten und vernachlässigten Sprößlingen wieder strahlende Schönheiten.

Aus der Not der Stadtbewohner macht sie eine Tugend und eröffnet eine Pflanzenpension. Doch mit jeder Pflanze, die sie wieder "gesund" an ihre Besitzer übergibt, geht auch ein Stück Herz von Hannah verloren. Sie hat das Gefühl. selbst nichts wert und nichtig zu sein.

Einzig Elsa, eine ältere Nachbarin, ist ihr gut zugetan und gibt ihr Impulse, ihr eigenes Leben zu überdenken. Elsa überlässt Hannah einen Schlüssel für einen Garten am Stadtrand und krempelt damit das Leben von Hannah komplett um....

"Der gefundene Garten" ist eine wunderschöne, melancholische Geschichte, die mit leisen Worten und viel Poesie verzaubert. Hannah ist erst ein verhuschtes lichtscheues Wesen, dass erkennen muss, dass die Welt mit ein bisschen mehr Farbe schön und freundlich ist.

Mit jedem Schritt, den sie ihre Vergangenheit hinter sich lässt, blüht sie mehr auf - wie eine seltene Rose, die gehegt und gepflegt werden will.

Die Werte Freundschaft, Zuneigung und Freundlichkeit spielen in diesem Buch eine große Rolle und werden als Botschaft geschickt mit der Geschichte verknüpft.

Dieses Buch ist perfekt zum Abtauchen aus dem stressigen Alltag, um einfach mal kurz durch zu schnaufen und die Schönheit der Natur bewusst zu genießen.

Veröffentlicht am 12.07.2017

Gelungene Fortsetzung der Romantrilogie

Das Herz der Schneetänzerin
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Bremen, 1950 - die Nachkriegszeit hat Deutschland noch fest in der Hand. Die Zeiten des Wiederaufbaus und der Entbehrung sollen endlich der Vergangenheit angehören, auch für Anna und ihre Familie. 
Annas ...

Bremen, 1950 - die Nachkriegszeit hat Deutschland noch fest in der Hand. Die Zeiten des Wiederaufbaus und der Entbehrung sollen endlich der Vergangenheit angehören, auch für Anna und ihre Familie. 
Annas Job in der Kantine der Amis trägt dazu bei, dass endlich wieder Lachen und Liebe in ihr Leben Einzug hält.
Aber ist  Anna wirklich für neues Herzklopfen und Zärtlichkeiten bereit , solange sie nicht weiß, was aus ihrer Jugendliebe Adam geworden ist ? Das Schicksalsrad dreht sich weiter....

Im zweiten Teil der Familiensaga um Anna Finke hat Judith Nicolai wieder großes Kino aufgeboten.  Die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Teil an und sofort ist man wieder mittendrin im Geschehen. 
Annas Herz hängt immer noch an Gut Mechnitz und an Adam, ihrer Jugendliebe. Die Ungewissheit über seinen Verbleib nagt doch an ihr.
So ist sie eher recht verhalten, als ihr der GI Samuel Avancen macht. Sie versucht sich gegen die Gefühle zu wehren, die in ihr toben. Das Gefühlschaos ist schön beschrieben und für mich als Leser nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt. Ich habe mich mehr als einmal gefragt, was ich an Annas Stelle gemacht hätte...und meine ehrliche Antwort darauf: ich weiß es nicht. Das kann glaube nur jemand beantworten, der tatsächlich diese Situation miterlebet hat - die harte Zeit des Krieges , die Entbehrungen und das Sehnen nach Normalität, Liebe und Geborgenheit.
Der Sprung zur Normalität, mit all der Ausgelassenheit , der Fröhlichkeit und dem Spaß, den Anna erlebt ist ebenfalls gut gelungen und hat mir kurzweilige Lesestunden beschert.

Die neuen Charaktere sind sauber ausgearbeitet und fügen sich harmonisch in die bereits bestehende Geschichte ein, so dass die Fortsetzung des Romans ein rundes Gesamtbild ergibt.  Die Zeit des Neuanafangs, des Wiederaufbaus und vor allen Dingen die Beschreibungen der Gefühlslage von Anna stehen in einem ausgewogenen Verhältnis und ergeben somit einen Schmöker, der Dramatik und Liebe vereint.

Ein herzliches Dankeschön geht an Claudia Weber von dotbooks, die mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.